• [Blockierte Grafik: http://img853.imageshack.us/img853/2552/rheavilica.jpg]
    Rhea



    Bei der netten Begrüßung, zwinkerte Rhea mit dem rechten Auge, Richtung Phaeneas. Sie war ganz angetan, hübsch war er und knuffig. Seine Blicke hatten ihr den Rest gegeben, kurz vor der Ohnmacht stand sie. Sie war einige Jahre älter, trotzdem hätte sie keinen jungen Mann abgelehnt. Messalina hingegen fiel der Blick des Sklaven gar nicht auf, es lag teils daran, dass sie ihn nicht ins Gesicht schaute.


    "Hm, das ist aber schade." Messalina drehte sich mit ihrem Kopf zu Rhea, dabei flatterte ihr Haar leicht im Frühlingswinde und sah anschließend das Funkeln in den Augen ihrer Sklavin. Rhea bemerkte verzögert das Anstarren ihrer Domina, zu sehr abgelenkt war sie, von dem Jungen und kniff einmal kräftig ihre Augen zu, um dann zu antworten. "Du meinst also, dein Dominus verweilt in Nikopolis, nicht gerade ein Katzensprung. Es wäre recht hilfreich, wenn du meiner Domina die komplette Anschrift zukommen lassen würdest."


    Messalina war es noch nicht bekannt, dass der Herr Praefectus Servius Artorius Reatinus, auf der Proscriptio stand und somit ein Staatsverbrecher war.


  • Hm, was Rhi anus auch schade fand, war die Tatsache, dass die Herrin vor ihm mit Scheuklappen durch die Welt lief. Sie schaute ihn nicht mal an. Leute gab’s. Dabei entging ihr dabei so viel … Rhianus würde nie verstehen, wie Menschen bewusst die Augen vor der Welt verschließen konnten. Was es hier nicht alles zu sehen und zu genießen gab! Wie konnte sie denn wissen, ob sie alles hatte, was sie zum Glücklichsein brauchte, wenn sie nicht mal das vor ihrer eigenen Haustür kannte?
    Na ja, typische Einstellung für die römische Oberschicht … Verbarrikadierten sich in ihren Villen und setzten nie einen Fuß auf die Straßen Roms, sondern nur in ihre Sänften … Suchten sich die Sklaven, mit denen sie schlafen wollten, nicht selber aus, sondern ließen von anderen einschätzen, was ihnen wohl gefallen könnte … Bescheuerte Einstellung …


    Rhea dagegen ging auf ihn ein. Und zeigte eine klassissche Reaktion für Frauen, gerade in ihrem Alter. Konnte überhaupt nicht glauben, dass sie jemand allen Ernstes attraktiv finden konnte. Auch das würde Rhianus nie verstehen, dass es Frauen gab, die fest davon überzeugt waren, reizlos geboren worden zu sein, oder schon völlig verfrüht mit ihrem Liebesleben abgeschlossen hatten.


    Er erwiderte ihr Zwinkern: „Natürlich, kein Problem! Die genaue Adresse lässt sich leicht organisieren.“ Mit den Worten drehte er sich um und löste eine Sklavenkette aus, an deren Ende jemand, der schreiben konnte, und jemand, der die genaue Adresse wusste, stand.
    Als Rhianus die Wachstafel mit der gewünschten Notiz in Händen hielt, reichte er sie Rhea: „Hier! Bitte sehr, schöne Frau!“, flüsterte er ihr verschwörerisch zu.



    Ad Servium Artorium Reatinum
    Praefectus Legionis
    Legio XXII Daiotariana
    Nikopolis
    Aegyptus


    Sim-Off:

    Tschuldigung, RL-Stress

  • [Blockierte Grafik: http://img853.imageshack.us/img853/2552/rheavilica.jpg]
    Rhea


    Messalina sah sich lieber den dreckigen Weg an als dem Sklaven Phaeneas Blicke zuzuwerfen. Auch wenn er recht ansehnlich war und auf seine Art sehr attraktiv wirkte. Vor allem seine Statur und Haltung hatte etwas Animalisches an sich. Rhea hingegen war äußert entzückt und als er dann noch ihr zuzwinkerte und in ihr Ohr flüsterte, wurde es ihr ziemlich heiß um ihre Lenden. Heißer als die Sonne je im Zenit wärmen konnte. Lange hatte sie keinen Mann mehr an sich herangelassen, zu sehr sehnte sie sich aber nach jemanden. Jemand, der ihr den Zustand der Ektase, im Akt der vollzogenen Liebe, zeigen würde. Jemand, der mit ihr den Gipfel der Lust erklimmen würde. Jemand, der ihre Willenlosigkeit vernichtete. Jemand,... .


