• Es war tatsächlich, als wollte Hektor die Worte Bashirs bestätigen. Kaum hatte er den Apfel gierig verschlungen, begann er damit, Cimon gründlich abzusuchen, soweit er durch Verbiegen des Halses an ihn herankam. Vielleicht hatte der ihm ja auch etwas mitgebracht? Einen Versuch war es allemal wert, schien der Wallach sagen zu wollen.


    "Die hat err in derr Tat. Err findet jede noch so kleine Leckerrei." Sein Tonfall zeigte deutlich, daß er dem Pferd das nicht übel nahm, sondern echte Zuneigung zu ihm empfand. Er lehnte sich leicht gegen Hektors Schulter, während er nach dem Bein griff. Wie gewohnt gab Hektor willig den Huf, damit Bashir ihn gründlich reinigen konnte.


    "Das ist die kürrzeste Lebensgeschichte, die ich je gehörrt habe", staunte der Parther dann, als Cimon so leidenschaftslos über sich berichtete. "Ich warr ein Soldat im parrthischen Heerr. Ein Bogenschütze zu Pferrd. Im Krrieg wurrde ich dann verrwundet, daherr mein kaputtes Bein, und gerriet so in Gefangenschaft. Aberr mein Leben damals warr nicht schön. Und hierr geht es mirr gut. Ich habe einen guten Herrrn. Solange man seine Arrbeit gut tut und sich orrdentlich benimmt, hat err nichts dagegen, wenn man selbst ein wenig glücklich ist. Nein, ich stehe nicht sehrr weit oben. Wirr haben eigentlich nurr einen Sklaven im Haus, derr höherr steht, als wirr anderen. Das ist Aleksandrros. Err ist auch ein sehrr fairrer und guterr Mann. Wirr anderren Sklaven stehen alle gleich. Ich hatte grroßes Glück, bei Trribun Arrtorrius zu landen. Lange Zeit hatte mich keinerr haben wollen wegen des Beines. Dann kaufte mich eine junge Frrau fürr wenig Geld. Sie ist aberr leiderr so arrm, daß sie mich nicht längerr behalten konnte. Dabei warr sie eine gute Herrrin. Sie hat sogarr einen Medicus kommen lassen fürr mein Bein. Irrgendwann hat sie mich an meinen jetzigen Herrn verrkauft. Es warr ihrr wichtig, daß ich in gute Hände komme."

  • Die Suchaktionen des Wallach begegnete Cimon mit einem kurzen und bei ihm sehr seltenen Lachen. Hob zum beweis die freien Hände und strich Hektor über die Stirn und die Nüstern, sofern dieser es zulassen würde. Leise entschuldigte er sich sogar bei dem Pferd, dass er nichts mehr hatte.


    Es war die kürzeste Geschichte, die Bashir gehört hatte? Cimon schaute den anderen Sklaven etwas traurig an und hörte dessen Geschichte, die so viel interessanter war als die seine. Leicht neigte sich sein Kopf, denn er sah den Anderen nun noch mehr als zuvor als über sich stehend an.


    "Dann bist du frei gebohren? Ein parthischer krieger? Dann .... kannst du mir..irgendwann, wenn wir beide Zeit haben und...es nicht verboten ist etwas zeigen? Weißt du, ich habe von einem Gladiator und einem Veteran gelernt. Doch es ist einige Zeit her und mein Herr möchte mich vieleicht als Leibwächter einsetzen. Mein Dominus will einen Lehrer bezahlen. Aber ich möchte nicht das er so viel bezahlen muss, nur weil ich unzureichend bin."


    Wieder blickte er nieder und sah seinen eignen Wunsch als zu kühn und viel zu verfrüht an. langsam blickte er wieder auf und sah Bashir direkt an, auch wenn man erahnen mochte das es ihm nicht leicht fiel.


    "Verzeih, Bashir, wenn ich zu kühn frage."


    Cimon arbeitete weiter, während er redete. Die Box würde er wohl machen. Denn er wollte dem anderen Sklaven etwas abnehmen was für diesen zu anstrengend war. Aber immer wenn er an Hektor vorbeiging, streichelte er ihn oder redete mit ihm, wenn es das Gespräch zulies. Dabei vernachlässigte er aber auf keinen Fall den guten Arbo. Leise sprach er auch zu diesem, der dann aufschaute kurz ein Geräusch von sich gab und sich dann wieder dem Heu widmete. In dieser sehr kurzen Zeit hatte der Wallach bereits ein Urteil über den Sklaven gebildet und es schien positiv zu sein.

