[Officium] Comes Lucius Decimus Martinus

  • "Nun gut, ich danke dir für deine Zustimmung Commodus.


    Dann blickte ich zu Lucilla und sagte:


    Ich werde alles weitere in die Wege leiten wenn du einverstanden und dir sicher bist dass du den Posten ausüben willst?"

  • "Aber natürlich. Wie wäre es, wenn du mir alles zeigst und mir erklärst, was genau ich zu tun habe. Danach fange ich an und wenn ich Fragen habe, dann werde ich einfach zu dir kommen und dich löchern." Lucilla grinste ihren Cousin breit an.

  • Mir gefiel das Lächeln von Lucilla. Man sah dass sie sich freute den Posten bekommen zu haben.


    "Gut, dann darf ich dir erstmal recht herzlich zu deiner Ernennund gratulieren.
    Gerne können wir das so machen.
    Also, der Scriba einer Stadt ist dem Duumvir sowie den Magistraten einer Stadt unterstellt und bekommt von diesen, die Arbeiten zugeteilt.
    Ausserdem ist der Scriba für das Archiv der Curia zuständig.
    In diesem Archiv werden Kopien sämtlicher in der Curia erstellten Schreiben abgelegt. Den Rest werden wir dir bei Gelegenheit erklären.
    Und jetzt werde ich dir dein Officium zeigen. Bitte folge mir."


    Wir machten uns auf und gingen ins Officium von Lucilla.

  • Weider in meinem Officium angekommen machte ich mich daran das Modell der Stadt ein wenig zu ergänzen.


    Nach einger Zeit hatte ich ein erstes Ergebnis.
    Ich war gespannt ob es der Legatin gefallen würde und ging zu Ihr ins Colloquium Urbanus

    Einmal editiert, zuletzt von Flavia Messalina Oryxa ()

  • Noch immer ein wenig geschockt vom Tode Violas blickte ich auf und sagte:


    "Selbstverständlich habe ich Zeit. Wie kann ich dir helfen Vater? Was kann ich machen?
    Wie geht es Florus? Was schreibt er?"


    Ich hoffte nur dass mir nicht die Aufgabe zugetragen wurde mich um die Trauerfeierlichekeiten kümmern zu müssen, aber auch dies gehörte nun mal zu meinem Aufgabenbereich.

  • „Er möchte, dass wir herausfinden, wo sein Familiengrab liegt, damit sie dort beigesetzt werden kann. Wenn es noch keines gibt, schlage ich vor sie hier in Tarraco beizusetzen. Außerdem möchte er eine genaue Einhaltung der alten Riten. Ich möchte bitte, dass die Stadtverwaltung sich um die Beisetzung und die Trauerfeierlichkeiten kümmert. Entweder du hast selber die nötige Zeit, oder du beauftragst einen deiner Scriba damit.“

  • Ich hatte es befürchtet, doch auch dies musste gewissenhaft erledigt werden.


    "Ja Vater, ich werde mich darum kümmern.
    Sollte es kein Familiengrab geben, so werde ich eines bereistellen lassen.
    Auch werde ich verlassen die genauen Riten in Erfahrung zu bringen um dem Wunsch des Lucius Annaeus Florus zu entsprechen.
    Du kannst dich auf mich verlassen."

  • "Danke für dein Vertrauen. Auch wenn es keine angenehme Angelegenheit ist so ist es doch sehr wichtig dass wir uns um die letzte Ehre für Viola kümmern."


    Ich legte meine Hand auf Vaters Hand.


    Die Trauer war uns beiden ins Gesicht geschrieben und nicht zu übersehen.


    /edit: Ergänzungen

  • Lucilla klopfte und betrat das Officium von Martinus.


    "Ich komme wegen der Grabstätte der Gens Annae. Ich habe alle Städte überprüft. Es sieht so aus, als gäbe es im ganzen Imperium noch kein Familiengrab."

  • ich blickte von meinem Tisch auf und lauschte den Worten von Lucilla.


    "Ach, sehr fleissig. Nun ja, dann wird Tarraco wohl eine Grabstätte zur Verfügung stellen. Wie sieht es denn mit dem Ritual aus? Hast du da schon Näheres in Erfahrung bringen können?"

  • "Nein, soweit bin ich noch nicht gekommen." antwortete Lucilla etwas eingeschüchtert. Dennoch fragte sie sich, ob Martinus allen Ernstes erwartet hatte, dass sie nach dieser Zeit auch schon die Riten herausgesucht hatte. Es war ihr schon beinahe wie ein kleines Wunder vorgekommen, dass sie so schnell die Richtigen der unzähligen Verwaltungsakten gefunden hatte.


    "Ich werde mich jedoch sofort an die Arbeit machen." Damit verließ sie das Officium wieder.

