Das Zimmer von Didia Aelia

  • "Hmmm... Na, das bekommen wir schon wieder hin." meint Aemilia lächelnd und legt den Arm um ihre Schwester.
    "In Zukunft werde ich einfach jeden Mann, der sich dir nähert, genau in Augenschen nehmen und gegebenenfalls heldenhaft in die Flucht schlagen. Was meinst du?"
    Sie grinst ein wenig neckisch.

  • Ich kam nicht umhin mitzugrinsen. Dieses Weib schaffte es doch immer wieder, mich aus der Melancholie zu holen ;)
    "Die Idee finde ich sehr gut. Vor allem entlastet sie unser armes Brüderchen, der hatte in letzter Zeit genug Scherereien mit mir." :D

  • Aemilia grinst verschmitzt.
    "...und die Besten suche ich natürlich heraus und schnappe sie dir vor der Nase weg. :D Dann hat Falco mit mir so viele Scherereien, dass deine garnicht mehr auffallen." :]

  • "Hm...weißt du, allzu sehr solltest du dich für mich natürlich auch nicht aufopfern." :D
    Mit prüfendem Blick untersuchte ich meine Fingernägel.
    "Mit Hungaricus an der Angel wirst du unserem Brüderchen schon genug schlaflose Nächte bereiten." :]

  • Aemilia lächelt und senkt verlegen den Blick. Obwohl sie es zu verbergen versucht, wird sie ein wenig rot.
    "Och... Öhm... Najaaa..." stammelt sie sich zurecht und schaut ein wenig zerknirscht zu Aelia auf.
    "Das ist ja auch nicht alles so einfach..."
    Ihr Gesicht hat inzwischen nun doch eine tiefrote Farbe angenommen und eilig versucht sie das Thema zu wechseln um der Verlegenheit zu entkommen.
    "Öh... Hast du Hunger?" :D

  • Laut lachend stuppste ich Aemilia in die Seite.
    "Oha, da habe ich wohl einen verletzlichen Punkt erwischt. Sehr gut, das muss ich mir merken.", frotzelte ich.
    "Aaaaaalso, wann ist die Hochzeit?"
    Mit frechem Grinsen studierte ich die Gesichtsfarbe meiner Schwester :D

  • ...welche sich augenblicklich noch ein wenig weiter verdunkelt.
    "Also... weißt du... hmm..."
    Sie lächelt zerknirscht und blickt zu ihrer Schwester auf.
    "Wir kennen uns doch noch garnicht so lange. Das ist doch noch viel zu früh... Das wird sich schon noch zeigen... Ich meine... Wer weiß... Denkst du...? Meinst du denn...? Glaubst du wirklich, er könnte es ernst mit mir meinen?"
    Mit pochendem Herzen schaut Aemilia sie fragend an.

  • Ich zuckte grinsend mit den Schultern.
    "Wer weiß schon, was die Männer wollen?", fragte ich und zwinkerte ihr zu. Zu früh? Naja, ich würde jetzt lieber nichts davon sagen, nach wie viel Zeit Victor mir einen Antrag gemacht hatte :D


    "Ich hoffe es jedenfalls für dich. Er ist nett, er sieht gut aus, er ist PP..." :D
    Konnte nicht schaden, sowas in der Familie zu haben :]

  • Aemilia seufzt ein wenig wehmütig und lehnt den Kopf an Aelias Schulter.
    "Ach... Ich weiß nicht... Seit der Sache damals mit Anacrites... Irgendwie werde ich unsicher, sobald es um etwas festeres geht."
    Sie erinnert sich an die Zeit in Ägypten, verdrängt den Gedanken jedoch schnell wieder und wird nachdenklich.
    "Mit Hungaricus allerdings ist es schon irgendwie anders. Er ist so charmant, so humorvoll, so aufmerksam... Ganz anders als... Du weißt schon wer..."
    Beim Gedanken an den Namen schauert sie leicht. Lange und erfolgreich hat sie diese Geschichte verdrängt. Jetzt jedoch, wo Aelia ihr vom Heiraten spricht, kommt die Erinnerung wieder hoch. Der Zwang, der Druck, die Schläge, die Demütigung...
    Aemilia schließt ihre Augen und sucht diese Bilder aus ihrem Bewusstsein zu verbannen.

  • Als Aemilia diesen verhassten Namen erwähnte erstarb mein Grinsen. Wir Didias schienen einfach kein Glück mit Männern zu haben...woran das wohl lag?
    Nunja, für diesen speziellen Herrn konnte meine Schwester ausnahmsweise nichts.


