Mit ein paar geschickten Absprachen hat Sev es letztlich so einrichten können, dass er selbst die Leibwache seines Patrons übernehmen kann. So reitet er selbst an der Spitze der zwei Turmae, die genau pünktlich am Eingang der Casa Vinicia eintreffen. Zu seiner Rechten führt er den eindrucksvollen Rappen des Praefectus, der mit einem teuren Sattel und aufwendigem Geschirr neu ausgestattet wurde. Es war nicht schwer gewesen, genügend Männer für diesen Auftrag zu finden. Jeder wollte dem Noch-Praefectus-Praetorio nur allzu gern diese Ehre erweisen. Soweit es möglich war, wurden besonders altgediente Männer eingesetzt, die den Präfekten schon lange kennen und gleichzeitig mit ihrem trainierten Körperbau und der perfektionierten Haltung ein eindrucksvolles Bild abgeben. Entsprechend sorgfältig wurden alle Paraderüstungen ausgebessert und geputzt, so dass kaum ein Makel zu entdecken ist.
Vor der Casa Vinicia angekommen gibt Sev einen knappen Befehl und entsprechend der vorherigen Absprachen scheren die Reiter aus der Formation aus und postieren sich gleichmäßig entlang der Straße. Schwungvoll sitzt der Decurio ab und übergibt die Zügel der beiden Pferde an einen bereits wartenden Eques. Er geht zur Tür, nimmt vorsorglich Haltung an und klopft.