• Zitat

    Original von Phaeneas
    Und wie es meistens bei der Salutatio zu sein pflegte, öffnete Lichas die vinicische Eingangspforte und bat das wartende Klientel herein in die gute Stube.
    Das mit dem Einheizen hatte an diesem Morgen übrigens auch er übernehmen dürfen, das heißt es musste heute vernünftig warm sein. Die holde Weiblichkeit (das heißt Sklavinnen, die einzigen Damen, mit denen Lichas üblicherweise innerhalb dieses Hauses zu tun hatte) beschwerte sich nämlich sonst meistens, sobald es nur annähernd Herbst wurde, darüber, dass sie in der Villa fröstelten. Na ja, und wenn er für angenehme Temperaturen sorgte, war er wenigstens für diesen einen Tag im Haus der Held.
    „Wie üblich geradeaus ins Atrium, bitte“, merkte Lichas noch an, während er schon einen Schritt zurückging, um den Eingang freizumachen.


    Sim-Off:

    'geradeaus ins Atrium' ist ein Link.


    Vala nickte dem Sklaven, der die Tür geöffnet hatte, dankend zu, und steckte ihm in einer flüssigen Geste einen Dupondius in die Hand, bevor er in die Casa eintrat. Etwas, was er sich bei anderen Klienten abgeguckt hatte, und auch wenn es die wenigsten waren, die Sklaven ein antikes Trinkgeld gaben, so höhlte doch der stete Tropfen den Stein.
    Einer der Männer hatte es ihm einmal erklärt, es ging wohl darum, dass Sklaven durchaus einen gewissen Privatbesitz ihr eigen nannten, und sie sich irgendwann freikaufen konnten, wenn sie nur genug Geld sammelten. Da sie nicht für ihre Arbeit bezahlt wurden, waren sie meistens auf die Großzügigkeit ihres Herren angewiesen, oder auf kleine Dreingaben. Wie eben diese. Außerdem versicherte man sich damit des guten Willens der Arbeitskräfte im Haus, wer wusste schon, wann sich das auszählen würde?


    Sim-Off:

    Das war jetzt nicht ZU unauffällig... ;)

  • „Danke, der Herr!“ Ein (triumphierendes) Lächeln erschien auf Lichas‘ Gesicht. Den großzügigen Spender kannte er schon, von vorherigen Gaben. Die, die an der Türe etwas springen ließen, brannten sich automatisch und unauslöschlich in Lichas‘ Gedächtnis ein. Das war ganz klar eine der Sklavenfreuden an der Porta, wenn man jemanden erblickte, der üblicherweise zu geben pflegte. Allein die Vorfreude auf das Gefühl des kalten Metalls in der Hand ...
    Ach, was man mit Geld alles machen konnte! Guten Wein trinken gehen, schönen Mädchen mit Geschenken imponieren, (fast) alles kaufen, was man sich nur wünscht! Lauter Dinge, die einem ohne Geld verwehrt blieben!
    Leider musste man dafür lange sparen und oft an der Türe stehen ... `s waren ja doch nur kleine „Beträge“, die hier flossen ...
    Aber dafür schätzte man jeden einzelnen Trinkgeldgeber umso mehr! Eben auch den hier, der jetzt im Haus verschwand. Hoffentlich schenkten die Götter ihm ein langes Leben und schickten ihn mal für irgendwas außer-salutatisches hierher.

