Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    "Sulla war ein entfernter Verwandter." Dio hielt inne, "So werde ich Senator Victor mitteilen, dass er einen Befugten nach Ostia schicken möge."


    "Das wäre die beste Lösung, denke ich, ja," erwiederte sie und nickte zu seinen Worten. "Wenn möglich, alsbald, damit die Sache vom Tisch ist. Rom soll nicht den Eindruck gewinnen, wir wären hier nachlässig."

  • Zitat

    Original von Tiberia Honoria
    "Das höre ich gerne und werde das Callidus so weitergeben. Soll ich Callidus ansonsten etwas ausrichten?"


    "Nichts, was mir im Augenblick einfallen würde, aber ich danke Dir," erwiederte sie freundlich und mit einem leichten Lächeln. "Ich denke, momentan könnte es hier kaum besser laufen."

  • Nachdenklich trat Corvinus gen Officium von Helena und klopfte leicht mit den Knöcheln gegen den hölzernen Türrahmen. Wieviele Stunden er nun schon hier verbracht hatte und wie wenig produktiv dies nun war. Zu schade. Zumindest hatte er sich in letzter Zeit ausgiebig um die Bau- und Marktaufsicht in Ostia gekümmert.


    "Salve Iulia Helena, hättest du einen Augenblick für mich Zeit?"

  • "Einen Becher Wasser, ja." Er setzt sich auf einen Stuhl und schlägt dabei den Mantel nach hinten.


    "Leider komme ich mit nicht so guten Neuigkeiten aus Misenum zurück. Wir stehen wohl bei der Bauausführung zum Tempel Ostias weiterhin am Anfang." Seine Miene bedeutete, das er dies wohl völlig ernst meinte.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Wie immer über irgendwelchen Akten sitzend, blickte die Iulierin auf und lächelte etwas, als die vertraute Gestalt ihres Magistraten im Türrahmen erschien.
    "Natürlich, komm nur herein. Worüber möchtest Du mit mir sprechen? Gibt es irgendein Problem?" Immerhin geschah es nicht so sehr oft, dass die Magistrate tagsüber bei ihr erschienen, ohne dass es einen triftigen Grund gab, und insgeheim hoffte sie, dass es ein angenehmer Grund sein würde, keine weitere Sorge.

  • Langsam erhob sie sich, trat an den Seitentisch und schenkte ihrem Gast eigenhändig einen Becher mit Wasser voll, bevor sie ihm diesen überreichte - natürlich hätte sie dies auch durch einen Sklaven erledigen können, aber sie schätzte es, sich in einer persönlicheren Umgebung mit ihm unterhalten zu können, wie bei allen Besuchern in ihrem Officium.
    "Das bedeutet, die Legio wird uns in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen? Was wird dort gebaut, ein zweites Collosseum oder wie soll ich das langsam verstehen?" Ein gewisser Ärger über die ewigen Verzögerungen hatte sich in den Klang ihrer Stimme gemischt, und sie schüttelte einfach nur frustriert den Kopf.

  • "Nein, keine Probleme. Alles ist abgearbeitet, die Bauaufsicht erledigt und die Marktaufsicht geht wie von alleine, aber danke der Nachfrage..." Er trat langsam etwas näher und lehnte sich gegen den Stuhl, die Hände auf die Rückenlehne legend. "Es geht um etwas anderes. Vielleicht hast du es schon gehört... Sergius Glabrio ist vor kurzem verstorben und in den elysischen Feldern eingezogen. Nun ist der einzige ranghöhere Vertreter in Misenum Sergius Epulo... und da würde sich mir die Möglichkeit eröffnen, nach Misenum zu ziehen um die Verwaltung zu stützen. Nur wollte ich das tunlichst nicht ohne dein Einverständnis machen."

  • "Sergius Glabrio ist verstorben? Das nenne ich traurige Nachrichten - weisst Du denn, wie er ums Leben kam? Er war einer jener, deren Mitarbeit in der curia ich sehr zu schätzen wusste, auch wenn er bisweilen ein wenig ungestüm voranpreschte," sagte sie langsam, den Umstand verbergend, dass seine Worte sie überrascht hatten, wenn nicht gar erschreckt. Dass Corvinus Ambitionen hatte, war ihr nicht entgangen, niemand suchte sich eine Arbeit, ohne irgendwann aufsteigen zu wollen, aber dass diese sich so schnell manifestieren würden, war dann doch ein schnellerer Schritt, als sie gedacht hatte. Wenngleich die Gelegenheit günstig war, ein Gegengewicht zu Epulo zu installieren - ein vernünftiges Gegengewicht.
    "Warum sollte ich Deinem Wunsch entgegenstehen, Artorius Corvinus? Du weisst, dass ich Deine Arbeit schätze, und ich kann verstehen, dass es Dich nach einem Posten verlangt, der Dir mehr Freiraum gewährt, als Du ihn hier haben wirst und kannst."

