Valetudinarium - Lazarett

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Marcus nickte noch viel erleichterter und ging flink hinaus. Im Gang lehnte er sich wieder gegen die Wand und starrte nur kurz auf die Tür. Er nickte Priscus dankbar zu.


    „Danke, Kamerad! Die Totenwache halten wir danach. Hast Du Zeit noch ein paar Stunden danach zu bleiben?“


    "Ja, ein wenig Zeit sollte ich wohl haben", antwortete Priscus, obwohl er nicht genau wusste, ob sein Kollege mit 'danach' die Zeit für die Totenwache oder nochmal eine Zeit nach dieser meinte.

  • „Wunderbar! Dann warten wir doch bis die Männer fertig sind.“


    Gesagt, getan. Die Männer, die Pollinctores, brauchten dann doch etwas mit der Salbung und der Einbalsamierung des toten Medicus. Einige Zeit verging ehe dann endlich die Totenwache organisiert werden konnte. Blumen wurden herangeschafft, der richtige Raum wurde ausgesucht und dann die Leiche hinüber gebracht. Alles von den Pollinctores bewerkstelligt. Marcus nickte zufrieden und ging dann schließlich mit seinem Optiokollegen in den großen Raum, wo die Totenwache stattfinden sollte.

  • Pirscus nutze die Wartezeit, in der er mit seinem Kollegen relativ nutzlos hermstand dazu, einmal kritisch an seiner Tunika herunter zu blicken, ob sie für den Anlass sauber genug war. Ziemlich rasch entschied er sich, dass dies der Fall sei und er nicht nochmal zurück in seine Stube eilen müsste, um sich umzuziehen. Schweigend folgte er dann Aristides zur Totenwache.

  • @admin. fremdverlinkung zur kenntnis genommen. ist mir nicht aufgefallen, aber gut, daß andere so etwas überprüfen. geht auch ohne bild.
    Marius: ich agiere dann mal.




    Der persische Medicus, Abdul Luscinia, hörte sich die etwas verwirrte Beschreibung des Sklaven an, daß eine weibliche Person im Haushalt des Legatus seine Hilfe benötigt. Bestimmt spielte er auf die Verwandte des Legatus an. Andere Frauen gab es ja nicht unbedingt im Haushalt des Legatus.
    Zusammen mit einem Kollegen, Hiob Ben David aus Palaestina
    - bei Mitgliedern des Haushaltes des Legatus konnte eine übereinstimmende Zweitmeinung nie schaden-
    und mit 2 Gehilfen, welche jeweils eine Art riesigen Schrankkoffer mit Tränken, Mittelchen, Verbänden und medizinischen Geräten etc. trugen, marschierten die Medici zum Haus des Legatus.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Auf der Suche nach den nächtlichen Eindringlingen, von denen sie noch nicht wussten, dass sie nur mit Pinseln bewaffnet waren, kamen Priscus und die Soldaten seines Suchtrupps auch am Valetudinarium vorbei. Der Posten davor war inzwischen auch informiert, hatte aber niemanden gesehen oder gehört, der nicht dorthin gehörte. Auch von Einsätzen wegen verletzter Nachtwachen hatte er nichts gehört.


    Priscus danke für die Auskünfte und verschwand mit seiner Gruppe in der nächsten Lagergasse. Irgendwo musste doch eine Spur zu finden sein, wenn es wirklich Eindringlinge gab.

  • Wie lange liege ich schon hier? Wie viel Zeit ist an mit vorüber gezogen? Ich weiß es nicht mehr, wohl habe ich jegliches Gefühl dafür verloren. Tag ein Tag aus, sehe ich immer nur das gleiche...die Wände des Lazaretts, die Decke, immer wieder den selben Medicus. Nur hin und wieder wechseln die Legionäre, die mit ihren unterschiedlichen beschwerden ihren Weg in diese für mich so schreckliche Umgebung finden.