    "Rhea, wir können gehen."


    Schlagartig wurden Rheas Gedanken zum Anfang des Besuches zurückgespult. Sie nickte nur leicht, denn sprechen wollte sie, an dem Tag, nichts mehr. Messalina hingegen übernahm den Part der Verabschiedung. "Danke." Doch eine Abschiedsformel lies sie aus und die beiden machten sich langsam Richtung Casa Decima auf, auch wenn Rhea lieber geblieben wäre.



    Sim-Off:

    Kein Problem. =)

  • ‚Hm, diese Rhea, das könnte was werden‘, hielt Rhian us für sich fest. Mal sehen, was die Zeit brachte.


    Die Herrin beachtete er nur noch soweit es seine Pflichten als Ianitor verlangten.
    „Gern doch!“, lächelte er. Jetzt war unüberhörbar, dass die Höflichkeit nur noch Pflichtgedöns war. „Vale, domina!“
    Rhea hingegen bekam ein ehrliches Schmunzeln, als er ihr zum Abschied noch einmal lässig zuzwinkerte, ganz so als würde er sagen wollen: ‚Glaub mir, Mädchen, du bist heiß und wer dir was anderes erzählt, ist nur ein gottverdammter Lügner!‘


    Er sah ihr noch ein Stück weit nach. Hinter ihm grinste schon Tigranes, der Rh i anus‘ Flirtaktivitäten gut kannte, von vielen gemeinsam geschobenen Türdiensten.
    ‚Hm‘, überlegte Rhi a nus dann, ‚für heute wird das mit Rhea wohl eher nichts mehr.‘ Das war wohl eher was längerfristiges.
    Ob Evanoridas heute wohl Lust hatte? Das musste er mal bei ihm nachprüfen …

  • ... stand Massa nun endlich vor der Porta der Villa Vinicia. Keine Ahnung über den verbleib und das Wohlergehen seines Vaters, wenig Ahnung von den Vorgängen in Rom und nur Gerüchte über die Vorgänge im Reich.


    Massa hielt kurz inne und überlegte..... solle er klopfen, einfach eintreten.... oder solle er wieder gehen und sich der vielleicht grausamen Wahrheit entziehen....

  • Lysias pfiff leise vor sich hin, eine Melodie, die er am Rande erwähnt gerade selber erfunden hatte. Seit sämtliche Herrschaften das Haus verlassen hatten – um nicht zu sagen geflohen waren - , war so ein Posten wie an der Tür schon manchmal ziemlich langweilig.
    Na, zum Glück hatte er seine Mitsklaven – und er hatte seine Liebste. Ach ja, weil sie wusste, dass er heute Ianitor-Dienst hatte, hatten sie ein Zeichen verabredet, ob sie heute Abend Zeit für Zweisamkeit hatte oder nicht. Na, da sollte er vielleicht besser mal nachschauen.


    Lysias zog die Tür auf, spähte rüber zum Haus, in dem sie diente. Automatisch zog es seine Aufmerksamkeit zurück zu dem, der da wie aus dem Boden gewachsen vor der Porta stand.
    „Junger Herr?“, war seine erste spontane und überraschte Reaktion. Sofort riss er die Tür auf und hielt sie einladend geöffnet. „Du bist nicht mehr in Aegyptus? Na ja, nicht unbedingt die besten Umstände momentan hier in Rom, aber das weißt du ja sicher. Sag, wie geht es dir?“ An Lysias merkte man mal wieder, dass sich niemand unter den vinicischen Sklaven – außer Phaeneas – scheute, vor Herrschaften den Mund aufzumachen.
    Sofort dachte er mit schlechtem Gewissen daran, dass der Vater des Jungen gerade einen Hochverratsprozess am Hals hatte. Auch wenn niemand unter den vinicischen Unfreien einen Bürgerkrieg haben wollte, war für die meisten doch ganz klar, auf wessen Seite ihre Loyalität lag: auf der ihrer Herrschaften, die immer gut für sie gesorgt hatten.