  • "Nein, ich habe leider keine Ahnung, dazu musst du wohl Sergius Epulo befragen. Ich muss zugeben, es ist mehr, das mich nach Misenum zieht. Unter anderem... die Ruhe und Behaglichkeit von Campania, wo Hypathia und ich unser Kind aufziehen wollen. Die Straßen von Rom halte ich da nicht wirklich für geeignet. Meine Familie, die Väter meiner Väter haben ihre Wurzeln in Neapolis, Capua und Misenum... und es wird Zeit, als Artorier meine Wurzeln zu finden, falls du verstehst." Ein flüchtiges Lächeln, vielleicht sogar ein zurückhaltendes, zierte seine Lippen, ehe er wieder zu ihr hoch sah.
    "Wie gesagt, ich wollte es nicht ohne deine Erlaubnis machen, damit für dich nicht zuviel Arbeit anfällt... auch wenn mir die Vorstellung, dich mit Dio alleine zu lassen, nicht wirklich gefällt."

  • "Stimmt, Hypathia ist ja schwanger ... wann ist es denn so weit? Immerhin muss ich ja noch das ein oder andere für das Kleine nähen," sagte die Duumvir mit einem leisen Anflug eines Lächelns auf den Lippen. Es war lange her, dass sie Kleidung für ein Kind genäht hatte, und damals waren es ihre eigenen Söhne gewesen .. für einen kurzen Moment flog ein Schatten über ihre Miene, erlosch jedoch schnell wieder, als sie zu ihm blickte.
    "Meine Erlaubnis und Billigung sollst Du haben, Artorius Corvinus, und ich denke, Deine Talente können Misenum nur zugute kommen. Epulo ist sicher kein schlechter Mensch, aber noch sehr jung und dementsprechend denkt er, glaube ich, nicht unbedingt über die Konsequenzen seiner Handlungen immer so gut nach, wie er sollte. Was Dio angeht, werden wir uns sicher irgendwie arrangieren, mach Dir darum nicht zu viele Gedanken. Ich vermute sehr stark, dass seine Ziele auf Dauer nicht in Ostia liegen werden."

  • Kurz rieb er sich verlegen den Nacken und sah auf den Tisch, eher sinnierend und biß sich dabei leicht in die Unterlippe. "Mhh.. ich glaube, vier bis Monate müssten es noch sein bis dahin, wenn meine Berechnungen richtig sind. Aber die sind ohnehin nur wage.."
    Schließlich nickte er ihr erneut zu, aufrichtig lächelnd.
    "Ich danke dir. Ich bin wirklich gespannt, wie sich Misenum seit meiner Jugend weiter entwickelt hat. Und vielleicht kann ich diesem Epulo ja mit weisem Rat beiseite stehen, aber das wird man sehen - schließlich kenne ich ihn noch nicht."

  • "Du wirst Dich in Misenum sicherlich gut machen - und es kann beiden Städten nur nützen, wenn sich die Magistrate schon ein wenig kennen. Eine engere Partnerschaft mit Misenum könnte sowohl Ostia als auch Misenum sehr zugute kommen," sagte sie lächeld und nickte zu ihren Worten. Der Gedanke gefiel ihr, nicht dauernd mit Epulo verhandeln zu müssen, Sergius Glabrios Tod hatte dort wahrlich eine Lücke hinterlassen, die es zu stopfen galt.

  • Von den scribae der Stadt sofort weitergeleitet, gelangte Callidus zum officium der Duumvir Ostias und klopfte dort an. Anders als in Rom üblich, wo er einfach in die Räume seiner Mitarbeiter hineinplatzte, wartete er einen Augenblick und öffnete dann vorsichtig die Tür, um mit dem Kopf hineinzuluken.


    > Iulia Helena? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Komm herein und bring Wein mit," kam die Stimme aus dem Inneren des Raumes zurück, dann erst blickte sie auf und lachte leise, als sie den unverhofften Besucher erblickte. Wie so oft befand sich die Duumvir Ostias an ihrem Schreibtisch, von Wachstäfelchen und Schriftrollen umgeben, und anscheinend bei der Arbeit.
    "Salve, Aelius Callidus ... komm doch herein, und setz Dich zu mir. Auch ohne Wein bist Du hier immer willkommen." Die blauen Augen zwinkerten ihm vergnügt zu, anscheinend war sie guter Laune.

  • Callidus trat ein und begab sich zur Duumvir.


