• "Mhm, gut. Du musst wissen, ich hatte das Clinicum ursprünglich eröffnet und hab dort die Heilkünste als Medicus ausgebüt."


    Mattiacus nahm einen Schluck. "Möchtest du nicht auch was trinken ?" fragte er und reichte ihr den Becher.

  • "Wir können sicher rausfinden ob es das noch gibt, aber ich bin da ausnahmsweise einmal zuversichtlich, dass es so ist" meinte sie wieder etwas selbstbewusster was aber auch gleich wieder verschwand. Diese Schwankungen waren immer wieder normal bei ihr.


    "Ähm nein danke, ich möchte nichts trinken, aber vielleicht hast du hunger? Soll ich etwas bringen...oder einen anderen Wunsch?" stellte sie die Fragen schnell hintereinander.

  • Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an und schmunzelte. Die Äpfel hatte sie selber gerne mal genascht. "Wenn es die Äpfel sind die ich kenne dann haben wir davon ganz viele" schmunzelte sie "Ich bin gleich wieder da."


    Kaum ausgesprochen war sie auch schon verschwunden in Richtung Culina. Dort schnappte sie einen Apfel und auch noch etwas von dem anderen Obst und tat es alles in eine Schale und dann griff sie noch nach einen neuen Krug und dieses mal mit dem verdünnten Wein und ging zurück ins Atrium. Eigentlich war das ja kein Speisezimmer aber es war auch egal wo man etwas aß.


    "Bitte sehr" Ilaria stellte die Sachen vor Mattiacus ab und blieb dann wieder stehen.

  • Ilaria musste leise lachen zu gut hatte sie noch dne kleinen Aufritt im Kopf, als sie und Marius im Tablinium gewesen waren, voller Tinte weil sie wieder einmal schusselig war und dann kam auch noch Meridius dazu aber er war damals recht gelassen werden.


    "Hmm ich weiß nicht. Ich schätze er würde sich mit dazu setzen oder etwa nicht?" Sie kicherte und griff dann auch nach einem Apfel und rieb ihn an ihrer Tunika sauber. Es fiel ihr auf, dass sie Mattiacus hatte ablenken können von seiner Trauer, zumindest für den einen Moment.

  • Noch immer hielt sie den Apfel in der Hand ohne hinein zu beißen und überlegte noch einmal.
    "Die Herrin Iulia Severa und ihre Söhne und dann noch mehr, aber ich habe die Namen nicht behalten. Tut mir leid" gab sie leise und wieder sichtlich verlegen zurück wegen ihrer Vergesslichkeit was Namen betraf.
    "Es sind vor kurzem noch mehr angekommen, vielleicht sind sie hier irgendwo." Als ob sie die sehen könnte drehte sie ihren Kopf und suchte, was sicher ein köstliches Bild abgab.

  • Auch ihr Lächeln erstarb, als er wieder ernster wurde und sie wünschte sich, dass sie hätte etwas machen können oder ihm helfen können, aber das konnte sie nicht. Sie ließ ihre Hände sinken und somit auch den unberührten Apfel.


    Ihre Finger spielten an dem Apfel als sie ihn anschaute.


    "Mir tut das alles sehr leid was geschehen ist. Auch wenn ich nur eine Sklavin bin, falls du wenn zum reden brauchst...ich bin da."

  • Ihr wurde das Herz immer schwerer, als hätte jemand Steine hinein getan. Sie sah sich um aber es war niemand in der Nähe. Sie kannte weder den Mann vor sich noch den, den er betrauerte, aber es nahm sie auch mit. In ihrem Augen schimmterte es und sie musste wieder schlucken. Ilaria war eine Sklavin, aber das hieß nicht, dass sie jemanden nicht trösten dürfte, der Trost gebrauchen konnte.
    Mit wenigen Schritten war sie bei ihm, legte vorher den Apfel auf den Tisch zurück und nahm ihn sanft aber sehr schüchtern in die Arme. Auch wusste sie nicht ob er es zulassen würde...


    Sie brachte keine Worte zustande und schwieg einfach.

  • Mattiacus konnte nicht anders. Die ganze Trauer brach aus ihm heraus, die ganze Zeit über war er ruhig geblieben, doch die Tränen flossen nun.


    Er legte seinen Kopf ain ihre Schultern.


    "Warum...............warum haben sie das getan............" sagte er kaum hörbar.


    Als die Tränen aufhörten zu fliessen, sah er Ilaria an und versuchte gequält zu lächlen.


    "Ich danke dir, dass du dir für mich Zeit genommen hast, ich konnte meine Trauer bisher noch mit niemanden teilen."

