• Nun ja, wenn du älter wärst, würde ich auch noch andere Dinge am Programm haben...:D


    Der Junge gefiel ihm.


    Nun ich glaube, du hast ohnehin so ziemlich alles aufgezählt. Vielleicht noch den Circus, wenn etwas angeboten wird. Ahja und die Märkte sollte man auch noch gesehen haben.


    Er überlegte kurz.


    Vielleicht sollte dich jemand in Rom herumführen...;)

  • Seinem Großonkel hinterhernickend, fasste Maximian Hungaricus wieder in Augenschein. Er fragte sich, was für Dinge er ihm sonst noch vorgeschlagen hätte, wäre er älter gewesen und ärgerte sich darüber, dass er noch nicht alt genug war. Doch das ließ er sich nicht anmerken und nickte dann zustimmend.


    "Ja, diese Idee gefällt mir. Mercator hat wohl auch anderes zu tun, als den Fremdenführer zu miemen. Du kennst nicht zufällig jemanden, der sich dieser Aufgabe annehmen könnte?"


    Mit einer Mischung aus Grinsen und Zurückhaltung musterte er das Gesicht des Senators, während er abermals einen Schluck vom verdünnten Wein trank.

  • Doch, Maximian, einen solchen kenne ich.


    Hungaricus betrachtete den Jungen. Er beneidete Meridius. Er fragte sich, ob er auch jemals einen Sohn haben werde...


    Jedoch sollte ich drauf achten, daß du nicht zuviel an einem Tag siehst. Sonst verlierst du die Lust an Rom.

  • Maximian überlegte und konnte es sich nur schwerlich vorstellen, dass das tatsächlich passieren könnte. Diese Stadt war... sie war ein Wunderwerk, ein einziges, großes Prachtexemplar menschlichen Fortschritts. Ein Meer von Menschen und Häusern, ein Beispiel an Zivilisation und reich an prunkvollen Gebäuden...
    Wie sollte Rom, das für Maximian allemal einem Edelstein glich, dann langweilig werden? Es hatte so viel zu bieten, dass es wahrscheinlich Jahre dauern würde, ehe man alles gesehen hätte. Er verstand es nicht, dass soetwas noch in irgendeiner Weise eintönig werden könnte.
    Dann jedoch kam ihm der Gedanke, dass zu viel Neues vielleicht am Anfang den Durst an Neugier zu stillen vermag, am Ende aber viel schneller aufgebraucht ist. Er nickte.


    "Das verstehe ich. Ich werde mich zu zügeln wissen." Er schmunzelte und verlor bereits das Ringen gegen die Neugier betreffs des "Stadtführers", den er ja eigentlich weder am Namen noch an der Erscheinung erkennen hätte können - na wenn da keiner aufpassen würde, dass Maximian Rom nicht an einem Tag einmal komplett durchrannte, würde er es sicherlich schaffen. "Wen hast du denn im Kopf, der mich herumführen könnte?"


    Man merkte ihm an, dass er am liebsten sofort losgegangen wäre, um zumindest einen Teil Roms zu erkunden. Die Kohlen unter seinem Gesäß sprühten allmählich Funken. ^^
    Um aber nicht allzu nervös zu wirken, fragte er schließlich und sah auch wieder wissensdurstiger drein:


    "Wenn es mir erlaubt ist zu fragen, dann würde es mich interessieren, welche Aufgaben du in Rom innehälst? Mercator erzählte mir, dass du für die Prätorianer zuständig bist - stimmt das?"


    Eine weitere Frage lag dem jungen Mann auf der Zunge, doch er schluckte sie herunter. Zum einen war es vielleicht unhöflich und zum anderen würde Hungaricus ihn sicherlich niemals mit zu den Prätorianern nehmen.

  • Wer dich herumführen soll? Abwarten, ich muß ja auch mal wissen, ob dein Führer überhaupt Zeit hat.


    Er lächelte.


    Ähm ja, ich bin sozusagen für die Prätorianer zuständig. Ich werde ohnehin sehr viel mit Mercator zusammenarbeiten. Dann bin ich noch Senator, wie dein Vater. Sonst hingegen bin ich nur ein loyaler Anhänger des Kaiserhauses.


    Er lächelte noch immer. Die Neugierde des Jungen übertrug sich schon fast auf ihn. Wenn Mercator noch hier wäre, hätte er ihn sich gleich geschnappt und wäre mit ihm schon auf die Mercati Traiani gegangen, doch seinen Gast hierzulassen, wo er gerade erst gekommen ist, wäre sehr unhöflich gewesen.

  • Meridius war auch Senator? Das hatte Maximian gar nicht gewusst, weshalb er leicht verwundert aus der Wäsche guckte. Seine Familie war halt eine, die immer zu Überraschungen bereit war und so legte sich Maximians Verblüffung rasch wieder.
    So war es auch besser, denn damit hatte die Neugier wieder die Oberhand gewonnen. Zuerst aber einmal lächelte er entschlossen.


