Officum | Duumvir Confluentes

  • Der Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo hatte sich endlich dazu durchgerungen, Confluentes einen nicht gerade freundlichen Besuch abzustatten. Im Schlepptau hatte er vier Liktoren, drei Schreiber, seinen persönlichen Sklaven Issa und zwei weitere namenlose Amtshelfer. Die Schreibstuben der Scribae stürmte er dabei mit seiner Anhängerschaft wie ein Invasionsheer, überrumpelte die Besatzung und überwand mit Leichtigkeit die Tür zum Officium des Duumvirn. Issa trat direkt hinter ihm in das Amtszimmer und verkündete gut vernehmbar:


    "Procurator Civitatium Iullus Quintilius Sermo aus Mogontiacum! Wer hat hier das Sagen?"


    Scribae und Liktoren strömten langsam hinter dem Amtsträger ins Zimmer und bildeten einen stillen Halbkreis. Jetzt wurde hier aufgeräumt. Und zwar nicht mittels rauer Soldatenmethoden. In dieser Stadt galt jetzt erst einmal Sermos Wort. Und das war damit Gesetz.

  • Ein Mann in Tunika hob den Kopf und erhob sich zügig, bevor er erklärte: "Salve Procurator. Das bin dann wohl ich. Damoteles Volcatianus."
    "Gut, dann wirst du jetzt folgendes für mich erledigen," ergriff Sermo nun das Wort, als er hinter Issa hervortrat. "Lasse Wahlen ausschreiben für sämtliche Verwaltungsposten. Und zwar zügig, verstanden? Hier geht es schon viel zu lange drunter und drüber, also ZACK ZACK!" Sermo klatschte kräftig in die Hände und wirbelte damit auch die anderen Schreiberburschen auf, die mit offenem Mund starrend im Raum verteilt saßen und jetzt hastig aufsprangen und die nötigen Plakate und Ausschreibungen bereit machten. "Ich will, dass in drei Wochen hier Wahlen stattfinden. Los, hurtig!" bellte Sermo, der zufrieden feststellte, dass er wohl genauso gut auch Tiros über die Exerzierplatz hetzen könnte. Sermo durchquerte den Raum und ließ sich genüsslich auf einem Stuhl nieder. "Issa, treib' uns irgendwo einen trinkbaren Wein auf. Ohne kann ich nicht weiterarbeiten." Mit einem Zwinkern wurde der Sklave fortgeschickt, woraufhin Sermo sich zurücklehnte und das Treiben derer begutachtete, die er gerade mit Arbeit eingedeckt hatte.

  • Es dauerte einige Tage, bis die Stadtverwaltung - oder besser gesagt ihre Grundstrukturen in Form von Schreibern, Amtsgehilfen, niederen Beamten und einem Haufen namenloser Sklaven - wieder so etwas wie Arbeitsalltag genießen konnte. Sermo brachte den Laden in Schwung, sorgte dafür, dass das Alltagsgeschäft fortgeführt wurde und ernannte etliche zeitweilige Magistrate aus den Reihen der verdienten Decuriones der Civitas, die bis zur Neuwahl die Geschäfte führen sollten. Dann hatte er die Nase voll von diesem dreckigen Provinznest, das nicht mehr war als ein überdimensionierter Castellvicus, und ließ zum Abmarsch blasen. Issa und die Schreiber und Liktoren, die Sermo nach Confluentes gefolgt waren, packten ihre Sachen und folgten ihm zur Stadt hinaus. Es galt eine Provinz in Augenschein zu nehmen und bei diesem wundervollen Wetter musste jeder Tag genutzt werden. Der Procurator Civitatium ging auf Reisen; und wenn er wiederkehrte, würde er hoffentlich eine funktionierende Stadtverwaltung vorfinden.

  • Am nächsten Morgen, nach einer angenehmen, in zweisamkeit verbrachten Nacht, hatte Aculeo die Reise nach Confluentes angetreten und betrat nun die Curia. Zuerst blickte er sich mit fragenden Blick um bis dieser eine Tafel traf, und bei genauerer Betrachtung alles darauf stand was man suchte, Er folgte den Hinweisen und kurz danach stand er schon vor der Türe des Officium des Duumvirs.