    Tröstend legte ich ihr einen Arm um die Schultern, als ich sagte: "Vergiss diesen Bastard. Onkel Festus hätte dich nie seinem Armee- und Saufkumpan andrehen dürfen."


    Allein beim Gedanken an diesen windigen Kerl mit viel zu viel Pomade im Haar musste ich die Nase rümpfen.
    Was genau damals mit meiner Schwester Aemilia geschehen war wusste selbst ich nicht, zumindest hatte ich den Verdacht, dass sie mir nicht alles aus ihrer Ehe erzählt hatte...

  • Aemilia schüttelt betrübt den Kopf.
    "Wie soll ich ihn denn nur vergessen? Ich versuche ja schon, es nach Kräften zu verdrängen. Das war eine schreckliche Zeit. Dieses ungewohnte Land..."
    Nun kommen sie doch noch wieder hoch, die Erinnerungen. Ein weiterer schwermütiger Seufzer.


    "Ich bin einfach nur froh, dass ich das hinter mir habe, dass wir geschieden sind und ich ihn los bin. Es war so grauenvoll. Mit der Zwangshochzeit an sich hatte ich mich ja schnell abgefunden. Gut... Die ersten Nächte waren... Naja... Aber ich denke, dass das bei den anderen Frauen auch nicht viel besser ist. Zumindest war er tagsüber höflich zu mir und hat mir meine Freiräume gelassen. Doch als er dann unbedingt nach Ägypten aufbrechen musste..."
    Stirnrunzelnd blickt sie zu Aelia auf.
    "Ich langweile dich, oder? Habe ich dir das ganze nicht schon tausende Male erzählt?"

  • "Eigentlich nicht...", räumte ich ein und lächelte aufmunternd.
    "Du hast nie viel darüber geredet, um ehrlich zu sein."


    Warum lies sich nur erahnen. Die Götter wussten, was dieses Scheusal ihr angetan hatte. Was für ein Glück, dass ich, als Festus mit diesem Subjekt ankam nicht in Rom und daher nicht verfügbar war, auch, wenn ich meiner kleinen Schwester dieses Schicksal zu gerne erspart hätte.


    "Was...ist damals eigentlich passiert? In Ägypten?"

  • "Soll ich wirklich...? ....nagut."
    Wieder lehnt Aemilia den Kopf an Aelias Schulter und beginnt nun, mit leiser Stimme zu erzählen.
    "Nach der Hochzeit in Rom war erstmal alles in Ordnung. Gut, die Nächte... Aber am Tage war Anacrites freundlich und aufmerksam zu mir. Leider war er jedoch dem Wein sehr zugetan. Er ging häufig weg und zechte viel mit seinen Kumpanen aus der Armee. Abends kam er dann sturzbetrunken wieder nach Hause und wenn ich Glück hatte schlief er sofort ein. Eines Tages hat ihm dann wohl einer der anderen Kriegsveteranen von Ägypten erzählt. An dem Tag hat er auch kaum etwas getrunken. Fast nüchtern kam er nach Hause und machte seine Pläne. Einige Tage lang schloss er sich dazu fast durchgehend in seinem Arbeitszimmer ein und tüftelte vor sich hin.


    Als er wieder herauskam war alles beschlossene Sache. Wenige Tage später würde ein Schiff auslaufen und uns aus unserer Heimat fortbringen. Meine Einwände gingen ins Nichts. Er hörte mir garnicht zu. Ich hatte einfach zu gehorchen..."


    Aemilia ist dankbar für die tröstende Nähe ihrer Schwester und seufzt leise.
    "...auf der Überfahrt habe ich ihn kaum zu Gesicht bekommen. In Ägypten dann..." Sie schluckt. "Nein, ich muss von vorne beginnen. Also. Wir kamen an und haben unser Heim bezogen. Grauselig. Dunkel, klein, dreckig. Ich hatte auch keinerlei Personal zur Verfügung. Die ersten Tage habe ich damit verbracht sauber zu machen - sonst wäre es unerträglich gewesen. Anacrites ging natürlich tagsüber weiterhin fort und tat sich am Wein gütlich. Er hat ägyptische Freunde gefunden und dabei hat er dann wohl auch die... mmmh... Vorzüge... der ägyptischen Frauen kennengelernt..."

  • Aufmerksam lauschte ich Aemilias Worten, nickte ab und an und lies ein "Mhm" hören. Noch immer hatte ich meinen Arm um sie gelegt.


