• Ich war gerade einen Moment nicht in der Küche als ich schon wieder jemanden nach mir rufen hörte. Innerlich seufzte ich einen kleinen Moment und ging dann in die Küche zurück.


    Ich sah meine Herrin dort stehen und musterte sie vielleicht einen Augenblick zu lange. Sie sah irgendwie nicht wirklich gesund aus sondern blass als wäre sie krank.


    "Was kann ich für dich tun Herrin?" fragte ich sie leise und versuchte sie nicht weiter zu mustern.

  • "Ah, Nyla... Es tut mir leid, aber ich habe mich in meinem Cubiculum übergeben. Ich fühle mich nicht gut. Kannst du bitte dafür sorgen, dass es...weg kommt?"


    Valeria sah Nyla verzeihungsheischend an. Das Ganze war ihr ungeheuer peinlich.

  • "Ich werde mich gleich darum kümmern" sagte ich zu ihr und eine gewisse Sorge trat in meine Augen.


    "Soll ich vielleicht einen Heiler rufen lassen der sich um dich kümmert? Oder kann ich etwas für dich tun?"


    Mir kam das alles etwas seltsam vor und ausserdem sah Valeria wirklich nicht gut aus. "Vor allem solltest du dich wieder hinlegen Herrin, ich kann dir gerne etwas leichtes zu Essen bringen wenn du das möchtest."


    Ich lächelte sie an und ihr brauchte das ganze auch nicht penlich sein. Warum auch.

  • "Oh nein, bitte, nur kein Essen", sagte Valeria rasch, denn sie spürte, wie ihr Magen allein von der Vorstellung schon wieder anfing, zu rumoren.
    "Und was den Medicus angeht - ist Maximians neuer Lehrer nicht einer? Jedenfalls sagte mir das seine Mutter", murmelte sie, ganz bleich im Gesicht. Dann seufzte sie. Sie würde wirklich gern untersucht werden....

  • "Oh ich glaube schon, aber wenn ich ehrlich bin weiß ich es nicht ganz genau ob er auch Medicus ist."
    Ich legte einen kleinen Moment meine Stirn in Falten und sah meine Herrin an.
    "Herrin, verzeih meine Offenheit" begann ich, denn ich war eigentlich immer ehrlich und sagte das was ich dachte. Ich lächelte etwas schwach und sah sie an. "Kann es sein, dass du schwanger bist?"


    Ich selber hatte bei mir ja auch schon einmal diese Vermutung, da es mir auch öfters nicht gut ging, aber diesen Gedanken hatte ich doch immer gleich wieder verworfen.


    Nun hoffte ich, dass sie mir nicht böse war über meine direkte Art.

  • Valeria blinzelte panisch und klammerte sich an ihren Becher, als sei er eine rettende Insel im tobenden Meer. Erst Severa, nun Nyla.... Sie musste schnell zu einem Medicus und sich bestätigen lassen, dass sie eben NICHT schwanger war. Sie wollte sich wirklich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn Nyla und Severa recht hatten. Ihre Panik musste wohl deutlich auf ihrem Gesicht zu lesen sein. Sie schluckte mehrmals und lehnte sich dann haltsuchend an die Wand.


    "Ich ähm...ich hoffe nicht", murmelte sie matt.

  • Ich sah das Entsetzen in ihren Augen und konnte mir gleich denken, dass sie selber schon daran gedacht hatte. Ich wusste ja was hier abging und biss mir leicht auf die Lippe und als sie sich an der Wand stützte packte ich sie unter ihren Armen und drängte sie auf den freien Stuhl. Da sich noch andere in der Küche aufhielten die begannen zu gucken meckerte ich etwas und sagte ihnen sie sollen sich um ihre Aufgaben hier kümmern und sonst um nichts weiter.


    Ich nahm mir ein Tuch und machte es feucht um es ihr dann auf die Stirn zu legen.


    "Du solltest dich untersuchen lassen um Gewissheit zu haben" riet ich ihr. Ich hatte das gefühl, dass sie schwanger war, denn ich hatte schon viele Frauen gesehen und sie alle sahen so aus wie Valeria. "Und du solltest mit ihm sprechen." Ich sah ihr in die Augen denn ich wollte Maximians Namen nicht aussprechen und sprach deswegen auch diese Worte ziemlich leise.