  • Bashir seufzte. Es war eben alles relativ. Als er sah, wie liebevoll Cimon mit den Pferden umging, lächelte er aber schon wieder. Wer so zu Tieren war und auf wen Tiere so reagierten, der konnte kein schlechter Mensch sein. "Frrei... Nicht als Sklave, wenn Du das meinst. Aberr mein Vaterr ist ein sehrr strrengerr Mann. Err ist Soldat und sein Vaterr warr Soldat und auch dessen Vaterr. Deshalb mußte auch ich Soldat werrden, denn derr Sohn folgt dem Vaterr." Die Stimme des Sklaven hatte einen bitteren Ausdruck angenommen. "Ich wollte nie Soldat werrden. Den Dienst empfand ich immerr als Schinderrei. Ich warr nie gut. Nurr als Rreiterr. Pferrde warren immerr mein Leben. Ich wollte gerrne Pferrde züchten. Das warr mein Trraum. Doch mein Vaterr wurrde sehrr wütend, als ich das einmal sagte. Nein, Cimon. Ich bin hierr viel frreierr, als ich es in meinem alten Leben je warr. Und seit ich vom Sklavenhändlerr forrt bin, habe ich keine Schläge mehrr errtrragen müssen. Frreiheit... ich glaube, ich warr nie frrei." Bashir zuckte mit den Schultern, das war Vergangenheit.


    "Gerrne zeige ich Dirr, was ich kann, wenn unserre Herrren es errlauben. Aberr wie ich schon sagte: Ich warr nie ein guterr Soldat. Aberr ich weiß, wie trrainierrt werrden muß und kann Dirr zeigen, worrauf Du achten mußt. Ich weiß nicht, ob ich Dirr so ein guterr Lehrrerr sein kann wie die, die Du schon hattest." Bashirs Tonfall war bescheiden, er wußte sehr wohl um seine Unvollkommenheit als Krieger.

  • Mit Erstaunen hörte er Bashir zu und konnte nicht anders als am Ende sogar still neben Hektor zu stehen und diesen ausgiebig zu kraulen. Im ersten Moment wusste er nicht was er sagen sollte und schaute sein Gegenüber nur nachdenklich an. Dabei sann er über das eigene Leben nach undstellte fest wie viel Glück er gehabt hatte nun Dominus Ursus seinen Herren nennen zu dürfen.


    "Ich glaube ich weiß was du meinst. Wenn ich mich gut benehme wird morgen der erste Tag meines Lebens sein, an dem ich ohne Schläge sein werde."


    Aber er war stolz, das all die Schläge und Demütigungen sein Rückrad nicht brechen konnten und dies zeigte er nun in jeder Faser seines Körpers, denn Bashir war ein Gleichgestellter. Nur langsam fing Cimon an dies auch zu verinnerlichen. Denn noch immer sah er ein wenig auf den Mann auf.
    Der bescheidene Tonfall fiel Cimon auf, doch er wusste das auch er oftmals sein eigenes Können niederredete, bei ihm allerdings aus Furcht etwas falsch zu machen. Bei Bashir würde es sicher andere, wesendlich vernünftigere Gründe geben, dessen war er sich sicher.
    Freude war in Cimons Augen zu sehen als Bashir die Möglichkeit einräumte das er ihn lehren könnte ...


    "Ich danke dir, Bashir. Ich werde heute meinen Herren fragen, wenn es eine Gelegenheit dazu geben wird. Vieleicht können wir uns die Zeit nehmen, wenn wir die Pferde auf die Weide bringen. Obwohl ich dann zunächst etwas mit Arbo arbeiten wollte. Atonis sagte einmal dass ein Tier, egal wie gut es erzogen war, die Dinge verlernt und wie ein Mensch den Müßiggang übt, wenn man nicht immer wieder mit ihm arbeitet. Aber er sagte auch das es das gleiche sei wie bei Sklaven ..."


    Cimon beendete seinen Gedanken nicht. Er senkte leicht den Kopf und schluckte schwer. Er hatte immer gut gelernt und war ein braver Sklave gewesen. Doch dieses 'Arbeiten' endete oft mit Strafe. Dennoch beschützte er stehts und ständig seinen Herren. Wohl aus Angst was für ein Herr nach ihm kommen mochte. Oder aus Treue. Jetzt vermochte er dies nicht mehr zu sagen. Doch er wusste das es bei seinem jetzigen Herren die Treue sein würde, die ihn dazu bringen könnte, sich in ein fremdes Schwert zu werfen.


    Der Schatten verschwand langsam aus Cimons Gesicht und er schaute mit einem eher seltsam wirkenden Lächeln Bashir an. Dies war sein erstes gutes Gespräch unter Gleichen seit langem. Und es schloss sich einigen sehr guten Gesprächen mit seinem Herren an. Und wieder dankte er den Göttern, auch wenn er ihre Namen nicht kannte. Aber irgendwelche der vielen Götter würden schon auf ihn acht geben.


    Nun merkte er das er mit der Reinigung der Box aufgehört hatte und wand sich dieser Arbeit rasch wieder zu.


    "Bitte verzeih, Bashir. Ich habe mich ablenken lassen. ...
    Danke."


    Dieses eine Wort gab er leise und halb abgewand von sich. Mit einem nun ehrlicheren Lächeln machte er weiter und bewunderte dabei immer wieder Hektor. Er nahm sich vor von nun an immer etwas dabei zu haben. Damit wenn er alleine herkommen würde, er auch Hektor etwas geben konnte. Allerdings würde Arbo natürlich immer als erster etwas bekommen.

