• Priscus betrat mit einigen Unteroffizieren das Gasthaus. Sie wirkten erschöpft, aber gut gelaunt. Sie suchten sich einen Tisch und bestellten Wein und Käse.
    "Was meint ihr - wie lange dauert's noch, bis das Lager fertig ist? Ihr arbeitet ja in einem höllischen Tempo!"

  • Gleich, nachdem die Soldaten das Gasthaus betreten hatten, schaffte der Wirt Secundus mit leuchtenden Augen zwei große Landweinamphoren herbei und rieb sich auf dem Weg zurück in die Küche gutgelaunt die Hände.
    Noch vor wenigen Wochen war er sich sicher gewesen, in Mantua, diesem elenden Bauernloch zu sterben. Die Geschäfte liefen mehr als schlecht, das Gebäude war baufällig. Doch dann kam die Legion, deren Soldaten das kleine Gasthaus in eine Goldgrube verwandelt hatten.


    "Stimmt. Der Praefectus macht in letzter Zeit mächtig Dampf, aber ich denke, in gut einem Monat können alle Arbeiten komplett abgeschlossen sein. Den regulären Lagerbetrieb wird man vielleicht sogar früher aufnehmen können. Wie schlagen sich übrigens die Probati in der Grundausbildung, Priscus?"

  • "Oh, die sind wie üblich ziemlich träge. Kommen nicht pünktlich, schleppen sich schlaff durch die Gegend und können Links nicht von Rechts unterscheiden. Und dann kommen sie immer mit den Bauarbeiten als Ausrede."
    Er schnappte sich eine handvoll Nüsse aus einer Schale, knackte sie mit der Hand und liess sie genüsslich im Mund verschwinden.
    "Aber die kriegen wir auch noch fit", grinste er und wechselte ansatzlos das Thema: "Macht das eigentlich Spass, die ganzen Baugerüste zu zimmern?"

  • "Vom handwerklichen Standpunkt aus erscheinen die Arbeiten weniger anspruchsvoll, doch nun, da wir enorme Fortschritte gemacht haben, fängt es an, Spaß zu machen, ja.
    Wir hatten jedenfalls seit Wochen keine Verletzten mehr und Graecus sitzt bekümmert im stillen Kämmerlein." :D

  • "Na, der alte Spinner wird dann von mir Nachschub bekommen, wenn die Probati zum ersten Mal Holzschwerter in die Finger bekommen. Dann gibt es blutige Nasen und zerdepperte Fingerknochen im Laufschritt..."
    Wieder knackten ein paar Nüsse zwischen seinen Zähnen und wurden von einem Schluck sauren Wein herunter gespült.


    "Mal sehen, wann wir in die festen Unterkünfte dürfen. Noch fehlen ja die Dächer..."

  • "Die Bretter dafür haben wir schon. Nur sind die Legionäre von den ständigen Winterausflügen anscheinend derart geschlaucht, dass es wohl noch eine Weile dauert, bis die Quartiere fertig sind."


    Einige Unteroffiziere traten herein, grüßten und begannen mit dem Würfelspiel.


    "Naja, ich bin schon froh, dass wir in der kurzen Zeit die Pferdestallungen errichten konnten. Hmm, mal sehen...vielleicht beginne ich bei meiner Truppe in einigen Wochen mit der Geschützausbildung. Ich bin gestern beim Quartiermeister gewesen, der meinte, der Großteil unserer Geschütze sei halb vermodert und diejenigen, welche noch den besten Eindruck machten, haben bereits im Britannienfeldzug gedient. Jetzt müssen wir uns eben neue zimmern."


    Der Optio grinste und würfelte geistesabwesend.