    Mit festen Schlag klopfte er nun an die Türe und wartete auf eine Reaktion dahinter

  • Gerade wollte Aculeo der Türe den Rücken zukehren und die Curia verlassen als sich doch noch etwas tat. Die Türe wurde aufgerissen und ein junges Gesicht erschien zuerst, dann die ganze Person.


    Salve. Was kann ich für dich tun? Der junge Mann musterte Aculeo von oben nach unten und erkannte dass es sich nicht um einen der herkömmlichen Bittsteller oder Störenfriede handelte.


    In der Bewegung verharrend blickte nun seinerseits Aculeo die Person an und lächelte. Er wusste nicht so recht wie er den Mann ansprechen sollte und machte es einfach wie immer ohne sich nun darüber den Kopf zu zerbrechen welche Persönlichkeit vor ihm stand. Schliesslich hatte niemand Schilder an der Brust angebracht worauf der Name und die Tätigkeit ablesbar wäre-


    Salve auch. Ich bin Germanicus Aculeo und möchte die Duumvirii der Civitas sprechen. Es geht um einige Veränderungen hier in der Stadt die sich positiv auswirken könnten. Sag den Herren bitte bescheid.

  • Ohne weitere Worte verschwand der Mann wieder hinter der Türe und es dauerte wieder einige Minuten bis Aculeo nach drinnen geholt wurde.


    Etwas befremdet blickte sich der junge Germanicer um. Das Officium sah aus als wäre es im Umbau. Überall standen Regale voll mit Rollen aus Papyrus und Tabulae herum. Ein kurzes Räuspern erlöste ihn vom Kratzen im Hals dass durch die stickige Luft im Raum hervorgerufen wurde.


    Ein anderer Mann, in Toga, erhob sich hinter seinem Schreibtisch und schritt auf Aculeo zu. Mit misstrauischem Blick wurde Aculeo gemustert und wunderte sich natürlich darüber da seiner Meinung nach sein Aussehen nicht unbedingt strauchdiebartig aussah.


    Wie kann ich behilflich sein und um welche Veränderungen geht es wollte der Herr in Toga ohne Umschweife wissen. Dass er sich nicht vorgestellt hatte übersah der Germanicer gefliessentlich und lächelte.


    Ich komme gleich zur Sache. Mein Name ist Paullus Germanicus Aculeo. Falls dir der Name Germanicus bekannt ist wirst du wissen dass unsere Gens ziemlich viel für das Imperium geleistet haben und wir in der Provinz ansässig sind. Mein Ansinnen ist es nun in Confluentes einige Zeit zu verweilen. Deshalb benötige ich gleich als erstes einen geeigneten Grund oder gleich eine bestehende Liegenschaft um mich einzurichten. Weiters habe ich vor dem Ordo Decurio beizutreten. Ich bin bereit alles nötige dafür zu tun und da es noch nicht genug ist habe ich vor der Civitas eine kleine Spende zu überreichen um das Stadtbild ein wenig aufzubessern. Ehrlich gesagt ist es eine Schande wie sich hier alles darstellt. Und sogar hier in der Curia lässt sich der Glanz des Imperiums nur schwer erahnen. Was sagst du dazu?
    Abwartend blickte Aculeo den Mann an.

  • Titus Volcatius Mutianus
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    "Wenn ich das richtig verstehe...", zog der Duumvir ein erstes Resümee des Vortrags des Germanicus, ohne dabei eine Miene zu verziehen, "..möchtest du, dass ich dir zuerst dabei helfe eine Bleibe zu finden. Dann willst du dem Ordo Decurionum beitreten, kurz nachdem du in Confluentes angekommen bist. Und du möchtest die Stadt dem naheführen, was du den Glanz des Imperium nennst.. nur um danach die Stadt zu beleidigen, in der du Fuß fassen möchtest? Und das alles, weil du einer der vielen Familiae der Gens Germanica entstammst?"


