Officium Duumvirorum - Arbeitszimmer der Duumviri

  • Die Namensverwirrung irritierte nun auch den Duumvir, so dass er nicht ganz genau über den anderen Namen nachdachte und damit zunächst auch keine Erinnerungen verband. Zudem wollte er einen erneuten Themenwechsel vermeiden und blieb daher bei der Grundstücksfrage. Diese war immerhin beeindruckend genug. "Ein weitreichendes Areal, in der Tat. Ich fürchte, ohne gründliche Ortsbesichtigung deinerseits wird es kaum möglich sein, ein Grundsrück zu benennen, das allen Anforderungen genügt. Außerhalb des Hafenbeckens haben wir hier teilweise flache Ufer, die deinem Anliegen eher hinderlich sein dürften", äußerte sich der Duumvir dann eher vorsichtig, da er sich mit Schiffbau selber nun wirklich nicht auskannte. Daher fragte er auch neugierig weiter nach. "Wie lagert man denn Schiffe bis zu ihrem Verkauf? Brauchst du ein eigenes Hafenbecken?"

  • [I]"Also fertige Schiffe werden zu Land gelagert und erst bei Kauf vom Stapel gelassen. Ein eigenes Hafenbecken wäre da schon angebracht ,schon hinläglich der Tatsache das ich selbst als reeder tätig sein werde ,ergo selbst Seehandel betreibe, wertester Duumviri. Dann benötige ich auch etwas Ackerland den ich will meine Leute selbstversorgen. Weiterhin hoffe ich das die Stadt einen großen Sklavenmarkt hat, denn die brauche ich zu Hauf."[/I]

  • Die Sache wurde mit jeder Antwort komplizierter, dachte sich der Duumvir. "Dann brauchst du wohl wirklich viel Platz an Land, aber trotzdem mit direktem Zugang zum Wasser. Muss es ein Zugang zum Meer oder Hafenbecken sein, oder reicht ein Grundstück an der Fossa Traiani?" fragte der Duumvir dennoch weiter. Um das landwirtschaftliche Grundstück machte er sich weniger Sorgen. Das schien ihm eher eine Frage des Preises zu sein, den der Octavier bereit war zu zahlen.

  • "Es müsste ein Zugang zum Meer sein sein ,das der Stapellauf direkt dort erfölgen soll. Gleichzeitig sollen auch meine eigene Schiffe ,z.B. Holz welches ich zum Schiffsbau benötigte dort entladen können."

  • Das war immerhin mal eine Antwort, die es nicht noch schwieriger machte, sondern nur das Erwartete bestätigte. "Nun, da du aus Ostia stammst, erzähle ich dir jetzt nicht viel neues, vermute ich. Unser großer Hafen liegt nördlich er Stadt. Noch weiter nördlich wird sich sicher irgendwann ein geeignetes Stück Land finden lassen, aber du wärst dann möglicherweise schon ein paar Meilen vom Stadtzentrum entfernt. Südlich des Hafens kommt auf Höhe der Stadt ersat einmal die Tibermündung, deren Gebiet zweifellos ungeeignet für dein Vorhaben ist. Da müsstest du also noch weiter südlich schauen und wärst damit gegebenenfalls recht weit vom Hafen entfernt. Aber das musst sicher auch du entscheiden, was für dich wichtiger ist." Der Duumvir wollte nur die Möglichkeiten benennen. Wer wo Eigentümer eines Grundstücks war und zu welchem Preis er verkaufen würde, hatte er ohnehin nicht im Kopf.

  • Felix schaute sen Duumvir lächeln an.
    "Ich sehe worum es geht."
    Mit diesen Worten überreichte er dem Duumvir ein kleinen Lederbeutel, welcher einige Lapislazuli enthiet.
    "Also das Hafenbecken, zum Endlladen und Beladen ,sowie zum Stapellauf, kann ich selbst bauen lassen wenn mir die Stadt dabei Hilfe zusagt. Keine materiele, sondern, mit Sklaven und Technik. es soll eine moderne Werft und Reederei mit allen was dazu gehört werden."
    Natürlich hatte sich sich Caius Octavius Felix vor seiner Abreise aus Ägypten dort mit allem eingedeckt was er hier nicht bekommen konnte, was aber auch nicht hießt das er mit seinen Gaben herumaasen musste.

