Der Besuch des Marstempels entsprang nicht dem Wunsch des Quaestors, seine viel zu häufige freie Zeit sinnvoll zu füllen, sondern einem Grundbedürfnis, denn der ehemalige Centurio war gläubig, wie die meisten Soldaten sogar abergläubig. Da Mars DER Gott aller Soldaten war, zog es Vesuvianus in den Marstempel. Zwar befand sich der verehrte Schild des Mars, der nach einer Sage, unter der Regierung des Königs Numa Pompilius vom Himmel herab gefallen war, im Tempel des Mars zu Rom, ebenso ein ihm geheiligter Spieß unter dem Gewahrsam der dortigen Priester, aber seinen Gott anrufen konnte man schließlich von überall und aus diesem Grund war er hier.
Claudius wusste, dass Wolf, Hahn und Specht dem Mars geheiligt waren, daher wählte er als Opfertier den Hahn, keinen Hammel, Stier oder sonst ein übliches Tier. Als Patrizier und zudem Mann durfte er blutige Opfer selbst zelebrieren und so brachte der Quaestor mit oft geübten Handgriffen und Gebetsformeln sein Opfer an den Kriegsgott dar. Mit bedecktem Haupt beendete er das Gebet.
"Mars, Schutzgott unseres Staates, wache über uns!"
Geraume Zeit verweilte Claudius in unbeweglicher Haltung, bevor er den Marstempel verließ.