• Ich will aber nicht Göttern dienen, Victor, ich will den Menschen was gutes tun. Ist das wirklich so verwerflich? Und Scriba.. ich werde doch nicht Steine tragen! Und Heirat? Albina entschied, ihre Unschuld ins rechte Licht zu rücken Ich lebte bis jetzt nicht gerade als jemand, der von einer Feier in die andere stürzte! Und es gibt niemenden außer dir... Victor, ich will Dir keine Vorwürfe machen, ich darf es nciht und es wäre dir gegenüber ungerecht. Aber außer Dir gibt es niemanden, Victor. Albina versuchte diese Worte nicht weinerlich auszusprechen. Sie empfand auch so, wie sie sprach. Anscheinend hat sie schon lange Gedanken darüber gemacht, die nun jetzt in den Raum gestellt werden.niemanden, dem ich so vertrauen kann. Dir und Macer. Ich habe ihn heute kennengelernt. Er bat mich, ihn nach Ostia zu begleiten. Meinst Du, ich darf es? Sie schwieg, ohne Victor zu sagen, dass sie die Entscheidung eigentlich schon getroffen hatte.

  • "Du frevelst wider die Götter, wenn du meinst dass der Diesnt an ihnen nichts Gutes für die Menschen bringt... außerdem, wa sist in zehn Jahren? Oder zwanzig? Willst du dann immernoch scriba in irgendeiner Kleinstadt sein, weil Karriere wirst du in dem Verwaltungszweig in Roim und Italia nicht machen."


    Tja, da war die Diskussion doch wieder auf dem besten Weg dort zu enden, wo sie immer enden würde. Als ob es Victor nicht gewusst hätte. Irgendwo war er es ja müde immer gegen die Mauern jugendlichen Trotzes anreden zu müssen. Außerdem stand Albina wohl kurz davor in Tränen auszubrechen, so wie sie sich anhörte, etwas das Victor nicht unbedingt begrüßenswert fand.


    "Na na, so schlimm wird es schon nicht sein..." Was sollte man auch sonst dazu sagen, dass sich Albina wohl einsam fühlte. Vielleicht eine Shoppingtour anbieten? "Nun, ich bezweifle das Macer etwas unanständiges mit dir anstellt und Ostia ist nun nicht so weit weg wie Alexandira, also von mir aus... begleite ihn ruhig."

  • Auch wenn Albina vielleicht so ausgesehen hätte, dass sie gerade weinen würde, tat sie das nicht und eigentlich wollte sie das nicht. Sie dachte nur, sie würde damit weiterkommen, doch es ging wohl in die Hose. Albina lächelte reumütig zu Victor. Ich überlege es mir. Die Reise nach Ostia in Begleitung von Macer wird mir wirklich gut tun. Ich hoffe, du wirst mich ein wenig vermissen. Sie lachte und zeigte ihm, dass sie keine Heulsuse ist. Ich habe ein wenig Kopfschmerzen, nichts besonderes, aber ich würde mich gern hinlegen. Sie runzelte kurz die Stirn. Wenn meinem Vater schlechter geht, schick mir bitte eine Nachricht. Und passe auf dich auf. Ihre Stimme klang vertrauensvoll und warm. Eine kleine Geste in seine Richtung als Abschiedszeichen und ihre schlanke Gestalt ging direkt zu ihrem Cubiculum.

  • Er nahm sie an der Hand und ging gemeinsam mit ihr durch das Atrium, raus in den Hortus.


    Das Wetter war für eine kleine Romanze wie geschaffen, strahlend blauer Himmel liesen Septima´s Augen noch mehr glänzen und ihr wohlgepflegtes Haar schien fast wie ein Spiegel, die Sonne zu reflektieren, es war unglaublich schön und fein.


    Gefällt dir die Casa? Er drehte sich zu ihr um und schaute ihr gespannt in ihr Gesicht, Macer konnte sich einfach nicht satt sehen...

  • Schnellen Schrittes kam Macer ins Atrium. Noch ehe sich ein zartes Lächeln auf ihre roten Lippen geschlichen hatte, war der junge Octavia zu ihr getreten, hatte seine Arme um ihre Taille geschlungen und ihr ohne langes Zögern einen Kuss auf die Lippen gegeben.


    Septima blieb keine Zeit zur Abwehr und selbst wenn sie es geschafft hätte, wäre jegliche Gegenwehr spätestens in dem Moment verschwunden, wo ihre Lippen sich berührten. Ihr Körper entspannte sich eine wenig und sie ließ sich sanft in Macers Armen halten.