  • Die Gabe im Lederbeutel kam etwas überraschend, aber Atius Antias war lange genug Politiker, um nicht völlig perplex zu sein. Mit feinem Lächeln nahm er den Beutel fast beiläufig entgegen. "Selbstverständlich kann ich dir die Unterstützung der Stadt in Aussicht stellen. Neue Betriebe, die den Ruhm der Stadt mehren, sind uns immer willkommen", antwortete er mit einer Zusage, die er ohnehin gegeben hätte. Immerhin brachten solche Betriebe auch Steuern und die konnte eine Stadt immer gebrauchen. "Ich empfehle dir, einige mögliche Bauplätze selber in Augenschein zu nehmen. Ich werde den städtischen Agrimensor anweisen, dich zu begleiten. Er kann dich fachkundig beraten und auch Auskunft über die derzeitigen Besitzverhältnisse geben. Früher oder später würdest du ihn deswegen ohnehin aufsuchen müssen, da kann er dich auch von Anfang an begleiten." Mehr konnte der Duumvir zunächst nicht anbieten, denn die Wahl des Bauplatzes würde der angehende Reeder ja ohnehin kaum aus der Hand geben wollen, dachte er sich.

  • Freundlich bedankte Felix beim Duumvir. Er hatte erreicht was er wollte, auch mit einem kleinen Geschenk, so blieb er wenigsten in freundlicher Erinnerung. Er verbeugte sich zum Abschied leicht.
    " Verehrter Duumvir, seid bedankt für die wohlwollenden und klugen Worte. Gern nehme ich die Begleitung des Agrimensors an. Sollte der geschätze Duumvir ,später einmal ein Schiff bauen lassen oder eine Reise zur See machen wollen, so möge er sich ruhig an mich wenden."
    Er begab sich aus dem Arbeitszimmer, um auf den angekündigten städtischen Agrimensor zu warten.

  • Der Duumvir verabschiedete sich ebenfalls und schickte wenig später die versprochene Anweisung an den städtischen Agrimensor, dass dieser sich Zeit für den Octavier nehmen sollte, wenn sich dieser meldete.


  • Mamercus Minicius Rutilus


    Mamercus Minicius Rutilus, frisch gewählter Duumvir von Ostia saß nervös hinter seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer der Duumviri. Für heute hatte sich der Curator rei publicae angekündigt, der sich derzeit auf einer Rundreise durch Italia befand und in Ostia die vor kurzem stattgefundene Wahlen überprüfen wollte. Grundsätzlich konnte er von sich selbst behaupten keinen Einfluss, in welcher Form auch immer, auf die Wahlen genommen zu haben. Allerdings waren Wahlen auch immer sehr chaotisch und kompliziert. Das dabei vielleicht irgendwo oder irgendjemand einen Formfehler begangen hatte, konnte er nicht ausschließen. Und nach gewonnener Wahl an so einem Formfehler nun doch zu scheitern, wollte er sich gar nicht erst ausmalen.


    Alle für die Überprüfung nötigen Unterlagen hatte er jedenfalls auf einem großen Tisch stapeln lassen, der ansonsten den Stadtmagistraten und Duumviri als eine Art Besprechungstisch diente. Soweit wie möglich hatte er auch alles selbst überprüft oder von seinen Magistraten überprüfen lassen und so gesehen bestand auch eigentlich kein Grund zu Besorgnis - dennoch war er sehr nervös und klagte fast Stündlich den Göttern und jeden anderen der in seine Nähe kam, warum diese Überprüfung ausgerechnet ihn treffen musste und das sie hoffentlich schnell und zur Zufriedenheit aller wieder vom Tisch war.


  • Mit seinem Sciba und seinem Ziehsohn im Schlepptau erreichte der Curator rei publicae das Officium Duumvirorm der Stadt Ostia. Er wusste, dass er bereits erwartet wurde und so trat er ein und Begrüßte den bereits wartenden Duumvir Minicius Rutilus.


