Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

Da Albinus keine Antwort bekam entschloss er sich zu gehen und sein Glück woanders zu suchen:"Vale Duumvir"

Als er das Officium des Duumvirs erreichte konnte Decius gerade noch so ausweichen, als ein Mann ziemlich entschlossen durch die Tür schritt. Verwundert sah er ihm nach. Dann klopfte er an den Türrahmen.

"Salve Duumvir! Ich bin Marcus Decius, der neue Scriba der Regio. Darf ich eintreten?"

Decius zuckte mit den Schultern, als er keine Antwort bekam. Er drehte sich um und verließ die Curia.

Dio ging den Gang hinunter zu dem Officium seiner Vorgesetzen, ja er hatte tatsächlich eine Frau, welche ihm Vorstand, doch Dio bemühte sich ob dieser Tatsache keine Gedanken zu machen und so klopfte er an ...

Sie hatte gerade einige der Schriftstücke in den Regalen betrachtet, darunter auch eine recht gut geschriebene Ausgabe des bellum gallicum ihres großen Ahnen Caius Iulius Caesar, und schrak aus den Gedanken hoch, als es klopfte. Ruhig wandte sie sich zur Türe, und sprach laut und deutlich: "Herein?"

Langsam trat Dio in den Raum und ging auf die Duumvir zu, „Salve Duumvir.“ bevor er weiter sprach ließ er seinen Blick kurz durch das Officium wandern bevor er wieder auf die junge Dame blickte, „Hast du etwas Zeit für mich?“

"Natürlich ..." sagte sie, und versuchte, so freundlich wie möglich zu lächeln. Er musste nicht erfahren, dass sie lieber Corvinus als den Mann an ihrer Seite in der Curia Italia gesehen hätte, es würde letztendlich nur Unfrieden stiften - und die Götter hatten entschieden. "Setzen wir uns doch," damit bedeutete sie ihm, vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen. "Kann ich Dir etwas anbieten?"

Gemächlich nahm der Alte platz, "Wasser bitte."

Sie schenkte ihm und sich wie schon einmal zwei Becher Wasser ein und reichte ihm den einen, bevor sie sich hinter dem Schreibtisch niederließ und ihn ruhig anblickte. "Was kann ich für Dich tun?"

Den Becher nahm der Alte, mit seinen leicht zitternden Händen, entgegen. "Lasse mich dir vorerst zu deiner überzeugenden Wahl gratulieren." freundlich lächelte der Alte, wohlweißlich dass noch immer eine Frau in einem öffentlichen Amte vor ihm saß, lag ein leichtes Unwohlsein in seinem Margen, "Zum einen würde ich gerne von dir Erfahren, welche Aufgaben du für mich als Magistratus vorsiehst und zum andere würde ich gerne unsere Arbeit in der Curie mit dir absprechen."

"Ich danke Dir," sagte sie und diesmal fiel ihr das Lächeln nicht schwer. "Und ich gratuliere auch Dir zu Deinem neuen Amt und auch zum Platz in der curia. Nun, was die Aufgabenverteilung hier in der Stadt angeht, möchte ich dies gerne mit Dir und Artorius Corvinus gemeinsam besprechen, ich denke, dafür ist morgen, nachdem ihr euch in euren Officien eingelebt habt, der passende Zeitpunkt. Das Vorgehen in der curia können wir gerne jetzt bereits besprechen, je früher, desto eher können wir die Meinung der Stadt einbringen. Ist Dir das Recht?"

"Wie du möchstest, Duumvir. Gehe ich recht der Annahme, dass du bereits Mitglied der Curie warst?"

"Ja, in der Tat. Ich wurde mehrheitlich gewählt, und es war kein sonstiger Entscheid notwendig," erwiederte sie nicht ohne eine gewisse Zufriedenheit.

Zitat

Original von Iulia Helena
"Ja, in der Tat. Ich wurde mehrheitlich gewählt, und es war kein sonstiger Entscheid notwendig," erwiederte sie nicht ohne eine gewisse Zufriedenheit.

"Wahrlich ein großer Erfolg ja. Gerne würde ich von deiner Erfahrung lernen, wenn du gestattest."

Sie blickte ihn nun etwas verdutzt an. Er wollte von ihr lernen? Das konnte sich doch nur um einen schlechten Scherz halten, immerhin war er viel älter als sie. Oder der Versuch, sie einzuwickeln, je nachdem, wie man es sehen wollte.
"Meine Erfahrung im Leben dürfte von Deiner bei weitem übertroffen werden, und ich denke nicht, dass ich Dich da vieles werde lehren können - es wird eher umgekehrt sein. Ich habe mich bisher nur bemüht, die bestmögliche Lösung für die Probleme dieser Stadt zu finden, und werde es auch weiterhin tun. Wenn es das ist, was Du lernen möchtest, brauchst Du mich als Vorbild sicher nicht."

"Ich verstand dich so, dass du bereits in der letzten Periode in der Curia saßt? Volglich verfügst du in diesem Felde sicher über mehr Erfahrung als ich."

"Ah nein ..." Sie lachte leise auf. "Nein, dann hatte ich Deine Frage falsch verstanden, verzeih mir. Wir wurden beide dieses Mal neu in die curia gewählt."

"Das erklärt natürlich deine Verwunderung." der Alte schmunzelte, "Dennoch denke ich, dass wir unser Vorgehen eng abstimmen sollten, gibt es bereits konkrete Pläne, welche du in der Curia einbringen möchtest? Strebst du gar ihren Vorsitz an?"

"Ich werde mich zur Wahl stellen, ja," sagte sie ruhig und nickte zu seinen Worten. "Und ich denke, es ist für Ostia von Vorteil, wenn es die einzige Kandidatur aus der Stadt bleibt - sonst nehmen wir uns nur gegenseitig die Stimmen weg und am Ende kommt wieder ein unerfreuliches Ergebnis mit Gleichstand oder ähnlichem heraus." Der Blick der Iulierin blieb auf ihrem Gegenüber dabei liegen. Höchstwahrscheinlich zählte er zum konservativen Lager, wie die meisten älteren Männer, und sie würde ihre Worte mit Bedacht wählen müssen.
"Aus Mantua dürfte eine Kandidatur zu erwarten sein, ebenso aus Misenum, und ich würde es gerne sehen, dass ein liberalerer Princeps der curia vorsteht, kein Konservativer. Es gibt zuviel Geschwätz über die Eignung von Frauen in politischen Ämtern und ich befürchte, dass sich dieser Kurs bei einem konservativen princeps fortsetzen könnte."