• Als wir aus der Stadt zurück kamen, schweifte mein Blick hinuber zu den Ställen und der angrenzenden Koppel. Ich wusste, das Optio Subdolus abgereist war und so vermisste ich den prächtigen Rappen, den ich einst mal striegeln durfte. Es ist mir natürlich bewusst, dass das Pferd bei ihm in guten und erfahrenen Händen ist.
    Was man leider nicht von den Tieren hier behaupten kann. Die Lücke, die Optio Subdolus in der Legionsreiterei hinterlässt, wird schwer zu füllen sein. Viele hier haben von Pferden wenig bis keine Ahnung.
    Mir fielen besonders jene auf, die ihr Pferd wie einen Gegenstand betrachteten. Scutum und gladius können in der fabrica ausgebeult werden, aber um ein Tier muss sich schon ein wenig mehr gekümmert werden.


    Ich nutzte die Gelegenheit und ging zu den Ställen rüber.
    "Salve, kann ich helfen? Ich habe gesehen, dass hier noch ein paar helfende Hände gebraucht werden können."

  • Die angesprochenen Soldaten blickten ihn zuerst etwas irritiert an und zuckten dann mit den Schultern. Es kam nicht oft vor, dass sich Freiwillige für zusätzliche Arbeit meldeten. Aber dann dachten sie sich, dass der Legionär offensichtlich noch nicht lange dabei ist und vielleicht zur Reiterei möchte und deshalb schickte sie ihn zu einem Immunis weiter, der gerade zufällig vorbei kam.


    "Helfen willst Du?" fragte auch der zunächst sicherheitshalber noch einmal nach, nickte dann aber zufrieden. "Klar, wir können jede Hand gebrauchen. Zu wenig Pferde, zu wenig Soldaten, zu wenig Futter, alles zu wenig.


    Kannst Du Leder nähen? Hier der Sattel müsste geflickt werden. Eigentlich machen die Jungs das ja selber, aber dem hier ist leider sein Besitzer abhanden gekommen." Er zog eine Grimasse und zeigte dann auf den Sattel, der in der Ecke lag.

  • Ich schaute mir den Sattel kurz an und kam zu dem Entschluss, dass es nicht alzu schwierig sein dürfte diesen zu reparieren.
    "Ja, das dürfte zu machen sein. Es sind ja bloß ein paar Nähte gerissen."


    Sogleich machte ich mich ans Werk, nahm eine stabile Nadel und begann die Naht zu erneuern.

  • Wie so oft sah ich die müden und erschöpten Pferde auf der Koppel des Lagers stehen. Ich fing schon an mir vor einiger Zeit Sorge um die Tiere zu machen. Es waren bei weitem keine schlechten Tiere -ganz im Gegenteil-. Aber aufgrund des geringen Personals hier in der Turma, liefen die Pferde in die Gefahr vernachlässigt und verwahrlost zu werden.
    Mir fiel besonders der Schimmel am Rande des Gatters auf. Von der einstigen Pracht dieses Tieres ist momentan wenig zu sehen. So nahm ich mir ein Herz und eine Striegelbürste und fing an das Pferde zu versorgen.
    Es wird mich wohl de ganzen Abend kosten, aber das hat das Tier notwendig.

  • Zitat

    “Heda, ein Stallbursche zu mir!“


    Wie so oft half ich in den Ställen aufgrund des Personalmangels freiwillig aus. Als der TA nach einem Stallburschen rief, wider erwarten keiner kam, da alle beschäftigt waren, lief zu ihm rüber.
    "Salve Herr!
    Ihr habt ein schönes Tier. Darf ich es euch abnehmen und versorgen?"

  • Sichtlich erfreut drückte Corvus dem Legionarius die Zügel in die Hand. Ein Soldat mit Einsatzwillen, dass gefiel ihm.


    “Gerne. Mein Pferd hört auf den Namen Ganymed. Sieh zu, dass er ordentlich abgerieben und versorgt wird und einen trockenen Platz im Stall bekommt. Er hat einen weiten Weg hinter sich. Diese Stallburschenbande ist normalerweise ein liederlicher Haufen, oder sollte das bei der Zweiten mittlerweile anders geworden sein?“


    Er nahm sein Bündel von Ganymeds Rücken.


    “Dein Name, Legionarius?“

  • “Sehr gut. Mein Pferd ist ein Geschenk des Senators Avarus und ich hänge sehr an ihm. Ich werde mir deinen Namen merken und es soll dein Schaden nicht sein.“
    Mit einem kurzen, wohlmeinenden Nicken verabschiedete Corvus sich.

  • Ich nahm Ganymed an den Zügeln mit mir und ging mit ihm in den Stall. Dort angekommen wusche das Tier zunächst, da noch der winterliche Dreck Germaniens von der Reise an ihm klebte. Dannach begann ich das prächtige Tier sorgfältig zu striegeln. Ich merkte, dass die Reise beschwerlich gewesen sein musste, da das Pferd mein striegeln mit Wonne genoss.
    Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, wies ich dem Tier einen Platz im Stall zu und versorgte es mit Heu und Stroh. Zu meiner Entöuschung konnte ich ihm aber nciht so viel davon geben wie ich wollte. Schließlich sind Vorräte knapp und für die anderen Pferde muss ja auch noch was übrig bleiben.