    Meine Lippen sind trocken wie die Wüste...teilweise aufgeplatzt, so dass es schmerzt wenn ich versuche sie mit meiner Zunge zu befeuchten. Das Fieber hält mich in seinen Bann und sorgt dafür, dass ich mich schwach und wertlos fühle. Ich habe Angst mich zu bewegen, weil ich spüre, dass mein Körper es nicht vertragen könnte und doch wünsche ich mir nichts sehnlicher als endlich wieder auf den Füßen zu stehen. Es ist eine Qual...Mein Kopf droht zu zerplatzen, mein Leid zögert sich ins unendliche hinaus. An einem Tag werde ich von der Hitze gekocht und am nächsten Tag drohe ich zu erfrieren. Wer kann in Worte fassen, was ich fühle?


    Doch manchmal verschwinden die schmerzen und zurück bleibt ein Gefühl der Seelenlosigkeit. Ich merke nichts mehr, alles scheint tot und ich selbst bin mir im Unklaren wo ich bin und was ich tue. Es ist wie Blindheit, zwar sehe ich, doch bin ich unfähig zu begreifen was um mich herum geschieht. Man kann nicht mehr klar denken und befindet sich im Chaos seiner Erinnerungen. Die Gegenwart spielt keine Rolle und die Zukunft scheint es nicht mehr zu geben. Es ist als hätte ich abgeschlossen sehnte mich nach der Erlösung meines Leidens, die mir nur noch durch einen einzigen Umstand gewährt werden kann...


    Aber, war ich wirklich schon so weit?

  • Auf dem Schlachtfeld war der Tod für mich selten in Gedanken präsent, doch auf dem Krankenbett spürt man ihn ständig. Wahrscheinlich sah ich das Sterben im Gefecht als etwas Ehrenhaftes an, weshalb mir dies wohl nie etwas ausgemacht hätte. Aber hier in der Einsamkeit und der Verschwendung des Seins, ängstigt man sich durchaus auf eine solche Weise ins Elysium zu treten. Niemandem wünsch ich eine solche Erfahrung, niemandem wünsch ich ein solches Ableben.


    Und so stärkte sich auch wieder mein eigener Wille. Die Götter konnten ihr Urteil noch nicht gefällt haben, mein Weg musste sich fortsetzten. Es war nicht die Zeit um aufzugeben und so beschloss ich alle Gedanken, die von purer Hoffnungslosigkeit durchzogen waren, abzulegen und wieder positiver über meine Situation zu denken. Allein die Gedanken, die bloße Psyche kann einem Menschen dabei helfen sich zu regenerieren und so lange noch Hoffnung bestand, sollte ich niemals den Mut verlieren.


    Wie sich dann alles weitere entwickeln würde lag nicht in meiner Hand. Das einzige was mich nun noch beschäftigen sollte, war das baldige Senken meines Fiebers. Eine Meldung, gutartigen Charakters, seitens des Medicus in dem Moment in dem er mich untersuchte und meine Stirn berührte, würde mich schon um so vieles weiterbringen...

  • In der Tat sollte eine Besserung von Maximus Zustand nun nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sein Fieber begann sich allmählich zu senken und Stück für Stück fühlte er sich in langsamen Schritten immer wieder etwas besser. Es war ein schönes Gefühl am Morgen aufzuwachen und sich nicht mehr so jämmerlich schwach zu fühlen, wie er es in letzter Zeit verspüren musste. Alles was sein Befinden anging, begann sich nun zu stabilisieren und seine Gedanken waren nicht mehr so schrecklich vernebelt.