  • Auch Bashir schaute nachdenklich drein, als er Cimons Blick sah. Auch er hatte mit der Arbeit innegehalten und kraulte Hektor gerade nur. Man konnte förmlich sehen, wie es in Cimon arbeitete, wie er Bashirs Erzählung mit selbst Erlebtem verglich. Und natürlich interessierte es Bashir, zu welchem Ergebnis Cimon dabei kam.


    "Ja, ich glaube auch, daß es so sein wirrd. Stell Dirr vorr, mein Herrr hat mich sogarr schon einmal nach Rrom geschickt, um dorrt etwas fürr ihn zu errledigen. Ich hatte seine Errlaubnis, mirr die Stadt ein wenig anzusehen und etwas Geld hatte err mirr auch dafürr gegeben. Nie wärre mirr die Idee gekommen, zu fliehen. Wo sollte ich auch hin? Wo mich verrrstecken? Nein, es geht mirr hierr gut und ich mag meinen Herrrn, warrum sollte ich sein Verrtrrauen mißbrrauchen? Err besitzt meine Trreue und hat sie auch verrdient." Erst als er all dies aussprach, wurde ihm so richtig klar, wie wahr es tatsächlich war.


    "Ich werrde meinen Herrrn ebenfalls frragen. Es kann ja auch nicht schaden, wenn ich meine Fähigkeiten auffrrische." Gerade bei Kampfesfertigkeiten brauchte es regelmäßige Übung, um gut zu bleiben. Nicht umsonst verbrachten die Soldaten hier täglich Stunden mit Training. "Derr Mann hatte Rrecht. Auch ein Pferrd muß immerr wiederr laufen, um ausdauerrnd zu bleiben. Und man muß es rreiten, damit es nicht verrlerrnt, die Zeichen zu errkennen, mit denen man ihm sagt, was es tun soll. Ich bewege Hektorr jeden Tag. Sollst Du das mit Arrbo auch tun?" Wenn sie sich mit den Zeiten absprachen, konnten sie das zusammen tun. Das würde gleich noch etwas mehr Spaß machen.


    Noch während er sprach, sah er die Veränderung in Cimons Miene. Traurige Erinnerungen schienen ihn zu überkommen und Bashir wartete leicht beklommen ab. Was mußte Cimon schreckliches durchgemacht haben, wenn er davon sprach, daß er nicht einen Tag ohne Schläge erlebt hatte? Der Parther wartete. Bis endlich Cimon wieder aufschaute, mit einem eigenartigen Lächeln auf den Lippen. "Da gibt es nichts zu verrrzeihen. Solange wirr uns jetzt rranhalten." Er lächelte ebenfalls und machte schwungvoll und fleißig mit der Arbeit weiter.

  • Was Bashir nun erzählte ließ Cimon staunen. Doch er nickte nur und sah Bashir respektvoll entgegen. Dieses Vertrauen war wirklich sehr viel wert. Er hoffte nur auch jemals solch ein Gefühl bei seinem Herren zu erzeugen.
    Als er ihm dann noch sagte das es nichts zu verzeihen gab und dass auch er nachfragen würde erhellte sich Cimons Mine sichtbar und diesesmal Blieb der Ausdruck der Freude lange bestehen.


    "Nach Rom? was für ein schöner Gedanke.... Doch ich hätte Angst. Weißt du ... noch nie war ich allein. Nur für mich und habe eine Entscheidung getroffen...noch nie.
    Es wäre wirklich wunderbar, wenn wir gemeinsam mit den Pferden arbeiten könnten."


    Schnell hatte er das Thema gewechselt und versuchte so von seiner eigenen Schwäche abzulenken. Cimon war wirklich froh, das er mit Bashir jemanden gefunden hatte mit dem er dieses seltsam freie Sklavenleben erforschen konnte. Doch zu offen wollte er es nicht zeigen, denn er befürchtete noch immer das der andere über ihn lachen könnte.
    Was dann folgte gab ihm einerseits ein gutes Gefühl, denn es gab nichts zu verzeihen...und andererseits ließ es ihn kurz zucken. Aber ein Schlag blieb aus. So machte er sich, weiterhin mit dieser Freude im Gesicht daran die Box fertig zu reinigen und einzustreuen. Danach musste er noch den Dreck weg machen und war glücklich darüber so Bashir mehr Zeit mit Hektor verschaft zu haben.
    Immer wieder lächelte er den beiden zu und pfiff zwischendurch sogar leise vor sich hin. Er konnte es nicht wirklich gut, aber Singen konnte er noch viel weniger. Also begnügte er sich mit diesem seltsam klingenden Halbpfeifen.


    Als er fertig war bemerkte er wie durchgeschwitzt er war und voller Schrecken bemerkte er das es die neue Kleidung war, die sein Herr ihm gekauft hatte, die nun aussah als würde er sie bereits Tage anhaben.