    "Brav, rehäugig, unterwürfig, einen Römer anbetend und mit viel Holz vor der Hütte?", fragte ich, die ich langsam glaubte, die Männerwelt zu kennen ;)

  • "So in etwa..." seufzt Aemilia.
    "Die Frauen seiner römischen Freunde waren zumindest so. Nur dass sie halt Ägypterinnen waren... Nach ein paar Wochen war er dann so richtig auf den Geschmack gekommen. Ich zweifle nicht daran, dass er Lupanare oder dergleichen aufgesucht hat. Aber das war im Endeffekt wohl nur gut für mich. Nach ein paar Wochen kam er dann mit ägyptischen Kleidern nach Hause. Er hat mich gezwungen, diese anzuziehen. Ich musste mich so schminken wie die ägyptischen Frauen. Außerdem veränderte sich sein Verhalten mir gegenüber sehr stark..."


    Sie zögert ein wenig, entschließt sich dann jedoch weiterzuerzählen.
    "Wenn ich die Kleider nicht anziehen wollte schlug er mich. Wenn ich ihm abends nicht gefügig sein wollte schlug er mich ebenfalls und zwang mich dazu. Eine Zeit lang habe ich das so hingenommen - immerhin war ich seine Frau. Doch eines Tages wurde es mir zu viel und ich habe Widerstand geleistet. Es war nicht leicht... Aber irgendwie habe ich mich durch die hiesige Bürokratie kämpfen und die Scheidung durchsetzen können..."

  • Schockiert über das Ausmaß dessen, was dieser schmierige Typ mit dem Charakter einer fleckigen Karotte meiner Schwester alles angetan hatte starrte ich sie an. Olympus, wenn der mir nochmal über den Weg lief...


    "Beim Hades...Aemilia...das tut mir so leid...", sagte ich schnell und drückte sie an mich. Worüber beschwerte ich mich eigentlich? Im Vergleich dazu war es mir doch glänzend ergangen.
    "Würde Onkel Festus noch leben, würde ich Großmamas Nachttopf über ihm ausleeren...was für ein Schwachkopf...", brummte ich verstimmt.

  • "Nun ja... Glücklicherweise bin ich da ja raus... Mach dir keine Gedanken, Schwesterchen... Ich lebe ja noch... Nur gut, dass er mich und nicht dich verheiratet hat. Was für ein Glück, dass du nicht in Rom warst."


    Aemilia schaut hoffnungsvoll zu Aelia auf.
    "Mit Hungaricus wird bestimmt alles anders. Er wird sicher net sein und freundlich, mich nicht betrügen, nicht schlagen... Ach... Einfach alles wird besser werden... Meinst du nicht?"

  • Gut, dass er sie verheiratet hatte?
    "Heißt das etwa, du glaubst ich wäre mit diesem Kerl, der so viel Intelligenz zu besitzen scheint wie ein Stück Käse, das langsam Schimmel ansetzt, nicht fertig geworden?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.


    Hungaricus...ja...ich erwähnte mal lieber nicht, dass ich auch für einige Zeit mit ihm ausgegangen war, nicht dass sie auf dumme Gedanken kam 8)
    "Ich bin sicher, dass Hungi dich besser behandeln wird." Schechter war wohl auch kaum möglich. "Er ist wirklich ein netter Kerl..."

  • Empört schaut Aemilia auf.
    "Meinst du etwa, du wärst mit ihm besser fertig geworden als ich? Ein Mann ist nun einmal stärker als eine Frau. Du hast es ja noch nicht erfahren müssen, welch schreckliches Gefühl das ist. Man wird einfach heruntergedrückt. Der Mann ist einfach stärker. Dir bleibt überhaupt keine Möglichkeit, dich zu wehren..."
    Sie hält sich zurück. Zu viel will sie ihrer Schwester nun doch nicht erzählen um sie nicht zu beunruhigen.


    Leise seufzt sie.
    "Hungaricus ist sicher anders. Ich kenne ihn ja schon ein wenig. Aber was, wenn nicht... Meinst du, dass er auch eines Tages so werden könnte wie Anacrites?"
    Bang blickt sie Aelia in die Augen.

  • "Entschuldige Aemilia...so habe ich das doch nicht gemeint...", sagte ich schnell, auf ihre Schilderung hin und schüttelte den Kopf. Ich hoffte wirklich für Anacrites´ Gesundheitszustand, er möge in Ägypten bleiben...oder sich einer Rebellenlegion angeschlossen haben...


    Ich wich Aemilias Blick aus. Ob er so werden konnte? Sicher, Menschen änderten sich...ich hätte auch nie gedacht, dass Victor...
    Schnell schüttelte ich den Kopf.
    "Sicher nicht.", meinte ich und lächelte tapfer, auch wenn ich mir selbst nicht ganz so sicher war.
    "Hungaricus ist Prätorianerpräfekt...wenn der sich abreagieren will, lässt der ein paar Verschwörer einbuchten und foltern." ;)

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