• Nein, mir ging es nicht gut. Wie auch? Ich wurde nun schon zum zweiten Mal erwischt wie ich abhauen wollte.


    Ich hob meinen Kopf etwas und versuchte zu lächeln.


    "Mir....mir geht es gut. Es ist nichts" sagte ich leise.

  • Ich wusste nicht ob es eine gute Idee war, ging dann aber doch zur Bank und setzte mich hin.
    Ich sah auf meine Hände die ich auf meinem Schoß liegen hatte.

  • Ich hatte gehofft er würde aufhören mir weitere Fragen zu stellen. Ich wusste keine Antworten mehr. Ich wünschte mir, dass ich vorhin einfach gegangen wäre ohne lange zu überlegen.


    Meine Verzweiflung stieg und stieg. Ich legte meine rechte Hand über meine Augen und sprach leise, kaum hörbar.


    "Nein...ich bin auch kein Gast."

  • Langsam dämmerte es Mattiacus, ihr Zittern in der Stimme, ihr bleiches Gesicht.
    Sie musste eine Sklavin sein und es war ziemlich auffällig, dass sie allein hier war.


    "Du bist eine Skalvin, Nyla. Über ein Willkommen in unserem Haus wirst du dich vielleicht nicht freuen, aber ich kann dir versichern, dass dies ein gutes Haus ist."

  • Für einen Moment hörte mein Herz auf zu schlagen. Sklavin! Ja ich war Sklavin, aber ich wollte keine sein. Mein Blick fiel wieder zur Tür. Ich wollte weg, egal wie oft ich noch hören würde, dass es hier ein gutes Haus ist und ich es hier gut haben würde.


    Ich stand ruckartig von der Bank auf.
    Ich sah ihn kurz an, dann wieder zur Tür.


    "Nein. Ich bin keine Sklavin."


    Meine Stimme hatte kaum eine Kraft. Ich zitterte immer mehr, lief dann aber in Richtung Tür.

  • Ich hörte seine Worte, lief aber zur Tür.
    Ich lehnte meinen Kopf an die Tür. Es war alles so nah und greifbar.
    Meine Hand glitt zur Türklinke und blieb dort.


    Ich sah nicht zurück fragte nur:


    "Warum?"

  • "Ich verstehe deine Reaktion. Ich war zwar immer ein freier Mann, aber ich kann mir gut vorstellen, wie es ist, nicht sein eigener Herr zu sein und es ist keine schöne Vorstellung. Der Mensch will frei sein, man kann ihn nicht in Ketten halten."


    Er stand von der Bank auf


    "Aber dies ist ein gutes Haus, seine Bewohner sind freundliche und gutherzige Menschen, niemand wird dich schlagen oder schlecht behandeln. Das versichere ich dir."


    Er ging auf sie zu und lächelte sie an.


    "Ausserdem patroulieren draussen Legionäre durch die Strassen, sie würden dich sofort aufgreifen und verhaften. Liefere dich nicht einem solchen Schicksal aus."

  • Ich hörte seine Worte, auch wenn sie für mich wie von ganz weit entfernt kamen. Wieder kam in mir der Gedanke warum ich so lange gezögert hatte vorhin.


    Mein Kopf lehnte noch immer an der Tür, aber meine Hand sank von der Türklinke runter. Es war als würde mich alles mitreißen in einen tiefen Abgrund.


    Meine Beine gaben nach und ich ließ mich an der Tür zu Boden sinken und schlug die Hände vor mein Gesicht.
    Es war alles einfach nicht fair, es konnte nicht fair sein.
    Die Tränen, sie liefen ohne, dass ich es wollte.
    Ich wollte doch nur frei sein, frei wie ein Vogel.

  • Mattiacus ging auf sie zu. Sie war nur noch ein Häuflein Elend. Sie tat ihm unheimlich Leid.


    "Komm steh auf."


    Er hielf ihr auf und nahm einen Zipfel seiner Toga und trocknete ihr die Tränen.


    "Ich kann dich leider nicht gehen lassen. Geh zurück zu den Sklavenunterkünften und ruh dich aus. Niemand soll hiervon erfahren. Ich werde dafür sorgen, dass man dich gut behandelt und niemand dich hänselt oder dir anderes Schlechtes widerfährt. Falls es doch jemand tun sollte, wende dich an mich."

  • Ich sah ihn mit einem flehenden Blick an. Meine Hände zitterten und wollten nicht mehr aufhören, genau wie ich am ganzen Körper zitterte.


    "Bitte lass mich gehen. Ich kann nicht mehr."




    Für einen Moment sah ich ihn noch an und dann hatte das Gefühl, dass mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Es wurde alles verschwommen und ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich sackte in mich zusammen.

  • In das Atrium kommend, sah ich gerade noch die neue Sklavin zusammenbrechen. Schnell trat ich hinzu.


    "Nicht doch."


    Ich hob sie hoch und trug sie zu dem nächsten Stuhl. Dann machte ich mich auf den Weg in die Küche um ein angefeuchtetes Tuch und etwas Wein zu holen.

  • Ich nahm alles nur durch einen Schleier wahr. Ich merkte wie mich jemand hoch hob und zu einen Stuhl brachte.
    Ich öffnete meine Augen aber ich war nicht richtig bei mir.

  • Ich suchte, suchte und suchte... und fand einfach nicht das Zimmer von Maximian. Die Casa ist so riesig, ich würde Tage brauchen um alle Ecken zu studieren.


    Ein paar neue Füße wären auch nicht schlecht und vor lauter Träumerei, stieß ich auf Nyla.


    "Salvente, Nyla und Gallus. Ich habe ein kleines Problem. Könntest ihr mir helfen?"

  • Das kühle Tuch tat gut, aber es holte mich auch langsam wieder in die Realität zurück. In die Realität in der ich es nicht geschafft hatte aus der Tür zu gehen.
    Ich griff mir an den Kopf, vergrub ihn in meinen Händen. Warum habe ich es nicht geschafft?

  • Ich habe doch nichts getan und wie sollte ich wissen, das Nyla etwas schlecht ist. Dieser Gallus...nach meiner Überlegung, nahm ich meine rechte Hand und legte sie auf Ihre Stirn.

    "Nyla, geht es wieder?"

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