  • Schnell wurde Massa aus seinen Gedanken gerissen, als ihn der Sklave ansprach..... "Lydias!?" antwortete er "Nein, wie du siehst steh ich hier, aber von welchen Umständen sprichst du? Was ist los? Ist mein Vater zu Hause?"

  • Tatsächlich, der junge Herr! Lysias pfiff innerlich. Na da gehörte schon Mut dazu, bei den momentanen Umständen hier wieder aufzukreuzen! Oder auch Naivität, wie Lysias dann erfuhr ... Armer Junge. Hatte keine Ahnung, auf was er sich da eingelassen hatte. Und – noch ärmerer Junge! Hatte keine Ahnung, was mit seinem Vater passiert war ...
    Aber bevor er Massa erklärte,wo er da hineingeraten war, sorgte er dafür, dass der junge Herr ins Haus kam und zog die Tür hinter ihm zu.
    „Na ja, bisher hat der neue ... äh Salinator um jeden Preis versucht rauszukriegen, wer die Verschwörer gegen ihn so alles sind. Gleich nach dem Anschlag auf Valerianus haben die Urbaner Hausdurchsuchungen gemacht, Indizien gesammelt, Leute befragt. Das war gar nicht schön, als die hier waren ...“ Lysias‘ Stimme triefte vor Ironie. Dann fuhr er etwas leiser fort. „Und die Prätorianer haben sofort Verdächtige festgenommen. Deshalb ... ist dein Vater auch nicht hier. Weil er einer der Hauptverdächtigen ist ... Sie wollen ihm jetzt den Prozess machen, wegen Hochverrat ... Tut mir leid, Herr ...“ Mitfühlend sah er Massa an. Der Sklave wollte sich gar nicht vorstellen, was er nach dieser Eröffnung jetzt durchmachen musste ...

  • Massa verstand das Imperium nicht mehr, alles was er erzählt bekam, war vollkommen neu für ihn. Und genau einen solchen Gesichtsausdruck hatte er sicher aufgesetzt...... "Aber? Wer?..... Verschwörung? Was? Mein Vater ein Hochverräter?"


    Massa konnte es nicht glauben...... wer sollte ihn Aufklärung bieten? Wer nur?


    "Was ist mit Tiberius Durus und Aelius Quarto? Sind sie in Rom? Wo ist mein onkel Hungaricus?"

  • Pro d’immortales*! Massa hatte allen Ernstes absolut gar keine Ahnung, auf was er sich da mit seiner Rom-Reise eingelassen hatte … „Junge Junge, einfach so nach Rom kommen – das war schon ziemlich waghalsig von dir!“ Wenn er schon keine Verwandten mehr hier hatte, um ihm den Kopf zu waschen – dann wenigstens einen Sklaven. Auch wenn Lysias für sich selbst auch nicht die Hand ins Feuer gelegt hätte, ob er’s nicht genauso gemacht hätte.


    „Jaaaa, Verschwörung. Gegen Salinator, der dann zum neuen Kaiser wurde. Was dein Vater mit der ganzen Sache zu schaffen hatte, ist noch nicht wirklich sicher. Man munkelt was von `nem Geständnis. Aber man weiß ja nie, ob das nur Gerede ist … Für Genaueres musst du wie immer Phaeneas fragen, wenn jemand was von deinem Vater weiß, dann der. Aber den geflohenen Verschwörern verdanken wir den bevorstehenden Bürgerkrieg, die haben eine Armee aufgestellt. Mal sehen, was da noch auf uns zukommt.“ Lysias verdrehte die Augen. Trotz allem blieb sein Blick mitfühlend – auch wenn er selber keine Ahnung hatte, was hier genau los war, wollte er trotzdem nicht in der Haut des jungen Viniciers stecken.


