• Der Ianitor schaute noch erschreckter, als der Miles vor ihm sogar salutierte. Sowas hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen.


    Wie? ... Vinicius?... Mich beschützen? Es dauerte jedoch nicht lange, bis er seinen Schreck überwunden und den Fehler realisiert hatte.


    Die Herren Soldaten wollen wohl zu meinem Herrn, dem Consular Vinicius Hungaricus?

  • Nun sprach der Centurio, denn der Secundus hatte sich und die Cohortes Urbanae schon ausreichend lächerlich gemacht.


    "Ja wir möchten zum Consular Vinicius Hungaricus. Es geht um den angeordneten Begleitschutz aller wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Rom."

  • Angeordneter Begleitschutz? Davon hat mir man ja gar nichts gesagt! antwortete der Ianitor etwas entrüstet. War aber eigentlich eh klar, er erfährt ja immer alles als letzter.


    Bitte die Herren, wenn die Herren Soldaten eintreten mögen...

  • "Ja jemand hat ja den Consul ermordet und man will unbedingt noch so eine derartige Tat vermeiden."


    Wie bereits in anderen Häusern überquerten nur fünf milites die Türschwelle und marschierten direkt ins atrium.

  • Einige Tage nach einem für ihn noch besonderen Nachmittag spazierte Avarus durch Rom und kam in Gedanken verschossen wie durch ein Wunder die Straße unterhalb der Casa Vinicia entlang. Es war später Nachmittag und er entschloss sich die aufzusuchen. Vielleicht gelang es einen ehemaligen Consular -so er denn anwesend war- ihm die Gedanken zu richten.


    Einige Stufen später klopfte er an.

  • Ganz routiniert öffnete der Ianitor die porta und erwartete eigentlich - so wie immer - einen Sklaven zu sehen, der mit ihm ganz ungeniert plauderte und ihm sagte, wer denn eigentlich hier wäre. Stattdessen stand hier gleich ein Senator vor der Türe. Das war tatsächlich etwas ungewöhnlich, aber nur etwas, in seiner langjährigen Laufzeit als Ianitor hatte der Ianitor schon einiges erlebt.


    Salve Senator. Der Ianitor verbeugte sich. Ihr wünscht sicher den Hausherrn zu sprechen? Bitte mir zu folgen.

  • Meine Gedanken weilten noch immer bei der Auskunft, die ich vom Orakel erhalten hatte, als ich längst die Casa Vinicia erreicht hatte. Minna begleitete mich bereits seit Ostia, was ich als sehr angenehm empfand, da mir ihr Wesen sanft erschien und ihr Auftreten stets ohne Tadel.


    "Minna, übernimm du das Klopfen und die Auskunft gegenüber dem Ianitor. Ich möchte gerne den Haushernn sprechen, Senator Vinicius Hungaricus."


    Ich nickte der Sklavin aufmunternd zu, weil ich nicht abschätzen konnte, ob sie je derartige Aufträge bereits ausgeführt hatte.

  • Nachdem die beiden Frauen das Orakel verlassen hatten, kamen sie bei der Casa Vinicia an. Was Deandra hier wollte, war Minna nicht bekannt. Es hatte sie auch nicht zu interessieren, sie war schließlich nur eine Sklavin und so fragte sie auch nicht danach.


    "Gewiss, Herrin."


    Ihr aufmunterndes Lächeln war beruhigend und nahm ihr die Unsicherheit. Sie zupfte sich noch schnell ihre Kleidung zurecht und trat anschließend an die Porta. Sachte klopfte sie gegen das harte Holz und wartete.


    *tock. tock. tock.*

  • Ihr Warten war von nicht langer Dauer, denn der Ianitor öffnete nur wenige Augenblicke danach die porta zum Hause des vinicischen Hausherrns.


    Salve. Was ist dein Begehr?


    Selbstverständlich wußte der Ianitor, daß die Sklavin vor ihm nichts wollte, sondern wohl eher die Herrin dahinter. Aber es war ein sagenhaft guter Einstieg um zu erfahren, was die Herrin dahinter eigentlich wollte.

  • Es dauerte nicht lange bis die Porta geöffnet wurde. Dahinter trat ein Ianitor hervor, der recht ansehnlich war, was man von dem claudischen Ianitor leider nicht behaupten konnte.


    "Salve! Meine Herrin, Claudia Aureliana Deandra, wünscht den Hausherren zu sprechen, Senator Vinicius Hungarius."


    Sie ratterte ihren Spruch runter, den sie sich vorher zurecht gelegt hatte, und hoffte, dass sie den Namen des Hausherrn korrekt ausgesprochen hatte. Diese römischen Namen waren ganz schön kompliziert, wie sie fand.