    "Salve Duumivir. Ich freue mich dich kennen zu lernen. Wie du weißt komme ich heute in offizieller Angelegenheit, um die Gültigkeit der Wahlen zu überprüfen, die nach Pars Tertia der Civitas Ostia - Lex Coloniae in den letzten Tagen bei euch in Ostia stattgefunden hat. Dies hier ist mein Amtsgehilfe Vedius Gillo, der mich bei meiner Arbeit unterstützen wird. Und das hier ist mein Ziehsohn Prudentius Primus. Er begleitet mich heute, um ein wenig Einblick in meine Arbeit als Curator zu bekommen."


    Abwechselnd deutete Livianus auf die beiden vorgestellten Begleiter.


    "Wenn du alles Vorbereitet hast können wir gleich beginnen und so deine Zeit hoffentlich nicht zu lange beanspruchen."

  • Begeistert war er anfangs nicht gewesen, als sein Ziehvater darauf bestanden hatte, das Gaius ihm zu einigen Amtsterminen begleiten sollte. Doch alle Ausreden hatten nichts geholfen, er war mit und hielt sich die ganze Zeit über missmutig im Hintergrund. Alleine das Thema, wegen die sie heute hier waren, klang mehr als Langweilig und vermutlich würde der ganze Tag eine reine Zeitverschwendung werden. Aber obwohl er in letzter Zeit recht oft seinen eigenen Willen durchsetzen konnte, hatte er in dieser Angelegenheit letztendlich nachgegeben. Vielleicht konnte er ja widererwarten doch etwas lernen.


    Als sie das Officium des Duumvir betraten nickte er nur begrüßen mit dem Kopf und überlass alles Reden dem Decimer. Zumindest hatte er ihm heute als seinen Ziehsohn und mit vollem Namen vorstellt und nicht einfach nur als 'Junge'.


  • Mamercus Minicius Rutilus


    "Salve Consular Decimus. Es ist mir eine Freude dich hier bei uns in Ostia Willkommen zu heißen. Natürlich auch deine Begleiter. Selbstverständlich habe ich alles entsprechend vorbereiten lassen. Hier auf dem Tisch, lieben sämtliche Unterlagen und bei Fragen stehen dir meine Magistrate und ich jederzeit zur Verfügung."


    Dienstbeflissen deutete Rutilius mit einer einladenden Geste auf den großen Tisch und ging auch einige Schritte zu diesem hinüber. Er hoffte dabei in der Tat, dass die Überprüfung so wie eben vom Curator angekündigt nur kurz dauern würde und vor allem zu einem Positiven Ergebnis der Wahlen kam.



  • Gaius Vedius Gillo


    Der Scriba des Curators hatte sich, wie von ihm immer erwartet, bisher dezent im Hintergrund gehalten. Erst jetzt, als die eigentliche Arbeit begann, meldete er sich zu Wort. Die eigentliche Kontrolle der Wahlen, also die Arbeit dabei, oblag ihm. Der Curator selbst segnete das Ganze dann nur noch Kraft seines Amtes ab. Er selbst hatte sich vorbereitend auf diese Überprüfung genau mit den örtlichen Gesetzen vertraut gemacht. Als er sich nun also zu Wort meldete, sprach er zu allen Anwesenden, um die Rahmenbedingungen für diese Überprüfung noch einmal klar zu stellen.


    "Die Wahlen in Ostia obliegen ja den regionalen Gesetze der Civitas Ostia - Lex Coloniae und sind dort in der Pars Tertia geregelt.


    Aktives und passives Wahlrecht haben alle Bewohner Ostias mit Bürgerrecht und bestandenem Cursus de Rebus Vulgaribus inne. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in der Stadtverwaltung gibt." zitierte er auswendig aus diesem Gesetzestext bevor er auf dem großen Tisch Platz nahm, eine Tabula samt Griffel auspackte und sich dem Duumvir zuwandte.


    "Beginnen wir also mit den Wahllisten. Ich nehme an es wurde genau angeführt, wer zu den Wahlen zugelassen war, wer davon seine Stimme abgegeben hat und ob diese Personen auch gemäß den eben zitierten Gesetzen eine Stimmberechtigung hatten."


  • Mamercus Minicius Rutilus


    Der Duumvir deutete auf einen Stapel Pergamente, der am äußeren Ende des Tisches lag.


