• ANTE DIEM VI KAL AUG... Gut, ich bin einverstanden. Ich würde sagen, wir sollten auf die Rückmeldung bestehen, damit wir wissen, mit wievielen Leuten wir rechnen können.


    Hungis Becher war leer... huh jetzt schon, nein noch nicht einschenken, erst ein bißchen später...

  • "Machen wir es so. Schön..."


    Livia überlegt kurz, was weiteres zu besprechen ist.


    "Zum Ablauf der Feierlichkeit... Ich kenne mich mit Verlobungen nicht sonderlich gut aus, aber soweit man mir sagte kommt es eigentlich nur darauf an, dass das donatio ante nuptias übergeben wird. Du hast doch schon eine Verlobung hinter dir. Gab es da sonst noch etwas? Ansonsten würde ich sagen, belassen wir es an Formalitäten dabei und sorgen darüber hinaus für hinreichend Essen und Getränke. Schwebt dir noch ein besonderes Unterhaltungsprogramm vor?"

  • Hm, die Verlobung mit Adria war ganz anders. Damals war noch keine Feier verlangt, sie wurde nur bekanntgegeben und das war es auch schon. Ich würde daher auch sagen, daß wir es dabei belassen. Unterhaltung... naja, Hintergrundmusik wäre vielleicht nicht schlecht, aber nichts großartiges.


    Das absolut nüchterne Gespräch, wie wenn sie lediglich ein Geschäft über die Bühne bringen würden...

  • "Ich werde mal sehen, was sich machen lässt..."


    Livia trinkt ihren Weinbecher leer und stellt zufrieden fest, dass sie ihre Selbstbeherrschung wieder gänzlich zurückerlangt hat. Der Wein sorgt für ein wohlig warmes Gefühl im Magen und so lächelt sie Hungaricus beinahe gut gelaunt an. Vom Wein beflügelt lässt sie sich nun doch noch einmal dazu hinreißen, auf den Vorfall zurückzukommen.


    "Wegen vorhin..."

  • Hungi entschied, doch noch etwas zu trinken. Er nahm sich nachdenklich die Karaffe, schenkte sich etwas ein, sah, daß auch Livia ihren Becher schon leer hatte und goß ungefragt auch dort etwas ein. Dann nahm er wieder einen Schluck, als er an das von vorhin erinnert wurde.


    Ja?

  • So wirklich weiß Livia nun auch nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte.


    "Es war..."


    '...ein Fehler?' Das hat sie eigentlich sagen wollen. Doch jetzt wo sie es aussprechen will... Wie kann es ein Fehler sein, wenn zwei Verlobte sich küssen? Das macht eigentlich überhaupt keinen Sinn. Doch was war es dann? Es war schön? Vielleicht. Doch an ihrer Abneigung gegenüber Hungaricus hat sich eigentlich nichts verändert. Nachdenklich mustert sie ihn und immernoch weckt sein Anblick Abneigung und Zorn, kein Verlangen. Ratlos hebt sie eine Augenbraue und trinkt noch einen großen Schluck Wein.


    "Hmm... Was meinst du denn dazu?"


    Sie blickt Hungaricus fragend an und mustert sein Gesicht genau.

  • Nachdenklich schaute er in seinen Becher hinein. Der Kuß vorhin hatte ihm gefallen und er mußte sich zurückhalten, sollte nicht ein Lächeln auf sein Gesicht erscheinen. Sie hatte ihn erwidert, also war es auch für sie nicht so grauenvoll gewesen. Doch ihr restliches Verhalten ihm gegenüber war sonst nicht besonders freundlich. Sein Charme würde ihn bei seiner eigenen Verlobten wohl kaum weiterhelfen, vielleicht hätte es aber geholfen, wenn er diesen ihr irgendwann mal gezeigt hätte? Tja, jetzt ist es zu spät.


    Es war wohl ein Ausrutscher.


    Noch immer schaute er in seinen Becher. Mehr denn je war er davon überzeugt, daß die eheliche Zukunft mit Livia eine emotionale Katastrophe werden würde. Er wird wohl mehr denn je die Arbeit suchen und definitiv auch finden... Er hob seinen Blick und schaute in ihre Augen.