  • Es dauerte einige Zeit, bis Luiclla wieder in Martinus Officium erschien. Sie hatte eine Weile gebraucht, den genauen Ablauf der Riten herauszufinden, doch sie hatte keine Mühen gescheut um das gesamte Begräbnisritual zusammen zu fassen.


    "Ich bringe dir den Ablauf eines Begräbnisses. Soll ich es dir kurz auflisten?"


    Als Martinus nickte begann sie nüchtern von ihrem Papyrus zu lesen:
    "Normalerweise wird die Tote in der Casa ihrer Gens aufgebahrt, so dass alle, die es möchten, von ihr Abschied nehmen können. Am Tag des Begräbnisses dann wird sie mit einem Trauerzug auf einer Bahre zur Begräbnisstätte gebracht. Dort wird ihr ein Finger abgetrennt, welcher am Ort der Verbrennung in der Erde vergraben wird, um diesen Ort zu heiligen. Die Tote wird sodann mit ihren Kleidern, Schmuck, eventuell persönlichen Gegenständen und Speisen auf den Holzstoß gelegt und es werden ihr die Augen wieder geöffnet. Der Holzstoß wird entzündet und solange das Feuer brennt ist es üblich, dass die Verwandten beim Feuer wachen und klagen. Die letzten Funken in der heißen Asche werden mit Wein gelöscht."


    Lucilla atmete kurz durch und schluckte, ehe sie fortfuhr: "Die Gebeine und die Asche der Toten werden in einer Urne gesammelt, und samt einer Totenmünze und einem Salbfläschchen in das Familiengrab oder ein Erdgrab gelegt. Drei Handvoll Erde werden über die Urne geworfen umd anzuzeigen, dass niemand mehr die Götter und die Altäre beflecken darf. Danach darf das Grab nur noch durch die Angehörigen betreten werden. Es folgt ein Opferritual."


    Lucilla nahm das zweite Papyrus zur Hand und las weiter: "Die Gäste werden mit Wasser besprengt um sie zu reinigen. Anschließend werden die Opfer dargebracht. Zuerst eines, um das Grab zu weihen, danach eines für die Laren um die Familie zu reinigen."


    "Später findet ein Leichenmahl statt, an dem offiziell nur Familienmitglieder erscheinen." Lucillas Stimme wird nun wieder etwas lockerer. "Und neun Nächte nach dem Begräbnis gibt es eine Totenfeier in der Casa der Familie."


    Lucilla schaute zu Martinus: "Worum wir uns also womöglich kümmern müssen ist eine Grabstätte, die Leichenträger für den Trauerzug, die Vorbereitung der Verbrennung, persönliche Gegenstände zu besorgen, welche der Toten bei der Verbrennung beigelegt werden sollen, die Urne, ein Priester und die Opfertiere."

  • "Erstaunlich! Du hast hervorragende Arbeit geleistet! Bravo!"


    Dann überlegte ich kurz und setzte fort


    "Gut, dann setze doch bitte einen Brief an Lucius Annaeus Florus auf indem du ihm über den Stand der Dinge informierst und ihn um seine Zustimmung zu dem Ablauf bittest. Er befindet sich zur Zeit vor Numantia. Schicke einen Boten mit dem Brief dort hin.
    Ich werde mich um die Grabstätte der Gens kümmern.
    Des Weiteren kümmere dich bitte darum dass der Leichnam von Viola aus dem Valetudinarium in die Casa gebracht wird. Doch da sehe ich ein Problem dabei. Die Gens Annaea hat noch keine Casa errichtet. Sprich dich auch diesbezüglich mit dem Pater Familia ab."


    Es war viel zu erledigen um die Beisetzung von Viola zu organisieren.

  • Eine ganze Weile später betritt Lucilla erneut das Officium.


    "Martinus, ich habe Nachricht von Lucius Annaeus Florus bekommen." Sie zeigt ihm den Brief und ist ein wenig beschämt darüber, dass sie die Information über das Familiengrab nicht herausgefunden hatte.


    "Wenn du erst einmal nichts weiter für mich zu tun hast, dann werde ich nun veranlassen, dass Violas Leichnahm zu uns gebracht wird. Ich werde mich selbst um die Aufbahrung kümmern, wenn es dir recht ist."

  • Ich las den Brief sorgfältig durch.


    "Ach Lucilla, mach dir keine grossen Gedanken darüber.
    Du hast alles versucht um in kürzester Zeit die Informationen herauszufinden. Das mit dem Familiengrab hätte auch ich nicht gewusst.


    Ja, mach das so, veranlasse die Überstellung des Leichnams in unsere Casa und kümmere dich um den Blumenschmuck.
    Du weisst ja wie so etwas ablaufen soll.
    Ich verlasse mich da ganz auf dich."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!