Ich ging vor Ilaria her in die Küche, warf die Scherben in einen Eimer und gab Ilaria dann mit einer Bewegung zu verstehen, dass sie mit ihre Hand reichen sollte.
"Zeig mal her", sagte ich leise und das eben geschehene außer acht lassend.
| Culina |
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Der Schreck saß ihr noch immer in den Gliedern als sie die Küche betraten. Ihr Gesicht, welches nicht von der Tinte bedeckt war, wirkte ziemlich bleich. Ohne Widerworte gab sie ihm ihre Hand und schaute dabei betreten auf den Boden.
"Er war sauer oder?" fragte sie ihn leise um dann ihren Kopf zu heben "Und warum hast du gesagt, dass du es warst, der das Gefäß kaputt gemacht hat?"
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Ich sah mir ihren Daumen an. Der Schnitt war wirklich nicht sonderlich tief, eher ein Kratzer. Trotzdem gehörte er ausgewaschen. Also nahm ich eine Schüssel und bedeutete Ilaria, ihre Hand darüber zu halten und sie unter dem Wasser auszuwaschen, das ich vorsichtig in die Schale goss.
Die Frage, die sie mir nun stellte, hatte ich erwartet.
"Der Herr schätzt es nicht, wenn man die Unwahrheit sagt. Und ich bin ein schlechter Lügner."
Eine ganze Weile sagte ich nichts, sondern goss nur das Wasser über Ilarias Hände in die Schale. Als die Hände sauber waren, stellte ich den Krug beiseite und sah das Mädchen vor mir an.
"Ich habe gelogen, weil...weil..."
Ich sah Ilaria an und schluckte. Warum war das so schwer? Konnte ich ihr jetzt diesen Traum von dem Mann zunichte machen, der ihr das Wachstäfelchen geschenkt hatte? Ihr verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
"Ich mag dich eben", sagte ich gepresst. Mögen...das war eine Übertreibung des Jahrhunderts.... -
Artig wie sie war hielt sie die Hand über die Schüssel und nach der ganzen Aufregung von eben brannte der kleine Schnitt auch kaum noch, viel mehr beschäftigte sie sich mit anderen Fragen die ihr im Kopf umherspukten. "Ich glaube nicht, dass ich ein besserer Lügner wäre" meinte sie und setzte dann noch schnell nach "Wo soll ich denn zu ihm kommen? Er sagte nichts nur dass er mit mir sprechen will aber wo?"
Danach war sie still, weil er es auch war. Gespannt sah sie zu wie ihre Hand wieder sauber wurde und der Schnitt nun kaum als einer zu erkennen war. Dann jedoch wurden ihre Augen ein wenig größer, als er auf einmal rumstotterte. Noch immer hielt sie ihre Hand so über die Schüssel und das Wasser tropfte an ihr hinunter.
"Ich mag dich doch auch" sagte sie lächelnd und sie wunderte sich, dass sie diese Worte so einfach über die Lippen brachte. Er war einer der ersten der sich um sie gekümmert hatte und zu dem sie Vertrauen aufgebaut hatte und der immer noch bei ihr war obwohl sie vom Pech verfolgt zu sein schien, wenn man mal dran dachte, dass sie nun schon zwei Dinge zerbrochen hatte. Mit ihrer anderen Hand fuhr sie ihm einfach über die Wange und lächelte schüchtern. "Du solltest dich waschen" lenkte sie dann ein und schaute wieder auf das Wasser in der Schüssel welches sich schwarz gefärbt hatte.
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Ich schluckte schwer. Die Worte gingen ihr so leicht über die Lippen. Ob sie verstanden hatte, dass ich sie nicht nur mochte, sondern mich in sie verliebt hatte? Ich sah sie an und gab mir alle Mühe, nicht niedergeschlagen zu wirken. Doch als ich ihre Hand an meiner Wange fühlte, konnte ich nicht anders. Ich musste die Augen schließen und sog ihren Duft ein.
"Ilaria", flüsterte ich.
Der Drang war so stark.. Aber ich gab ihm nicht nach, sondern schlug unter einiger Kraftanstrengung die Augen wieder auf und sah sie an.