    Der Duumvir begann zu lächeln, soviel Naivität amüsierte ihn dann doch. Auf dem Weg zurück zum Schreibtisch machte er einen Abstecher zu einem kleinen Tisch, auf dem er zwei Becher mit verdünntem Wein füllte und diese schließlich auf seinem Schreibtisch abstellte. Einen auf seiner Seite, einen auf der Seite vor welchem ein einfacher Stuhl für jene stand, mit denen er Konversation pflegte.


    "Nun, Germanicus Aculeo.. ich schlage vor, wir fangen noch einmal von vorne an, und ich tue so, als hätte ich das gerade nicht gehört. Setz dich doch bitte...", deutete er auf den Stuhl und den Becher mit Wein, blickte den Germanicus jedoch gerade heraus mit einem Blick an, der deutlich machte wie wenig der Duumvir von der Art seines Gastes angetan war, "Erzähle doch etwas von dir. Welcher Familia entstammst du, und wer war dein Vater?"


  • Aculeo nahm den Becher an und setzte sich....seinerseits musterte er den Mann etwas geringschätzend zumal sich dieser noch nichtmal vorgestellt hatte und sich auch gleich persönlich beleidigt fühlte wobei hier rein nur Tatsachen angesprochen wurden. Der Germanica konnte natürlich nachvollziehen wie es sein muss wenn man in einer Position stand welche die Aufgabe hatte für das Wohl einer Stadt, egal wie groß, Sorge zu tragen und dann zu hören bekommt dass die Stadt nicht unbedingt ein Fleckchen wäre um sich niederzulassen. Aber es ging ihm auch schön langsam gegen den Strich dass man alles persönlich nahm und sich angegriffen fühlte. Tatsachen waren Tatsachen und ein gewissen Maß an Objektivität musste man an den Tag legen wenn man eine Übereinkunft treffen wollte.


    Langer Gedanke kurzer Sinn.....er überlegte nun ob er einfach wieder gehen sollte und Confluentes Confluentes sein lassen sollte.


    Also....Aculeo blickte den Duumvir noch einige Momente lang an, seufzte und holte zu einer Antort aus.


    Also geschätzter Duumvir. Ich kenne zwar nicht den Grund deiner Neugierde betreffend meines Vaters aber da es keine Geheimnisse gibt möchte ich dir gerne etwas darüber erzählen. Mein Vater, Quintus Germanicus Impavida, Sohn des Lucius Germanicus Proeliator, Enkel des Sextus Germanicus Ursus und Urenkel unseres Stammvater Petellius Germanicus Cimber, war Händler, Vater und liebender Ehemann. Bevor ihn die Götter zu sich holten tat er alles für seine Familie und sorgte für uns durch Handelsreisen in Italia. Ich denke aber du wirst ihn nicht kennen da er niemals selbst in Germanien war und daher keine Beziehung zu den Menschen und dem Land hatte. schilderte Aculeo nun kurz um die Frage des Duuvirs zu beantworten. Er nippte am Becher und sprach weiter ohne dem Duumvir die Gelegenheit zu geben eine Äusserung zu machen.


    Was spricht gegen einen Eintritt meinerseits in den Ordo Decurio? Mein Name der hier unbekannt ist? Nun. Dagegen kann man etwas unternehmen er lächelte.....da ich anfangs erwähnte Confluentes zu unterstützen. Und hier sind wir an dem Punkt angelangt der dir die Gelegenheit gibt selbst dabei zu profitieren. Das Wohl der Stadt wird wohl auch die angerechnet werden und somit kannst du dir einiges aus der Sache herausholen. da wechselte der Gesichtsaudruck des Germanicer zu einem unschuldigen Blick und Lächeln.


    Der andere Punkt eine passende Bleibe hier zu finden ist nicht unbedingt Priorität doch sehe ich auch hier gewisse Vorteile für die Stadt. Möglicherweise ergibt sich die Gelegenheit den einen oder anderen Betrieb zu eröffnen, wobei es einen schon in Germanien gibt. Es würden Steuern in die Stadtkasse fließen und ich glaube kaum dass du etwas dagegen hast, Duumvir

  • Titus Volcatius Mutianus
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    Der Duumvir zog unweigerlich die Lippen schmal, als der junge Germanicus seine patzige Art nicht recht ablegen wollte. Die Geschichte von seinem Vater war schöner Standard, doch verstand der junge Mann offensichtlich nicht, was Mutianus wirklich von ihm wollte.