  • Valeria ließ sich in den Stuhl setzen und mit dem angenehm kühlen Tuch trösten, denn nichts anderes war die Geste, die Nyla ihr zuteil werden ließ. Sie lächelte matt vor sich hin. Erst bei den Worten der Sklavin verschwand das Lächeln und machte einem gequälten Ausdruck platz. Sie hob den Kopf und sah Nyla an. Wusste sie etwas? Woher? Fragend sah sie die junge Frau an, dann seufzte sie schwer.


    "Ach Nyla....wenn du wüsstest..." murmelte sie leise.
    Sie konnte nicht so mir nichts, dir nichts zu Maximian gehen und ihn in Angst und Schrecken versetzen. Meridius würde Gott weiß was mit ihnen beiden anstellen. Einerseits war es nicht schlimm, dass sie vielleicht von Maximian schwanger war - andererseits hatte sie eine Rolle zu spielen, nämlich die seiner Cousine. Und da außer ihr nur Meridius und Alessa die Wahrheit wussten, konnte sie sich niemandem offenbaren. Zumindest nicht in Tarraco. Andererseits würde sie zusammen mit Helena Matinia nach Rom reisen, um Discipula zu werden. Wieder seufzte sie. Sie war momentan für alle nur eine Last hier, Maximian ausgenommen. Sie machte der Familie Schande, indem sie mit dem Erben des Pater Familias schlief und für dessen Cousine gehalten wurde. Das alles war so ungerecht.... Mehrmals war Valeria kurz davor, einfach laut herauszuschreien, dass sie nicht mit ihm verwandt war, dass sie tun und lassen konnte, was sie wollte...
    Wenn sie wirklich schwanger war, musste sie mit Meridius reden....
    Valeria fing an zu weinen und senkte beschämt den Kopf.

  • Auch wenn sie meine Herrin war, so war sie doch eine junge Frau wie ich es auch war. Und ich wusste doch so viel. Ich seufzte leise und strich ihr die Haare aus ihrem Gesicht um mich dann vor sie etwas zu knien.


    "Valeria ich weiß viel....und vielleicht mehr als du denkst" wobei ich versuchte meinen Worten noch mehr Ausdruck zu geben. Ich reichte ihr ein trockenes Tuch für ihre Tränen. Zu gerne hätte ich ihr geholfen doch was sollte eine einfache Sklavin wie ich schon ausrichten können.


    Ich ergriff eine Hand von ihr die sehr kalt war und hielt sie fest.


    "Es gibt immer einen Weg und ich bin mir ganz sicher, dass ihr beide einen findet werdet....ich wünsche es mir für euch."


    Ich lächelte und spürte wie ich einen kleinen Kloß im Halse hatte. "Wenn du einmal reden möchtest, kannst du jederzeit zu mir kommen" bot ich ihr an.

  • Valeria nahm dankbar das Tuch an. Andere Sklaven hatten sich nach ihr umgesehen und Valeria schämte sich dafür, dass sie hier hockte und weinte. Nyla war so freundlich zu ihr, dass es Valeria nicht schwer fiel, ein dankbares Lächeln zu zeigen. Sie drückte sie warme Hand der Sklavin und flüsterte ein Dankeschön.
    Dann trocknete sie sich die Tränen und drehte das Tuch eine Weile stumm in der Hand. Sie wusste nicht recht, was sie jetzt tun sollte. Maximian war sicher bei seinem neuen Lehrer und sie wollte ihn nicht beunruhigen.


    "Bitte...sag es ihm nicht. Woher...woher weißt du eigentlich von uns?" flüsterte sie. Nicht, dass noch mehr Leute von der Sache Wind bekamen. Aber eigentlich hatten sie doch beide ihr möglichstes getan, um ihre besondere Beziehung zu verbergen....

  • Ich erwiderte das Lächeln von Valeria und konnte verstehen, dass sie so durcheinander war. Ich dachte Maximian hätte ihr von unserem Gespräch damals vor langer Zeit erzählt. Es war ja doch schon länger her, dass wir miteinander genau darüber gesprochen hatten.


    "Wir haben vor längerer Zeit darüber gesprochen auch hier in der Küche. Er war bedrückt und ich habe ihn wie dich auch direkt darauf angesprochen , denn ich spüre wenn etwas ist."


    Ich lächelte sie immer noch an.


    "Aber glaube mir es wird einen Weg geben. Und ich wünschte ich könnte euch mehr helfen als nur meine wenigen Worte die ich euch geben kann."