    Der Appetit von Maximus steigerte sich wieder und der Medicus stellte ihm ein gutes Zeugnis aus. Er würde sich, laut diesem bald wieder in bester Verfassung befinden. Als ein gewisser Punkt endlich erreicht war, konnte Maximus wieder auf eigenen Füßen stehen. Die Freude darüber trug er allerdings nicht nach außen, zu sehr war er davon beschämt sich beinahe schon aufgegeben zu haben. Trotz seines verbesserten Zustandes sollte er die Worte des Medicus beherzigen und in der nächsten Zeit noch etwas kürzer treten. Maximus Körper war noch nicht vollends gestärkt und es würde auch noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, bis er wieder Leistungsfähig genug für die Legion war. Vorerst konnte sich Maximus jedoch glücklich schätzten seine Liege, an die er so lange gebunden war, zu verlassen um zumindest ansatzweise wieder in seinen Alltag zurückzukehren. Die Frage war jedoch, ob er dies überhaupt wollte...

  • Sim-Off:

    Beschwerden des Herrn Senator werden nicht entgegen genommen, da der Herr Senator für seinen Sohn ja nichts Spektakuläres wollte. :fad:



    Optio Tiberius Lupus schleppte sich schmerzverkrümmt in den frühen Morgenstunden des neuen Tages ins Lazarett. Er spürte, wie er vor Fieber glühte und ihm trotz der Kälte der Schweiss den Rücken und die Stirn herab lief.


    Eine schlaflose Nacht und davor ein Tag voller Schmerzen lag hinter ihm. Jetzt waren die Schmerzen langsam unerträglich geworden. Auch hatte er sich mehrfach übergeben müssen, bis halt nur noch Gallenflüssigkeit kam, nachdem sein Magen leer war.


    Lupus hatte lange mit sich gerungen, ob er das Lazarett aufsuchen wollte. Er wollte nicht, daß sein Vater ihn für einen Weichling oder Drückeberger hielt, wenn er davon erfuhr. Als wenn es nicht ohnehin schwer genug war in dessen Schatten zu leben. Der perfekte Soldat, Tribunus Tiberius Vitamalacus. Ein Vorbild, welches hohe Maßstäbe für ihn setzte und immer präsent zu sein schien. Auch wenn er schon seit langer Zeit in Roma weilte und sie sich nur noch selten sahen.
    Und erfahren würde er es sicher, denn der Praefectus Matinius und sein Vater waren nicht nur Klient und Patronus, sondern auch noch sehr gute Freunde aus der Legio und den Schlachten in Germanien. Die standen sicher in ständigen Kontakt und der Praefectus bespitzelte in sicher.


    Lupus musste eine kurze Pause machen, da die Schmerzen in seiner unteren rechten Seite ein Gehen schier unmöglich zu machen schienen. Er schickte ein kurzes Gebet an Apollo und eines an Asklepios, daß sie ihn beschützen mögen. Die Medici in der Legio hatten einen üblen Ruf. Angeblich waren sie alle gescheiterte Existenzen und Rosstäuscher, die man vor die Wahl gestellt hatte: Dienst in der Legio oder Galeere.


    Er betrat das Lazarett und wandte sich an einen Immunes, der dort über die wenigen Patienten wachte. Diesen instruierte er über seine Beschwerden. Der Immunes legte ihn auf eine Pritsche und ging den Medicus holen.


    Wenig später kam Medicus Hiob verschlafen zu Lupus an die Pritsche.


    “Salve und Shalom, Optio. Ich bin Medicus Hiob aus Palaestina. Was für Beschwerden haben wir denn?”


    Geduldig hörte sich der Medicus an, wie Tiberius Lupus ihm mit schmerzverzerrtem Gesicht und mit keuchender Stimme seine Beschwerden schilderte. Ein stechender Schmerz der zuerst im Nabelbereich und dem oberen Bauch begonnen hatten und dann in die untere rechte Seite abgewandert war. Dazu Übelkeit und Fieber, sowie Krämpfe. Letztere vermutlich durch die Schmerzen. Aufgrund der anhaltenden Übelkeit hatte der Patient auch seit 1 Tag nichts gegessen, was aber nicht schlimm war. Ein Mensch konnte problemlos 1 Woche hungern bei Magenbeschwerden. Das war nicht schädlich.


