Nachdem er sich beim Maiordomus der Casa Caecilia noch einmal sicherheitshalber rückversichert hatte, wer genau der Patron seines Cousins Tiberius Metellus war, hatte sich Gaius auf den Weg zu Casa Vinicia gemacht. Der Sklave hatte ihm bestätigt, dass es sich dabei um den Consular Vinicius Hungaricus handelte und der junge Caeciler hoffte, bei ihm mehr Erfolg mit seinem Ansinnen zu haben, als bei den Decimern. Es war zumindest ein Anfang auf eine bereits bestehende Klientenschaft mit einem Verwandten, wenn auch ein wenig entfernt, verweisen zu können, als ohne jeglichen Zusammenhang an die Türe eines Senators zu klopfen und um seine Patronage zu bitten. Gaius hatte zu diesem Zweck seine beste Tunika angezogen und war losmarschiert, bereits wild am überlegen, wie er dem Consular am besten seine Bitte vortragen konnte.
Er war kein großer Redner und hatte aus seiner Sicht auch nicht wirklich viel anzubieten, außer seinem Fleiß und seiner Hingabe für kommende Aufgaben. Der unbeantwortet gebliebene Brief an die Administratio Imperatoris hatte seine Annahme nur noch verstärkt, dass er es ohne die schützende Hand eines Senators nicht weit in Rom bringen würde. So gut wie jeder hatte einen Patron. Außer man stand bereits ganz oben an der Spitze der Nahrungskette. Und selbst da gab es noch einige, die unter dem Patronat des Kaisers standen. Seine Mutter hatte dem jungen Gaius nicht grundlos aufgetragen, sich zu allererst um einen Patron umzusehen. Das war ihm mittlerweile bewusst. Nun ging es nur noch um die Umsetzung dieses Ratschlags. Beim Eingang der Casa Vinicia angekommen, strich sich der junge Mann noch einmal ein wenig nervös durch das lockige Haar und klopfte schließlich an.