  • So war das also... Dann war Maximian doch nicht so stark, wie sie geglaubt hatte. Gut, das dehnte den Personenkreis aus. Nyla, die es wahrscheinlich Gallus erzählt hatte, Severa, Alessa, Livianus, Meridius, Romanus... Sieben an der Zahl. Hoffentlich blieb es dabei, schließlich musste es nicht die ganze Familia wissen. Valeria seufzte niedergeschlagen.


    "Ich frage mich nur welchen. Und....wenn ich ehrlich bin, ist es sehr dumm, wenn ich jetzt schwanger bin."


    Valeria ließ die Schultern hängen und seufzte.
    "Aber ich danke dir trotzdem."

  • Ich hatte es antürlich niemandem erzählt auch nicht Gallus. Valeria konnte das natürlich nicht wissen, denn sie kannte mich noch nicht gut genut um zu wissen, dass wenn mir etwas erzählt wurde ich nicht darüber sprach. Immer noch wünschte ich mir für beide etwas tun zu können doch im Moment fiel mir auch nichts ein was ich hätte machen können.


    "Die Zeit wird eine Lösung bringen."


    Ich seufzte und schaute sie an."Sicher wäre es kein guter Zeitpunkt, dass du nun schwanger bist aber wenn es so ist werdet ihr auch das überstehen. Oder denkst du etwa....?"


    Ich sprach es nicht weiter aus. Ich wusste, dass man zu so einem Zeitpunkt eine Schwangerschaft unterbrechen konnte, wusste auch wie, aber nie im Leben würde ich solche Worte ssagen oder mein Gedachtes nur aussprechen, denn das könnte ich nicht.


    "Es wird alles wieder gut werden" versuchte ich sie zu beruhigen.

  • Valeria wusste auch, dass es zwielichtige Medici gab, die solche..."Operationen" durchführten. Geschockt sah sie Nyla an, dann schüttelte sie heftig den Kopf.


    "Nein Nyla, soweit wird es nicht kommen. Wenn....wenn sie das von mir verlangen, sind wir geschiedene Leute", sagte die Decima nachdrücklich. Sie konnte sich aber nicht vorstellen, dass die Familia das von ihr verlangen würde... Und sie glaubte auch, dass Maximian sie dann verteidigen würde.
    Wie dem auch sei, Valeria musste zu einem Medicus.


    "Wer ist der Medicus der Familia hier in Tarraco? Weißt du das?"

  • Vielleicht war ich mit meiner Andeutung etwas zu weit gegangen und irgendwie tat mir das auch leid.


    "Ich kann dir leider nicht sagen wer der Medicus der Familie ist" seufzte ich leise. Ich hatte wirklich keine Ahnung denn ich hatte bis jetzt noch keinen gebraucht oder mich dafür interessiert.

  • Valeria seufte und nickte, dann erhob sie sich.
    "Ich wollte noch zu Maximian gehen und ihn etws fragen"; murmelte sie.
    "Danke, Nyla."



    ~~~~~~~~~~~



    Eine ziemliche Zeit später kam Valeria einigermaßen gut gelaunt in die Küche. Nyla war noch immer (oder schon wieder?) dort, also setzte sich Valeria kurz. Sie hatte nun Hunger wie ein Wolf.


    "Nyla?" fragte sie leise.
    "Du hattest Recht."

  • Mal wieder steckte ich mitten in der Vorratskammer. Dies schien sich langsam zu meinem Lieblingsplatz zu machen und vor allem immer wenn wer etwas von mir wollte war ich hier drinne. Wie das wohl aussehen mochte? Ich wollte mir das ja gar nicht vorstellen.


    Mit ziemlich zerzutzelten Haaren, da ich grade etwas am suchen war, trat ich nach draussen, da ich hörte wie die junge Herrin nach mir rief.


    "Ich bin hier" sagte ich läachelnd und fügte in Gedanken hinzu wo auch sonst?

  • Calliope lachte "das musst du sie selbst fragen, da habe ich nicht mitgezählt" meinte sie, während die beiden die Küche betraten um sich nach etwas essbaren umzusehen.

  • "Hmmm", machte ich und nahm zwei Becher von einer Anrichte, um Calliope und mir Wasser einzuschenken. Mein Durst war größer als der Hunger, also leerte ich zwei Becher nacheinander.
    "Hast du eine Idee, wie man die Herrin Alessa vielleicht auf andere Gedanken bringen könnte?"

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