    ‚Ich habe dich vermisst…’ Oh, was lösten diese Worte für eine wohlige Wärme in Septima aus. Für den Moment hatte sie ihr Anliegen, weswegen sie überhaupt hier her gekommen war, völlig vergessen.


    Auf Macers Anweisung, dass sie in den Hortus gehen sollten, nickte Septima nur mit einem glücklichen Lächen und genoss die Berührung, als er nach ihrer Hand griff und sie gemeinsam in den Hortus gingen. Wie schön könnte doch alles sein…


    Ob ihr die Casa gefiel? Septima grinste. „Was ich bisher von der Casa gesehen habe, ist recht hübsch. Allerdings beschränkt es sich auf das Atrium und einen ersten Blick auf den Hortus.“ erwiderte sie amüsiert. Macer wirkte aufgeregt und Septima spürte selbst, wie ihr Herz schneller schlug und nur all zu deutlich konnte sie seine Hand spüren, die die ihre hielt. Und doch kehrte die Unruhe zurück. Immerhin war Septima wegen einer ernsten Angelegenheit hier. Nur wie sollte sie darauf zu sprechen kommen?

  • Nungut, leider ist die Casa hier nicht sonderlich hübsch. Man hat versucht, wenigstens das Atrium schmuck herzurichten. Der Rest besteht nur aus schlichten Gängen mit Officii und Cubicula.
    Es war eine reine Arbeits-Casa, es wohnten ja nichtmal viele hier, schade eigentlich.


    Beide waren nervös, Macer, weil er unsicher war, wieso sie hergekommen war und Septima, das wusste er nicht. War sie wirklich nur hergekommen, um ihn zu sehen oder wegen etwas anderem. Macer bekam es mit der Angst zu tun, sollte ihre "Beziehung" enden bevor sie richtig begann? Da swäre wohl ein kleiner Weltuntergang für den jungen Octavier...


    Lass uns hier hinsitzen. Möchtest du etwas zu trinken? Er deutete auf eine kleine Bank, gerade genug Platz für zwei Verliebte. Ihre Hände waren wie verschweist, Macer wollte sie am liebsten nie wieder loslassen.


    Seine Augen blickten in die ihrigen, irgendetwas wollte sie sagen, das konnte er spüren. Doch was war es? Er konnte nur spekulieren und hoffen...

  • „Du hast erzählt, dass nur dein Verwandter und du hier wohnen, von daher fehlt wohl die weibliche Hand in der Casa.“ erwiderte Septima amüsiert. Wie gerne wäre sie es, die den weiblichen Touch in die Casa bringen würde. Doch dies waren müßige Gedanken, die zu nichts führten.


    Sie setzten sich auf eine Bank im Hortus und ihr Blick ging auf ihrer beider Hände. Vorsichtig versuchte sie, ihre Hand aus der von Macer zu entwinden. Dabei genoss sie das sanfte Streicheln, während die Hände auseinander glitten und sie ihre nun im Schoß zusammen faltete. Septima mußte tief durch atmen, ehe sie die Sprache wieder fand. „Ähm... Nein danke, nichts zu trinken.“ lehnte sie seine freundliche Aufmerksamkeit ab. Langsam gingen ihre Augen von ihren Händen zurück zum Gesicht des Mannes neben ihr. Ihr wurde unglaublich schwer ums Herz als sie in seine blauen Augen schaute. „Ich...“ erneut mußte Septima tief durch atmen und ihren Blick wieder senken. „Ich muß dir etwas sagen.“ Diese wundervollen Augen...

  • Da geb ich dir recht, eine Frau würde hier sich austoben können. Ach wie schön es wäre, wenn Septima diese Frau sein würde, die Casa könnte wieder in altem Glanz strahlen.


    Sie entzog sich seiner Hand. Wieso? Sie wurde immer unruhiger, jediglich ihre Blicke schenkten Macer noch etwas Wärme, der Rest machte ihm Angst.


    Du musst mir etwas sagen? Dann schieß los..! Er schaute sie ermutigend an, sie sollte ihn nicht länger auf die Folter spannen.


    Doch was war es, dass sie ihm sagen wollte. Etwa eine Liebeserklärung? So wunderbar dies klang, so wenig glaubte Macer daran. Vielleicht würde sie das alles hier gleich beenden, er bekam wieder Angst...

  • Es zerriss ihr das Herz. Septima wollte Macer nicht die Wahrheit sagen, aber genau deswegen war sie hier her gekommen. Seine Augen... Septima war sich sicher in Macers Augen die gleichen Gefühle zu lesen, wie sie sie für ihn empfand, und trotzdem gab es für sie beide keine Zukunft.