    "Ahja, schön.", unterbrach er den Mann in einem bemüht neutralen Tonfall, "Und was über deine Person magst du mir nicht erzählen, Germanicus?"


    Ohne große Not wanderte die Rede des jungen Mann daraufhin sofort in die Defensive, was den Duumvir noch mehr irritierte. Noch hatte er nichts gegen das Vorhaben gesagt, allerdings schien der junge Mann zu nervös zu sein um seine Sache hier mit eindeutigen Momenten zu verkaufen.


    "Nun.. wenn du schon so beginnst, Germanicus: weißt du überhaupt, was der Ordo Decurionum ist? Wer in ihm sitzt und welche Aufgaben und Pflichten einen als Decurio erwarten?", kam er dann doch nicht umhin, zu zeigen wie wenig er von der bisherigen Vorstellung des Mannes hielt.


  • Öhm...pff begann Aculeo etwas nachdenklich. Was sollte er über sich erzählen. Er könnte einige Namen und Adressen nennen an die sich der Duumvir richten könnte um nötigenfalls die gewünschten Informationen zu erfahren aber wahrscheinlich hatte der Herr keinen Bock nach Rom zu reisen oder längern Schriftverkehr nach Italia zu unterhalten.


    Ich stamme aus Rom. Meine ersten Versuche in einer Curia Fuß zu fassen verliefen eher schlecht als recht. Ostia ist nicht unbedingt ein Platz an dem man vor Arbeit nicht weiß wohin. Somit entschied ich mich im Cursus Publicus zu beginnen. Dort begann ich als Stationarius in Rom und hatte nach ca. einem Jahr den Posten des Praefectus Vehiculorum erreicht.


    Ich bin spontan aber zielstrebig. Ich bin flexibel, kann mich auf diverse Situationen einstellen und verfolge meine Ziele mit Kontinuität. Und wenn sie nicht auf direktem Wege erreichbar sind so nehme ich eben einen Umweg um dorthin zu kommen. Ich liebe gutes Essen aber nicht den Wein. Schätze schöne Frauen und wenn sie intelligent sind könnte es nicht besser sein...übrigens...stimmt es was man in der Acta zu lesen begann? Von wegen der Orgien usw...unterbrach sie Aculeo kurz selbst um dann gleich wieder weiterzuplaudern.



    Vor kurzen kam mir die Erhebung in den Ordo Equester zu und wirtschaftlich geht es mir gut mit meinem Betrieben.
    Ab und zu stehe ich etwas neben mir aber dass ist nicht ernst zu nehmen...da nehm ich einfach eine Auszeit von mir selbst..
    fügte er noch hinzu...



    Ohne Rücksicht darauf dass sich der Duumvir langweile könnte machte Aculeo munter weiter und begann nun mit dem Punkt Ordo Decurio.


    Da Confluentes weder den Status eines Municipiums noch einer Colonia hat kann jeder in den Ordo Decurio mit einer direkten Bewerbung bei dir Mitglied werden. Zumindest sollte er Bürger sein und unbescholten.


    Hauptsächlich ergeben sich die Aufgaben des Ordo aus der Stellung der Civitas....hier ist es nicht unbedingt von Nöten die nötigen Verwaltungsbeamte zu bestimmen, welche ebenfalls für die laufende Amtszeit Mitglied sind. Du wirst sehen dass es nur positiv sein kann mich als Mitglied in den Ordo aufzunehmen da eine Stadt nicht genug Honoratoren haben kann.