    "Dem Kaiserhaus bin ich ebenso untergeben.", stellte Maximian fest. Natürlich war das keine große Neuigkeit, denn römische Kinder wurden halt zu Römern erzogen. Das war in jedem spanischen Dorf nicht anders als anderswo...


    "Dann hast du sicherlich viel Arbeit, wie mein Vater auch - zumindest glaube ich, dass er in normalen Zeiten viel beschäftigt ist." Die Stirn kurz runzelnd, weil er ja doch nur Vermutungen aufstellte, machte Maximian eine kurze Pause, ehe er weitersprach.


    "Bewohnst du dieses Haus alleine? Es ist so still. Vielleicht täusche ich mich auch. Zuhause in Tarraco hatten wir ob der Bauarbeiten im Atrium die letzten Tage immer viel Lärm im Hause."

  • Viel Arbeit, ja die habe ich. Aber noch habe ich keine Stress-Symptome an mir entdeckt. :D


    Dann wurde seine Miene ernster.


    Ja, ich wohne alleine hier mit meinen Sklaven. Meine Verwandten sind entweder woanders oder gleich ganz verschollen. Und seit Adria weg ist...


    Er verstummte kurz. Dann grinste er wieder.


    Aber jetzt hab ich ja Gäste. Es tut sich also was in der Casa Vinicia.:)

  • Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator
    Er stand auf und wartete bis der Sklave das Atrium betrat.


    Ich betrat das Atrium und steuerte auf Decimus Mercator



    zu.


    "Herr, Tertia ist jetzt zu den Vestalinnen gezogen.
    Hast Du noch irgendwelche Anweisungen oder Aufgaben für mich,
    oder soll ich zurück nach Tarraco reisen?"

  • Zitat

    Original von Verus


    "Herr, Tertia ist jetzt zu den Vestalinnen gezogen.
    Hast Du noch irgendwelche Anweisungen oder Aufgaben für mich,
    oder soll ich zurück nach Tarraco reisen?"


    "Ah Verus! Du bist es!"


    Mercator überlegte kurz.


    "Nein, da ich nun hier bin, kannst du ruhig nach Tarraco zurückkehren. Sag mir bitte nur, wo genau ich Tertia finde. Ich würde sie gerne besuchen. Oder hat sie gesagt, dass sie einmal vorbei kommt?"

  • "Ich verstehe..."


    Der Schatten, der sich kurzzeitig auf Hungaricus Gesicht gelegt hatte, war Maximian freilich nicht entgangen, dennoch aber entschied der junge Mann, dass er wohl darauf nicht eingehen sollte. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, aber nicht jetzt, wo sie sich noch kaum kannten.
    Deshalb versuchte er nun besonders zuversichtlich dreinzuschauen, was ihm auch gut gelang.


    "Oh, das wird es. Vielleicht treten ja dann solche Sympthome auf..."


    Maximian machte große Augen und grinste dann, sodass sein Gegenüber seinen kleinen Scherz hoffentlich verstand. Ja, er würde sich als Ziel setzen, hier etwas für Unruhe im positiven Sinne zu sorgen. Er war sich sicher, dass ihm das irgendwie gelingen würde. Und war es auch nur, weil er spürte, dass Hungaricus ein schweres Herz hatte.

  • Und weil Maximian natürlich erkannte, dass Hungaricus sich älter gemacht hatte als er aussah, erwiderte er schelmisch grinsend:


    "Mit einem alten Mann hätte ich tatsächlich Mitleid. Aber da hier kein solcher wohnt, erübrigt sich das wohl."


    Grinsenderweise nahm Maximian einen Schluck des köstlichen, verdünnten Weines und dachte bei sich, dass der Senator ihm gegenüber im Kopfe beinahe noch so jung war wie er. Natürlich war er reifer und hatte von vielerlei Dingen einen großen Wissensschatz, dennoch aber hatte er sich einen großen Teil seiner Jugendlichkeit gerettet.
    Natürlich wusste er, wie er sich als Gast zu verhalten hatte und dazu gehörte eben auch eine gewisse Zurückhaltung, die unter allen Umständen eine zu aufdringliche Art mit einbeschloss. Das jedoch waren zwei verschiedene Dinge und Maximian war kein Narr.

  • Irgendwie kam Hungaricus aus dem Grinsen nicht mehr raus...:D


    Du bist ein Schmeichler, Maximian. Du wirst eines Tages den Damen einige schlaflose Nächte bereiten...


