Celsa

SECUNDA NON CEDAT rief auch Subaquatus etwas lauter als er wollte, als er sah, wie sich die anderen Kameraden erschrocken zu ihm umdrehten.
Aber er dachte in diesem Moment auch an seine Kameraden der IIten, zu denen er ja auch gehörte. Ihm ging es ähnlich wie Florus. Auch er sahunter anderen Cotta oder den jungen Balbus vor seinem Auge.
Ich schlage vor, wir legen uns nun etwas hin. Schlafen werde ich wahrscheinlich eh nicht können. Aber so sind wir wenigstens etwas ausgruhter. Und morgen stürmen wir nach Numantia und schlagen dieser niederträchtigen Schlange von Aufruhr ihren giftigen Kopf ab. Und wehe, unseren Jungens ist was passiert...!! ereiferte sich Subaquatus.

Nichts zu danken. Dann ruh Dich gut aus und wir sehen uns dann morgen früh. Wenn nicht, sehen wir uns spätestens in Numantia sagte Subaquatus zu Florus, klopfte ihm auf die Schulter und begab sich in sein Zelt, um zu versuchen einige Stunden Ruhe zu finden.

Der Primus Plius stapfte durch die Reihen der Soldaten und schrie seine Befehle.

"Packt ja alles ein. Und zurrt alles fest. Und achtet auf euer Schuhwerk!
Und wehe es vergisst jemand etwas! Ich reiß ihm dann den Arsch persöhnlich auf!"

Er war heute nicht gut gelaunt, vermutlich lag es daran, dass er ahnte, was auf der heutigen Etappe auf sie zukommen würde.

Balbus steht vor dem Zelt und sieht zu, wie die Soldate ihre Zelte abbrechen, die Ausrüstung zusammenpacken und sich marschbereit machen. Vor wenigen Minuten hatte er den Offizieren die letzten Anweisungen gegeben und die Karten ausgeteilt. Jeder wusste, was er zu tun hatte.

In Gedanken versunken tritt er zu seinem Pferd und sitzt auf. Würden die Götter mit ihnen sein? Würden sie rechtzeitig kommen? Wie würde der Kontakt zu den Aufständischen eintreten?

Es war sein erster Einsatz als Kommandeur. Es galt sich zu Beweisen. Wenn er jetzt alles richtig machte, konnte seine Karriere sprunghaft nach oben gehen. Wenn er es verbockte, würde er für den Rest seines Lebens auf diesem Posten versauern.

Karriere? Bei den Göttern. Es ging um die Legion und um die Provinz Hispania. Er schalt sich selbst, an seine Karriere gedacht zu haben.

Dann erblickte er den Reiter wieder.

"Soldat, komm mal her!"

Er winkte ihn herbei...

Subaquatus überprüfte gerade sein Marschgepäck, als er Florus vorbeieilen sah.
Er winkte ihm kurz zu und schickte ihm einige aufmunternde Worte hinterher.
Dann nahm er einen Schluck Wasser und begab sich mit den anderen zum Sammelpunkt und stellte sich an seinen Platz in der Reihe.

Balbus blickte den Reiter an.

"Ich möchte, dass Du mit der vordersten Turma reitest. Du kennst den Weg am Besten und wirst wahrscheinlich auch darauf brennen, als erster zu erfahren, wie es Deinen Kameraden geht..."

Unterdessen stapfte der Primus Pilus durch die Reihen und kontrollierte das Marschgepäck und die Ausrüstung. Bei Subaquatus blieb er stehen.

"Optio! Schön, dass Du auch wieder dabei bist. Im Kampf können wir jeden Mann gebrauchen!"

Er nickte mit dem Kopf und ging weiter.

Subaquatus blickte zum Primus Pilus.
Ich bin auch froh, wieder hier zu sein und meinen Beitrag für Roms Größe leisten zu können. Ich hoffe nur, daß wir nicht zu spät nach Numantia kommen

Wenig später gab Tribunus Angusticlavius Flavius Prudentius Balbus das Zeichen zum Aufbruch. Die II. III. und IV. Cohorte rückten gemeinsam aus dem kleinen Kastell bei Celsa und begaben sich auf den Eilmarsch nach Numantia. Eine kleine Besatzung blieb zurück, um das Lager für die Ankunft der Legio IX vorzubereiten.

Die Kolonne kam recht zügig voran, die Straße war in gutem Zustand, weit und breit waren keine Feindkräfte zu bemerken, so dass man davon ausgehen konnte, Numantia schon bald zu erreichen.