  • Titus Volcatius Mutianus
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    "Praefectus Vehiculorum Italiae?", hakte der Duumvir an dieser Stelle noch einmal nach, weil sie ihm besonders interessant erschien, "Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Civitas wie Ostia weniger Arbeit zu bewältigen hat als Confluentes... aber wieso hast du dann deine Stelle in Rom aufgegeben? Um eine Laufbahn als Ritter wahrzunehmen? Da kann ich dir sagen, dass das Decurionat in Confluentes nicht zu dem gehören dürfte, was dich voranbringt."
    Sprach er so ehrlich wie unbescholten, schließlich musste sich Confluentes seiner Meinung nach nicht verstecken.
    "Unsere Civitas hat vor einigen Jahren ein paar Turbulenzen durchlebt, ja.", fasste er zugeknöpft die Geschehnisse zusammen, die quasi vollkommen unvorbereitet und aus dem Nichts aufgetaucht waren.


    "Der Ordo Decurionum Confluentis..", begann der Duumvir nun mit merklich kühlerer Stimme, "..ist vor allen Dingen eine Versammlung der verdientesten und anerkanntesten Bürger unseres Vicus, die sich in den vergangenen Jahren mehrfach um unser Gemeinwesen verdient gemacht haben. Solltest du also mit dem Gedanken spielen dich tatsächlich in Confluentes nieder zu lassen.. Betriebe zu führen, dich einzubringen... so kannst du das gerne tun. Über eine Aufnahme in den Ordo Decurionum können wir dann sprechen, sobald man dich für würdig befindet in dieses Gremium aufgenommen zu werden. In zwei oder drei Jahren."


  • Noch habe ich die Stelle als Praefectus Vehiculorum nicht aufgegeben und die werde ich besetzen bis ich einen geeigneten Posten zugewiesen bekommen den man als Ritter ausführen kann erwiederte Paullus....und du wirst dich nun fragen was ich, als Praefectus Vehiculorum, hier in Germanien suche. Die Frage wurde mich schon mal gestellt. Erst neulich vor ein paar Tagen. Mein Besuch hier hat geschäftliche Interessen die den Cursus Publicus betreffen da der Legatus Augusti Cursus Publicus zur Zeit schwer angebunden ist in Rom. Es gilt diverse Posten hier in Germanien zu besetzen für die ich geeignete Mitarbeiter ausfindig mache.
    Das Confluentes nicht unbedingt ein gutes Pflaster für den Aufstieg ist ist mir bewusst. Mein Weg verläuft nicht unbedingt auf den grossen Strassen des Lebens die Jedermann zu beschreiten gedenkt aufgrund der besseren Aussichten auf Erfolg und Ehre und...was weiß ich noch alles. Ich habs lieber kompliziert. ließ er den Amtsträger wissen.


    Als nun der Duumvir eine eventuelle Aufnahme in den Ordo Decurium in ca. 2 bis 3 Jahren ins Auge faste musste der Germanicer kurz lächeln. Wer weiß was bis dahin alles passieren würde. Vielleicht verlor er das Interesse, vielleicht verschlug es ihm ein irgendeine Ecke des Reiches oder er erlebte die Frist nicht mehr.


    Wenn das so ist, werter Duumvir. Wie kann ich behilflich sein? Schliesslich möchte ich mich doch verdient machen und wenn du hier keine Einwände hast so denke ich dass man schliesslich überein kommen wird.

  • Titus Volcatius Mutianus
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    "Das spricht dafür, dass anscheinend nicht nur ich von deinen Ausführungen etwas verwirrt bin, Germanicus.", stellte der Duumvir trocken fest, "Ich wusste von gewissen Problemen den Cursus Publicus betreffend, schließlich fällt auch uns auf, dass ein Brief aus Italia auch im Sommer deutlich länger benötigt als wir es... nunja... gewohnt sind. Seit dem Tod einer gewissen Stationaria in Mogontiacum scheint der Betrieb nicht mehr allzu reibungslos zu verlaufen.. Und ich muss zugeben, mich verwirrt es doch sehr wenn ich nun den Praefectus Vehiculorum Italiae vor mir sehe, und keinen eigens dafür herbestellten Emissarius. Wie dem auch sei, ich kann also davon ausgehen, dass die Probleme heuer angegangen werden... was mich sehr freut."


