Weihnachten und der 25. Dezember

  • Wieso feiern wir Weihnachten am 25. Dezember? Wieso tauschen wir da Geschenke aus?


    Die Antwort mag ganz einfach sein:
    Da wurde doch Jesus Christus geboren und der wurde doch auch beschenkt!


    Aber war das wirklich so?


    Hier einmal ein paar Anregungen zur Diskussion:


    Der 25. Dezember war schon vor Jesu Geburt ein Feiertag, der des Gottes Mithras. Der Mithras-Kult war ein großer Nebenbuhler vom Christentum und sehr weit im Imperium verbreitet. Er bestand noch lange neben dem Christentum. Auf den 25. dezember kam man, da an diesem Tag, die Tag- und Nachtgleiche war. D.h. ab diesem Tag wurden die Tage wieder länger, was zu Mithras passte, da er ja ein Lichtgott war. Dieser heidnische Feiertag wurde dann unter Konstantin zu einem christlichen gemacht, das ganze geschah 354 n.Chr.!


    Und die Geschenke? Am 17. Dezember wurden die Saturnalien gefeiert. An diesem Tag war es üblich, dass man auch kleine Geschenke austauschte. Um das Volk zu befrieden und diesen Festtag nicht wegfallen zu lassen, hat man das wohl auf den 25. Dezember verschoben!


    Also, alles nur geklaut?

  • Ja, natürlich.


    Das Christentum hat in seinen frühen Phasen eine ganze Menge von 'heidnischen' Bräuchen übernommen und integriert.


    Das fängt bei den Feiertagen an, geht über Reliquien und Heiligen bis zu Handlungen während eines Gottesdienstes.
    Das war auch das grosse Erfolgsrezept. Die imense Integrationskraft des Christentums.

  • Naja, Integration ist vielleicht das falsche Wort! Eher Synkretismus!
    Ansonsten stimme ich mit dir überein!
    Die Christen haben Religionen und Kulturen zerstört um ihren Ursprung zu verwischen, sie haben sich von allen Religionen das Beste heraus gepickt! Ist also auch die Frage, ob man beim Christentum von einem wahren Glauben sprechen kann!

  • Zitat

    Original von Publius Tiberius Maximus
    Naja, Integration ist vielleicht das falsche Wort! Eher Synkretismus!
    Ansonsten stimme ich mit dir überein!
    Die Christen haben Religionen und Kulturen zerstört um ihren Ursprung zu verwischen, sie haben sich von allen Religionen das Beste heraus gepickt!


    Naja, du sprichst da von einer ziemlich langen Entwicklung ( in den ersten 1000 Jahren ) als ob so was von irgendjemandem 'den Christen' zielgerichtet durchgeführt wurde.
    Kling bisschen arg nach wilder Verschwörungstheorie.


    Zitat

    Ist also auch die Frage, ob man beim Christentum von einem wahren Glauben sprechen kann!


    Diese Frage kann wohl nur jeder für sich selbst beantworten.

  • Die heidnischen Feiertage und Feste wurden in der Tat bewußt übernommen, um ein Zugehörigkeitsgefühl derjenigen zu erreichen, welche dem Christentum immer noch mehr oder weniger ablehnend gegenüberstanden. So war es noch im Frühmittelalter gang und gäbe, daß christliche Mönche auch heidnische Götter (insbesondere germanische) anbeteten. Und da suchte die Kirche nach einem Ausweg und fand ihn in der Integrierung von heidnischen Bräuchen in die eigene Religion.

  • Ausser dem Mithraskult kommt da noch etwas dazu:


    Die römischen Saturnalia!


    Dieses Fest beginnt am 17. Dezember und dauert bis zum 25. Dezember an. Dies, weil in dieser Zeit die Verkürzung, respektive Verlängerung der Tage nicht mehr feststellbar war.


    Wir wissen ja alle, dass die Wintersonnwende am 21. Dezember ist. Die 4 Tage vorher konnte man in der Antike nicht mehr feststellen, dass der Tag noch kürzer wurde. Ebenso war es an den 4 Tagen danach, wo man noch nicht feststellen konnte dass die Tage wieder länger werden.


    Der letzte Tag der Saturnalia war der 25. Dezember und als solcher nochmals ein ganz besonderer Feiertag, weil man da erstmals wieder feststellen konnte, dass der Tag länger wird. Es wurde also die Wiederauferstehung der Sonne gefeiert.


    Daher ist es auch im Christentum so, dass Jesus das Licht ist, welches am 25. erschienen ist.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Publius Tiberius Maximus
    Naja, Integration ist vielleicht das falsche Wort! Eher Synkretismus!
    Ansonsten stimme ich mit dir überein!
    Die Christen haben Religionen und Kulturen zerstört um ihren Ursprung zu verwischen, sie haben sich von allen Religionen das Beste heraus gepickt! Ist also auch die Frage, ob man beim Christentum von einem wahren Glauben sprechen kann!


    Oh, bin überrascht was hier für Gespräche laufen! Muss mal kurz meinen Senf dazu geben. Dieser Denkweise kann ich nämlich nur zustimmen und es gibt auch fast nichts hinzuzufügen! Vielleicht bis auf den Hinweis, dass die Art und Weise der Zerstörung der ursprünglichen, oft heidnischen Naturreligionen, äußerst brutal und völlig gegen die von ihnen selbst aufgestellten Gebote verlief.