  • Bei den Göttern, perfekt! Beim Anmelden seines Herrn stellte er sich auch noch gut an! Ja, das war immer gut, wenn man als Sklave seinen Herrschaften gegenüber verschiedene Qualitäten beweisen konnte, das machte einen immer rar. Wie er sich hier und den beiden Genannten und seinem Herrn gegenüber respektvoll zeigte, ohne groß irgendwas sagen zu müssen. Manche Unfreie (die Schleimer und Kriecher, die Lichas echt kein bisschen ausstehen konnte) versuchten’s gleiche ja zu erreichen, indem sie alle Welt und erst recht ihre Herrschaften mit einem Schwall Worte übergossen, in denen sie gar nicht mehr fertig wurden, vor lauter Komplimenten.
    Da hatte der hier echt Stil. Das musste Lichas sich merken. Vielleicht konnt‘ er sich das ja abschauen. Na ja gut, Lichas würde nie Lucianus oder seine Frau irgendwo anmelden. Das gehörte ja nicht zu seinen Aufgaben. Aber wer weiß, irgendwann ... eines Tages ... würde es ihm vielleicht nochmal irgendwie nützen.
    „Der Wunsch kann erfüllt werden“, nickte Lichas und rief sich Saras her. „Dieser Sklave hier wird deinen Herrn ins Atrium führen. Steht ja sowieso ganz oben Liste, laut deren Reihenfolge die Klienten bei ihrem Patron drankommen..., fügte er leise murmelnd für sich hinzu, während der patrizische Senator aufbrach.

  • Ursus hörte aufmerksam zu, wie Cimon sich ausdrückte, wie er sich anstellte. Und war ausgesprochen zufrieden mit ihm. Immerhin war er noch neu in diesem Geschäft. Doch er machte das ganz ausgezeichnet. Zufrieden nickte Ursus seinem Sklaven zu, als er schließlich das Haus seines Patrons betrat und dem Sklaven folgte, der ihn ins Atrium führen sollte. Cimon würde ihm dorthin folgen und neben dem Eingang auf seinen Herrn warten.

  • Noch während er einen respektvollen Schritt beiseite ging um seinem Herren den Vortritt zu lassen, sprach er nur leise und achtete darauf das Eintreten dadurch nicht zu verzögern.


    "Ich danke dir."


    Irgendwie dachte Cimon das dies diesesmal nötig war und hoffte nicht zu weit gegangen zu sein. Aber so brauchte sein Herr nicht auf den anderen Sklaven eingehen. Dies war zumindest seine eigene Überlegung. Der Nubier folgte seinem Herren mit etwas Abstand und brachte dabei trotz der stolzen Körperhaltung deutlich, welche Ergebenheit er für Ursus empfand.

  • Bei den Göttern, und jetzt schaffte es dieser Sklave noch, das letzte i-Tüpfelchen auf dem Verhaltenscodex einwandfrei zu befolgen! Nämlich Höflichkeit gegenüber fremdem Dienstpersonal. Das schließlich die Herrschaften in einem gewissen Grade repräsentierte und von dem Gäste immer ein bisschen abhängig waren. Und dieses letzte Bisschen an Höflichkeit setzte dieser Custos Corporis tatsächlich auch noch um, zusätzlich zu seinen vorher gezeigte Qualitäten.
    Lichas, der das so direkt nicht immer gewöhnt war - manche stolzierten ja an einem vorbei! Nicht nur die hohen Gäste, auch deren Unfreie (die sich manchmal wirklich für ihre hohen Besitzer selbst hielten) taten sowas gern! – , war erst einmal überrascht, aber freudig überrascht und antwortete mit einem ebenso leisen: „Nichts zu danken ...“ und lächelte.

  • Macer machte sich an diesem Tag auf, wieder einmal ein Erbe persönlich mittzuteilen. Er erhoffte sich dadurch etwas mehr Spannung, als nur Briefe zu verteilen...


    Salve, Faustus Octavius Macer, Decemvir wünscht ein kurzes Gespräch mit Senator Vinicius Lucianus. Ist er gerade in der Casa?