    Er schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln, immerhin war Korrespondenz mit den umliegenden Städten kein Akt, mit Rom allerdings schon, und jeder hatte großes Interesse daran, wenn dieser Akt so unkompliziert wie möglich auffiel. Im offensichtlichem Gegensatz zu dem Mann vor ihm.. der erst eine ziemlich große Klappe zeigte, auf seine ruhmreiche Familie verwies und ihm dann verkaufen wollte, unkonventionelle und neue Pfade betreten zu wollen. So langsam beschlich Mutianus das Gefühl, hier von einem reichen Schnösel für dumm verkauft zu werden... andererseits hatte er natürlich ein nicht unerhebliches Interesse daran, das Geld des Mannes in Confluentes investiert zu sehen...


    "Eröffne deine Betriebe, Germanicus.", sprach Mutianus daher betont höflich, ohne allzu sehr zu zeigen, dass er nicht vorhatte den Mann an die Hand zu nehmen und ihm Schritt für Schritt zu zeigen wie er in der Civitas wirken konnte, immerhin war der Mann Praefectus Vehiculorum, in besten Mannesalter und höchstwahrscheinlich schon Pater einer Familia. "Wenn du dich in der Civitas bekannt machst, werden dir sicherlich einige Baustellen auffallen, mit denen du beweisen kannst, dass du es mit deinem Aufenthalt in Confluentes ernst meinst..." Denn das Gefühl hatte der Duumvir der Stadt im Moment keineswegs...


  • Es wäre nicht sonderlich sinnvoll gewesen einen weiteren Beobachter nach Germanien zu senden wenn bereits jemand auf dem Weg war bzw sich auf die Reise begeben würde. Meine Arbeit in Italien wird erledigt und steht hier nicht zur Disskusion. Alles was zählt ist der Misstand hier in Germanien.


    Was nun die Betriebe und alles weitere angeht so bin ich dazu bereit. Eine Eisenmine ist bereits in Betrieb und ich denke darüber nach einen meiner Betriebe in Italien aufzugeben um hier einen weiteren aufzubauen. Es liegt an den Duumvirii der Civitas wie meine Bewerbung behandelt wird doch wird es ein nicht besonders gutes Licht auf die Stadtverwaltung scheinen lassen wenn der Umstand publik wird sich gegen einen potentiellen Geldgeber und Gönner zu wehren. Ich möchte Confluentes gleich als erster eine Spende zukommen lassen, die Höhe der Summe würde 2000 Sesterzen betragen wobei dies nicht alles sein wird. Man könnte somit gleich die eine oder andere....Baustelle wie du es nennst...in Angriff nehmen.

  • Titus Volcatius Mutianus
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    Der Volcatius wusste gar nicht wie ihm geschah, so unbedarft und überraschend war der stete Stimmungswechsel bei seinem Gegenüber, und so verwirrend war seine Geschichte. Er begann dieser Konversation müde zu sein, da der Germanicus wohl nicht begreifen wollte, dass man sich als ortsfremder nicht einfach in den Ordo Decurionum einer Stadt einkaufen konnte. Und Volcatius hatte nicht vor die anderen Decuriones zu düpieren, von denen sich viele schon seit Jahrzehnten für die Stadt in der sie lebten einsetzten, nur damit jemand seine Vita mit einem Decurionat schmücken konnte. Da war ihm der Frieden in der Elite seiner Stadt lieber als die paar Sesterzen extra aus römischer Hand.


    "Die Civitas wird sicherlich dankbar über eine solche Spende sein..", entgegnete der Duumvir mit deutlicher kühlerer Tonlage, "..allerdings muss ich dich wohl darauf hinweisen, dass ich dir selbst bei einer solchen Spende nicht versprechen kann, dass du dein Ziel innert kürzerer Zeit erreichen wirst, als es andere tun. Wenn du mich nun bitte entschuldigst, auch auf mich wartet noch Arbeit. Vale bene, Germanicus."
    Mit diesen Worten komplimentierte der Duumvir den störrischen Gast heraus, und wandte sich danach wieder seinen eigenen Aufgaben zu.


  • Sei wie es sei, werter Duumvir. antwortete Aculeo und winkte ab, erhob sich und meinte dann noch.