    Von Unruhe getrieben, erhob sie sich von der Bank und trat zwei Schritte weg von ihm. 'Ich kann es ihm nicht sagen, wenn er mich so anschaut.' ging es ihr durch den Kopf und ein kleiner Schauer fuhr ihr über den Rücken, da sie Macers Blick hinter sich spürte. Noch einmal holte sie tief Luft. „Ich bin hier um dir Lebwohl zu sagen.“ brachte sie mühsam über ihre Lippen, blieb jedoch weiterhin mit dem Rücken zu ihrem Liebsten stehen.

  • Irgendetwas war falsch, sie war anders als sonst. Gar nicht mehr so fröhlich und augeschlossen, Septima wirkte verkrampft und innerlich zerrissen.


    So war es für Macer nicht ganz überraschend, als sie sich abwand und ihm diese bitteren Worte sagte. Er versteinerte, er konnte keine Reaktion bringen. Man hätte so etwas in der Art ahnen können, ein Plebejier war nunmal nichts für eine Patrizierin. Doch war diese Welt wirklich so brutal, so verzerrt durch die Machtgelüste der großen Gentes?


    Septima...wiw..wies..wieso? Er brachte diese Worte erst nach einigen Anläufen heraus. Was würde sie antworten? Hatte sie sich in einen anderen verliebt? Vielleicht liebte sie ihn doch nicht? Es wäre noch verträglich, eine einseitige Liebe ist zu verschmerzen. Schlimmer wäre es, wenn es Fremdkörper wären, die die ihrigen trennte...

  • Wieso?


    Dieses eine Wort hallte in ihrem Geist nach. Langsam drehte sich Septima wieder um, schaute auf die Trümmer einer Liebe, der die Gesellschaft noch nicht einmal eine Chance gegeben hatte, sich richtig zu entfalten und zu erblühen. „Weil es nicht geht. Weil…“ Septima musste sich kurz räuspern um gegen ihren Kloss im Hals ansprechen zu können. „Weil ich einen anderen Mann heiraten soll.“ sagte sie dann schnell und dreht sich wieder um. Es war so schwer die Fassung zu behalten. Leise kullerten die ersten Tränen über ihr Gesicht und Septima schlang selbst ihre Arme um sich um nicht vor den Augen des Mannes den sie glaubte zu lieben, zusammen zu brechen.

  • Der Satz schlug ein wie ein Blitzschlag, sie war bereits "vergeben". Auch wenn Macer mit dieser Situation irgendwann gerechnet hatte, nicht in diesem Moment, nicht zu dieser Zeit. Es sollte doch alles so perfekt laufen, ihr Beziehung hätte gedien können. Endlich hatte Macer jemanden gefunden, dem er sich anvertrauen konnte, den er ins Herz schloss. Nach all den Enttäuschungen in seinem Leben, war das seine erste richtige Liebe und auch diese sollte wieder beendet sein?


    Sie war ihm wieder abgewandt, doch das war falsch. Sie sollten das gemeinsam bewältigen, noch war in Macer ein Funken Hoffnung, es musste dich die wahre Liebe geben.
    Septima, komm wieder her. Es klang eher wie ein verzweifelter Versuch, sie an sich zu reißen und umklammern zu wollen, für immer. Doch Macer wollte ihr seine Gefühle offenbaren, sie konnten sich Lieben, Heirat hin oder her, man kann doch die Liebe nicht einfach zerstören.


    Er wartete, nun wurde auch er überwältigt, seine Gedanken an ein Leben ohne diese wunderbare Frau war einfach zu viel. Es musste kindisch, schwach aussehen, als die ersten Tränen auch über Macers Wangen ronnen. Aber was brachte das Verstecken der Gefühle, es machte keinen Sinn mehr...
    Seit wann weißt du das? Diese Frage schwirrte ihm als erstes durch den Kopf, er hatte tausend davon, doch würde es überhaupt Sinn machen sie alle zu stellen. Würde dann nur die bittere Wahrheit noch mehr schmerzen?

  • Er rief sie zu sich. Eine Mischung aus Bitte und Befehl, zumindest hörte es sich so für Septima an. Doch genau das hatte sie gebraucht. Mit den Finger strich sie sich die Tränen fort, versuchte die Spuren zu vertreiben. Ein letztes Mal tief durchatmen, die Schultern straffen, dann drehte sie sich langsam wieder um.