    Der Arzt frohlockte innerlich. Das hörte sich nach der Seitenkrankheit an. Der Optio schien ein vielversprechender Probant zu sein, den er weiter beobachten wollte. Das Fieber dagegen war bei einem Erwachsenen ungewöhnlich, denn das traf eigentlich nur in 1 von 3 Fällen zu. Aber warum sollte der Optio nicht zu den 30% mit Fieber gehören.


    “Keine Sorge, Optio. Das wird schon wieder. Deine Körpersäfte sind im Ungleichgewicht und das bekommen wir wieder hin. Zuerst werden wir dich zur Ader lassen, damit das schlechte Blut abfließt. Diesen Prozess der Reinigung unterstützen wir durch das Ansetzen von Bluegeln. Das Fieber bekämpfen wir durch einen Kräutersud aus Kamille und Lindenblüten, den du heiß trinkst. Für den Magen geben wir noch etwas Wermut dazu.”


    Der Medicus machte sich an die Behandlung des Patienten und hielt den Verlauf der “Gesundung” genaustens für sich auf Papyrus fest.

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  • Stunden später ...


    Das Fieber war gestiegen. Hatte der Optio zunächst noch wirr geredet, so war er zwischenzeitlich in eine tiefe Bewusstlosigkeit verfallen. Alle Versuche ihn zu wecken waren gescheitert. Weder Ohrfeigen, noch eine glühende Nadel in sein Fleisch, noch schütteln oder eine infernalisch stinkende Paste in einer kleinen Holzdose hatten ihn geweckt.


    Die Schmerzen des Patienten hatte Medicus Hiob mit gewissen pflanzlichen Drogen betäubt, denn ansonsten wäre der Optio zwischenzeitlich die Wände hoch gegangen. Hiob war ein Meister in der Kräuterkunde. Daher hatte er auch auf Opium verzichtet, denn er wollte den Patienten zur Not aufwecken und ansprechen können. Die enorme Schwierigkeit in einem solchen Fall war bei einem Mißverhältnis der Körpersäfte genau die richtige Dosis zu finden, denn die meisten “Heilpflanzen” waren alles andere als ungiftig. Er hatte sich daher für spezielle, getrocknete Pilze aus Gallien entschieden. Nur obgleich die Pilze genau bemessen waren, erwachte der Optio nicht mehr. Normalerweise hätte er nur keine Schmerzen und einen leichten Schlaf haben sollen.


    Daneben hatte er dem Patienten unaufhörlich 2 verschiedenen Flüssigkeiten zugeführt: Gekochtes Wasser mit Birkenrinde und ein Kräutersud aus Kamille, Schafsgarbe, Salbei und Knoblauch. Damit wollte er den Körper innerlich spülen und die Selbstheilungskräfte bei Fieber unterstützen.


    Von einem weiteren Aderlass hatte Hiob Abstand genommen, da dies den Patienten weiter geschwächt hätte. Die Blutegel hatte er zwischenzeitlich auch abgenommen. Dafür hatte er wie bei einem Kind Wadenwickel angelegt um das Fieber zu senken. Ein altes Hausmittel, das man als Medicus aber auch immer wieder neu patientenwirksam für die Angehörigen und Freunde verpacken konnte.


    Allerdings schien Pluto seine Hand nach dem Optio ausgestreckt zu haben. Das Fieber sank nicht. Aber Hiob wäre nicht der kompetenteste Medicus der Legio I gewesen, wenn er jetzt kapituliert und den Göttern nur noch ein Opfer zur Gesundung des Patienten gebracht hätte.


    Medicus Hiob fühlte den rasenden Puls des Patienten, das Herz schlug sehr schnell und die Atmung war unregelmäßig. Der Medicus entschied sich für zwei radikalere Behandlungsmethoden um das Fieber und die Körpersäfte in den Griff zu bekommen.
    Er ließ Lupus auf der Pritsche mit Seilen fixieren und griff zu seinem Handbohrer mit einer rasiermesserscharfen Metallspitze, wie ihn Schreiner zum Beispiel verwendeten. Da es sich um die Seitenkrankheit handelte und die bösen Säfte sich auf der unteren rechten Körperhälfte ansammelten und langsam den Bauchraum füllten, würde er 2 Löcher in Lupus bohren. Eines in die Seite und eines in den Bauch. Dann würde man Lupus auf umdrehen, damit die verdorbenen Säfte aus ihm heraus laufen konnten.


