[Geschäft] TAVERNE zum goldenen Hahn
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Hier ging es ein wenig lauter zu als im Lupanar, aber das störte Cupidus nicht weiter. Mit Vibulanus im Schlepptau bahnte er sich unter Zuhilfenahme seiner Ellbogen einen Weg in den hinteren Teil der geräumigen Schankstube. Als sie schließlich ein Plätzchen für sich ergattert hatten und auf den Wirt warteten, um Getränke zu bestellen, sagte Cupidus zu Vibulanus: "Was war das jetzt vorhin mit dieser Frau, von der du erzählt hast? Sie ist mit einem Anderen zugange?"
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"Anscheindend. Ich kenne sie nicht wirklich. Sie sieht nur gut aus."
sagte Vibulanus grinsend. Und trank einen großen Schluck Wein aus seinem Tonbecher. Der Wein war zwar nicht besonders gut, aber dafür auch nicht besonders teuer. Genau das richtige für einen Eques.
"Hast du dir eigentlich mal überlegt was du nach deinem Dienst machen willst ? Vieleicht ein eigener Hof ?"
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Cupidus nahm seinen Becher von dem Wirt entgegen, der die Schankstube mit seinem Tablett und spitzen Ellenbogen durchpflügte. Der erste Schluck war immer der schlimmste, dann ging es.
Allmählich spürte er schon die Wirkung des Weins, den sie im Lupanar getrunken hatten, ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und Cupidus entspannte sich zusehens."Ja, ein eigener Hof ist schon seit jeher mein Traum, dazu eine schöne Frau, dir mir ein paar kräftige Söhne schenkt...Nur weiß ich noch nicht genau, wo dieser Hof sein soll. Ich habe gehöhrt, dass es Hispania warm sein soll. Ich war noch nie im Süden, kann mir aber nicht vorstellen, dass es etwas schöneres als Germanien geben kann.
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"Naja das kommt darauf an was man als schön empfindet."
sagte Vibulanus und grinste immernoch. Bei dem Nachgeschmack des Weins verzog er allerdings etwas die Mine. Er würde größere Schlücke trinken müssen. Also stürzte er sofort den restlichen Becher hinunter. Dann schenkte er sich aus der einfachen Kanne gleich etwas nach.
"Ich würde ja eher nach Hispania, Italia oder Südgallien gehen. Da ist es schön warm und man ist auch noch in einem Landstrich mit richtiger römischer Kultur. In Aegyptus als Soldat dienen könnte ich mir vorstellen, doch dort leben ? Ne."
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Mit einem entschlossenen Zug leerte Cupidus seinen Becher und hielt ihn Vibulanus hin, damit dieser in auch füllen konnte.
"Wenn der Wirt wieder kommt, fragen wir ihn nach besserem Wein. Das Zeug hier schmeckt wie Essig", meinte er und verzog den Mund. Vielleicht hätten sie doch mit Bier Vorlieb nehmen sollen.
"Ich wüsste zu gerne, wie der Krieg in Parthien läuft. Man hört ja bisher nur Siegesmeldungen, wollen wir hoffen, dass es so bleibt. Sag mal, hast du eigentlich noch Geschwister?"
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"Ich habe noch einen jüngeren Bruder. Der lebt im Moment und wird gerade zum Sacerdos ausgebildet. Naja ich bin mal gespannt wann ich wieder was von ihm höre. Und du ?"
sagte Vibulanus ernst und trank dann zögerlich noch einen kleineren Schluck
"Ja, das ist wirklich eine gute Idee. Der schmeckt wirklich nicht übermäßig."
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"Sacerdos? Da hast du Glück, dann kann er für dich beten und opfern, es gibt nichts besseres als einen Priester in der Familie zu haben....
Ich habe noch zwei Brüder und eine Schwester. Beide sind einfache Bauern, die das Land bestellen. Meine Schwester war zwölf, als ich sie verlassen habe, das war vor vier Jahren. Seither habe ich sie nicht mehr gesehen und nur spärlich Briefe bekommen. Aber sie soll sehr schön sein," entgegnete er Vibulanus mit einem Augenzwinkern.Als er sah, wie sein Kamerad trank, musste er lachen, quälte seinen Wein hinunter und brüllte nach dem Wirt.