  • Die Sklavin, die vor dem Ianitor stand, hatte nur einen ganz kleinen Fehler in ihrem Spruch eingebaut, es fehlte ein Konsonant, was dem Ianitor bedeutete, daß die Sklavin vor ihm keine gebürtige Römerin war. Aber noch lustiger war, daß tatsächlich eine Patrizierin Eingang haben wollte zu diesem Haus, der Ianitor kam sich schon fast so vor wie zu jenen Zeiten, als der Hausherr noch keine Ehefrau hatte. Aber das waren lasterhafte Zeiten, von denen wollte keiner mehr sprechen.


    Claudia Aureliana Deandra... wiederholte der Ianitor, ... für den Senator Vinicius Hungaricus... verbesserte der Ianitor die Sklavin vor sich ein wenig, ... bitte mir zu folgen.

  • Ts, Besserwisser. Sie unterdrückte den ungeheuerlichen Drang die Augen zu rollen. Stattdessen wandte sie sich zu Deandra und gab ihr ein Zeichen, dass sie eintreten könne. Nachdem sie ihr den Vortritt gelassen hatte, folgte sie ihr in gebührenden Abstand ins Atrium.

  • Die zahlreichen Besuche waren den Männern der Cohortes Urbanae nicht entgangen, jedoch wurden die Leute sofort als harmlos eingestuft und es wurde ihnen keine weitere Beachtung geschenkt. Die milites patrouillierten also weiterhin die Gegend um die domus des Senators Vinicius Hungaricus.

  • Subrius kam auf seiner Runde auch an der Casa des Senators Vinicia vorbei und sah dort einige Wachen des Cohortes Urbanae stehen. Um sie auf die Suche aufmerksam zu machen, ging er zu ihnen hin und sprach sie an, während er ihnen das Plakat zeigte:


    "Salve, Miles Decimus Subrius. Hat jemand von euch diese Frau gesehen?"



    Gesucht!!!


    Vermisst wird



    Claudia Aureliana Deandra


    Wer kann Auskunft über den Aufenthaltsort dieser Person geben?
    Zweckdienliche Hinweise an die
    Cohortes Urbanae, Castra Praetoria.


    Es winken 50Sz Belohnung!!!



  • Am späteren Morgen eines schönen Tages erschien Durus ausnahmsweise persönlich bei der allmorgendlichen Salutatio seines Patrons Vinicius. Da bereits zahlreiche weniger einflussreiche Männer vor ihm dagewesen waren, musste er sich hinten anstellen, denn es wäre wohl kaum schicklich gewesen, sich mittels der mitgebrachten Sklaven den Weg nach vorn freizukämpfen. Die kräftigen Burschen warteten lieber draußen. Auch die Milites der CU hatten ihn hierher verfolgt. Jedoch auch sie konnten überzeugt werden, dass das Haus eines Consulars, bei dem sicherlich ihre Kollegen Wache hielten, sicher war.

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Subrius


    Vespillo, Pulvillus und Corona begrüßten den miles Subrius auf militärischer Art und Weise und sahen sich das Bild der Frau an, doch keiner von ihnen konnte sich an diese Frau erinnern, da diese drei miles wohl vorher nicht aufgepasst hatten als diese Frau das vestibulum der casa vinicia betreten hatte, deshalb baten sie Subrius ihnen zwei Plakate zu geben.


    "Nein. Kannst du uns zwei Plakate geben? Wir brauchen auch eins für Maso und Naso. Sie sichern zur Zeit den Seitenausgang."

  • Zitat

    Original von Marcus Aelius Callidus


    An diesem Tage hatte der Ianitor einen gewissen Druck in seinen Ohren, ein ganz merkwürdiges Gefühl, wahrscheinlich hatte er sich bei seinen Ohren verkühlt, daher dauerte es ein wenig, bis der Ianitor die Tür aufmachte, weil er sich sicher dreimal gefragt hatte, ob es nun geklopft hatte oder nicht, bis er sich dazu aufraffte, einfach mal nachzusehen.


    Ja bitte?

  • Nach kurzer Zeit des Wartens öffnete sich die Tür der domus, so dass Callidus zu seinem einstudierten Sprüchlein ansetzen konnte.


    > Mein Name ist Marcus Aelius Callidus, procurator a libellis des geschätzten Imperator Caesar Augustus, in dessen Namen ich mit deinem Herrn, dem Senator Vinicius Hungaricus, sprechen möchte. Es handelt sich dabei lediglich um eine kurze Frage. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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