    Tja, und jetzt kam noch der besonders unangenehme Teil:
    „Aaalsoo, Tiberius Durus hat sich gleich nach dem Anschlag auf den Kaiser in sein Schwert gestürzt … Aelius Quarto ist aus Rom geflohen, wie die meisten wichtigen Römer … Und dein Onkel Hungaricus …“ Es wurde immer scheußlicher, Lysias hatte immer weniger Lust weiterzureden. „Dein Onkel Hungaricus … der ist verbannt worden … Tut mir leid, junger Herr …“, sagte der Sklave nochmal. „Hier im Haus kann ich dir spontan nur Phaeneas anbieten …“


    Sim-Off:

    *lat. "Bei den unsterblichen Götten!" d'immortales ist eine umgangssprachliche Verschmelzung von zwei Vokalen, von di immortales.

  • Na klar, das musste ziemlich überwältigend sein - also negativ überwältigend – auf einen Schlag sowas erzählt zu bekommen. Massa wollte Gelegenheit, das alles zu verdauen und die Geschichte von jemandem zu hören, der halbwegs Ahnung hatte.
    Deshalb nickte er sofort: „Aber ja, Herr, ich hol ihn dir. Komm erstmal hier ins Atrium. Ist es in Ordnung, wenn du dich hier mit Phaeneas unterhältst?“
    Und schon lotste er den jungen Vinicier auf bekannten Wegen zum Mittelpunkt eines römischen Hauses.

  • https://lh5.googleusercontent.…U/IZH-Cns1-4k/s100/18.jpgEine der Gruppen der achten Legion, die mit einem bestimmten Ziel in die Stadt geschickt waren (und nicht nur damit einen bestimmten Bereich zu sichern), tauchte wenig später vor der Casa Vinicia auf. Es waren insgesamt vier (durch die Schlacht in ihrer Zahl geminderte) Contubernia, die da vor der Villa der Vinicii standen.


    "MILIIIIITES....", schallte die Stimme des Optios, der die Gruppe führte, "IN ACIEM VENITEEEEEEEEEE."
    Sofort teilten sich die Männer auf und bildeten vor der der Straße zugewandten Seite der Villa eine Linie um jedem Neugierigen klarzumachen, dass diese Villa ab sofort Tabu für jeden war, der sich in der Unordnung an einer Plünderung versuchen wollte.
    "SCUTAAAAAAA DEORSUM!!!", bellte der Optio ein weiteres Mal, und zwei Dutzend Scuta knallten auf den Boden. Als er sah, dass die Präsenz wohl kaum zu übersehen war, begab der Optio sich selbst zur Porta und klopfte an.

  • Seit in der Stadt der Pluto los war, wurde in der Villa Vinicia erst recht niemandem mehr die Tür geöffnet, ohne vorher durch das kleine Gucktürchen geschaut zu haben, wer da überhaupt unter welchen Umstanden draußen stand. Und seitdem machte hier eigentlich niemand mehr einen auf Ianitor, der nicht riesig, breit und kräftig gebaut und so breitschultrig war wie eben Xerxes, der heute dran war. In Krisenzeiten musste die Rhetorik gegenüber den Gästen eben manchmal zurückstehen.


    Xerxes machte sich um so was aber keine Gedanken, der erledigte nur seinen Dienst, um sich auf einen gemütlichen Feierabend zu freuen. Vielleicht hatte ja Mago später Lust auf ein Stündchen zu zweit. Die Situation da draußen vor den eigenen Grundstücksgrenzen und in der eigenen Stadt war zwar besorgniserregend, aber sich da drum einen Kopf zu machen, machte auch da für Xerxes keinen Sinn. Er war da ganz Epikureer (zumindest hatte ihm das mal jemand bei einem Becher Wein erzählt) – warum sich wegen was verrückt machen, was noch gar nicht passiert war. Und später dann machte es auch keinen Sinn.


    Nachdem draußen also ein ziemliches Gepolter und Geplärre losgebrochen war und es dann auch noch klopfte, wechselte Xerxes mit seinem Kumpel Tigranes einen Blick, dann folgte die Kontrolle durchs Türchen in der Tür und Xerxes zog die Porta auf. „Salve, optio! Was kann man für dich tun?“ Man merkte, er hatte trotz allem an seiner Rhetorik gefeilt. Wollte sich ja nicht blamieren.


    Sim-Off:

    Tut mir leid, dass man auf dem Hintergrund Xerxes' Farbe praktisch gar nicht lesen kann.