"Wollen mal sehen, was es sonst noch zu bieten hat." Er bestellte den besten Wein, den der Wirt vorrätig hatte und wartete gespannt. -
"Ja, es hat bestimmt Vorteile. Er betet zwar nicht Mars an aber mit Iuppiter fährt man bestimmt auch ganz gut. Bauern ? Und wo liegen den ihre Höfe ?"
sagte Vibulanus und grinste. Als Cupidus, dann den besten Wein bestellte war er etwas baff.
"Du musst ja Geld haben. Den besten Wein ? Na ich bin ja mal gespannt."
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"Meine Familie lebt in der Nähe der Stadt Augusta Raurica, am Oberlauf des Rhenus. Sie sind einfache Leute, keiner von ihnen hat je das Kriegshandwerk gelernt. Ich bin der einzige, der ein bisschen aus der Reihe tanzt. Allerdings hat mein Großvater viele Grausamkeiten durch den Krieg erlebt...."
Mit einem Lächeln nahm er dem Wirt den Krug ab und schenkte sich einen Schluck ein. Er nahm einen kleinen Schluck und kostete ihn. "Ui, der ist besser, sofern ich das sagen kann.... Das Geld spielt keine Rolle, wann haben wir Equites denn schon mal Zeit, Geld auszugeben?"
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"Nun mir würden dazu jetzt einige passende Zeitpunkte einfallen, aber das willst du bestommt nicht hören."
sagte Vibulanus und lächelte.
"Warum bist du eigentlich zur Reiterei gegangen und nicht zur Flotte in Germania ?"
stellte Vibulanus Cupidus die Frage, die ihm schon der Soldat bei seiner Rekrutierung gestellt hatte.
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"Ich kann es mir schon denken, mein Lieber...", grinste Cupidus seinem Gegenüber zu.
"Das hat mich mein Praefectus auch gefragt, als ich vor meiner Beförderung stand. Ich bin mit Pferden aufgewachsen und zur Flotte oder den Cohortes wollte ich nicht. Ich kann zwar schwimmen, aber die Schifffahrt liegt mir einfach nicht.
Außerdem ist die Ala eine der besten Einheiten, von denen ich gehört habe.... Und außerdem kann ich hier meinen Beitrag dazu leisten, dass viele Menschen sicher leben können....", murmelte er zum Schluss, eher in seinen Becher als zu Vibulanus."Und wieso bist du zur Ala gegangen?"
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>Nun ich kann nicht schwimmen. Und nach Rom reisen um dort zu den Vigilen zu gehen wollte ich auch nicht.<
sagte Vibulanus grinste Cupidus an. Dann trank er einen Schluck von dem teuren Wein, den er sich nun auch bestellt hatte und musste zugeben, dass dieser für eine kleine Taberna in einem kleinen Nest, wie Confluentes, ziemlich gut war.
"Außerdem war mein Vater Decurio. Allerdings musste er wegen einem ... Zwischenfall seinen Abschied nehmen. Ich soll daher die Familienehre wieder herstellen. Deswegen bin ich hier."
Und den Namen, fügte Vibulanus nur in Gedanken hinzu.
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Aufmerksam musterte Cupidus seinen Gegenüber.
"Ein...Zwischenfall? Das musst du mir genauer erklären... Natürlich nur wenn du willst", fügte er schnell hinzu.Der Wein wirklich ausgezeichnet, er hätte nie gedacht, hier in Confluentes einen so guten Tropfen zu bekommen. Langsam gewöhnt man sich an den Wein, dachte er sich.
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Vibulanus überlegte ob er es Cupidus erzählen konnte. Gut er vertraute ihm, aber er kannte ihn noch nicht besonders lange. Auch war sein Vater bereits tot, so dass es wohl keine Folgen haben würde. Also neigte er sich nach vorn um Cupidus etwas zuzuflüstern.
"Das muss aber unter uns bleiben !"
sagte er dann wieder in einer normalen Lautstärke und mit ernster Mine zu dem Duplicarius.
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Aulus Cantius Otho
Da sie sich hier nicht ewig aufhalten wollten, banden sie ihre Pferde nur draußen an und übergaben sie nicht den Hausknechten. Sie wollten ja nur ein Bier trinken und ein paar Leute befragen.
