• Freundlich aber dennoch mit respektvoller Distanz lächelte Cimon Lichas leicht zu. Dann nickte er dankend. Das der Andere ihn nicht sofort erkannte, nahm der Nubier nicht übel. Es war schließlich sein Herr, der wichtig war, nicht er selber.
    Einen Schritt machte er beiseite, um Ursus vorbei zu lassen. Als er seinem Herren folgte nickte er Lichas erfreut zu. Dabei machte er eine dankende Geste. Respekt gebührte einem jeden Menschen, vorallem aber jenen die zu einem solchen Haushalt gehörten. Cimon hatte da gewisse Überzeugungen, nach denen er lebte. Das sehr gute Latein ließ den Respekt des Nubiers noch etwas anwachsen. Denn dies war bei weitem nicht so selbstverständlich wie es sein sollte.


    Als er an dem Türsklaven vorüberging sprach er sehr leise, um seinen Herren nicht zu erzürnen. Doch die Höflichkeit musste erwiedert werden. Und dies war nach seiner Auffassung, die Aufgabe des Sklaven.


    "Salve. Hab vielen Dank."


    Nachdem er das Zwinkern nur kurz erwiedern konnte, ohne das es seine Augen erreichen mochte, folgte er seinem Herren ins Atrium. Dabei bemühte er sich auch Lysias die Dankbarkeit sowie den Respekt zu zeigen, den er zuvor Lichas vermittelt hatte.

  • Ja, gut, manchmal kam man seinem Schicksal nicht aus. Na ja, und so war die Sache wenigstens erledigt, mit möglichst geringem Aufwand. Mühlen eines Sklavenhaushaltes mahlten auch manchmal ganz schön langsam.
    „Selbstverständlich“, nickte Antias. „Dann frage ich ihn sofort. Warte bitte einen Moment! Tritt nur ein inzwischen!“ So bat er den Lictor erst ins Warme, um sich anschließend auf direktem Wege zum Arbeitszimmer des Hausherrn zu begeben.

  • Wieder bei der Porta der Villa Vinicia angekommen informierte Antias den von Purgitius Macer losgeschickten Lictor: „Mein Herr wird dem Praetor an besagtem Vormittag als Iudex beiseite stehen, du kannst ihm also seine Zusage überbringen, Lictor.“
    Und genau das war immer der Zeitpunkt, an dem solche Sonderaufträge für Antias erledigt waren. Ab jetzt war der Mann, der da vor ihm stand, nur noch ein ganz gewöhnlicher Besucher, der höflich an der Tür verabschiedet werden musste.

  • "Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich wünsche noch einen angenehmen und erfolgreichen Tag. Vale!" Auch für den Liktor war mit dem Einholen der Information der Auftrag erledigt, zumal es sich um eine positive Antwort handelte, die seinen Dienstherren zufriedenstellen würde.

  • „Gerne doch, Lictor!“, erwiderte Antias mit souveränem Lächeln – er liebte seinen Job trotz allem! Und das hier war ganz klar der bequemere Teil.
    Dann merkte Antias auf. Erfolgreich, oh, da hatte jemand seinen spendablen Tag. Ja, Erfolg konnte man fast überall im Leben brauchen, egal ob es erst einmal um die zufriedenstellende Erledigung eines Auftrages oder um Aufstieg, eine neue Flamme oder Sport ging.
    „Danke, Gleiches zurück. Vale, lictor!“

  • Der Tag war nicht sonderlich schön, aber es regnete wenigstens nicht mehr. Zu gegebener Zeit hatte man sich -verabredet damals bei den Festlichkeiten zur Fontinalia- vorgenommen nochmals zusammen zu kommen.


    Diesmal in Anreisesituation hielt eine Sänfte mit dem Wappen der Gens Germanica. Ihr entstiegen die Senatoren Germanicus Sedulus et Germanicus Avarus. Ein Diener ging hindes zur Pforte, um die beiden Gäste anzumelden.