  • Er betrat leise den Stall und ging an den Boxen vorbei. Einige schöne, aber auch einige weniger schöne Tiere waren hier zu sehen und er kam an eine Box an, wo ein struppiger aber sehr ausdauernder Hengst seine Bleibe gefunden hatte. Er hatte ihn bei seiner Ankunft schon bemerkt, da hatte ein Eques ihn in den Stall geführt und nun wollte er sich ihn einmal genauer betrachten. "Na Du, mein Hübscher? Ein stolzes Tier bist Du, wie? Zwar nict Eitel, aber stolz," lächelte er und strich ihm über die Nüstern.

  • Während ich das Pferd des TA versorgte, bemerkte ich wie ein miles die Ställe betrat und sich eins der Tiere näher anschaute. Zuerst dachte ich daran ihn raus zu werfen, denn die Ställe sind kein circus, wo man sich Tiere anschauen kann. Anderseits habe ich mich damals als Probatus auch einfach in die Ställe begeben; jedoch habe ich mitgeholfen sie auszimisten. :)


    "He miles! Wer Zeit hat die Tiere anzuschauen, der hat auch Zeit ihren Platz auszumisten!"
    Ich trat zu ihm rüber und drückte ihm eine Mistgabel lächelnd in die Hand. :D


    "Wenn du meinst fertig zu sein schau ich mir deine Arbeit an. Und wenn du fragen hast, dann halte sie nicht zurück."

  • Er sah erstaunt auf. "Meinst Du mich? Entschuldige, ich bin kein Miles. Noch nicht zumindest. Aber, mhm, ja, ich denke, ich kann Dir helfen. Momentan muss ich ja keinen Dienst tun und noch mehr an der Rüstung rumschrubben geht wohl auch nicht. Welchen soll ich als erstes?"

  • Ich beäugte kurz den jungen Probatus und began dann ihn einzuweisen.
    "Fang ab bestem gleich hier an. Neues Stroh und Heu findest du am Kopfende des Stalls. Gebrauchtes Stroh kommt hier in den Karren. Sobald der Karren voll ist, fährst du ihn raus.
    Alles klar soweit?"

  • Er nickte. "Ja, sollte kein Problem sein. Danke!"
    So begann er schnell und gewissenhaft den Stall auszumisten und der Karren füllte sich recht bald. Früher, zu Hause, hatte er als Ausgleich zu der Schreibarbeit immer viel im Stall seines Vaters geholfen. Deshalb sah er, trotz dass er eigentlich Schreibtischtäter gewesen war, auch halbwegs kräftig aus. Diese Arbeit war ihm gewohnt und obwohl sie garantiert nicht minder schwer war als den ganzen Tag die Rüstung tragen, auch leichter zur Hand, was wohl daran lag, dass er sie eben gewohnt war und die Muskeln dafür schon ausgeprägt waren. Während er so mistete, nachdem er das Pferd draussen vor seinem Stallbereich angebunden hatte, hing er seinen Gedanken nach. Irgendwann fing er leise und zufrieden eine Melodie zu pfeiffen an und dann war der erste KArren auch schon bald voll. Er stellte die Mistgabel beiseite und fuhr ihn raus, leerte ihn, kam wieder und füllte den zweiten. Es dauerte nicht lange und das frische Stroh und Heu füllte die Box und er konnte das Pferd zurückführen, streichelte es noch ein wenig und sprach mit ihm, ehe er sich der zweiten Box zuwandte, wo das selbe Spiel noch einmal begann.

  • Als wir an den Ställen ankamen fiel mir eine Last vom Herzen und erleichtert und glücklich stieg ich ab.
    "Das war in Ordnung Varus. Jetzt lernst du die nächaste Lektion. Wohl eine der wichtigsten. Sie lautet: Erst das Ross und dann der Reiter. Jeder ist für sein Pferd persönlich verantwortlich. Nicht nur der einfache Eques, sondern auch ein Vexillarius und auch den Decurio wirst du hier beim Striegeln sehen können.
    Jetzt geh los und versorge dein Pferd."

    "Jawohl, Vexillarius, habe ich verstanden."
    Ich nahm mein Ross an den Zügeln, führte es zur Tränke und holte dannach schnell die Striegelbürsten.
    Bis zum Dienstschluss hin kümmerte ich mich um das Tier, das mir heute so treu und gut gedient hatte.

  • Er mistete noch zwei Boxen aus, ehe es Zeit wurde sich für den Zapfenstreich bereit zu machen. Schliesslich war die Arbeit im Stall kein parfümiertes Vergnügen und so ging er um sich zu waschen und dann in die Unterkünfte.

  • In voller Ausrüstung, ein Spatha links in der Scheide steckend und den Helm in der rechten Hand haltend, kam Corvus in die Stallungen.
    “Ich brauche mein Pferd.“, sagte er nur und kontrollierte derweil nochmals den Sitz seiner Bein- und Armschienen.

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