"Du hast recht. Vielleicht solltest du schon ins Arbeitszimmer des Herrn gehen. Lass ihn nicht warten. Es ist den Gang hinunter rechts. Ich werde alles sauber machen, mach dir keine Gedanken." -
Sie konnte etwas spüren, dass Marius doch mehr empfand als er es zu sagen wagte, aber sie kannte solche Gefühle nicht und schaute deswegen auch gleich wieder verlegen zu Boden. Vielleicht hatte er recht und sie sollte den Herrn wirklich nicht warten lassen, das war nicht nur unhöflich sondern nicht richtig. Kaum wagte sie es ihn noch einmal anzuschauen und ging dann an ihm ohne ein Wort vorbei. In der Türe aus der Küche jedoch blieb sie eine Sekunde lang stehen und schaute sich noch einmal nach ihm um.
"Ich komme später wieder zu dir" sagte sie leise und verschwand dann rasch. Sie fühlte sich ein wenig verwirrt.
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Den Schnitt an ihrem Finger hatte sie schon wieder vergessen, als sie sich auf dem Weg in die Cilina machte. Das Gespräch mit dem Pater Familia war wenigstens schnell wieder vorbei gewesen und sie hoffte inständig, dass sie alles richtig machen würde.
Leise trat sie in die Culina ein und sah, dass Marius wirklich noch auf sie wartete. Langsam kam sie auf ihn zu und lächelte ein wenig.
"Ich denke es ist ganz gut gelaufen" sagte sie und faltete ihre Hände ineinander und stellte sich neben Marius. "Aber ich glaube er war doch sauer über das was geschehen war. Und ich wollte dir keine Schwierigkeiten machen Marius und ich hoffe, du wirst keinen Ärger noch bekommen deswegen."
Ein wenig zerknischt sah sie ihn an, denn sie wollte wirklich nicht, dass er wegen ihrer Dummheit Ärger bekam.
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Ich hatte gerade eine Scheibe Brot abgeschnitten, weil ich großen Hunger hatte, als Ilaria wieder in die Culina kam. Die Unordnung im Tablinum hatte ich recht schnell aufgeräumt, noch ehe ich mein Gesicht gesäubert hatte.Nun saß ich an dem niedrigen Tisch und wollte gerade anfangen zu essen. Ich hatte über Ilaria nachgedacht, ja nachdenken müssen, als sie fort gewesen war. Sie war einfach ein bezauberndes Geschöpf und ich hatte mich Hals über Kopf in sie verliebt. Ich seufzte bei ihrem Anblick und lächelte.
"Na, das ist doch gut. Was hat er gesagt? Du sollst der Herrin zur Hand gehen, stimmt's?" fragte ich, mich darum bemühend, unbeschwert zu klingen. Ich musste unbedingt herausfinden, wer Ilaria dieses Wachstäfelchen geschenkt hatte...
"Achwas, mach dir keine Sorgen, das halte ich schon aus. Hat der Herr denn noch etwas dazu gesagt?" -
Ilaria schüttelte den Kopf und setzte sich Marius gegenüber hin. Sie lehnte ihre Arme auf den Tisch und stütze mit den Händen ihren Kopf ab. "Er hat darüber nichts mehr gesagt und nur, dass ich der Herrin zur Hand gehen soll. Ich hoffe nur, dass mir da nicht so viele Missgeschicke passieren wie sie schon passiert sind."
"Was ist mit dir? Du siehst irgendwie mitgenommen aus. Du wirst doch nicht krank werden oder?" Ilaria lächelte ihn an und begann sich wirklich ein paar Sorgen zu machen. SIe wusste ja nicht was in seinem Kopf abging und ergriff deswegen seine Hand. "Ich verspreche dir auch, dass ich sowas nicht noch einmal anstellen werde und du solltest dir die restliche Tinte aus dem Gesicht waschen du Germane." Sie musste lachen und drückte seine Hand etwas.
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"Naja, du bist erst seit ein paar Tagen eine Sklavin der Decima. Weißt du, was mir in der ersten Woche bei Livianus passiert ist? Ich habe ein Pferd gestriegelt und dabei ist es ausgebrochen. Das war kein Klepper, sondern der Hengst des Herrn... Ich musste durch ganz Rom laufen, um ihn wieder einzufangen. Und wie du siehst: Ich lebe noch", erzählte ich. Ich zwinkerte ihr zu und biss dann wieder vom Brot ab. Kauend musterte ich die hübsche Frau vor mir.