    "Die Box ist fertig. Bitte verzeih, doch ich muss jetzt zum Haus meines Herren. Wenn unsere Herren zustimmen werden wir uns sicher bals wiedersehen. Vieleicht schon morgen, wenn wir die Pferde auf die Weide bringen. Danke Bashir. Vielen Dank nochmal."


    Cimon sprach schnell und es war ihm anzusehen das er rasch nach Hause wollte, um seinen Herren nicht zu erzürnen. Dabei verließ das neugewonnene Strahlen aber in keinem Moment seine Augen.

  • Bashir war auch nicht wenig stolz darauf, daß sein Herr ihm so vertraute und zeigte diesen Stolz auch. "Es warr grroßarrtig, Cimon! Diese Stadt ist hat zwarr auch echt finsterre Seiten, aberr diese Bauwerrke und derr ganze Trrubel und was es da alles gibt! Dinge aus aller Welt, Menschen aus aller Welt! Ich muß schon sagen, die Römer brringen wirrklich was zustande." Seine Augen strahlten in Erinnerung an das Erlebte. "Du hast noch nie Entscheidungen fürr Dich getrroffen? Oh, das kann man lerrnen. Wenn Dein Herrr ein guterr Herrr ist, dann wirrd err es Dich mit derr Zeit lehrren." Sie arbeiteten Hand in Hand weiter. Bashir war Cimon tatsächlich dankbar dafür, daß der die Box übernahm und ihm das Pferd überließ. Nicht, daß es ihm viel ausmachte, die Box zu säubern, aber natürlich war die Arbeit am Pferd viel angenehmer. "Gut, dann morrgen vorrmittag, ja? Ich denke schon, daß wirr uns hierr trreffen werrden. Wenn derr Herrr aus dem Haus geht, dann komme ich fürr gewöhnlich hierrherr. Dein Herrr wirrd sicherr etwa zur gleichen Zeit zum Dienst müssen."
    Schade, daß Cimon sich bereits verabschiedete. Doch Bashir hatte natürlich Verständnis dafür. "Danke für Deine Mithilfe, Cimon. Bis morrgen!" Ein wenig bedauernd blickte er seinem neuen Freund nach, dann brachte er Hektor in die Box zurück und fütterte ihn mit Heu.

  • Cimon hatte einen Großteil der Nacht damit verbracht die Ausrüstung seines Herren zu pflegen und zu pollieren. Die wenigen Stunden Schlaf hatten ihm ausgereicht. Und da Xenon so nett war jemanden anzuweisen, sich um Cimons dreckige Kleidung zu kümmern war diese am folgenden Tag sauger und trocken. Voller Dankbarkeit hatte er diese sehr früh am Morgen entgegengenommen, doch zog sie erst an, nachdem er noch vor dem Erwachen des Herren seine Übungen gemacht und sich anschließend gewaschen hatte. Zuvor hatte er seine alte, eher sperliche Kleidung angezogen.


    Kaum kam Leben in das Haus, stand er auch schon bereit, eben so wie Xenon es ihm erklärt hatte und da er sich sehr ausgiebig mit der Rüstung des Herren auseinandergesetzt hatte, war er eine sehr gute Hilfe beim Anlegen gewesen. Cimon zog die Kleidung des Herren noch zurecht und hatte ihm bewundernd nachgeschaut, als dieser zu seinem dienst gegangen war.


    Als nächstes erledigte er die angewiesenen Einkäufe und merkte wie schwer es war das Geld auszugeben, was sein Herr ihm gegeben hatte. So wurde es doch eine Tunika mehr als gefordert doch er achtete auch auf die Qualität. Nicht um besonders gut auszusehen, sondern um seinem Herren zu gefallen. Dabei hielt er sich an Xenons Kleidung und dessen Rat den er sich zuvor eingeholt hatte.
    Es war sehr schwer für Cimon ganz alleine die Entscheidungen zu treffen und Herr über das Geld zu sein. Ständig war er darauf bedacht nicht zu viel auszugeben.


    Nachdem er die Einkäufe nach Hause...ja, nach Hause gebracht hatte, fragte er noch in der Culina nach, ob er zwei Möhren oder Äpfel für die Pferde bekommen könnte. Er bekam jeweils zwei, die eh nicht mehr so schön ausgesehen hatten und bedankte sich sehr ausgiebig. Xenon fing an, den jungen Nubier wirklich gut leiden zuz können. Cimon bemühte sich mit allem was er aufbieten konnte, sich einzufügen und wenn er Zeit übrig hatte hier und da zu helfen. Etwas schweres zu tragen oder etwas von einem hohen Regal herunterheben. Er mochte die Menschen um ihn herum und wollte dies deutlich zeigen, auch wenn seine Mimik dies oft verschleierte.