    Parallel dazu ließ er einen großen Zuber mit sehr kaltem Wasser füllen. In diesen würde man Lupus nach dem Eingriff eintauchen und einige Zeit drin liegen lassen. Das Wasser würden den Körper kühlen und erfrischen und damit dem Fieber entgegen wirken.




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    .

  • Der Medicus griff zum Handbohrer und bohrte Tiberius Lupus 2 Löcher in den Körper aus denen das Blut herausfloß. Dann drehte man Lupus auf der Prtische auf den Bauch und der Medicus sah zu seiner Zufriedenheit wie langsam, aber stetig Blut aus den beiden Wunden floß. Eine immer größere Blutlache bildete sich unter der Pritsche, in der die bösen Körpersäfte ebenfalls versteckt den Körper des Patienten verließen. Einem Heilerfolg stand somit nichts mehr im Wege. Hiob war geradezu berauscht von seiner Kompetenz, die leider außer ihm selbst niemand zu bemerken schien.


    Wie fatal ein geplatzter Blinddarm war, was ein Darmdurchbruch bei einer Blinddarmentzündung anrichten konnte, was eine Bauchverletzung und auslaufende Magensäure infolge eines dünnen Bohrers alles im Körper eines Patienten anrichten konnte, das wussten zu diesem Zeitpunkt nur alle Götter der Heilkunde und Apollo. Jedoch kein Sterblicher.


    Nach einiger Zeit drehte der Medicus den Optio wieder um und verband die beiden vorsätzlich herbeigeführten Wunden. Mit einer gewissen Besorgnis stellte er die Blässe im Gesicht des Optios fest, die sehr flache Atmung, aber zumindest schien der Puls nicht mehr zu rasen. Er war kaum noch spürbar. Na wenn das kein Zeichen für eine erneute Verbesserung des Gleichgewichtes der Körpersäfte war.


    Medicus Hiob beschloss jetzt gegen das Fieber vorzugehen. Er ließ den Optio von 2 Immunes hochheben und zum Zuber tragen. Dann ließen sie Lupus schnell hinein gleiten. Das kalte Wasser schien auf Lupus eine belebende Wirkung zu haben. Lupus Körper schien sich aufzubäumen, er öffnete noch einmal die Augen und seufzte ein letztes Mal leise. Dann brach sein Blick und der Körper erschlaffte.


    Hiob hatte in seinem Leben als Medicus schon einige Tote gesehen. Hier war nichts mehr zu retten. Pluto war nicht Willens gewesen Optio Tiberius Lupus Apollo zu überlassen. Na ja, es gab solche und solche Tage im leben eines Medicus. Den nächsten Patienten würde er sicher wieder retten können.


    „Schafft ihn aus der Wanne. Und benachrichtigt seinen Vorgesetzten, wie in Sachen Bestattung weiter zu verfahren ist. Lagert ihn solange im Nebenraum.“


    Der Medicus griff zu einer Wachstafel.





    Patient: Optio Tiberius Lupus


    Todesursache: Blutsturz in Verbindung mit hohem Fieber und Seitenkrankheit im Endstadium


    Verstorben am: ANTE DIEM VI ID IAN DCCCLVII A.U.C. (8.1.2007/104 n.Chr.)


    Gezeichnet:
    Hiob Ben Samuel, Medicus Legio I, Castellum Legio I, Mantua, Italia



    Dann wandte er sich dem nächsten Patienten zu, der auf einer Bank am Eingang wartete.


    „Na, was fehlt uns denn heute?“


    „Medicus, es ist wieder der böse Zahn. Ich glaub der muß jetzt wirklich raus.“ …..