Als sie mich fragte, was los sei, schüttelte ich den Kopf.
"Nein, es ist nichts. Ich mache mir nur Gedanken um..." Ich seufzte.
Ja, ich grübelte um den unbekannten Mann, der mit dem Wachstäfelchen zu tun hatte. Das machte mir zu schaffen. Abermals schüttelte ich den Kopf.
"Es ist nichts...."Sie nahm meine Hand und drückte sie leicht. Prickelnde Wellen schossen durch meinen Körper und in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher als....einen Kuss....
Ich grinste und fasste nun auch ihre andere Hand.
"Germane?!" fragte ich empört.
"Komm du mir nur her du...wunderschöne Sklavin in Venusgestalt!"
Ich zog sie an mich heran und lehnte meine Stirn gegen ihre - nicht nur, damit sie ebenfalls wieder einen schwarzen Flecken im Gesicht hatte... -
Ilaria schmunzelte, als sie ihm zuhörte. Diese Geschichte war amüsant und ziemlich abenteuerlich und sie musste doch leise kichern. Ilaria versuchte sich grade Marius vorzustellen wie er einem Pferd hinter her rennt und das durch ganz Rom, was ja bekanntlich nicht gerade klein war. "Ja du lebst noch und wurdest nicht von dem Hengst platt getreten. Ich denke wenn die so einfach abhauen, dann ist mit denen nicht zu spaßen, du hast Glück gehabt."
Ihre Augen musterten ihn sehr aufmerksam als er weiter redete, denn sie glaubte ihm nicht, dass nichts war und suchte weiter in seinen Augen. Ja sie schien fast versuchen zu wollen in ihnen zu lesen aber schaffte es nicht wirklich.
Seine empörte Stimme riss sie jedoch wieder aus ihren Versuchen und dennoch stockte sie plötzlich bei seinen weiteren Worten. Sie sah ihn an und wusste nicht was sie sagen sollte. Ihre Wangen färbten sich mit einem schlage rot. Ihr Herz schien immer schneller zu schlagen und sie traute sich gar nicht weiter zu bewegen, als er sie dicht an sich zog und seine Stirn an ihre lehnte. Momente vergingen und sie schien in seinen Augen zu versinken. Auch traute sie sich kaum noch richtig Luft zu holen und hatte ihre Hände auf einmal auf seinen Oberarmen liegen. Die beiden waren sich so unglaublich nahe, eine Nähe die sie nicht kannte und nicht wusste wie sie damit umgehen sollte.
Ihre Lippen bewegten sich, als würde sie was sagen wollen, aber es kam kein einziger Laut über diese..........
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Ich schluckte. Ihre Augen schienen mir auf den Grund der Seele zu schauen, die ihr eindeutig verraten musste, wie ich fühlte. Fortuna hatte uns zusammengebracht, dessen war ich mir sicher. Und auch fremde Augen und eine Wachstafel sollten uns nicht mehr trennen, beschloss ich. Doch was war, wenn ich sie jetzt küsste? Wir waren allein, unbeobachtet... Trotzdem, wenn sie es nicht wollte, dann...
Was dann? Dann würde sie es sagen. So einfach war das. Ich seufzte innerlich und legte langsam den Kopf schief. Unsere Lippen berührten sich , ganz flüchtig zuerst.... Ich riss mich zusammen, entzog mich ihr wieder und sah sie an wie eben auch. Meine Stimme war ein Flüstern, als meine Pupillen zwischen ihren Augen, blau wie der Meer und der Himmel, hin und her huschten.
"Ilaria..." flüsterte ich.... -
Wie gelähmt stand das Mädchen vor Marius und hielt sich an seinen Armen fest. Die Nähe von ihm war nicht unanagenehm sondern seltsam. Sie spürte ein Kribbeln welches sich überall in ihren Körper ausbreitete.
Ilaria hatte nicht damit gerechnet, dass dies hier nun in einem Kuss enden würde und war mehr als überrascht, als sie seine weichen Lippen auf ihren spürte. Es war fast nur ein Hauch aber es schien ihr fast den Atem zu nehmen und das Gefühl dabei war fast unbeschreiblich.