    So ging er, mit einem kleinen Umweg, um das Lager noch etwas besser kenen zu lernen zu den papula. Dort führte ihn sein Weg direkt zu Arbo, den er freudig begrüßte und mit einer Möhre belohnte. Dann ging er zu Hektor und gab auch ihm eine. Freudig schaute er den Tieren kurz zu und stellte fest das Bahir noch nicht da war.
    Er holte die beiden Führhalfter der Tiere, legte das eine bei Hektor bereit und ging mit dem anderen zu Arbo. Nach einer ausgiebigen Begrüßung, kraulte Cimon Arbo in der Nähe des Ohres und führte ihn am Hals hinaus, während er langsam den Halfter über dessen Kopf streifte.
    Im Gang band er ihn fest und machte dann das gleiche mit Hektor. Dabei redete er ununterbrochen mit beiden und musste den Apfel, der für später gedacht war tapfer vor Hektor verteidigen. Dabei lachte er und sagte dem Wallach immer wieder er sollte Gedult haben.
    Die Warte zeit würde er nun damit verbringen die Ausrüstung für die beiden Pferde zu holen und auf bereitstehenden Böcken aufzulegen. Sicher würde auch Bashir diese pflegen müssen. Die Ausrüstung zum säubern und zur pflege musste herann geholt werden... Cimon lief fast, denn er wollte so viel wie möglich erledigen, bis sein neuer Freund, wie er hoffte kommen würde. Oder war er schon da gewesen? Dem wenigen Heu in der Box von Hektor zu urteilen war dies nicht der Fall gewesen.... was kein wirklich gutes Anzeichen war, dachte der Sklave, den verfressenen Wallach beobachtend.
    Cimon musste sich gut organisieren, damit er keine Wege zu oft ging und damit Zeit verschwendete. Es gelang ihm recht gut. Aber für die Reinigung der Box hatte er ganz sicher nicht mehr die Zeit. Es würde sich zeigen, wann Bashir kommen würde und Cimon machte es nichts aus die Drecksarbeit für beide wundervollen Tiere zu übernehmen. Denn so würden sie mehr zeit zum Reiten, Arbeiten und Reden haben.

  • Bashir hatte noch einige Arbeiten zu erledigen gehabt, bevor er in den Stall gehen konnte. So war er heute ein wenig später als sonst vor Ort. Und staunte nicht schlecht, als er Cimon bereit mit beiden Pferden beschäftigt sah. "Salve, Cimon", grüßte er erfreut. "Man, Du hast ja schon schwerr geschuftet, womit habe ich das verdient?" Er begrüßte Hektor und Arbo durch Streicheleinheiten und jeweils eine halbe Karotte. Dann griff er sich schnell einen Striegel und begann damit, Hektor zu bearbeiten.


    "Na, wie warr die errste Nacht im neuen Heim? Lebst Du Dich schon ein? Wie ist Dein Herrr so?" Bashir war natürlich neugierig. Cimon war ein ungewöhnlicher Mann, wie er fand. Und von Tribun Aurelius wußte er nicht allzuviel. Nur das, was er am Rande mitbekam. Und daß er mit seinem Herrn befreundet war.

  • Da Cimon immer wieder nervös den Gang entlang schaute sah er wie Bashir hineinkam und unterbrach seine Arbeit kurz. Alles lag bereit und er hatte bereits mit Arbos Box angefangen. Freudestrahlend stand er im Eingang zur Box und strich Arbo dabei über das Fell.


    "Salve, Bashir. Verdient? Mit einfach allem. Ich dachte so gewinnen wir Zeit."


    Als Bashir den beiden Pferden eine halbe Möhre gab und sie begrüßte wand Cimon sich leise und schlecht pfeifend um. Weiter arbeitend begann er zu antworten.


    "Es war eine gute Nacht, danke. Ich habe viel geschlafen...also mehr als sonst. Ich glaube ich lebe mich recht gut ein... Mein Herr... er ist der besste den ich mir wünschen konnte. Er gab mir Geld und ich habe mir Kleidung kaufen dürfen. ... Alleine. Er hat mich heute Morgen gelobt, weil ich seine Rüstung so gut gepflegt habe."


    Es sprudelte nur so aus ihm heraus und er war rasch mit seiner Arbeit fertig. Die einfache Schubkarre stellte er dann zu Hektors Box, dann würden sie nur einmal gehen müssen, denn es war noch ausreichend Platz darauf.
    Dann kümmerte er sich um Arbo. Striegelte ihn, kraulte ihn und redete zwischendurch leise mit dem Wallach, der sich gerne leicht gegen Cimon drückte, der stark wie ein Baum stehen blieb.


    "Wollen wir die Sättel und das Zaumzeug nach der Arbeit auf der Weide pflegen? ... Ach und..ich habe meinen Herren gefragt. Er will erst abwarten und mit deinem Herren alles bereden. Sie werden schon richtig entscheiden."


    ja, davon war er fest überzeugt. Sein Herr würde immer richtig entscheiden. Er hielt inne und strich nur leicht über Arbos Rücken als er im Gedanken versunken die Ferne anstarrte. Manchmal gab es diese Momente in seinem Leben in denen er nicht mehr hier und niergens anders war. der Geist leer und das Herz so unentlich schwer. Sein Gesicht war frei von Emotionen und er zeigte auch sonst keine weitere Regung.

