Ein Geschenk von Appius Tiberius Commodus

  • Die Reise von Ostia nach Rom war auch in einer Sänfte nicht eben besonders angenehm zu verbringen, denn sie zog sich etwas in die Länge. Froh war ich deshalb, als ich endlich von weitem das Anwesen der Flavier erblickte. Noch nie zuvor betrat mein Fuß die Schwelle dieser Villa. Ich war sehr gespannt auf die Bewohner und ihre Lebensart.


    Soeben angekommen, setzte ich meinen Fuß ohne zu zögern auf den Boden und blickte mich suchend nach Cadior um.

  • "Ich überbringe ein Geschenk für Catus und Messalina. Melde dies dem Herrn des Hauses und sofern die mit dem von mir übermittelten Geschenk Bedachten zugegen sein sollten, richte diesen meine Bitte aus, doch selbst zuerst vor diese Türe zu treten, ehe ich die Schwelle dieser Villa überschreite ", erwiderte ich auf die Einladung der Sklavin.

  • Die eingetretene Stille war unangenehm. Ich bemerkte die abschätzigen Blicke, die meinen Sklaven trafen, und in mir rührte sich mein Stolz. Meine ohnehin bereits aufrechte Haltung verstärkte sich noch mehr und die freundschaftlichen Gefühle, die ich bis dahin gehegt hatte, machte einer rein geschäftlichen Ausstrahlung Platz. Selbstbewusst und würdevoll sprach ich die junge Frau an.


    „Salve, mein Name ist Aurelia Deandra. Ich bin die Besitzerin des renommierten Gestüts Aurelia, welches in Ostia ansässig ist. Diese beiden Ponys“, ich drehte mich kurz um und wies mit einer schweifenden Armbewegung auf die Tiere an der Hand von Cadior, „diese Ponys stammen aus meinem Gestüt und ich überbringe sie heute im Namen und Auftrag von Appius Tiberius Commodus, der sie bei mir in Auftrag gab, bevor er nach Hispania aufbrach. Sie sind ein Geschenk für die beiden Kinder von Catus und Messalina.“

  • Als ich von der Castra Preatoria und einigen Patroulliengängen zur Villa zurückkehrte, erwartete mich ein ungewöhnlicher Anblick.
    Zwei Ponys vor dem Tore.


    Messalina stand da, ganz verzaubert von dem Braunen.
    Daneben stand eine schöne und wohlgebaute mir unbekannte Frau.


    Sie sagte etwas.
    Ich trat heran und bekam leider nur noch einen Teil davon mit.


    "Ich bin Catus"


    "Richte Commodus unseren herzlichsten Dank für die wunderschönen Ponys aus. Allerdings befürchte ich es wird noch ein wenig brauchen bis unsere Süssen damit etwas anfangen können. Im Moment bevorzugen sie laute Rasseln und freies lautes Schreien." :D


    Ich umarmte Messalina zärtlich und gab ihr einen Kuss.


    "Nicht wahr mein geliebter Abendstern."


    Dann wendete ich mich wieder der schönen jungen Frau zu.


    "Hab Dank für die Mühe die Ponys zu überbringen. Leider muss ich gestehen, das ich deinen Namen nicht mitbekommen habe. Du bist ?"


    "Und verzeih meinen martialischen Aufzug. Normalerweise empfange ich Gäste nicht gerüstet und bewaffnet."


    Ich klatschte nach zwei Sklaven.


    "Bringt die Ponys in den Garten !"


    Wieder zu der Schönen unbekannten gewandt.


    "Haben die Ponys schon Namen ?"


    "Kommt herein und sei unser Gast."

  • Zitat

    Original von Gaius Flavius Catus
    Ich umarmte Messalina zärtlich und gab ihr einen Kuss.[/I]


    Ich schmolz dahin, begrüßte die mir bis dahin persönlich unbekannt Deandra herzlich. "Dein Ruf ist Dir vorausgeeilt liebe Freundin!"

  • "Ah, du bist also Aurelia Deandra."


    Ich muste schmunzeln, als ich daran dachte was nach so kurzer Zeit schon über sie zu hören war. Und nachdem ich sie gesehen hatte glaubte ich nun jedes Wort. Deandra war wirklich schön und liebreizend. Natürlich kam sie nicht an meine Messalina heran. Aber an Messalina kam sowieso niemand heran.
    Ich legte Messalina meinen Arm um die Hüfte.


    "Sei willkommen und komm herein."

  • Erfreut drehte ich mich um. „Oh Catus, ich freue mich, dich zu sehen! Ich bin Deandra, die Besitzerin des Gestüts der Aurelier, welches sich kürzlich in Ostia niedergelassen hat.“


    Ich war froh, meine geschäftliche Fassade wieder fallen lassen können. Sehr wohl konnte ich kühl und geschäftlich wirken, jedoch machte dies ganz und gar nicht mein Wesen aus. Die Begrüßung von Catus war freundlich und so fand ich zu mir selbst zurück.


    Wie durch einen Zauber erwachte auch Messalina durch den Begrüßungskuss ihres Mannes und begrüßte mich ebenfalls herzlich. Die Welt schien wieder in Ordnung zu sein.