Noch nie hatte sie so etwas erlebt udn sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte, was sie machen oder gar sagen sollte.Ihre Hände zitterten ein wenig als er sich ihr wieder entzig und ihr dann in die Augen sah. Ilarias Blick war erstaunt und verträumt zugleich, als sie ihn ansah und ihren Kopf etwas zurückzog.
Langsam strich sie sich mit ihren Fingern über ihre Lippen, als ob sie nicht glauben konnte was eben geschehen war. Ihre Wangen waren gerötet und sie ließ ihn dann los und ging einen Schritt nach hinten. Dabei strichen ihre Hände langsam über seine Arme und ihr fiel gerade nicht ein was sie sagen sollte. Sie lehnte sich mit den Rücken gegen den Tisch und stützte sich so mit ab.
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Ich schluckte, weil sich scheinbar mehr als nur ein Frosch in meine Kehle verirrt hatte. Um ein Haar hätte ich Ilaria geküsst, dabei kannten wir uns gerade mal eine Woche und im Prinzip wusste ich nicht von ihr. Ich sah sie an wie ein Depp (denn so musste ich wohl gewirkt haben), der etwas wirklich Intuitives getan hatte und nun nicht wusste, wie er aus der Situation wieder herausgelangen konnte - andererseits...wollte ich überhaupt aus dieser Situation? Ilarias pure Anwesenheit verschlug mir nicht nur den Atem, sondern raubte mir auch die Besinnung und die Fähigkeit, klar zu denken. So stand ich vor ihr, nichts weiter machend als sie einfach nur anzusehen und in dem klebrigen Brei, der meinen Kopf füllte, nach sinnvollen Ideen zu suchen, was das weitere Vorgehen betraf. Leider vergebens.
In dieser Starre gefangen, konnte ich nicht verhindern, dass sich die hübsche Frau vor mir zurückzog und nun am Tisch lehnte, sich mit den zarten Fingern fragend über die Lippen fahrend. Ich fühlte mich elend und wie ein König zugleich, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Ausdruck meines inneren Gefechts war ein tiefer Seufzer, während ich noch immer nichts weiter tat, als Ilaria anzustarren. Ihre Hände, die sie nun wieder bei sich hatte, hatten angenehm gekribbelt auf meinen Armen, als sie darüber gefahren war. Und nun stand ich Depp da, Ilaria anstehend und nach Worten suchend, die einigermaßen...ja, wie klingen sollten? Entschuldigend? Bittend? Ich wusste es nicht; und so war alles, was ich hervorwürgen konnte, erneut der Name der Schönheit, die mir den Verstand geraubt hatte und mir mit ihrer Anwesenheit das Atmen schwer machte.
"Ilaria...ich..."
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Ilaria rieb sich etwas über die Augen, als sie so da stand und die Stille so unendlich still war, dass man eine Feder hätte hören können die zu Boden fiel. Einzig und allein das Pochen ihres Herzens sagte ihr, dass sie noch da war. Es schlug unendlich schnell und schaffte es gar nicht sich überhaupt noch zu beruhigen. Immer wieder ging sie den Moment von eben in Gedanken durch und konnte es einfach nicht glauben was geschehen war. Es war als würden seine Lippen immer wieder so sanft über ihre streichen.
Mit ihren Fingern fuhr sie sich über ihre geschlossenen Augen und verbarg für Sekunden ihr Gesicht in den Händen. Jede Bewegung die sie tat kam ihr ziemlich langsam vor und die Stille wollte kein Ende zwischen ihnen nehmen. Als sie Marius wieder anschaute spürte sie erneut das Gefühl von eben und musste ihn einfach anlächeln, wenn auch mit hochrotem Kopf. Nervös hielt sie sich an dem Tisch fest an dem sie lehnte und stellte sich dann plötzlich grade hin um die zwei Schritte auf ihn zu zu tun, als er da stand und vor sich hinstammelte.