  • https://lh5.googleusercontent.…U/IZH-Cns1-4k/s100/18.jpg

    "Uns hereinlassen wäre eine Idee...", polterte der Optio gleich los, "...ich bin Servius Rutilius Mocilla, Optio der achten Legion unter dem Legatus Kaeso Annaeus Modestus, Gefolgsmann des Appius Cornelius Palma. Unser Kommandeur Titus Duccius Vala schickt uns, die Casa und seine Bewohner vor den zu erwartenden Unruhen und Plünderungen zu schützen."

  • Die Geschichte vom Geständnis vom nun verstorbenen Herrn hatte sich längst doppelt und dreifach in der vinicischen Sklavenschaft herumgesprochen.
    Zusätzlich bewirkten noch die vielen Soldaten da draußen, dass sich Nachdenken, ob man die bedenkenlos reinlassen konnte, für Xerxes erübrigte. Sich mit diesen kampferprobten Milites anzulegen, wäre wahrscheinlich knapp geworden. Zu knapp.
    Also war für Xerxes klar, das waren Anhänger des verstorbenen Herrn, die gekommen waren, um sie gegen den Bürgerkrieg zu verteidigen.
    „Aber natürlich, der Herr“, nickte Xerxes. „Nur herein, nur herein. Ich geh voraus ins Atrium.“


    Sim-Off:

    ->Link ins Atrium

  • Auch vor der Eingangspforte dieser Behausung blieb es nicht friedlich: erst waren es nur laute Rufe und Schreie, die sich dumpf durch das Holz hören ließen, dann liefen vereinzelt Menschen vor der Casa her, einige auf der Suche nach Möglichkeiten zum Randalieren oder Plündern, andere auf dem schnellsten Wege nach Hause... und wiederum einige in panischer Flucht ergriffen. "NIEDER MIT DEN SCHERGEN DES FETTEN!!!"
    Schließlich machten sich auch einzelne Ansammlungen von Menschen bemerkbar, die laut hörbar Verwünschungen und Schmähungen riefen, ob aus einem konkreten Anlass (wenn sie ein Opfer gefunden hatten, das sie durch die Straßen treiben konnten), einfach nur so (wenn sie noch auf der Suche nach einem solchen waren), oder weil sie offen Gelegenheiten zum Plündern suchten war dabei kaum ersichtlich. "HÄNGT SIE AUF! HÄNGT SIE AUF!!"
    Klar, dass das, was in den Straßen ging nicht mit den Aufruhren vergangener Zeiten zu vergleichen war, wo tagelang die Straßen kaum sicher zu betreten waren, aber dennoch war die Lage stellenweise von brisanter Natur.
    Wie zum Beispiel vor dieser Porta, wo ein Mob laut skandierend vorüberzog... voll von Augen, die nach allem möglichen Ausschau hielten: Schergen Salinators, generell unliebsamen Personen, oder einfach nur auf der Suche nach schnellem Reichtum.
    TDV

  • Bisher waren Asius bitten nicht von Erfolg gekrönt. Entweder wurde ihm gar nicht erst geöffnet oder er wurde gleich davon gejagt. Aber aufgaben durfte er nicht. Er versuchte es an einer weiteren Villa um ein paar Mücken einzutreiben.
    Klopf Klopf.

  • Und als würden sie ihn verfolgen, kam auch an dieser Villa der Lärm immer näher. Stop! War das wirklich so überlegte Asius, oder kam die Bedrohung vielmehr aus allen Richtungen?!?! Asius Puls erhöhte sich. Er musste schleunigst hier weg. Im Schutz der Dunkelheit wollte er es wagen, die Stadt zu verlassen.