  • Immer noch etwas zurückhalten legte sie ihre Arme etwas fester um ihn und nachdem er seinen Kopf an ihre Schuter gelegt hatte fuhr ihre Hand ihm sanft über den Rücken, welcher ein wenig unter seinem Schluchzen bebte. Sie wusste zwar wie es war einen Vater zu verlieren, doch kannte sie diese Trauer nicht, denn ihr Vater war ihr egal, denn diesem hatte sie es ja zu verdanken, dass sie eine Sklavin war.
    Ilaria hatte Probleme zu verstehen was er sagte und verstand nicht alles. "Warum was?" fragte sie deswegend flüsternd zurück und hielt ihn weiter fest.


    Ilaria ließ ihm die Zeit die er brauchte um sich zu beruhigen und blieb, sie hatte sich mitlerweile neben ihn gesetzt, sitzen. Als er seinen Kopf wieder hob suchte sie bei ihrer Tunika ein Tuch, welches sie immer bei sich trug und hielt es ihm hin, damit er sich die Tränen abwischen konnte.
    "Du brauchst mir nicht zu danken" flürsterte sie noch immer und sah ihn an. "Es ist gut, dass du dich mit deiner Trauer auseinander setzt und wichtig. Du musst los lassen, aber das kommt mit der Zeit auch wenn es schwer ist." Erst jetzt nahm sie ihre Hand von seiner Schulter die noch da liegen geblieben war.

  • "Man hat Mercator.......ich meine Vater wollte aus Ägypten wiederkommen und die Familie in Rom besuchen. Er hatte sich dort zur Ruhe gesetzt. Doch man hat ihn kurz vor Rom auf offener Strasse ermordet. Ich habe als Advocatus Imperialis schon Ermittlungen aufgenommen und eins sage ich, die gerecht Strafe wartet auf diese feigen Mörder" sagte Mattiacus bitter.


    "Mein BruderLivianus hat mich beauftragt die Riten durchzuführen und Vaters Bestattung vorzubereiten. Es war sein Wunsch, hier in seinem geliebten Tarraco bestatet zu werden.


    Aber ich möchte dich nicht mit meinen Problemen belasten, ich danke dir schon dafür, dass du mir für eine kurze Zeit die Welt hast vergessen lassen."

  • Es war schrecklich so etwas zu hören und noch schrecklicher, dass es jemanden traf der einfach nur so kam und mit keinem so etwas zu tun hatte. Bedrückt sah sie ihn an und suchte nach den richtigen Worten. Sie konnte den Zorn des Mannes verstehen aber sie könnte nie gleiches mit gleichem vergelten, denn sie konnte sich denken, dass diesem Meschen der Tod erwartete. "Ich weiß meine Worte mögen kein Trost sein, aber ich kann dich verstehen und deine Wut, deinen Zorn und vor allem deine Trauer und ich weiß auch, dass du Rache willst." Sie hielt inne, sie war nicht befugt soetwas zu sagen "Aber auch wenn dieser Mensch oder diese Menschen eine Tat begannen haben die an Grausamkeit nicht zu übertreffen ist, so sollte man nicht so handeln wie sie es getan haben." Ihre weiteren Worte schluckte sie einfach runter wollte sie es sich doch nicht mit ihm verscherzen.
    "Und du belastest mich nicht" sie lächelte. "Zwischen dem ganzen Aufräumen und die anderen Tätigkeiten habe ich noch genügend Zeit. Ud falls ich dir noch bei etwas behilflich sein kann ich werde dir gerne helfen."

  • "Iustitia soll über sie entscheiden. Die Gerichte und das Recht soll über die Männer urteilen, die Vater ermordet haben. Alles andere würde uns auf eine Stufe mit ihnen stellen." sagte Mattiacus.


    "Aber ich danke dir, vielleicht komme ich noch auf deine Hilfe zurück. Es muss noch viel vorbereitet werden. Aber bevor nicht Meridius und mein Bruder Magnus aus Germanien da sind, kann ich nur wenig unternehmen. Wir sollten alle gemeinsam von Vater Quintus Abschied nehmen."

  • Ilaria war froh, dass er so dachte wie er es eben sagte und nicht selber richten wollte, denn das hatte sie im ersten Moment gedacht. "Du findest mich jederzeit hier in der Casa und egal für was, ich bin immer da auch wenn es nur zum zuhören ist" sagte die junge Sklavin, da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste was mit ihr geschehen würde.

  • Nun war es an der Zeit für sie aufzustehen und sich um die anderen Arbeiten zu kümmern. "Wie gesagt wenn du etwas brauchst, dann rufe nach mir. Ich werde mich jetzt um alles andere kümmern." Sie lächelte ihn noch einmal an und ging dann aus dem Atrium um sich ihren anderen Aufgaben zu widmen und sie hoffte, dass ihre Worte ein wenig Trost für Mattiacus waren.

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