Zwar hatte sie keine Worte aber sie nahm ihren Mut zusammen und umarmte Marius einfach. Sie schmiegte sich in seine Arme und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
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Ich fürchtete schon, mit meinem Verhalten das bisschen Vertrauen, dass sie zu mir hatte, entzweit zu haben, denn sie barg ihr hübsches Gesicht in den Händen und ich erwartete schon, jeden Augenblick die ersten Schluchzer zu hören. In Gedanken sah ich Ilaria schon weinend weglaufen und mich anschließend um Verzeihung betteln, doch das, was sie letztendlich tata, war etwas vollkommen anderes und absolut unerwartet für mich: Zuerst schenkte sie mir ein Lächeln, dass meinen Herzschlag beshcleunigte - und dann umarmte sie mich. Im ersten Moment stand ich wohl da wie vom Blitz getroffen und zur Salzsäule erstarrt. Ich fühlte ihren Kopf an meiner Schulter, wie sie ihre Arme um meinen Köper gelegt hatte... Ich roch den Duft ihres Haares und ihren eigenen, berauschenden Geruch. Und sofort war ich trunken von Ilarias ganzem Sein. Meine Arme, die wenige Sekunden vorher einfach nur wie leblos rechts und links heruntergehangen hatten, hielten nun das zarte Geschöpf fest, als wollten sie es nie wieder loslassen. Als wollte ICH sie nie wieder loslassen. Mein Kopf senkte sich von ganz allein auf ihren herab und so standen wir eine ziemlich lange Zeit, wie ich fand, dabei war es in Wirklichkeit nicht mehr als eine Minute. Schließlich brach ich das schier unerträgliche Schweigen, indem ich kaum vernehmbar in ihr blondes Haar flüsterte.
"Ihr Götter....ich danke euch...."
Und ich dankte ihnen wirklich. Ich schloss die Augen und nichts in der Welt hätte mich nun davon abhalten können, Ilaria wirklich zu küssen, wenn sie den Kopf so gedreht hätte, dass es möglich gewesen wäre. Diese Frau brachte mich mehr als durcheinander. Selbst diese Wachstafel hatte sich in den Hintergrund geschoben.
Kurzum: ich hatte mich verliebt. Und zwar Hals über Kopf. -
Es tat unwahrscheinlic gut so in den Armen eines Mannes gehalten zu werden und eine Nähe zu spüren nach der sie sich schon immer gesehnt hatte und die ihr gänzlich unbekannt war. Sie wusste nicht was ihre Gefühle bedeuteten und konnte sie in diesem Mometn wo er sie so in den Armen hietl auch gar nicht deuten.
Ihre Augen hatte sie geschlossen und konzentrierte sich nur auf diesen einen Moment den sie zusammen hatten, hier in der Küche.Marius war der erste Mann überhaubt den sie so nahe an sich ran gelassen hatte, denn zuvor gab es gar keine wirklichen Gelegenheiten mit irgendwem Freundschaft zu schließen und sie hatte in Marius auf alle Fälle einen Freund gefunden, denn er hatte sie gleich zu Anfang schon um sie so lieb gekümmert.
Die Worte die er flüsterte verstand sie nicht und deswegen hob sie ihren Kopf an um nachzufragen. "Was?" Seine Augen strahlten wieder so eine Wärme aus, dass sie nicht weiter sprechen konnte, sich dann allerdings noch an ein anderes Paar Augen erinnerte. Kurz veränderte sich ihr Blick aber schnell leuchteten ihre Augen wieder auf. Ihre Hände, sie lagen wieder auf seinen Oberarmen, hielten sich an ihm fest.
"Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll" sagte sie dann leise und mit einem leicht schiefen Lächeln.
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Ich strich sacht über ihren Rücken, ein Kribbeln in mir spürend, das einfach unbeschreiblich war. Der Kloß in meinem Hals war nun fort, stattdessen spürte ich diese vielen tausend Ameisen über meinen Körper wuseln. Ilaria hob den Kopf, sah mich unverständlich an. Ich musste schmunzeln, scheinbar hatte ich laut gedacht. So lächelte ich und erklärte ihr meine Worte, die eigentlich Gedanken hatten bleiben sollen.
"Ich danke den Göttern, dass sie mir diesen Moment schenkten. Er ist so...wunderschön...." flüsterte ich. Meine Augen huschten über Ilarias Gesicht, nur um kurz darauf wieder an ihren Augen hängen zu bleiben. Ich hob eine Hand an ihr Gesicht, die andere suchte die ihre. Die feinen Züge - ich fuhr sie sachte nach und versuchte mir, jedes Detail einzuprägen.