    Sim-Off:


    Kurz und schmerzlos in der Mittagspause. Aus die Maus! :evil:
    Wenn ich jetzt keine Patienten für Medicus Hiob mehr bekomme, dann ist Vitamalacus schuld.

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  • Ein Immunes hatte dem Praefectus fälschlicherweise die schriftliche Mitteilung gebracht. Getreu dem Motto: Wenn du den direkten Vorgesetzten nicht kennst, dann erst mal zum Praefectus und seinen Scribas damit. Die Wachstafel des Medicus war von dem Scriba mit der 3. Ladung Morgenpost auf dem Schreibtisch von Plautius gelandet, welcher sich unverzüglich zum Lazarett aufgemacht hatte. Nachdem er den Bericht des Medicus gehört hatte, machte er sich zur Besprechung mit dem Legatus auf. Zuvor hatte er aber Anweisungen gegeb Tiberius Lupus zum besten Bestatter in Mantua zu bringen, damit dieser ihn für den langen Weg nach Roma präparierte.


    Vitamalacus würde ihn sicher in Roma beisetzen lassen wollen, der lieben Familie wegen. Patrizier liebten aufwendige Bestattungsfeiern, obgleich er sicher war, daß Vitamalacus ihn ansonsten am Liebsten einfach eingeäschert hätte. Klassische und einfache Soldatenbestattung.

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  • Die tägliche Schinderei auf dem Exerzierplatz war für Heute endlich beendet und Lucullus humpelte ins Lazarett. Seine beiden Füße schmerzten fürchterlich und er nahm platz im Wartezimmer bis er dran war. Dem Pfleger am Eingang hatte er sich bereits zu erkennen gegeben und wartete nun mit schmerz verzehrten Gesicht. Seine Füße waren garnicht wieder zu erkennen, überall rote stellen von aufgestochenen Blasen, Hornhaut und wundgescheuerten Stellen. Hoffentlich würde der Arzt eine Salbe für ihn haben.

  • Medicus Hiob Ben Samuel bog um die Ecke und musterte die lange Bank voller Soldaten. Er seufzte. Simulanten! Heute traf man jeden Tag hier immer nur Simulanten.



    „Soldat! Was fehlt Dir denn?“
    „Ich kann seit 2 Tagen nicht scheissen.“
    „Nimm 7 Esslöffel Olivenöl und dann geht es wieder. Der Nächste!“



    „Medicus, ich komme meinen Verband wechseln zu lassen.“
    „Ah, gut. Durchgehen. Der Sanitäter macht das gleich. Der Nächste!“



    „Was fehlt Dir?“
    „Ich hatte gestern eine Schlägerei mit Priscus. Seitdem tut die untere Rippe so weh.“


    Hiob tastete die Rippe ab. Der Soldat biss die Zähne zusammen. Vielleicht hatte Hiob aber auch nur kalte Hände.


    „Das ist nur eine geprellte Rippe. Ich rate nicht zu lachen, keinen Sex, keine Schlägereien und in 2-3 Tagen ist alles wieder in Ordnung.“



    Hiob wandte sich an Probatus Lucullus.
    „Und weswegen kommst du?“

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  • Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Hiob wandte sich an Probatus Lucullus.
    „Und weswegen kommst du?“


    "Unfreiwillige Wehrkraftzersetzung, Medicus..."
    Lucullus hob seinen Füße an und deutete mit seinen Blick auf die geschundenen Quadratlatschen die aussahen, als sei die gesamte Legio darüber marschiert im Gewaltmarsch.

  • Der Medicus betrachtete den Soldat, besah sich dann dessen Füsse. Die sahen doch ganz normal aus. Kein Wundbrand, keine Erfrierungen, kein offener Belastungsbruch. Lediglich die typischen Spuren, die man so hat, wenn man zur Infanterie gehörte. Hiob kam zu dem Schluss, dass der Mann ein Simulant war. Er seufzte. Es war wohl mal wieder an der Zeit ein drastisches Exempel zu statuieren.


