Mit einer Handbewegung winkte Victor einen vorübereilenden Sklaven herbei und trug ihm auf für etwas zu trinken zu sorgen. Dann wandte er sich wieder Lucanus und seinem Problem zu.
"Nun, vor dem Gesetz ist es natürlich herzlich egal, für was oder wen sich irgendjemand hält. Einzig wichtig ist natürlich, was jemand ist."
Oder zu sein schien, aber darum ging es jetzt gerade ja nicht.
"Was den Raubmord angeht: Ich persönlich würde mich an die althergebrachten Gesetze halten und sagen dies wäre ein Fall für die Todesstrafe, weil der Täter ein Sklave ist. Es kann aber durchaus Richter geben die dabei keinen Unterschied zwischen Freien und Unfreien machen, dann muss man sich an den Codex iuridicalis halten. Ist der Tote ein Sklave dann muss der Schuldige oder gegebenenfalls sein Dominus den entsprechenden Gegenwert ersetzen."
Die letzte Frage hingegen konnte Victor nicht so ganz ernst nehmen. Klar war wodrauf der junge Flavier wahrscheinlich hinauswollte, abert trotzdem musste der Senator lachen.
"Nun erwerben kann jeder Dieb etwas mit seinem geraubten Geld, man kann es ja den Sesterzen selten ansehen, wem sie eigentlich gehören. Die Frage ist wohl eher ob er es im Falle seiner Ergreifung auch behalten darf, aber dem ist nicht so."