"...DU bist so wunderschön..." setzte ich dann meinen halb angefangenen Satz fort. Das Kribbeln wurde nun unerträglich. Alles in mir schrie danach, Ilaria für immer festzuhalten, sie nie wieder loszulassen und - vor allen Dingen - sie jetzt zu küssen. Meine Augen blickten sanft auf sie herab, die Hand an ihrer Wange fand von selbst den Weg zu ihrem Kieferknochen, sie sanft streichelnd und doch meinen Lippen entgegenführend. Kurz bevor sie sich wieder trafen, antwortete ich flüsternd auf ihre Worte:
"....dann sag nichts..........."
Meine Augen schlossen sich, meine eine Hand hielt ihre Wange und die andere, die Ilarias Hand gefunden hatte, verknotete sich mit ihren Fingern. Meine Lippen liebkosten die ihren, hofften auf Erwiderung der Berührung.
Um mich herum versank alles.
Nur noch Ilarias Sein füllte mich aus.
Nur noch sie.
Ilaria. -
Es verschlug ihr immer mehr die Sprache je mehr er sagte. Es waren so wunderschöne Worte, Worte die sie nie gefunden hätte, da war sie sich sicher. Ihren Herzschlg, er musste ihn doch schon hören oder spüren können so schnell und laut wie es am schlagen war. Es fand einfach keine Beruhigung, denn entweder spürte sie seine Hände auf ihrem Körper oder hörte seine Worte die so liebevoll waren, dass sie ganz leise und kaum hörbar seufzte.
Kaum noch Luft bekam sie, als sich ihre Gesichter wieder näherten, geführt von seiner Hand. "Marius.." war alles was sie hervorbrachte, bevor er sagte sie solle dann einfach nichts sagen. Ihre Hand die von seiner gehalten wurde zitterte wieder etwas und ihre Finger verschlangen mit den seinen.
Sie erwiderte seinen Kuss mit voller Hingabe und spürte wie eine Gänsehaut über ihren ganzen Körper sich ausbreitete. Ihre andere Hand legte sich an seine Hüfte und strich ganz sachte an ihr entlang um einen Halt zu suchen, da sie das Gefühl hatte zu schweben. Ilaria kam es so vor, als wäre sie woanders aber nicht hier in einer Küche.
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Mein Herz machte einen Satz in meinen Hals hinauf, als in spürte, wie Ilaria den Kuss erwiderte. Ich fühlte ihre Hand an meiner Hüfte und hätte sie am liebsten auf meine Arme gehoben und zum Lager getragen. Nicht etwa, um mit ihr zu schlafen, sondern einfach nur um mich neben sie zu legen und zu betrachten. Sie war wie ein kostbarer Schatz, den ich gefunden hatte und so schnell nicht mehr hergeben würde. Ich würde sie auf Händen tragen und beschützen. Ilaria. Meine Ilaria! Ich war so glücklich... Doch wir waren Sklaven und konnten nicht das tun, wonach uns der Sinn stand, sondern hatten Arbeiten zu erledigen. Außerdem teilten wir ein Cubiculum mit den anderen. Da war an Privatsphäre nicht zu denken.
Nach einer Ewigkeit ließ ich den Kuss langsam ausklingen und löste meine Hand aus Ilarias, um sie an ihre andere Wange zu legen, sodass ich nun ihren Kopf in Händen hielt. Ich musste schmunzeln, weil durch den Kuss etwas von der schwarzen Farbe - die ich ja noch immer im Gesicht hatte - sich an Ilarias Nase und um den Mund herum verschmiert hatte. Ich stupste meine Nase an ihre und sah sie glücklich an, die Farbe ignorierend.
"Hast du so etwas schon mal gefühlt?" fragte ich sie leise, mein Blick zwischen ihren Augen hin und hergleiten lassend.
"Ich glaube, ich habe mich verliebt..."Ich drückte Ilaria leicht an mich, sodass ihr Kopf an meiner linken Brust zu liegen kam.
"Hörst du es? Mein Herz schlägt so wild, als stünde ich allein hunderten von Feinden gegenüber. Und dabei ist es allein deine Anwesenheit, die es schneller schlagen lässt. Du machst mich glücklich..."
Ich legte meinen Kopf auf ihren und hielt sie umarmt.
"....Ilaria..."
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