    Ein Ausrutscher. Einer, der uns sicher nicht mehr passieren wird.

  • Erleichterung macht sich in Livia breit, als sie seine Worte hört. Doch als er ihr in die Augen sieht, ist sie plötzlich wieder verunsichert. Das ist nicht der Blick eines oberflächlichen Frauenhelden.


    "Nein, sicher nicht..."


    Nun ist es an ihr, seinem Blick auszuweichen und in nachdenklichem Schweigen zu versinken. Dann nickt sie und blickt wieder auf.


    "Ja. Ein Ausrutscher..."


    Irgendwas hat sich trotzdem verändert. Livia seufzt leise und schiebt das Thema dann beiseite.


    "Gibt es sonst noch etwas zu besprechen?"

  • Bezüglich der Verlobung? Nein, wüsste ich nichts mehr.


    Er nahm wieder einen Schluck und mußte sich zurückhalten, nicht gleich den ganzen Becher hinunterzustürzen. Dieses beklemmende Gefühl wollte und wollte einfach nicht verschwinden. Den Göttern sei Dank hatte er enorm viel zu tun und zu arbeiten.


    Vielleicht wegen deinem neuen Amt? Ich hoffe, Avarus konnte dir einiges erklären, was du zu tun hast?


    Huch, schon wieder war der Becher leer...

  • Hungaricus offensichtlich bedrückte Stimmung weckt merkwürdigerweise Livias Mitgefühl. Er überrascht sie mit seinen melancholischen Anwandlungen. Sie weiß jedoch nicht, was genau die Ursache für seine schlechte Laune ist und sieht sich außer Stande, ihm zu helfen. Also geht es weiter im Programm.


    "Ja, einen Teil meiner Arbeit konnte er mir erklären. Doch er berichtete mir auch davon, dass die Vorschriften bezüglich des Cursus Publicus sich in Bälde ändern werden. Davon konnte er mir leider noch nichts genaueres sagen, so dass dieser Teil für mich noch im Unklaren liegt. Meine erste Aufgabe wird allerdings wohl eine Art Inventurliste für den Cursus Publicus in Italia sein, wie sie auch bereits für Hispania erstellt wurde. Zu diesem Zwecke werde ich wohl oder übel eine Rundreise durch die Provinz unternehmen müssen, um an einigen Stellen kontrollierend einzugreifen..."

  • Die neuen Vorschriften werden dir bald zugestellt werden. Solltest du dabei Fragen haben, kannst du dich natürlich an mich wenden. Was die Rundreise angeht... Nun denn, so soll es sein. Ich werde dir zwei Prätorianer mitgeben, natürlich in Zivil. Ich möchte nicht, daß dir etwas passiert.

  • Eine Überraschung nach der anderen. Verwundert mustert Livia ihren Verlobten. Sorgt er sich nun auch noch um sie? Sie trinkt einen Schluck Wein um ihre Verwirrung zu verbergen.


    "Oh... Danke. Das ist sehr nett von dir. Meinst du denn, dass ich Gefahren ausgesetzt sein werde?"

  • Jetzt war es an Hungi, verwundert zu sein. Ungläubig schaute er sie an.


    Ist das dein Ernst? Natürlich wirst du Gefahren ausgesetzt sein! Eine Frau alleine in Italia unterwegs? Das hier ist nicht das Paradies, wo niemand einen anderen was antut! Wo hast du bisher gelebt? Am Mond?


    Er schüttelte den Kopf.


    Ich muß mich doch wundern über dich. Außerdem: Wie sieht das aus, wenn die Verlobte vom Praefectus Praetorio alleine durch die Weltgeschichte reist? Maximus würde mir den Kopf abreissen, wenn er könnte.

  • Livia runzelt skeptisch die Stirn, bleibt jedoch ruhig sitzen.


    "Wofür hältst du mich? Natürlich wäre ich nicht allein gereist. Ich ging nur davon aus, dass ein paar Sklaven als Begleitschutz reichen würden. Schließlich hat man nicht immer Verfügungsgewalt über ein paar Prätorianer, die ja wohl definitiv eine vergleichsweise hohe Sicherheitsmaßnahme darstellen. Ihr seid doch die Elite, oder nicht?"