Angenehme Wärme schlug ihnen entgegen, als sie die Schankstube betraten. Ja, es war wirklich eine Erleichterung nach dem eisigen Wind da draußen. Sie traten an die Theke heran und bestellten erst einmal zwei Bier. Während der Wirt diese holte, ließ Otho neugierig den Blick über die Gäste schweifen.
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|Caius Volcatius Tullus
------------------------------------------------Trotz des wärmenden Sagums in das sich Tullus gehüllt hatte, fand er es bitterkalt dort draussen und war mehr als froh in die warme Taverne zu kommen.
Er folgte Otho zur Theke und bald nachdem sie die zwei Bier bestellt hatten, brachte sie der Wirt und Besitzer auch. Der Volcatier nahm erst einmal einen tiefen Schluck aus seinem Becher und musterte anschließend die Gäste. Marcus Belgius selbst konnte er schon mal nicht entdecken, das wäre allerdings auch sehr, sehr verwunderlich gewesen.
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Aulus Cantius Otho
Der Wirt war bald zurück und stellte ihnen die Krüge hin. "Sag mal, ist schon mal ein Mann namens Marcus Belgius hiergewesen?" Er beschrieb den Gesuchten so gut er konnte.
Doch der Wirt schüttelte nur mit dem Kopf. "Hier kommen viele Leute her. Der Name sagt mir nichts. Und nach der Beschreibung... nein... gibt es nicht etwas auffälliges, etwas ungewöhnliches an ihm, was die Erinnerung leichter macht?"
Otho mußte leider den Kopf schütteln. "Nein, an ihm ist nichts besonderes. Gibt es hier Stammgäste? Vielleicht können die sich erinnern?"
Der Wirt nickte und zeigte auf einen Alten, der mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt an einem der Tische saß und offensichtlich seine Freude daran hatte, die Menschen zu beobachten. "Versucht's mal bei dem. Für ein Bier wird er sicher bereit sein, euch jede Auskunft zu geben."
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|Caius Volcatius Tullus
------------------------------------------------Die Augen des Volcatiers folgten der augestreckten Hand des Wirtes. Zumindes besoffen schien der Alte nicht zu sein. Er schien die anderen Gäste mit einer hellen Freude zu beobachten. Das machte ihn Tullus nicht sympathischer, doch wenn er etwas von dem verschwundenen Scriba wusste, so war es ihm auch recht.
Tullus kramte seinen Geldbeutel hervor und legte eine der Münzen auf den Tisch. Der Wirt verstand und brachte das Bier wenige Augenblicke später.
Seinen leeren Bierkrug ließ er an der Theke stehen und ging mit dem zweiten noch vollen Bierkrug auf den Tisch des Alten zu. Höflich fragte er ob sie sich denn zu ihm setzen dürften. Zögerlich nickte der Alte. "Wir bräuchten da eine Auskunft...", sagte Tullus und blickte dem Stammgast fest in die Augen. "Nur gegen Bezahlung", erwiderte der Alte süffisant lächelnd. Tullus nickte seufzend. "Reicht ein Bier?" Des Alten Augen glänzten triumphierend. Bier war immerhin sein Lieblingsgetränk. Er nickte. Nun blickte Tullus wieder zu Otho. Nun war er wieder dran.
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Aulus Cantius Otho
Otho war Tullo zum Tisch des Alten gefolgt, seinen Bierkrug in der Hand. Und setzte sich einfach mit an den Tisch. Da Tullo nicht weiterfragte, ergriff Otho das Wort, nachdem der Alte sein Bier erhalten hatte. "Weißt Du, wir suchen einen Freund von uns. Eigentlich wollten wir ihn hier in Confluentes treffen, aber er ist nicht zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt erschienen. Er müßte seit etwa zwei Monaten hier in der Stadt sein. Vielleicht hast Du ihn ja gesehen? Du scheinst Deine Augen offen zu halten."
Er beschrieb Marcus Belgius, nannte auch seinen Namen. Und blickte den Alten dann erwartungsvoll an.
Der Mann trank einen tiefen Schluck Bier und runzelte nachdenklich die Stirn. "Also... es waren schon ein paar da, auf die diese Beschreibung passen würde. Ist aber schon länger her... Ja, gut zwei Monate bestimmt. - Also... wenn ihr noch ein bißchen was springen laßt, hör ich mich für euch um."
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