    > Wein habe ich leider nicht dabei. Die rissigen Amphoren, die ich besitze, hätten im ungemütlichen Wagen nur zu Bruch gehen können, und selbst wenn sie die Fahrt überstünden, würde dir der billige Wein, den ich mir leisten kann, gar nicht munden. <


    Schmunzelnd setzte sich Callidus an den Tisch.


    > Aber ich bin sicher, hättest du mich heut erwartet, hättest du Kuchen da =). Nun, ich habe vor wenigen Tagen mit dem praefectus urbi, Octavius Victor, gesprochen. Rom würde Staatssklaven entsenden, um die Bauarbeiten in Ostia zu unterstützen. Jedoch muss ich zunächst einige Dinge mit dir klären. So müssen Baracken für die Sklaven errichtet werden, ihre Verpflegung muss organisiert werden und zudem wies mich Octavius Victor darauf hin, dass geklärt sein muss, wie die Beaufsichtigung der Sklaven abläuft und ob Ostia hierzu der Hilfe aus Rom bedarf. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ich hätte sicher nicht nur einen Kuchen für Dich bereiten lassen, da kannst Du Dir sicher sein," gab sie ihm lächelnd zurück und schob die Wachstafel, auf der sie gerade einiges notiert hatte, beiseite, um sich seine Worte konzentriert anzuhören.
    "Du kommst wirklich mit guten Nachrichten, ich dachte schon, es würde niemals vorangehen - anscheinend ist der Tempelbau in der heutigen Zeit wohl weniger wichtig als alles andere, wer weiss das schon. Was die Baracken angeht ... dafür sollte sich ein Platz finden lassen, etwas ausserhalb der Stadt in jedem Fall, damit die Bürger sich nicht gestört fühlen. Die Verpflegung kann ich organisieren, sobald ich weiss, wieviele Sklaven wir erwarten werden und natürlich auch, wieviele Aufsichtspersonen wir benötigen werden - es könnte sein, dass wir in der Anfangszeit Unterstützung aus Rom benötigen werden, um uns hier zu arrangieren, aber eigentlich habe ich immernoch vor Augen, möglichst viel selbst zu organisieren, damit wir Rom nicht dauernd auf der Tasche liegen."

  • Callidus lehnte sich ein wenig zurück und atmete durch.


    > Ach, es wäre schneller gegangen, vielleicht war es mein Versäumnis, mich darum auch noch zu kümmern, aber ich hatte viel zu tun und auch die Arbeit für die schola hielt mich den ein oder anderen tag ab und bannte mich in der Bibliothek. Wie dem auch sei, der praefectus urbi weiß nun Bescheid. Wäre es möglich, dass du schnell deine Magistrate die Vorkehrungen treffen lässt? Je schneller alles organisiert ist, desto schneller kann ich Rom um die Hilfe bitten, die man gewährte. Sollte ich auf Reisen sein, so wird es jedoch Vertretung für mich geben, die diese Aufgaben in meinem Sinne ausführen wird. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ich werde mich so schnell wie möglich persönlich darum kümmern. Derzeit habe ich nur einen Magistraten zur Verfügung, der leider durch seine Curienarbeit ein wenig eingespannt ist - aber glaube mir, ich werde mit Vergnügen selbst dafür sorgen, dass alles so bald wie möglich vorbereitet ist. Wenn dann noch Zeit ist, schicke ich dir auch gern einen Kuchen mit," sagte sie lächelnd und ihrem Gesicht war abzulesen, dass sie darüber erleichtert war, dass sich nun langsam alles so bewegte, wie es sich bewegen sollte.
    "Ich werde nun einen öffentlichen Aushang machen, dass die Stadt Ostia einen Architekten sucht, denn die inoffizielle Suche hat leider nichts gebracht - hoffen wir einfach das Beste."

  • Callidus konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als Iulia Helena ihm das süße Angebot eines Kuchens machte.


    > Die Verschläge für die Sklaven sollten schnell errichtet sein. Was die Aufsicht und Versorgung angeht, so wende dich ruhig an mich, sollte Ostia diese Kapazitäten nicht aufbringen können. Ocatvius Victor schien sehr entgegenkommend, die cohortes urbanae können sicher Truppen für Ostia stellen, der Weg ist kein weiter. Denn was wir nicht gebrauchen können ist, dass beim Tempelbau ein Sklavenaufstand ausbrach oder gar einige Sklaven fliehen konnten und dann als kriminelle Banden im Unterholz der regio Händler überfallen. Die Kurie scheint derzeit nicht immer im besten Licht. Die Arbeit innerhalb der regio soll nun endlich ihre Handlungsfähigkeit zeigen! <


    ... > und vor allem meine < ... dachte sich Callidus noch dazu.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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