    Innerlich seufzend zieht sie ihren voreiligen Schluss, er könne ja doch ganz nett sein, wieder zurück.

  • Innerlich schlug Hungi sich die Hände über den Kopf zusammen.


    Sklaven? Wofür hältst DU mich? Ich werde meine Verlobte sicherlich nicht nur mit ein paar Sklaven reisen lassen! Der Cursus Publicus untersteht außerdem den Cohortes Praetoriae, wie du weißt, und daher im Endeffekt mir. Also ist es nur recht und billig, wenn meine Verlobte... Ach, was diskutiere ich hier. Du kriegst zwei Prätorianer mit und Ende der Diskussion.


    Er stand auf und schenkte sich wieder etwas Wein ein. Mittlerweile war ihm egal, ob Livia ihn auch für einen Säufer hielt. Wahrscheinlich würde er auch zu einem werden, wenn er einmal mit ihr verheiratet ist.


    Hast du sonst noch Fragen?

  • Livia mustert ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen.


    "Ja. Bist du immer so unausstehlich?"


    Sie ärgert sich inzwischen fürchterlich über sich selbst, dass sie sich von ihm hat beirren lassen. Kopfschüttelnd sammelt sie die Gästeliste wieder ein und erhebt sich von ihrem Platz. Ihr Aufbruch von hier steht sicher kurz bevor und soll nicht noch unnötig verzögert werden.

  • Irgendwie wußte er, daß so etwas kommen würde. Er schaute sie an, lächelte überheblich und sagte in einem leicht spöttischen Ton:


    Das, meine Liebe, beruht rein auf Gegenseitigkeit. Ach du willst schon gehen, möchtest du nicht zum Abendessen bleiben?

  • 'Nein, danke.' will Livia gerade mit kalter Stimme antworten, da fällt ihr ein dass er sich genau das erhofft. So setzt sie stattdessen ein bezauberndes Lächeln auf und antwortet mit honigsüßer Stimme.


    "Oh... Ja. Gerne, Marcus. Wie schön, dass du fragst..."


    Sie erwidert sein Lächeln nicht weniger überlegen und setzt sich in aller Ruhe wieder.

  • Na toll, die Schreckschraube blieb noch hier. Sehr gut gemacht, Hungi, klasse Arbeit. Er mußte sich umdrehen, damit Livia nicht sein verzogenes Gesicht sah und schenkte sich wieder etwas Wein ein, den brauchte er jetzt unbedingt. Dann drehte er sich wieder um und lächelte wieder spöttisch.


    Wie schön, daß du mir Gesellschaft leistest. Ich bin ja auch ständig so einsam hier... Aber... Hmm... Ich hoffe, du bist mit dem Mahl zufrieden, das Ursus zubereitet. Er ist es ja nicht gewohnt, für edle Geschmäcker wie deines zu kochen. Du weißt ja, ein einfacher Plebejer aus der Gosse hat ja kaum Ahnung von lukullischen Köstlichkeiten...

  • "Ja, das ist wohl wahr..."


    Livia spielt das Spiel natürlich mit. Ihr aufgesetztes Lächeln ist freundlicher als je zuvor. Innerlich bereut sie es zwar, die Gelegenheit zur Flucht nicht ergriffen zu haben, doch Nachgeben wird sie nun sicher nicht.


    "Du glaubst garnicht, was ich in plebejischen Haushalten schon für einen Fraß habe essen müssen. Allein meine gute Erziehung und das Gebot der Höflichkeit haben mich davon abhalten können, das Gesicht zu verziehen. Aber ich vertraue dir da voll und ganz, dass dein Geschmack ein besserer ist, Marcus.


    Essen wir hier oder gehen wir in das Triclinium? Ich habe ja noch garnichts von meinem zukünftigen Heim besichtigen können. Magst du mich nicht ein wenig herumführen?"


    Mit zuckersüßem Lächeln erhebt sie sich und schaut ihn fragend an.

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