    Er weinte! Macer rollten ebenfalls die Tränen über die Wangen! Septima konnte es nicht glauben. „Oh nein, bitte… nicht.“ sprach sie erschrocken und ging die zwei Schritte zu ihm zurück und setzte sich wieder auf die Bank. Sanft griff sie nach seinen Händen, umschloss die starken Hände des Mannes vor ihr mit den eigenen kleinen. „Bitte… nicht weinen.“ Sie kämpfte selbst gegen dieses hässliche Gefühl der Ungerechtigkeit an und schaute in diese blauen, traurigen Augen. „Es tut mir so leid.“ Als ob diese Worte irgend etwas wieder gut machen könnten.


    Macer hatte sie etwas gefragt. Seit wann sie es wusste. „Gestern… Manius bat mich gestern zu sich und…“ Ihre Stimme versagte. Es fiel Septima um einiges schwerer, es Macer zu sagen, wenn sie ihn anschaute. Sie senkte den Blick auf ihrer beider Hände. Sanft strich sie über Macers Handrücken.

  • Sie kam zu ihm, immerhin hielt Septima noch zu Macer. Man sah ihr an, dass sie ebenfalls geweint hatte, doch jetzt nicht mehr. Macer nahm sich wieer etwas mehr zusammen und wischte die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn ihm zum weinen war.
    Nein, ich versuchs...es ist nur..es muss dir nicht Leid tun. Er konnte nicht in ganzen Sätzen sprechen, all zu bitteren Beigeschmack hatten diese Worte. Wieso hatte er sich denn überhaupt auf eine Tiberia eingelassen? Er konnte nichts dafür, die Liebe hat sein eigenen Kopf.


    Es war also in der Tat Durus gewesen, der geschätzte Consul. Plötzlich stieg in Macer der pure Hass auf, nicht unbedingt auf ihren Onkel, sondern vielmehr auf die Gesellschaft. Wie sich die Patrizier emporhoben, über alle Köpfe hinweg die Liebe ihrer Mitglieder bestimmten, Gefühle waren für sie völlig fremd.
    ...er hat dir dein Zukünftigen vorgestellt...stimmt´s? Macer wollte sich gar nicht vorstellen, welcher schmierige Mann es war, sicherlich kein so liebenswerter und gefühlsechter wie Macer es war [SIZE=7](sorry Ursus 8))[/SIZE].

  • „Nein, Durus hat mir lediglich mitgeteilt, dass er ein aussichtsreiches Heiratsangebot für mich erhalten hätte. Kennen tue ich den Mann nicht und…“ kurz blickte sie wieder auf und in Macers Augen. „… ich will ihn auch gar nicht kennen lernen.“ gab sie leise zu.

  • Ihr Worte klangen nicht nur sehr traurig, sondern auch schon resignierend. Macer musste in seinem Leben viel kämpfen, wie schlimm die Situation gwesen war.
    Du musst ihn nicht heiraten... Er wusste, dass dies eigentlich falsch war. Im Reich der Patrizier war die Heirat eine rein politische Angelegenheit, vermutlich wird es ein anderer junger Patrizier sein, möglichst politisch aktiv...
    Ich weiß nicht, wie es in dir aussieht. Was sind deine Gefühle? Eine idiotische Frage, doch etwa anderes fiel ihm nicht ein. Wenn sie denn wirklich verliebte Gefühle für Macer empfand, dann würde es schon ein Weg geben.

  • Erstaunen kennzeichnete ihr Gesicht. „Ich muß ihn nicht heiraten? Macer, was redest du da?“ fragte sie ihn völlig verwirrt. Was ging im Kopf des Octaviers vor sich?


    Wie es schien, stellte sich Macer die selbe Frage über ihr Inneres, nur das er es schneller aussprach. Septima hielt in der streichelnden Bewegung seiner Hand inne und entzog ihm langsam ihre Hände um sie erneut in ihren Schoß zu legen und einen Punkt zu haben, wohin sie schauen konnte. Sie musste zunächst ihre Gedanken sortieren, so dass ein Moment der Stille entstand.


    Septima sammelte allen Mut zusammen und schaute wieder in Macers Gesicht. „Du weißt genau das ich das nicht sagen darf. Es würde dir und mir zu weh tun.“ began sie mit ruhiger Stimme zu sprechen. „Es gibt nicht viel, was von einer Patrizierin verlangt wird, aber Fügsamkeit gehört dazu, somit werde ich mich in mein Schicksal fügen. Ich… wünsche mir nur, dass wir uns weiterhin als Freunde begegnen können.“ Dies war gewiss nicht die Art von Antwort, die der Octavier von ihr hören wollte, aber Septima war noch nicht bereit, ihre Liebe zu ihm laut auszusprechen. ‚Vielleicht ist es nur eine Schwärmerei und vergeht genauso schnell wieder, wie sie gekommen ist.’ versuchte sie sich selbst einzureden. ‚Aber warum tut es trotzdem so weh?’ Gefährliches Glitzern lag in ihren Augen und Septima versuchte die aufsteigenden Tränen weg zu blinzeln.