    Erfreulich dass jemand unbefangen agiert und sich nach den Gesetzen richtet. Es kann aber auch in manchen Fällen unvorteilhaft sein. Aculeo erhob sich und bedankte sich für das Gespräch.


    Es wird ein Bote kommen und das die Spende übergeben. Wort ist Wort und dazu stehe ich. hiermit verabschiedete sich der Germanicer und verließ das Officium.

  • Scarpus hatte sich gleich nach der Übermittlung der Nachrichten an den Praefectus Alae auf sein Ross geschwungen und in windeseile in die Ortschaft geritten. An der Regia sprang er behende vom Gaul, ließ diesen einfach stehen und betrat nun die Räumlichkeiten der Verwaltung. Kurz hielt er inne um zu überlegen wen er nun die Nachricht überbringen sollte. Den Duumvirii oder den Decuriones? Er entschied sich für die Duumviii und steuerte auch sogleich das Officium an.


    Er klopfte nicht an sondern betrat gleich das Officium da die Nachricht wichtig war und grüsste dann freundlich den anwesenden Schreiber.


    Salve Scriba. Ich bin Atius Scarpus, Decurio der ALA Numidia und ich habe eine dringende Nachricht für den Duumvir. Dabei nahm er den Kopfschutz ab und klemmte sich diesen zwischen Arm und Hüfte. Leicht ungeduldig wartete er nun dass sich der Duumvir seiner annahm

  • Der angesprochene Scriba arbeitete gerade an einer lächerlich unwichtigen Angelegenheit, als der Soldat in den Vorraum geplatzt kam und sogleich den Duumvir sprechen wollte. Der Scriba blickte ihn einen Moment lang irritiert an, dann zur Tür, hinter welcher das Officium des Duumvirs lag, und wieder zurück zum Soldaten.
    "Das geht nicht, der Duumvir ist gerade in einer Besprechung.. kann sich nur noch um wenige Momente handeln, die dauert schon eine ganze Weile. Warte dort.", meinte er mit Fingerzeig auf eine Reihe von Stühlen, die neben der Tür des Duumvirs aufgestellt waren.

  • Ebenso irritiert starrte nun Scarpus den Scriba an bis sich ein leichten Schmunzeln um seine Mundwinkel bildete.


    Nun ich denke dass der Duumbir die Nachricht eher gleich erhalten sollte. Der LAPP wäre über die schleppende Administration hier nicht sonderlich erfreut. Scarpus lächelte nun breiter gepaart mit einem leicht fordernden Blitzen in den Augen.


    Aber mir soll es recht sein. Ich warte einige Momente. Danke dir Scriba. Scarpus blieb weiterhin in aufrechter Haltung stehen und blickte den Scriba wortlos an.

  • Die Zeit verging man wurde älter und Scarpus hatte das Gefühl als würden wieder ein paar neue Fältchen auftauchen. Nein, nicht solche die durchs viele Lachen und Lächeln entstanden sondern jene die der Alterungsprozess mit sich brachte. Argwöhnisch betrachtete er seine Handrücken ob da nicht auch die typischen dunklen Flecken auftauchte. Aber...Glück gehabt...bisher war da noch nichts zu sehen dennoch war er nun etwas unruhig.


    Scriba....ich dachte die Besprechung ist gleich zu Ende? er trat auf den Schreibtisch zu, lehnte sich auf die ausgestreckten Arme und begann leise mit den Fingern auf der Tischplatte zu trommeln. Nebenbei, so ganz uninteressiert, blickte er sich auf den Schreibtisch um und sondertierte die Tabulae und Papyrii welche da in ordentlicher Unordnung lagen.
    Ich bin mir nicht so sicher dass die Duumvirii dringendes zu besprechen haben wenn ich an die vergangenen Geschehnisse denke an denen ich teilhaben durfte. Wie wäre es wenn du mal bescheid sagen würdest? Schliesslich gehts ja um die Zukunft des Reiches. fast gelangweilt wies er den Scriba darauf hin und lächelte schlangenähnlich.

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