• Der Besuch des Marstempels entsprang nicht dem Wunsch des Quaestors, seine viel zu häufige freie Zeit sinnvoll zu füllen, sondern einem Grundbedürfnis, denn der ehemalige Centurio war gläubig, wie die meisten Soldaten sogar abergläubig. Da Mars DER Gott aller Soldaten war, zog es Vesuvianus in den Marstempel. Zwar befand sich der verehrte Schild des Mars, der nach einer Sage, unter der Regierung des Königs Numa Pompilius vom Himmel herab gefallen war, im Tempel des Mars zu Rom, ebenso ein ihm geheiligter Spieß unter dem Gewahrsam der dortigen Priester, aber seinen Gott anrufen konnte man schließlich von überall und aus diesem Grund war er hier.
    Claudius wusste, dass Wolf, Hahn und Specht dem Mars geheiligt waren, daher wählte er als Opfertier den Hahn, keinen Hammel, Stier oder sonst ein übliches Tier. Als Patrizier und zudem Mann durfte er blutige Opfer selbst zelebrieren und so brachte der Quaestor mit oft geübten Handgriffen und Gebetsformeln sein Opfer an den Kriegsgott dar. Mit bedecktem Haupt beendete er das Gebet.


    "Mars, Schutzgott unseres Staates, wache über uns!"


    Geraume Zeit verweilte Claudius in unbeweglicher Haltung, bevor er den Marstempel verließ.

  • Der Marstempel - er war schon länger nicht mehr so stark frequentiert wie zu der Zeit, als noch die Legion hier in Tarraco stationiert war. Doch das änderte nichts an seiner reichen Ausstattung. Dass kam auch Titus zu Ohren, einem Schlitzohr, der immer auf der Suche nach dem schnellem Geld war. Schon länger hatte er den Tempel beobachtet, sich gemerkt, wann ein Priester zugegen war und wann die meisten Gläubigen kamen. Heute war seine Gelegenheit! Er wusste genau was er wollte: Eine goldene kleine Statue des Gottes. Mars würde sicherlich viele von diesen haben... Titus ging in den Tempel, kaufte zum Schein etwas Weihrauch. In der Cella blickte er sich um: Der Tempel war leer. Er ergriff die Gelegenheit, legte den Weihrauch zur Seite, hüllte die Götterstatue in ein Tuch ein und drehte sich zum gehen um. Da erblickte er frisches Obst auf dem Altar. Titus grinste, nahm sich einen Apfel biß hinein und bedankte sich bei dem Gott, bevor er schnellen Schrittes den Tempel verließ.

  • Mit energischen Schritten und sehr ernster Miene betrat Helena das Heiligtum des Gottes Mars. Ein älterer, sehr penibler Priester hatte sie in ihrem Officium aufgesucht und ihr von der Schandtat berichtet. Anfangs hatte sie es kaum glauben können, doch sie musste davon ausgehen, dass dieser (sie würde um Verzeihung bitten) spießige Alte kaum für Scherze aufgelegt war, besonders nicht in dieser Angelegenheit und so war sie mitgegangen. Kaum dass Helena die Cella betrat, weiteten sich ihre Augen und sie schüttelte erbost den Kopf. "Wahrlich eine Dreistigkeit!" stieß sie aus und schnellte mit großen Schritten auf den Podest zu. "Ich glaubs einfach nicht." Fassungslos wandte sie sich um und blickte den Sacerdos an. Sie musste noch immer um Fassung ringen.


    "Ich sage es ja. Ich bin mir sicher es war einer dieser Jugendlichen. Ich sage dir, die haben nur Mist im Kopf."
    "Wer es war, ist völlig gleich! Es ist schändlich."
    "Ja, der arme Gott. Womit hat er dies verdient? Und womit haben wir Priester dies verdient? Welches Licht wirft das auf uns."
    "Wohl wahr. Wir müssen auf jeden Fall für Ersatz.."
    "Natürlich werde ich die Statue ersetzen. Ich kann nicht mehr viel für den großen Gott machen, doch diesen Gefallen werde ich ihm erweisen."
    "Sehr gut. Und sorge dich ebenso um ein Opfertier, dieses werden wir hier bringen."
    "Ja, Pontifex."


    Helena sah ihm nach, als er hinauseilte. Auf ihn hatte sie sich schon immer verlassen können. Was war nur mit Hispania los? Sie musste etwas ändern. Sie würde ein großes Opfer darbringen, sowohl an Mars als auch an Iuno. Und sie würde vom Volke verlangen, dass alle Anwesenden eine Kleinigkeit darbrachten und sich entschuldigten. Es konnte so nicht mehr weitergehen. So sehr sie die Rostra hasste, hier ging es nicht mehr anders. Auch sie eilte hinaus. Nicht, ohne einem Sacerdos aufzutragen, genau auf die Anlage zu achten.

  • Agrippa trat mit seinen Liktoren in den Tempel und wandte sich an eine der Tempeldienerinen ...


    "Schicke nach der Pontifex Rediviva Helena, sag ihr der Proconsul wwill sich mit ihr im Marstempel unterhalten ..."

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  • Es dauerte gar nicht lange, da kam Helena mit wehendem Haar die Stufen hinausgeschritten. Ihr Gesicht wirkte unruhig, dennoch sah sie heute bedeutend schöner aus als die anderen Tage. Man sah ihr deutlich an, dass sie ihr Tief überwunden zu haben schien und nun wieder die 'alte' Helena wird, als die sie so viele kannten.