    „Das sieht echt übel aus. Warum bist du mit diesen Füssen nicht früher gekommen? Normalerweise behandelt man wunde Füsse, indem man die offenen Wundstellen zuerst mit Essigwasser gründlich säubert und dann mit Honig bestreicht. Alternativ kann man auch ein warmes Fussbad mit sehr viel Salz im Wasser nehmen. Das Salz sorgt dafür, dass die Wunden sofort verkrusten und sich so schließen.


    Aber leider kommst du erst in einem sehr späten Stadium. Das sieht mir schon nach Wundbrand im Endstadium aus. Tja, da werden wir die beiden Füsse unterhalb des Knies amputieren müssen. Wer ist denn dein Vorgesetzter, damit ich den informieren kann? Und leg dich da hinten schon mal auf den Tisch. Ich gehe nur mal schnell die Knochensäge holen und lasse das heiße Pech für das ausbrennen der Stümpfe vorbereiten.“ erklärte Hiob mit ernster Stimme.


    Der Medicus wandte sich ab und verschwand kurz in einem Nebenraum des Hospitals. Schnell erhoben sich einige „Patienten“ von der Bank und verschwanden „geheilt“ wieder durch die Tür.

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  • Lucullus folgte mit seinen Augen den Patienten die die Flucht antraten und schüttelte den Kopf. Diese Feiglinge... dachte er bei sich. Der Medicus hatte sicherlich nur einen kleinen Scherz gemacht... hoffentlich... Etwas mulmig wurde Lucullus dann doch im Bereich seines nervösen Magens. Er rutschte hin und her auf seinen Stuhl, wollte aber abwarten bis der Medicus wieder kam. Den würde er aber was erzählen! Knochensäge, heißes Pech zum ausbrennen der Stümpfe! Diesen Kurpfuscher würde Lucullus so schnell nicht an seine wunden Füße lassen mit einer Knochensäge in der Hand.

  • Der Medicus bog mit einem Eimer stinkenden Pechs und einer rostigen Säge um die Ecke. Zufrieden registrierte er, daß bei einigen "Patienten" eine gar wundersame Gesundung erfolgt war. Er wandte sich wieder an seinen Patienten mit den wunden Füssen, den er zu einem Tisch im Nebenraum zog. Dort zog er eine Art Vorhang als Raumtrenner zu und stellte den Eimer ab und legte die Säge zur Seite. Er wies auf einen unbequem ausschauenden Behandlungstisch.


    "Sandalen ausziehen und hinlegen, Soldat. Und Füsse stillhalten! Schreien kannst du ruhig. Das ist erlaubt."


    Medicus Hiob griff zu einem sauberen Lappen und einer klaren Flüssigkeit in einer Glasflasche. Desweiteren legte er einige Binden und kleine Stofffetzen parat. Dann musterte er abwartend den Soldaten.

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  • Die Tür stand offen.
    Etwas unsicher blieb Lucius stehen.
    Er schaute sich um... keiner nahm Notiz von ihm.
    Laut rief er:


    "Soll mich beim Medicus melden"


    Neugierig wartete er das jemand ihn ansprach.

  • Cicero befand sich nun auf dem Weg in das Lazarett. Musterung. Er wusste das es sich nicht vermeiden lies. Rom braucht gesunde Soldaten, die hier auf die Eignung in der Legion geprüft werden mussten. Den Weg dorthin fand Cicero sehr schnell. Zwar musste er einen mürrischen Legionär danach fragen, der war an diesem Tage nicht gut zu sprechen, aber er kam an. Sehr interessiert, klopfte Cicero an die Tür und öffnete diese.


    Ein medizinisch eingericheter Raum kam hier zum Vorschein. Allerlei Gerätschaften standen hier sorgsam geordnet im Raum. Niemand schien sich für ihn zu interessieren, als er sagte:


    "Salve, ich soll mich hier beim Medicus melden."

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