  • ... oder in anderen Worten: Der Iulier Dives hatte sich heute zu früher Stunde aufgemacht um einen Vinicier aufzusuchen. Dabei war sein Ziel natürlich nicht irgendein Mitglied dieser Gens, sondern genauer der Consular Vinicius Hungaricus, von welchem der Duumviralicius bis Ostiensis lediglich hoffen konnte nicht schon an der Porta abgewiesen zu werden. Immerhin hatte die Gens Iulia derzeit wohl nicht gerade den leichtesten Stand in der stadtrömischen Gesellschaft - vorsichtig ausgedrückt. Nun, aber immerhin war Dives kein Decimer, wenngleich ihn genau diese Tatsache aktuell davon abhielt unauffällig nähere Informationen über Serapio beschaffen zu können, um den sich das einsame Herz des gewesenen Duumvirn nicht nur sorgte, sondern nach dem es sich auch zunehmend sehnte - gerade jetzt, nachdem den Iulier keine Amtsgeschäfte in Ostia mehr beschäftigten und davon ablenkten.
    Um also dennoch wenigstens etwas weiterzurotieren und nicht vergleichsweise stillzustehen, hatte sich Dives in den vergangenen Tagen nicht nur mit Fragen der Renovierung der alten Casa Iulia befasst, sondern sich auch auf den Märkten und Foren etwas nach aktuellen Nachrichten umgehört. Mehr denn je galt es für ihn schließlich noch immer einen Patronus zu suchen und vor allem zu finden. Für die Wahlen in einem Jahr müsste der Iulier schließlich einen einflussreichen Fürsprecher haben, wollte er, dass seine Kandidatur wenigstens den Hauch einer Chance hatte. Gleichsam galt es natürlich auch in Sachen Collegium Septemvirorum einen bekannten Namen anführen zu können, dessen Unterstützung Dives hätte.


    Doch was sagten die Märkte und Foren? Welche Neuigkeiten wanderten dort von Mund zu Mund? In der Tat kam man dieser Tage wohl kaum um den Namen Duccius Vala herum, der überdies sogar designierter Aedilis Plebis war, wie es hieß. Dunkel - im wahrsten Sinne des Wortes - erinnerte sich der Iulier an jenen Mann, über dem ihm in Erinnerung geblieben war, dass dieser Kerl verdammt riesig, vor allem aber ein Germane war. Als Homo Novus jedenfalls würde es Dives selbst noch schwer genug haben - so schwer, dass er sich lieber nicht auf einen Barbaren verlassen wollte, der mit Sicherheit selbst auch unter erhöhter kritischer Beobachtung der übrigen Senatoren stand. Im Gegensatz dazu hörte man aber auch von patrizischen Senatoren, wie Claudius Menecrates und Aurelius Lupus. Doch während ersterer wohl vor wenigen Wochen nicht mehr den vitalsten Eindruck auf die Bevölkerung hinterlassen hatte (ob kriegs- oder altersbedingt, schwankte von Erzählung zu Erzählung), waren die Differenzen des Iuliers mit dem Wolf, der ihn praktisch grundlos einkerkern ließ, einfach zu groß, um diesen um den Gefallen eines Patronats zu bitten.
    Last but definitely not least hörte man unter anderem auch von zwei consularen Rückkehrern aus dem Exil: Flavius Furianus und Vinicius Hungaricus. Hier war die Wahl für Dives letztlich schnell und leicht getroffen. Denn während der eine ein Patrizier war, zu dem der Iulier nicht den Hauch eines Verhältnisses hatte, war der andere ein Anhänger der Veneta, der Bruder des Patrons von Iulius Saturninus, einem Cousin Dives', wie auch selbst der Patron von Furius Philus, einem anderen Cousin Dives'. Hinzu kam, dass der iulische Praeceptor der Schola Atheniensis auch um die jahrelange Tätigkeit als Magister Iuris und die folglich überaus hohen Rechtskenntnisse des Viniciers informiert war, die eine Person natürlich ganz besonder attraktiv für ein Patronat machten. Kurzum: Vorerst war die Suche des gewesenen Duumvirn beendet - und sie würde es auch bleiben, sollte dieser Tag von Erfolg gekrönt sein.


    So also kam es, dass Iulius Dives sich in seiner besten Toga und den Standesabzeichen des Ordo Senatorius zur Stadtvilla der Vinicier aufmachte und vor deren Eingangspforte stand, während mehr oder weniger hinter ihm Apollo die orangeroten Sonnenkugel langsam aber sicher über den Horizont nach oben zog. Noch einmal tief durchgeatmet und den Mut zusammengenommen, klopfte Dives an - und war natürlich auch ein kleinen bisschen gespannt, wie früh oder spät der Consular üblicherweise seine Salutationes abhielt...
    * Poch Poch Poch *

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

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