  • "Da denkst Du bestimmt rrichtig. Je schneller wirr hierr ferrtig sind, umso mehrr Zeit können wirr damit verbrringen, mit den Pferrden zu arrbeiten." Während Bashir sprach, arbeitete er unbeirrt und sorgfältig weiter. Und hörte zu, wie Cimon offensichtlich begeistert von seinem Herrn erzählte. Anscheinend hatte er ein ähnliches Glück gehabt, wie Bashir mit Reatinus. Der Parther klopfte Hektor liebevoll den Hals.


    "Err hat Dich selbst Kleidung kaufen lassen? In derr Stadt? Das ist ungewöhnlich. Die meisten Herrren lassen einen errst nach Wochen aus dem Haus. Und was errzählen die anderren Sklaven so? Wirrd es in Rrom auch so sein oderr ist dorrt alles anderrs?" Dort mußte Cimon ja ein großer Haushalt erwarten. Hoffentlich waren die da nicht so wie die Flavier. Bashir erinnerte sich mit Grauen an die Dinge, die Phraates über die Flavier berichtet hatte.


    Die Box war dran und Bashir sorgte dafür, daß die Schubkarre schnell gefüllt wurde. "Ja, das ist eine gute Idee, das Sattelzeug auf derr Weide einzufetten und auszubesserrn. Dann können wirr das gute Wetterr genießen und ungestörrt rreden." Solange sie ihre Arbeit erledigten, konnte doch kaum jemand etwas dagegen haben.


    "Ich habe meinen Herrrn auch schon gefrragt. Err hat nichts dagegen, daß wirr trrainierren. Aberr err sagte, daß ich die Ferrtigkeiten nicht zu unpassenden Gelegenheiten anwenden soll. Das würrde ich eh nicht tun." Cimons Herr wollte also erst mit Reatinus sprechen. Das war auch gut. Dann gab es keine Mißverständnisse.

  • Also würden sie es auf der Weide machen. Cimon strahlte förmlich bei dieser Vorstellung. Und das alles bei diesem guten Wetter. Dann ging es um seinen Herren und Rom... Sein Blick glitt wieder in die Ferne...


    "Erst nach Wochen? War das bei dir so? Ich weiß nicht, ich war noch nie so...so frei. Aber es war sehr ...schön. Ich weiß nicht wie es Rom wird. Aber das Haus ist größer und viele Menschen leben da und .... oich glaube ich habe Angst vor den anderen Herren... "


    Das letzte sprach er leise aus und machte sich schnell daran die Box fertig zu machen, Heu nachzulegen und sein Geständniss zu vergessen. Hatte er wirklich grade zugegeben Angst zu haben? Cimon hoffte das Bashir ihm zumindest da nicht richtig zugehört hatte.
    Als bashir dann sagte das sein Herr nichts dagegen hatte leuchteten Cimons Augen. Also würden sie nur noch das Gespräch der beiden Herren miteinander abwarten müssen.


    "Das ist wirklich gut. Ich freue mich schon auf unsere ersten Übungen."


    Dann als er alles fertig hatte sah er das Bashir die Karre bereits gefüllt hatte und machte sich rasch daran sie weg zu bringen und zu lehren. Kaum war er zurück machte er die letzten Handgriffe um dann Arbo zu Satteln und den Gang zu reinigen, damit sie bald los konnten.
    Seine Augen wichen denen von Bashir aus, denn er hatte Angst... und er wusste wovor er wirklich Angst hatte ...
    So stand er neben Arbo sah zu dem anderen Sklaven und kraulte dabei abwesend das Tier.


    "Sag mal, Bashir? Hast du ein Zeichen? Eine Tätowierung? Oder irgendetwas anderes?"


    Es war eine sehr persönliche Frage, das wusste Cimon, doch mit wem sollte er sonst reden? Besser doch mit jemandem aus einem anderen Haus. Der Nubier wollte einfach mehr hören, mehr wissen, mehr verstehen. Seine Augen wurden leicht furcht bei dem Gedanken an diesen Nachmittag und er wand sich Arbo zu um ihm einen der beiden Äpfel zu geben. Hektor schien dies zu sehen und ein wenig beschwerend zu schnauben. Es brachte Cimon zumindest ein Lächeln wieder auch wenn er schwer schlucken musste. Langsam ging er zu Hektors Kopf strich ihm sanft über den Kopf und gab ihm mit der anderen Hand den zweiten und letzten Apfel. Dabei sah er dann Bashir stumm flehend an.

  • Bashir schüttelte den Kopf. "Nein, bei mirr warr es nicht so. Aberr ich hörrte es von anderren Sklaven. Wie es in Rrom sein wirrd, kann ich Dirr nicht sagen. Ich kenne die Familie nicht. Aberr sei frroh, daß Du nicht den Flavierrn gehörrst. Von denen habe ich schrreckliche Dinge gehörrt, wie sie mit ihrren Sklaven umgehen. Von Deinerr Familie habe ich sowas nicht gehörrt." Gut er kannte auch niemanden, der den Aureliern diente. Doch er wollte Cimon schließlich keine Angst machen. "Es wirrd schon gehen. Du gehörrst doch Aurrelius Urrsus und nicht den anderren. Hab keine Angst, Cimon. Wenn Dein Herrr so gut ist, wie Du mirr errzählt hast, dann wirrd er darrauf achten, daß es Dirr gut geht." Hoffte er jedenfalls für seinen neuen Freund.