    "Du wolltest mich sprechen, Proconsul?" wandte sie sich mit höflicher Stimme an Agrippa. In ihren Augen glitzerte etwas, das an Schalk oder auch Spaß erinnern mochte, als sie ihm ins Gesicht blickte.

  • Agrippa nickte ...


    "Ja das wollte ich, ich bin sehr darüber beunruhigt, was hier vor kurzem in diesen heiligen Hallen geschehen ist und wollte mir nun selbst von der Dreistigkeit des Diebes überzeugen. Du darfst sicher sein, dass ich alles mögliche tun werde, um den Schuldigen ausfinidig zu machen und grausam für sein Frevel zu bestrafen ..."


    "Kann ich irgendetwas tun, um Mars gnädiger zu stimmen?"

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  • Helena sah den Proconsul beinahe überrascht ob dieser Neuigkeiten an. In den letzten Monaten hatte sie insgesamt sehr wenig Unterstützung erhalten, sodass dies nun ohne jegwede Erwartungs für sie kam.Und so ernst kannte sie ihren zukünftigen Schwiegervater auch nicht. Ob er überhaupt schon etwas von ihr und Metellus wusste? Sie hatte sich kaum noch unter seine Augen getraut. Immerhin waren sie und Metellus eine gewisse Zeit Geschwister. "Naja.. reiche prächtige Opfer und mehr Gottesfürchtigkeit in Tarraco sind wohl die Hauptsache. Mehr Priester. Der Cultus Deorum muss stärker geprägt werden, doch alleine schaffe ich das kaum." erklärte sie mit einem sachten Lächeln. Für Hispania war Mars kein wichtiger Gott, aber sie würde einen solchen Frevel niemals dulden- Sie machte Agrippa das Zeichen, er solle ihr folgen und fuhr flüstern fort. "Ich zeige dir den Tatort.."

  • "Nun ja, für eine Priesterschaft eines Gottes bin ich wohl zu alt, aber ein Opfer, dazu bin ich nur allzu gerne bereit, vielleicht könnte man den Gott in der zwischen Zeit, bis die andere Staute wieder auftaucht, mit einer Ersatzstatue besänftigen ... "


    Agrippa nickte und folgte Helena ...

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  • Helena blickte finster drein. "Ja, das habe ich schon in die Wege geleitet. Ich glaube nicht, dass die andere Statue zurück kommt. Der Dieb wird sie schon eingeschmolzen haben. Aber vielleicht kriegen wir wenigstens ihn, um ihm seine gerechte Strafe zuzuführen." Helena betrat die Cella des Gottes und wies auf ein leerstehendes Podest. Doch sagen tat sie dazu nichts.

  • "Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Mars ihn das lehren wird." erklärte Helena bedrückt und innerlich hoffend, dass es nur den Frevler treffen wird. Doch sie würde sich ums Ernste bemühen, dass der Zorn nicht Tarraco träfe, auch wenn manche es wohl verdient hätte, ebenfalls gestraft zu sein. Sie wies wieder hinaus, um einige Schritt zu gehen, damit die Betenden nicht gestört würden.

  • Sim-Off:

    Trotz abwesenheitsbedingter Verspätung muss Mars hier natürlich noch reagieren ;)


    Mars wollte es fast nicht glauben. Erst Germania, dann Hispania. Mogontiacum und Tarraco, Hauptstädte der Provinzen. Und jedes Mal war in sein Haus eingebrochen worden.


    :motz:


    Es war an der Zeit, wieder zum Rächer zu werden...


    :blitz:

  • "Konntest du bereits etwas über den Gemütszustand des allmächtigen Mars erfahren, wird er nur den Täter oder die gesamte Stadt für diesen Frevel bestrafen?"

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  • Sim-Off:

    Jaja oh großer Gott :P Wir sühnen ja schon ;)


    Helena schüttelte bedrückt den Kopf, als sie die Stufen wieder erreichten. "Nein, noch habe ich keines seiner Zeichen ausmachen können. Hierzu müsstest du den Auguren befragen, ich werde ihn auch bald aufsuchen müssen. Doch ich hoffe, wir können ihn zuvor gnäedig stimmen." Helena ließ ihren Blick umherschweifen, beinahe so, als suche sie den Täter. "Ich kann mir allerdings vorstellen, dass er sehr wütend ist."

  • "Falls du nichts dagegen hast, würde ich dich dann gerne zum Augur begleiten ..."


    Agrippa nickte.


    "Ich denke auch, dass er stinksauer ist, deshalb befürchte ich ja auch, dass sich sein Zorn nicht nur gegen den Täter sondern die gesamte Stadt und ihre Bevölkerung richtet ..."

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  • "Auch das könnte ich bei den wenigen Opfernden der letzten Wochen nachvollziehen." erklärte Helena ihm ernst und sah ihn an. Sie war froh, dass gerade der Proconsul sich - endlich - auch um diese Angelegenheiten kümmerte, denn sie hatte ihn immer sehr gemocht, aber langsam sein Interesse am Volk zu bezweifeln begonnen. "Dann schlage ich vor, dass wir uns jetzt auf den Weg machen."


    Sim-Off:

    Hier

  • Mars hatte den Regionarius schon erwartet, er war einer der wichtigsten Männer bei der bevorstehenden Jagd auf den Frevler. Während der Mann auf einen Priester wartete, spielte Mars mit seiner Lanze...

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