  • Saras war echt froh, nicht morgens bei der Salutatio an der Porta stehen zu müssen. Diesen Ansturm an Anhängerschaft zu bändigen, stellte er sich reichlich anstrengend vor, da musste man schon Nerven bewahren. Und er brauchte seine derzeit noch lieber für seine zwei Kinder auf. Oder zumindest für Menyllus. Bei den Göttern, Deidameia war ja schon so groß geworden. Eine richtige Dame wurde sie. Dabei konnte sich Saras noch gut daran erinnern, wie er sie als winziges Baby in Armen gehalten und gewiegt hatte. Und jetzt würde sie demnächst Verehrer mit nach Hause bringen, sozusagen.
    Menyllus war seinem Alter gemäß noch wesentlich kindlicher und übermütiger. So hatte Saras sich seinen kleinen Sohn immer vorgestellt. Und er genoss es, mit ihm herumzutollen und Unsinn zu machen.
    Im Moment aber erforderte der Decemvir Octavius Macer seine Aufmerksamkeit und bat um eine Unterredung mit einem von zwei männlichen Viniciern in diesem Hause: natürlich dem älteren.
    „Ja, der ist zuhause, Herr, und für ein kurzes Gespräch gerne bereit.“ Es schadete nie, das kurz nochmal einzuflechten. „Wenn du mir bitte folgen willst ...

  • Gegen Einlass sprach nichts, denn der an der Porta beschäftigte Servus, Antias, wusste, um wen es sich bei dem, der vor der Haustüre stand, handelte. So sagte er nur noch, nachdem er geöffnet und den Gast erkannt hatte: „Oh, salve, Caecilius!“, und fügte die Standardfrage an: „Du willst sicher zu unserem Herrn?“
    Nun brauchte der brüderliche Klient nur noch zu bestätigen und sofort würden ihm die Flügel der vinicischen Porta weit offen stehen und ein selbstverständlich immer um die Gäste bemühter Antias würde ihn ins Atrium führen, ihm dort eine Sitzgelegenheit und ein Getränk anbieten und den Gewünschten herbeiholen.

  • Nun bemerkte auch Antias den zweiten um Einlass Bittenden hinter dem Caecilier, der ihm ebenfalls bekannt war. „Ah, salve, Duccius! Nun, da spricht nichts dagegen“, erklärte der Sklave im Plauderton. Mit einer Handbewegung bat er sie ins Haus: „Wenn ihr mir bitte folgen wollt, um es euch im Atrium bequem zu machen ...“ Und dort geschah auch, was einen routinemäßigen Gast in der Villa Vinicia immer erwartete: sie wurden angemessen bewirtet, während dem Herrn Bescheid gesagt wurde.

  • Vala hatte dem Caecilier den Vortritt gelassen, immerhin war er als Ritter des Reichs der Ranghöhere von ihnen, aber er grüßte den Sklaven mit einem knappen Nicken als dieser ihn bemerkte. Als sie eingelassen wurden steckte er, der er bei solchen Situationen eine gewisse Routine gewann, dem Sklaven wieder einen Dupondius zu, während er dem ehemaligen Comes ins Innere der Villa folgte.

  • Auch die Villa Vinicia stand auf Centho´s Liste die er besuchen wollte. Um mit dem Senator den sein Patron zu seinen Freunden Zählte zu sprechen. Marcus Vinicius Lucianus war wie Quarto ebenso schon Consul gewesen ihn für seine Schach zu gewinnen wehre gut.
    Also klopfte er auch hier.

    Togg Togg Togg

  • Antias war eben auf die Latrine verschwunden und so fand sich nun nur Mania hinter der Porta Vinicia, als es klopfte. Sie sah sich noch einmal hektisch um (denn eigentlich hielt Phaeneas, der Leibsklave ihres Herrn, nicht viel von Frauen an der Türe), aber es war niemand in der Nähe, der es an ihrer Stelle hätte übernehmen können. Das Schicksal hatte ihr also gar keine andere Wahl gelassen, das konnte sie nun später gut sagen.
    Die Mutter von zwei Kindern zog also die Porta auf und grüßte den Gast davor höflich: „Salve, domine!“ In Anbetracht der Lage bemühte sie sich sehr, in ihre übliche herzliche Freundlichkeit etwas Respektvolles hineinzumischen. „Du wünschst?“

  • „Salve.“


    Grüßte Centho als ihm die Tür geöffnet wurde.