    "Ja, ich frreue mich auch schon darrauf. Jetzt muß nurr noch Dein Herrr einverrstanden sein." Cimon schnappte sich die Karre und schaffte den Mist fort. In der Zeit streute Bashir Hektors Box neu ein. Dann sattelten sie die Pferde und reinigten die Stallgasse. Da Cimon merkwürdig still war, sagte auch Bashir eine ganze Weile nichts. Erst als er gerade fertig war mit Hektor, ergriff Cimon wieder das Wort. Und stellte eine für Bashir eigenartig klingende Frage. "Nein, ich habe kein Zeichen. Was fürr ein Zeichen meinst Du? Hast Du denn eines? Die meisten Sklaven tragen eine Tafel um ihren Hals, wenn sie das Haus verlassen."

  • Sie waren eine gute Einheit gewesen und halfen sich ungefragt gegenseitig. Cimon mochte diese Art der Arbeit und war Bashir wirklich sehr dankbar auch für die guten Worte die er fand. ZZwar wurde der Nubier sehr nachdenklich doch er wollte nicht nachfragen was es so grausames geben mochte. Er sah nur betroffen zu Boden und hoffte das es ihm gut ergehen mochte.
    Das für ihn wichtigste Thema war eh ein anderes. Zwar waren sie bereit zu gehen, doch noch stand er da und strich dem guten Hektor über die Stirn. Die Sklaven hatten also Tafeln? ja, das kannte er. Aber sein Herr verlangte etwas...etwas ganz anderes. Cimon brauchte einen Moment um sich zu fangen, sah sich nach Zuhörern um und kam Bashir näher, falls doch irgendwo jemand sein mochte.


    "Mein Herr... er verlangt das ich mich heute Nachmittag...zeichnen lasse. Bis jetzt habe ich soetwas in der Art nicht. Er will das ich im Nacken Tätowiert werde. Alle Sklaven der Familie sollen dieses Zeichen haben. Für ihn ist es ...normal...aber.. nicht für mich."


    Cimon sah zu Boden und konnte sich noch immer nicht mit dem Gedanken anfreunden sich im Nacken zeichnen zu lassen. Sein Herz schmerzte schon beim Gedanken daran.

  • "Komm, laß uns zurr Weide gehen. Dorrt sind wirr viel ungestörrterr." Vor allem war dort kein Knecht in der Nähe, der vielleicht lauschte, was die beiden zu reden hatten. Bashir setzte sich mit Hektor in Bewegung und erst draußen, als sie Platz genug hatten, um nebeneinander zu gehen, ergriff er wieder das Wort. "Ein Zeichen? Tätowierrt? Wie sieht solch ein Zeichen denn aus? Wo wirrd es angebrracht und wie grroß ist es?" Bashir hatte ja auch nicht so sehr viel Erfahrung mit der Sklaverei. Und daß in Rom solche Dinge durchaus üblich waren, wußte er auch noch nicht.


    "Du tust mirr wirrklich leid, Cimon. Heute Nachmittag? Ich bin frroh, daß mein Herrr so etwas nicht von mirr verrlangt." Er war im Grunde genauso verwirrt, wie Cimon. Alle Sklaven der Aurelier hatten so etwas? Es war ihm noch nie aufgefallen, also konnte es weder allzu groß, noch allzu aufdringlich sein. Trotzdem, es war eine Zeichnung fürs Leben und somit fand Bashir es ziemlich grausam. Was war denn, wenn Cimon doch einmal freigelassen wurde? Oder ließen die Aurelier nie jemanden frei? Das war merkwürdig. Sehr merkwürdig sogar. "Kann ich... kann ich irrgendetwas tun, um Dirr zu helfen?"

  • Cimon folgte Bashirs Vorschlag und wartete geduldig, auch wenn er dachte, das dieser ihm schon nicht merh antworten wollte. Vieleicht war seine Frage doch zu dumm gewesen und alles nahmen dies als selbstverständlich an. Aber die Worte die folgten zeigten ihm das seine Gedanken eher dumm waren. Er beschrieb Bashir das Zeichen so gut er konnte, zeigte die Größe und an seinem eigenen Nacken wo es sein würde. Sicher war es nicht groß, auch nicht besonders auffällig. Doch durch seine fehlenden Haare würde es sich anfühlen als wäre er gebrandmarkt. Zumindest dachte der Nubier so.


    Sein Herr verlangte es also nicht? Verwirrt schaute er Bashir an und nickte betroffen als dieser ihm sein Mitleid versicherte. Ob er helfen konnte? Cimon zuckte mit den Schultern während sie nebeneinander hergingen.