    Der Tag hatte sich in den Nachmittag verwandelt. Langsam wurde es duster, ganz langsam...

  • Sedulus war unverhoffter zu dem Treffen von seinem Onkel mitgenommen worden. Er selbst hatte davon bis zum Abendessen nach den Fonts nichts gewußt.


    Um was geht es eigentlich bei dem Treffen, weiß man dass?


    Wollte Sedulus wissen neugierig wie er war.

  • Um den Boden brauchte der Senator sich keine Sorgen zu machen, vom „schönen“ Wetter würden er und sein Begleiter auch bald nichts mehr haben, schließlich sorgten fleißige Sklavenhände Tag um Tag für angenehm warme Temperaturen innerhalb der vinicischen Mauern. Hatte Lichas diesmal die Drecksarbeit mit dem Hypocaustum übernehmen dürfen? Evanoridas wusste es nicht mehr recht.
    Schon längst hatte eben derselbe Sklave das Wappen auf der Sänfte erspäht, längst waren die Vorbereitungen für die Cena in der Villa in vollem Gange und alle wussten haargenau, wer das Haus heute abend mit seinem Besuch beehren würde. Trotzdem stellte Evanoridas unbeirrbar die alles entscheidende Frage: „Schönen guten Abend! Wer begehrt warum Einlass?“ Selbstverständlich an den Anmeldediener.


  • ________________________________
    Callianax




    "Die Senatoren Germanicus Sedulus und Avarus sind durch den Hausherren eingeladen worden. Dieser Absprache kommen sie nun nach." entgegnete der Begleitsklave und machte dabei eine Geste, die verriet, das die Herren hinter ihm warteten.







    SKLAVE - GENS GERMANICA

  • Und der Begleitsklave gab die alles entscheidende Antwort. „Ah, die Herren Germanici! Nur herein, sie werden erwartet!“ Konnte man ja wohl auch erwarten.
    Evanoridas trat also bei Seite und ließ sowohl den Sklaven ein als auch die beiden Herrn. Ersterer wurde von einem vinicischen Unfreien übernommen und in den Sklaventrakt geführt, wo man sich während der Cena der Herrschaften um ihn kümmern würde.
    Der offiziell Eingeladenen nahm sich Evanoridas an, indem er sie durch das Vestibulum zum Atrium und von dort weiter zum Ort, an dem das Abendessen stattfinden würde, führte. „In der Culina herrscht längst Hochbetrieb. Ich hoffe, mein Liebster in der Küche gibt sich entsprechend Mühe!“, versicherte er nebenbei, während er den beiden Senatoren zuzwinkerte.

  • Pünktlich machte sich Phaeneas also auf, um rechtzeitig an der Porta zu erscheinen, von wo aus Lucianus‘ Schwägerin mit ihm einkaufen gehen wollte. Es würden seltsame Besorgungen werden, hatten sie doch beide etwas davon, Lucianus hatte ihn schließlich mit einem Auftrag losgeschickt. Es ging diesmal also nicht nur rein um das, was die Herrin, mit der er unterwegs war, zu erwerben gedachte – sowas hatte der Bithynier noch nie erlebt. Nicht, dass ihm je großartig daran gelegen hätte. Aber seltsam war die Perspektive schon.
    Da Lucianus‘ Schwägerin ihm nur aufgetragen hatte zu kommen, hatte Phaeneas nur den Beutel mit den Münzen bei sich, sich aber sonst um nichts, insbesondere Begleitschutz, gekümmert. Vieles konnte man von einem Sklaven verlangen. Aber nicht selbst zu denken. Wenn es denn nicht ausdrücklich verlangt war ...

  • Zitat

    Original von Phaeneas
    Und der Begleitsklave gab die alles entscheidende Antwort.


    Sedulus stieg aus der Sänfte aus und war immer noch verwundert was denn hier und jetzt auf ihn zukommen würde. Auf alle Fälle schien es ein Essen zu werden, so viel hatte er schon herausgehört.


    Ich würde sagen, wir lassen uns einmal überraschen...