    „Ich hörte davon, dass eure Kinder kaum das Krabbelalter erreicht haben, dennoch war Commodus dieses Geschenk sehr wichtig. Auch die Ponys sind noch sehr jung. Sie müssen zu gegebener Zeit noch eingeritten werden“, sagte ich schmunzelnd.


    „Danke für die Einladung. Sehr gern bin ich eurer Gast.“ Ich betrat die Eingangshalle der Villa und war von ihrer Pracht sehr angetan.

  • "Komm erstmal ins Triclinium, Du musst Hunger haben!" eine kleine Geste und schon begann Laodike ein paar Köstlichkeiten aufzutragen


    "Doch zu Deiner Frage"

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Welcher Ruf ist es denn, der mir voraus eilt?


    "Man sagt du würdest Camilli anziehen wie das Licht die Motten. In der Factio raunt man noch andere Dinge."

  • „Oh tut man das?“, erwiderte ich todernst, während ich Messalina folgte. Ich hoffte, sie sah nicht das verwegene Blitzen in meinen Augen.


    „Du weckst meine Neugier, liebe Messalina. Nichts ist so einfallsreich wie das Raunen derer, die nur Fetzen im Winde auffangen und diese nach Gutdünken zusammensetzen. Welche Flickenware dabei entstanden ist, wäre für mich von großem Interesse.“


    Erwartungsvoll sah ich Messalina an.

  • Ich musste grinsen.


    "Ja, ja wenn die Fama ihr schreckliches Haupt erhebt ..."


    Ein Gestüt, wilde Pferde, eine neckische, sinnliche junge Frau, reiten .... ich konnt mir lebhaft vorstellen, was in den Köpfen der armen Männer in Ostia vorging. :D


    "Wie ist es eigenlich so in Ostia, da soll sich im Moment einiges tun. Hast du schon Bürger in Ostis kennengelernt ? Wie ist es da so ?
    Und wie läuft das Pferdegeschäft ?"

  • Die Höflichkeit verlangte, dass ich mich Catus zuwandte, aber meine Frage an Messalina würde ich darüber nicht vergessen.


    „Ostia ist eine aufblühende Stadt. Beständige treffen neue Reisende ein, große Mengen an Handelware werden umgeschlagen und so mancher, der eigentlich nach Rom wollte, stattet zuerst meinem Gestüt einen Besuch ab“, erklärte ich stolz Catus.


    „Wenn ich es mir recht überlege, traf ich bisher keinen einzigen Bürger aus Ostia, nicht mal den neuen Duumvieren“, fügte ich selbst verwundert hinzu.


    Ich lächelte weltvergessen in mich hinein. „Ich erwarte demnächst den von mir erworbenen Deckhengst aus Ägypten. Er wird die Pferdezucht im weiten Umkreis auf den Kopf stellen.“ Meine Wangen fingen zu glühen an, so aufgeregt war ich schon ob dieser Tatsache.


    „Wenn es euer beider Zeit erlaubt, so würde ich mich über einen Besuch in Ostia sehr freuen.“ Und wenn Augen sprechen könnten, dann würden sie sagen: ‚Ein paar gute Freunde fehlen mir dort noch zu meinem Glück.’

  • "Mein Bruder Vibullius scheint in Ostia eine gute Arbeit zu machen, wir sollte ihn und Deandra bald einmal besuchen, nicht war Catus? Ich sagte immer: Gib dem kleinen eine Aufgabe und er wird grosses leisten!"


    "Deine Frage habe ich nicht vergessen, Deandra" raunte ich ihr zu
    "Ich hörte Gerüchte über einen rasenden Victimarius Mercuris und einen zorngewaltigen Optio"

  • Mit Freude hörte ich den Vorschlag von Messalina. Ich hatte für den Moment vergessen, dass sie ja aus der Familie der Tiberier stammte und die Schwester des neuen Duumviren war. Ein starkes Band fürwahr, welches sie und Catus sicher bald nach Ostia kommen ließ.


    Ja der Optio und der Victimarius... Nie hatte ich beabsichtigt, jemanden wütend zu machen. Suchte ich doch nur Kontakt und ja, manchmal auch das Spiel. Doch wie sollte eine junge Frau auch sonst herausfinden, was sie im Leben wollte und wer einmal für sie infrage kam.
    Irgendwann würde auch ich meine Ruhe und meinen Hafen finden, da war ich sicher. Irgendwo würde es ihn geben – ihn, bei dem ich Sicherheit und Wärme finden würde. Doch noch niemand kristallisierte sich aus dem Nebel all derer, die möglich waren, heraus. Niemals würde ich dann als Ehefrau Schande über diesen einen bringen.


    Ein tiefer Seufzer beendete meine trüben Gedanken. Ich blickte Messalina und Catus freundlich an.
    „Ich gebe in wenigen Tagen eine kleine Einweihungsfeier in Ostia. Mein Umzug und die Gründung des Gestüts sind der Anlass dafür. Ich würde mich glücklich schätzen, euch beide dort begrüßen zu können. Gern sende ich euch eine Einladung zu, wenn Tag und Zeitpunkt feststehen.“

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