    „Ich bin Lucius Iulius Centho ich würde gern mit deinem Herren sprechen. Es geht um die Kommende Wahl mein Patron Lucius Aelius Quarto lässt deinem Herren Grüße aussrichten.“


    Natürlich hatte Quarto dies nicht spezielle gesagt aber so versuchte so seinem Besuch das entsprechende Gewicht zu verleihen und Quarto hatte dies ausdrücklich erlaubt.

  • Dieser Name klingelte natürlich auch in Manias Ohren, wer kannte schließlich den Namen des kaiserlichen Bruders nicht? Auch war die Gens Iulia eine alte Familie mit ruhmreicher Vergangenheit.
    Und vor allem stand es Mania nicht an, zu entscheiden, wer – solange er in einen gewissen Rahmen passte - ihrem Herrn nicht gegenübertreten durfte. Schließlich war sie nicht Ianitrix.
    So nickte sie artig und ließ den Iulier ins Haus.
    „Ich führe dich ins Atrium. Dort kannst du sie meinem Herrn selbst überbringen.“

  • Ohne zu überlegen bat die Sklavin ihn hinein und ins Atrium.
    Er fragte sich ob es sein eigener Name war oder der seines Patron der ihm diese Tür geöffnet hatte.

  • Cimon hatte es wirklich versucht, doch diese Fest war ihm mehr als nur fremd. Seine Geschenke hatte er bereits weitergegeben. Nur noch eines fehlte. Und dieses wollte er Phaeneas persönlich bringen. Vorallem nutzte er die Zeit um aus der Villa herauszukommen. Der Nubier hoffte so sehr, das der andere Sklave Zeit haben würde.


    So ging er wie es sich für einen Sklaven gehörte an den Seiteneingang und klopfte an. Nervös wartend bittete er stumm in die unbekannte Ferne, das Phaeneas öffnen mochte. Das Geschenk in Tuch eingeschlagen hielt er in Händen und stand dabei sehr nahe an der Tür. Die Stadt war ihm unheimlich und er hoffte nicht zu lange hier draußen warten zu müssen. Dieses fest war etwas was ihm mehr Angst machte als das er es genießen konnte.

  • Wenn Phaeneas nicht gelernt hätte, unempfindlich zu sein und nichts als störend zu empfinden, dann hätte er jetzt Kopfweh. Wenn man sich allein schon die überschwängliche, naive Freude der anderen Sklaven über die Saturnalien ansah, konnte man nur verzweifeln. Während er sich sonst nie so direkt um Gesellschaft von anderen bemühte (Lucianus einmal ausgenommen), aber natürlich ganz normalen Umgang mit seinen Mitsklaven pflegte, hielt er sich während der Tage der Gleichheit von allen menschlichen Wesen fern, mied jegliche zufälligen Begegnungen und erst recht Orte, an denen sich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit größere Ansammlungen an Sklaven befanden.
    Zugleich versuchte er, immer etwas zu tun zu haben, Langeweile wegen Unterbeschäftigung komplett unmöglich zu machen. Zum einen war das sehr einfach, weil gerade an den Saturnalien viel freiwillig zu erledigende Arbeit anfiel, auf der anderen Seite waren es sage und schreibe sechs Tage, die er zu überbrücken hatte! Deshalb begab er sich jetzt seit Ewigkeiten zum ersten Mal wieder selbst an die Tür, wenn es auch der Seiteneingang war. Mit der üblichen Null-Erwartungshaltung zog er die Porta auf – und Cimon stand davor! Wieder leuchteten Phaeneas‘ Augen automatisch auf. Und vor allem: Wie schaffte der es nur, immer dann spontan aufzutauchen, wenn der Bithynier es gerade brauchte? „Heus*, Cimon, salve!“ Was der andere dabei hatte, übersah er völlig. „Willst du nicht hereinkommen? Du kannst dir sicher vorstellen, was hier seit Tagen los ist!“


    Sim-Off:

    * „Heda“, auch „Hallo“

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