    Entgegnete Sedulus kühl und folgte hinter seinem Onkel dem Sklaven.

  • Am Morgen der Abreise hatte ich mich noch von meiner Frau un den Kindern verabschiedet und schritt Richtung Porta.
    In der Erwartung, dass bereits alles vorbereitet war, also mein Gepäck gepackt, ein paar Liktoren angeheuert und die Kutsche bereit stand, trat ich vor die Porta und hielt nach Phaeneas Ausschau.

  • Das musste er nicht lange, denn sobald der Bithynier mitbekommen hatte, dass Lucianus sich in Richtung Haustüre aufgemacht hatte, hatte er genau gleiches zu seinem Ziel ernannt. Vorher hatte er überprüft, dass auch wirklich alles so klappte, wie es sollte, und sie jederzeit aufbrechen konnten.
    Phaeneas‘ eigenes Gepäck (nachwievor befand er es als unglaublich, dass er so etwas überhaupt hatte – bis er Lesen und Schreiben gelernt hatte, hatte er alles standhaft verweigert, was man so auf Reisen mitnehmen könnte) war vom Notwendigen abgesehen wie zu erwarten (phaeneastypisch eben) sehr bescheiden: ein paar Wachstafeln und Cimons Stilus.
    „Alles bereit von deiner Seite?“, begrüßte er Lucianus mit einem Lächeln – und meinte damit eben nur banale Dinge wie Frau und Kinder.

  • Zum Glück wußte ich noch halbwegs wo die Casa meines Patrons Vinicius Lucianus war, so fand ich ohne groß nachfragen zu müssen dort hin.
    Ich trat an die Parta und klopfte an. Hoffentlich war mein Patron auch Zuhause. Ansonsten würde ich eben zur Casa Germanica gehen und es später noch einmal hier versuchen.

  • ‚Es klopft jemand. Nun denn, dann öffnen wir ihm mal. Wenn da schon jemand klopft.‘ All das dachte sich Lichas, als er sich bemüßigte, zur Tür hinzutreten und sie aufzumachen. Schließlich war der Herr ausgeflogen, um als Curator Rei Publicae den Städten von Italia über die Schulter zu schauen und den Duumvirn auf die Finger zu klopfen. Die ganze Villa war – wie üblich natürlich – bevölkert von Sklaven und von den Herrschaften waren noch die Herrin des Hauses, sowie die Hoffnung des Hauses, deren Nachwuchs.
    Aber der, wegen dem die meisten hier vorstellig wurden, das war nun mal Lucianus und mit dem konnte (noch) niemand dienen.
    Doch wer weiß, vielleicht wartete da draußen ja ein Verwandter Paulinas, der sich ihr und ihren Kindern widmen wollte.
    „Salve, Herr, dein Wunsch wäre ... ?“

  • Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Türe. Erfreut darüber dass wer im Hause war machte ich einen recht zufriedenen Eindruck. Doch ob dieser lange anhielt, war die andere Frage.


    Salve! Mein Name ist Hadrianus Iustus und ich möchte meinem Patron Vinicius Lucianus einen Besuch abstatten. Er ist doch Zuhause nicht wahr?


    Fragend blickte ich den Sklaven an.

  • Na, dacht‘ er sich’s doch. Der einzige, für den sich jemand zu interessieren schien, war der Herr des Hauses. Klar, der war ja auch in die hohe Politik involviert – vielleicht war Wasser doch dicker als Blut. Zumindest wenn man sich mal viele Abhängige – Parteifreunde und Klienten – zugelegt hatte.


    Na, der sympathische Ansuchende würde bald nicht mehr viel Grund für seine gute Laune haben – auch wenn Lichas bedauerte, die zu ruinieren: „Tja, tut mir leid, Herr - dein Patron ist noch unterwegs in seiner neuen Eigenschaft als Curator Rei Publicae. Zuhause ist er also leider nicht. Deinen Besuch wirst du wohl etwas verschieben müssen ...“

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