Da lagen sie vor ihm, die sieben Hügel und die Stadt. Die Straße schlängelte sich in drei sanften Kurven den Abhang hinab, dass sanfte Gefälle des Einschnitts nutzend. Rechts erhob sich der Mons Vaticanus, mit seinen Weinbergen und verwilderten Olivenhainen. Links hatten römische Ingenieure und Baukolonnen trotz des dort steileren Hanges ein Aquädukt errichtet. War es immer schon da gewesen? Der Mann, der die Strasse hinab wanderte, konnte sich nicht mehr erinnern.
Er blieb stehen und überblickte das Panorama der Stadt, das sich vor ihm ausbreitete. Direkt vor ihm war der Trans Tiber Distrikt, der sich langsam aber stetig am Westufer des Tiberis ins Umland fraß. Als er das letzte mal hier gewesen war, da waren einige Straßenzüge noch Schafwiesen oder Obstgärten gewesen. Jetzt sah man dort großflächige Gewerbebetriebe und großzügige Wohngebäude.
Er ging weiter und erreichte die ersten Häuser. Direkt vor ihm erhob sich der Halbrund des Pompeiustheaters, mit dem krönenden Tempel auf der scaena. Welcher Gottheit war der noch geweiht gewesen? Er wusste es nicht mehr.
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Das Pompeiustheater
Er ließ das Theater rechterhand liegen und ging weiter. Langsam kehrten die Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit in sein Gedächtnis zurück. Er hörte die Geräusche seiner Kindheit, er roch die Gerüche seiner Jugend. Ja, das war Rom, dass ‚Herz der Welt’!