    Sim-Off:

    Willst du leicht mit deinen Gedanken sagen, daß ich ein Kindskopf bin? :D

  • Sim-Off:

    Nicht doch... Die Jugend im Geiste ist doch eine Tugend. ;)


    Auch auf Maximians Gesichtszügen war ein amüsiertes Lächeln wie eingemeißelt, denn die Unterhaltung bereitete dem Jüngling offensichtlich großen Spaß. Das und die viel bequemere Sitzgelegenheit mobilisierten Kräfte.
    Das Grinsen, das sich momentan auf seinen Lippen festklammerte, war aber von sehr schelmischer Art. Tatsächlich war es nämlich so, dass Maximian mit der Damenwelt schon längst erste Erfahrungen gesammelt hatte...
    Aber er wollte keinen falschen Eindruck hinterlassen und meinte deshalb nur zurückhaltend, nachdem er sich leise geräuspert hatte:


    "Wenn es nur mal nicht andersherum sein wird..."


    Aber so sehr er sich auch anstrengte: Selbst diese Bemerkung konnte ihm abermals ein Grinsen entlocken. Um dieser ewigen Grinserei entgegenzuwirken, fiel Maximian dann schließlich doch noch eine "rettende" Frage ein.


    "Woher kennt ihr euch - du und Meridius? Mercator sagte, dass du ein alter Freund von ihm bist. Habt ihr euch vielleicht bei den Truppen kennengelernt, als ihr beide noch weniger hoch gestellt ward bei den Truppen?"

  • Woher ich deinen Vater kenne? Wir waren beide am Anfang unserer Karriere in der Legio I. Waren lustige Zeiten damals. Doch sein Heimweh war anscheinend ziemlich stark, nachdem er zurückging nach Hispania. Mich hingegen zog es kaum aus Rom hinaus, lediglich ein Abstecher nach Britannia hab ich mir "geleistet", sonst blieb ich immer hier. Die Legio I war damals noch in Rom stationiert, so hatten wir auf alle Fälle viel Spaß außerhalb unserer Dienstzeiten.


    Hungaricus mußte erneut grinsen, als er über die vergangenen Zeiten nachdachte.


    Doch sag, was wirst du später machen? Wirst du dem Beispiel deines Vaters folgen oder Zivilist bleiben und dich in der Politik versuchen?

  • Er schüttelte zur Verneunung des letzten Teils die Frage, dann fingen Maximians Augen an zu leuchten.


    "Ich kann mir nichts besseres für meine Zukunft vorstellen, als meinem Vater und dir nachzueifern. Mein Leben will ich in den Dienst der Legionen stellen, genau wie ihr, und mich so für Rom einsetzen und Ruhm gewinnen." Nur eine kurze Pause machte er, bevor er gleich sowas von enthusiastisch weiterplapperte. "Ich bin ein geübter Reiter und habe in der Siedlung, in der ich aufgewachsen bin, jeden Mann mit meinem Holzschwert besiegt. Auf 6 Meter kann ich ein Messer werfen und es verfehlt sein Ziel nicht. Nein, ich will kein Zivilist bleiben oder mich mit der Politik rummühen, denn damit wären meine Fähigkeiten für die Katz'. Meine Karriere ist oder war wie deine die Legion."


    Sich seiner Sache sehr sicher, lächelte der junge Mann den älteren stolz an und fand es sowas von bewundernswert und anspornend, dass sein Gegenüber die gleiche Grundidee gehabt zu haben schien, als er noch so jung wie Maximian war.

  • So viel jugendlicher Überschwang... sagenhaft...:D


    Du irrst, Maximian. Wenn du eines Tages ganz oben stehen willst, so wie dein Vater, wirst du beides kombinieren müssen, Militär und Politik. Doch das hat noch Zeit. Viel Zeit.


    Er trank seinen Kelch aus.


    Weißt du was? Wenn dein Onkel nichts dagegen hat, sollten wir die Runde durch Rom beginnen.

  • Das mit der Politik hatten ihm schon viele gesagt, wehalb er nun nicht sinderlich drauf einging. Wenn er zu der Legion ging, dann würde er zum einen noch weit weg von irgendwelcher Politik sein und zum anderen all das lernen, was er irgendwann einmal gebrauchen würde - hoffte er zumindest. Er konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, dass irgendein Optio oder sonstwer nebenher noch einen Lehrer hatte, der ihm politisches Wesen näherbrachte. Jugendliche Vorstellungen eben. ^^


    Als Hungaricus bereit war aufzustehen, trank auch Maximian den letzten Rest des verdünnten Weines aus und war ebenfalls bereit. Eins jedoch war ihm aufgefallen: Hungaricus hatte "sollten wir die Runde durch Rom beginnen" gesagt. Sollte das etwa heißen, dass er sich entschlossen hatte den Fremdenführer zu miemen?


    "Ja, der Meinung bin ich auch. Mein Gesäß tut mir schon vom Sitzen weh...", meinte er grinsend und freute sich schon auf das, was er nun bald kennenlernen würde.

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