  • "Vermoderte Geschütze? Nix für mich... Mit Geschützen fang' ich nix an, der Nahkampf ist das einzig Wahre" verkündete er lachend, griff nach den Würfeln und stimmte gleichzeitig seine Lieblingszeilen aus einem launigen Soldatenlied an:


    "Seht die Schwertklingen, wie sie eindringen, das ist ein Kampferlebnis pur!
    Ein kurzes Stöcheln, Gegner verröcheln - wir sind die Boten der Kultur!"

  • "Ihr Veteranen der Infanterie seid doch alle gleich. Pass nur auf: Wenn wir fertig mit unserer Einheit sind, zeigen wir der Neunten wie man Feindesland in Schutt und Asche legt."


    Sophus lachte, trank den Weinkrug aus und stimmte in das alte Lied mit ein. Das Wirtshaus war bald erfüllt vom lauten wie falschen Gesang aller anwesenden Soldaten.

  • "Die Neunte soll ja ganz schön was abbekommen haben! Aber ich bin mir sicher, dass sie diese dreckigen Aufständischen wieder in ihre Höhlen zurück treiben!"


    Beim Würfeln hatte er heute wirklich unverschämtes Glück - schon wieder gewonnen. Einen der gewonnen Sesterze warf er dem Wirt zu: "Wirt, ich hab' Hunger!"

  • "Die Frage ist nicht, ob sie es schaffen, sondern wann sie es schaffen. Immerhin kämpft dort unten eine Legion des Kaisers von Rom gegen einige Bauerntölpel. Was ist denn das schon wieder? Verfluchter Mist!"


    Sophus reichte den Würfel weiter, nachdem er erneut verloren hatte.

  • "Machen wir eine Wette? Ich tippe, in spätestens drei Wochen gibt's dort eine hübsche Reihe gekreuzigter Iberer und ein paar Auszeichnungen für die Jungs von der Neunten. Ich setze..." - kurzer Blick in den Geldbeutel - "... 10 Sesterzen.


    Wer tippt auf schneller, wer setzt auf härteren Widerstand?"


    Und schon flogen Wettangebote und Beträge durch den Raum...

  • ich hatte mein pferd vor der gaststätte angebunden und ging hinein, noch etwas zu trinken bevor ich mich auf den weg machen würde.


    drinnen sah ich zwei kameraden und ich ging auf sie zu und begrüßte sie.


    "salve socii,


    wie läuft das leben ?


    sehe ich euch nach feierabend noch einen heben ? ;) :D"

  • "Und wer setzt auf Kapitulation der Neunten?", fragte der Optio grinsend in die Runde. :D


    Er bemerkte einen Soldaten deR Reitereinheit.


    "Ah, setze dich zu uns, Kamerad! Wenn du schon zu den Reitern versetzt wurdest und meiner Einheit fehlst, kannst du wenigstens einen mit uns trinken!" ;)

  • Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Und wer setzt auf Kapitulation der Neunten?", fragte der Optio grinsend in die Runde. :D


    ... und wurde dafür aus gleich mehreren Richtungen fröhlich empört mit Nussschalen beworfen.


    "Ah, ein Reiter. Warum hast Du dein Pferd nicht mit reingebracht; für einen mehr ist immer noch Platz. Oder mag es keinen Wein?


    Wir wetten, wann die Neunte ihr kleines Problem gelöst hat. :D"

  • "Buuuuuhhhhh" - "Da hast Du dich von deinem gallischen Vierbeiner wohl schon zu den Barbaren bekehren lassen, was?" :D


    Irgend jemand war trotz des fortgeschrittenen Alkoholkonsums auf die sinnreiche Idee gekommen, die Wettsummen besser nicht ins Holz des Tisches zu schnitzen, sondern auf einer Wachstafel zu notieren, welche sich nun schon ganz schön gefüllt hatte.


    Zum Glück war auch ein Signifer unter den vergnügten Soldaten, der noch halbwegs nüchtern war und genug Respekt besaß, dass man ihm diese wertvolle Liste später anvertrauen konnte.


    "Sophus, wo bleibt dein Einsatz?"

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