  • Zitat

    Der 25. Dezember war schon vor Jesu Geburt ein Feiertag, der des Gottes Mithras. Der Mithras-Kult war ein großer Nebenbuhler vom Christentum und sehr weit im Imperium verbreitet. Er bestand noch lange neben dem Christentum. Auf den 25. dezember kam man, da an diesem Tag, die Tag- und Nachtgleiche war. D.h. ab diesem Tag wurden die Tage wieder länger, was zu Mithras passte, da er ja ein Lichtgott war. Dieser heidnische Feiertag wurde dann unter Konstantin zu einem christlichen gemacht, das ganze geschah 354 n.Chr.!


    Soweit ich das aus der Uni weiß, ist das falsch!
    Das Weihnachtsfest beruht zwar auf einem heidnischen Fest, jedoch hat es mit DEM speziellen Feiertag des Mithras nichst zu tun- denn der 24./25.12. war der Feiertag des römischen/heidnischen Gottes Sol Invictus- zwar auch ein "Sonnengott", jedoch nicht unbedingt Mithras.
    Dabei bestreite ich nicht, dass die Christen viel aus dem Mithras- Kutl übernommen haben: das ist korrekt!


    Was es genau mit den Geschenken auf sich hat, könnte dann mit den Saturnalien zusammenhängen- oder es ist einfach nur eine geniale Erfindung/ Weiterführung der Marktwirtschaft :D- denn schließlich haben die heiligen drei Könige dem kleinen Jesuskind auch Geschenke überbracht, das hat man dann möglicherweise einfach "ausgeweitet"...

  • ich habe auch mal gelesen.. (gestern glaube ich ;) )
    das es früher ein zweiwöchiges Fest der "Heiden" gegeben hat, bei denen Odin angeblich das große Rudel zur Jagd über den Himmel geführt hatte..


    ich weiß jetzt allerdings weder den namen noch irgendwelche beweise, meine nur es so gehört zu haben

  • Die Germanen feierten die Wintersonnenwende mit den 12 heiligen Nächten.


    Die Gans wurde zur Vorbereitung auf den Winter gegessen- das weiße Federkleid symbolisiert den kommenden Schnee. Die Martinsgans wurde in späterer Zeit dann auch zum typischen Weihnachtsessen umfunktioniert und vom Zeitpunkt her auf die altgermanische Wintersonnenwendfeier gelegt. Das geschah wohl aus dem Verblassen der Überlieferungen heraus.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Naja, die Martinsgans wird bei uns eher zu Martini gegessen...


    Bezüglich der Geschenke: die sind eher etwas neuzeitliches. genauso wie es auch den christbaum erst seit dem späten 19. jh gibt (im volk, nicht beim adel, da gab es den schon früher), wurde auch das schenken und beschenktwerden erst ungefähr da "erfunden" (auch hier gilt: volk und nicht adel).


    bezüglich weihnachten: mein wissenstand stimmt mit der von didia liliana überein. im übrigen soll man überhaupt draufgekommen sein, daß jesus im september auf die welt kam, doch das weiß ich nicht genau.

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Vibullius
    Die Germanen feierten die Wintersonnenwende mit den 12 heiligen Nächten.


    ... und in unseren Traditionen ist dieser Glaube noch immer enthalten. Nach deutschem Volksglauben rauscht je nach Region Odin (Wotan) oder Freyja (Holda/Perchta) durch die Zwölf – die Raunächte und zwar als Anführer eines Geisterheeres. Wer sich die Träume in diesen Nächten merkt (regionsbedingt unterschiedlich), weiß um die Vorhersagen für das kommende Jahr. In den Zwölf Nächten steht die Tür zum Geisterreich offen und Verstorbene und Dämonen kommen in die Welt der Lebenden. Durch die Anwesenheit der übersinnlichen Wesen ist das Durchführen von Orakeln sehr begünstigt. Die Orakeleignung der Rauhnächte ist uns sogar bis heute erhalten geblieben - im Silvesterbrauch des Bleigießens. Weiter herrscht der Glaube vor, keine Wäsche hängen zu lassen, damit sich kein Geist darin verfängt usw. Die alten Leute wissen viel von diesen Traditionen und dem althergebrachten Glauben.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Naja, die Martinsgans wird bei uns eher zu Martini gegessen...


    Wodan ist der Gott des Windes/Sturmes. Demgemäß hatte er neben seiner später gewachsenen Rolle als Kriegsgott, der er ursprünglich nicht war, eine Rolle als Acker- und Erntegott mit inbegriffen.
    "Ohne Wind verscheint das Korn" sagt der Bauer und noch im 18. Jahrhundert hieß die Ernte in Bayern die Waudlsmähe und die Mecklenburger haben den Erntespruch "Wode, hale dinem Rosse nu Foder, nu Distel und Dorn, tom andern Jahr beter Korn!" etc.pp.


    So wurde das Erntedankfest verchristlicht im Gegensatz zu den germanischen Rinder- und Menschenopfern, die Wodan forderte.


    In den 12 Nächten oder auch am späteren Martins- und am Nikolaustag erschien Wodan als Schimmel oder Schimmelreiter oder als St. Nikolaus mit breitkrämpigem Hut. Für sein Pferd steckten dann die Kinder Heu und Hafer in iihre Schuhe und die Erwachsenen stellten eine Getreidegarbe ins Freie. Die Kirche vereinnahmte diesen Brauch und verband diesen mit dem Namen des Heiligen Nikolaus.


    Man sieht also die Verbindung zwischen Heiden- und Christentum. Der Gänsebraten verlagerte sich analog- wobei die Martinsgans erhalten blieb, aber die Verbindung mit Wodan dann später auch zu Weihnachten hergestellt wurde.


    So, das macht jetzt 50 Sesterzen. :D

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

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