    "Das hier sind die Wählerverzeichnisse mit den entsprechenden Vermerken. Selbstverständlich wurde dabei auf die gesetzlichen Vorgaben geachtet. Die Vorsitzenden der Wahlkommission haben alles darauf vermerkt. Wenn du dich davon bitte selbst überzeugen möchtest."



  • Gaius Vedius Gillo


    Veius Gillo ging die Listen durch. Sein geübter Blick huschte über die Zeilen und die Vermerke. Der Scriba machte diese Tätigkeit schon so lange, dass seinem Auge keine Auffälligkeit entging. Das die anderen Anwesenden sich vielleicht dabei langweilten war ihm gleich. Er war in seine Arbeit so sehr vertieft, dass er rundherum alles vergaß und nur ab und an vor sich hinmurmelte. Irgendwann legte er die Listen beiseite und sah zum Curator auf.


    "Curator. Ich konnte keine Unstimmigkeit feststellen. Die Wählerverzeichnisse sind ordnungsgemäß geführt und alle wichtigen Vermerke sind vorgenommen. Wir können nun zur Überprüfung der Durchführung dieser Wahlen übergehen, wenn du das wünscht."

  • "Sehr gut! Dann fahren wir fort." sagte Livianus, der mittlerweile ebenfalls auf dem großen Tisch platz genommen hatte, zum Scriba und wandte sich dann dem Duumvir zu.


    "Dein Vorgänger hat die Wahl geleitet nehme ich an? Wurde der Wahltermin mindestens drei Wochen vor der Wahl verkündet, wie es das Gesetz vorsieht? Und sind die Kandidaturen dann auch bis zum Beginn der zweiten Woche vor der Wahl der Stadtverwaltung bekannt gegeben und veröffentlicht worden?"


    Natürlich hatte sich auch der Curator auf diesen Besuch vorbereitet und die Civitas Ostia - Lex Coloniae vor seiner Anreise studiert. Er verließ sich zwar in vielen Dingen auf seinen Scriba, wollte aber dennoch den Überblick bewahren und mit gutem Gewissen seinen Segen bei solchen Überprüfungen erteilen. Nichts war peinlicher als Unwissend zu wirken.


  • Mamercus Minicius Rutilus


    Minicius Rutilus deutete auf einen weiteren Stapel Unterlagen, der in der Mitte des Tisches lag und wirkt ein wenig nervös. Zumindest dem Schweiß nach, der mittlerweile Perlen auf seiner Stirn gebildet hatte und den er hin und wieder mit einem Tuch wegwischte.


    "Natürlich Curator. Alles ganz ordnungsgemäß! Da findest du die Unterlagen, die das bestätigen. Alles mit Datum und Siegel versehen. Mein Vorgänger war da sehr genau. Dein Scriba kann sich selbstverständlich gerne davon überzeugen."


  • "Das wird er natürlich Duumvir."


    Livianus gab seinem Scriba ein Zeichen, dass er sich den nächsten Stapel vornehmen sollte. Da dies vermutlich wieder eine Zeit lang dauern würde, wandte er sich erneut dem Duumvir zu und überlegte, wie er sich diese Zeit vertreiben konnte. Eine private Unterhaltung, wie er es sonst eigentlich bei solchen Gelegenheiten immer gerne machte, wollte er diesmal nicht führen, schließlich wollte er vor seinem Ziehsohn möglichst professionell wirken. Er ließ sich daher schnell eine Alternative einfallen.


    "Ich würde mir gerne in der Zwischenzeit euer Grundbuch ansehen. Wenn du so freundlich wärst es mir vorzulegen."


  • Mamercus Minicius Rutilus


    "Das Grundbuch? Natürlich Curator. Das habe ich hier drüben. Einen Moment bitte."


    Minicius Rutilus ging zu einer Holzstellage, wo er einen dicken, gebundenen Stapel Papyrus heraus zog. Da es beim heutigen Termin um die Wahlen gehen sollte, hatte er nicht damit gerechnet das der Curator auch diese Unterlagen anschauen wollte und sie dementsprechend auch nicht vorher auf Vollständigkeit kontrolliert und mit auf den Tisch gelegt. Doch da es das gute Recht des Curator rei publicae war solche Unterlagen einzusehen, legte ihm der Duumcir das Grundbuch vor.


    "Hier bitte Curator. Unser Grundbuchverzeichnis."



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