    "Ich weiß nicht... lenk mich einfach ab. Damit ich nicht mehr über heute Nachmittag nachdenke. Wir können ja Übungen mit den Pferden machen. Über unsicheren Weg gehen, dem Tier die Augen verhengen oder einfach ein wenig reitübungen. Wie schnelles Beschleunigen und Bremsen. Was denkst du?"


    Erwartungsvoll schaute er Bashir an und war froh, das er ihn hatte, um auf andere Gedanken zu kommen. Arbo schnaubte ein wenig und drückte sich kurz gegen den Nubier. Cimon lachte kurz auf und schlug dem Wallach freundschaftlich vor die Brust. Dabei dirigierte er das Tier aber wieder ein wenig zur Seite. Die beiden verstanden sich recht gut. So gingen sie Seite an Seite auf die Weide.

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    CUSTOS CORPORIS - TITUS AURELIUS URSUS

    Einmal editiert, zuletzt von Cimon ()

  • Kannst du dich um das Pferd kümmern hatte Cimon gefragt. Und Baldemar hatte nicht verneint. Ursus war mit seinen Offizieren beschäftigt. Vielleicht auch mit Septima. Was machte da schon den Unterschied? Gleichgültig betrat er die Stallungen. Pferde über Pferde. Der Germane blieb stehen. Seine Hand streifte die Boxen an denen er vorüber ging. Erinnerungen der Heimat kamen ungefragt.
    Narian murmelte er leise den Namen seines Hengstes. Wiehern begleitete ihn. Dann blieb er stehen. Ein prüfender Blick. Dies musste die richtige Box sein. Ein Wiehern, ein Scharren und er öffnete die Tür. Das Tier stieß leicht gegen ihn. Der Germane knurrte leise. Dann aber legte er mit langsamen Bewegungen den Halfter an und führte ihn in den Gang. Locker lehnte Baldemar sich nun in den Durchgang der Box. Sein Gesicht verzog sich. Hatte er wirklich Ja gesagt? Der Blick wechselte sich zwischen dem Tier und der Box ab. Den Apfel, den er von dem dunklen Sklaven bekommen hatte, nahm er nun in die Hand. Ein Wiehern erklang in dem Moment da er hinein beißen wollte. Der Germane hielt inne. Was?

  • Bashir liebte die Arbeit bei den Pferden. Es war eine Verbindung zu seinem alten Leben. Und zwar eine der wenigen positiven Verbindungen. Er striegelte Hektor, den er in der Stallgasse angebunden hatte, sehr gründlich. Als ein Mann die Stallgasse herauf kam, schaute der Parther interessiert hin. Und als er in die Box ging, in der das Pferd des Legaten untergebracht war, machte sich Enttäuschung in ihm breit. Eigentlich hatte er gehofft, heute Cimon zu treffen. Bisher hatten sie noch keine Gelegenheit gehabt, zusammenzutreffen. Aber vielleicht konnte der Mann dort ihm sagen, was mit Cimon war.


    "Salve, mein Name ist Bashirr, ich bin ein Frreund von Cimon", grüßte der Parther den Germanen, der gerade einen Apfel in der Hand hielt und sich anschickte, hineinzubeißen. Was dem Pferd nicht zu gefallen schien, denn es wieherte protestierend. "Das ist ja garr nicht mehrr Arrbo? Was ist mit ihm passierrt?"

  • Er hatte den Mann nicht gesehen. Er kannte ihn nicht. Herzhaft biss er in den Apfel. Das Pferd schnaubte verächtlich. Heilsa, Bashir. Weiterhin lehnte der Germane am Eingang zur Box. Ein Freund von Cimon? Was war das alles? Eine Verschwörung? Baldemars Schultern zuckten. Keine Ahnung. Prüfend sah er das Tier an. Vielleicht gegessen.
    Wer war schon dieser Arbo? Und wie hieß dieses Tier überhaupt? Der Germane glaubte nicht das das wichtig war. Baldemar, sagte er noch nach einer Pause. Hätte er fast vergessen sich vorzustellen. Er kam sich fremd vor. Er nickte Bashir zum Gruß zu. Ein Freund, ja? Was schon viele Worte für die erste Begegnung waren.

  • Heilsa? Bashir kannte den germanischen Gruß, hatte er doch einige Jahre in Germanien gelebt. Ein Schatten zog über seine Miene, als er an Valentina dachte, seine frühere Herrin. Die lakonische Antwort von Baldemar auf seine Nachfrage nach dem Pferd, fand Bashir nicht sonderlich komisch. Dieser Mann hatte eine eigenartige Auffassung von Humor, fand der Pferdeliebhaber Bashir.


    "Sehrr errfrreut, Baldemarr. Ja, ich bin ein Frreund. Wirr lerrnten uns vorr ein paarr Jahrren kennen, als euerr Herrr hierr sein Trribunat abgeleistet hat. Ich nehme doch an, daß derr Legat auch Dein Herrr ist?" Es war eine freundliche Nachfrage, bei der Bashir keineswegs beabsichtigte, Baldemar zu verletzen. Er konnte ja nicht ahnen, daß der Germane derart mit seinem Schicksal haderte.

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