  • Sie hatte ja leider recht, natürlich musste sie heiraten. In patrizieschen Familien war dies üblich, er hatte keine Chance.
    Freunde? Macers Verblüffung war ihm ins Gesicht geschrieben. Er konnte nicht fassen, was er da gerade hörte. Septima, seine Septima wollte das alles nun beenden, obwohl es noch nicht einmal richtig begonnen hatte?


    Wieso gibst du so schnell auf. Wenn du dich einfach fügst, dann wirst du womöglich dein Leben lang unglücksein sein müssen. Es war die Verzweiflung in Macer, die das sagte. Was sollte er tun? Der Schmerz zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, verkrampft saß er da. Er hatte nach langer Zeit wieder eine Frau an sich rangelassen und was brachte ihm das Schicksal, wieder einen Rückschlag?


    -Nein, das kann nicht sein, warum ich?- Ihm brannte die Frage auf der Zunge und doch zögerte er. Was würde ihm eine Antwort bringen? Es würde die beiden vermutlich nur noch viel mehr ins Verhängnis stürzen. Doch trotz dieser Gefahr, der Angst, überwog die schiere Verzweiflung, mehr konnte in seinem Leben eh nicht mehr kaputt gehen...
    Septima, sei ehrlich, mir und dir gegenüber. Liebst du mich? Beim Auspruch der Worte zitterte Macer´s Stimme, er war nervös. Was würde sie antworten?

  • „Was bleibt mir anderes übrig als mich zu fügen?“ fuhr Septima Macer härter an als sie gewollt hatte. Was verlangte er von ihr? Das sie sich gegen ihren Vormund, ihren Onkel, den Consul auflehnte? Durus hatte all ihre Versuche, ihn manipulativ in eine andere Richtung zu bringen, abgeblockt. Nein, sie würde sich nicht offen gegen Durus stellen. „Das… das kann ich nicht, Macer.“ gab Septima kleinlaut zu. „Ich kann nur versuchen das beste aus meiner… unserer Situation zu machen, und so wie ich das sehe, ist es am besten wenn Durus nichts von dem Zwischenfall in der Casa Germanica erfährt. Vielleicht… vielleicht kann ich dich ab und zu besuchen kommen?“ fragte sie hoffnungsvoll nach. „… wenn mein Mann mich läst?“ Wenn sie es geschickt anstellen würde, so könnte sie den Octavier ab und an sehen, ohne das jemand dabei war oder es mitbekam. Diese kleinen Momente des Glücks würden ihr gewiss helfen, die schwere Bürde einer arrangierten Ehe zu tragen.


    Aber Macer gab keine Ruhe und er wollte von ihr wissen, ob sie ihn liebte. Diese Frage sorgte für weitere Unruhe in der jungen Frau. Ihre Hände knetend, kullerte wieder eine Träne über ihr Gesicht als sie in diese wundervollen, blauen Augen auf schaute.


    „Ego amo te.“ sprach Septima leise. Doch diese drei Worte würden sie nicht vor dem bewahren, was der Wille ihres Onkels war. „Aber was bringt uns das?“ fragte sie zurück und auch die zweite Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange.

  • Sie liebte ihn. Er liebte sie und doch waren beide unglücklich. Es könnte der glücklichste Moment in Macer´s Leben sein und doch war es ein verhasster. Ihm wurde übel, seine Gedanken machten ihn schwindelig. Was sollte er tun?


    Septima fing an zu weinen und Macer konnte nicht anders, als sie in den Arm zu nehmen und liebevoll auf die Stirn zu küssen. Erst als sich die beiden wieder gelöst hatten, war er gefasst genug, um weitersprechen zu können.


    Ego etiam amo te... Diese Worte brannten sich in sein Herz, er würde sie niemals vergessen können, NIE!
    Durus muss darüber nichts erfahren, doch ist die Lage wirklich so aussichtslos. Ich kenne deinen Onkel nicht besonders, ist in ihm wirklich so wenig Mensch? Für den Octavier kaum vorstellbar, wie herzlos manch Menschen handeln, vor allem, wenn es nicht um sie selber geht.


    ..Wir..Wir... Er wusste nicht, was er sagen sollte. Was sollte er denn auch sagen? -Es wird kein wir geben, Macer!- Sein Gehirn hat dies verstanden, doch seine Seele, sein Herz sprachen etwas anderes. Er wollte es einfach nicht war haben, dass dies neue Idyl so schnell zerstört werden würde.

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