Officium Praefectus Praetorio

  • "Victor ist schwer verletzt und kann nur wenige Sätze sprechen, bevor es für ihn zu qualvoll wird. Der Leibarzt unserer Familie ist nun bei ihm und wird seine Genesung überwachen. Doch wird es wohl noch mehrere Wochen dauern, bis er wieder den Dienst antreten kann und bis er wieder Reiten kann werden wohl Monate vergehen."

  • Natürlich nicht. Eine solche Entwicklung wäre ja auch höchst überraschend gewesen, schließlich hieß es ja noch vor zwei Tagen, dass er mit dem Tod ringen würde.


    Crassus machte sich auf einer Wachstafel eine etwas längere Notiz:


    Gibt es sonst noch etwas?

  • "Das der Präfekt längere Zeit sein Amt nicht ausüben kann und du sicher nur wenig Zeit hast, würde ich mich gerne um die Verwaltung der verhängten Strafen kümmern. Viele seinen noch nicht gezahlt zu haben, aber auch keinen Einspruch eingelegt zu haben. Es darf hier kein rechtsfreier Raum entstehen, wie ich denke."

  • „Auf meinem Landsitz bin ich jederzeit anzutreffen.“ Er erhob sich und verbeugte sich leicht vor Crassus. „Wenn diese ganze Angelegenheit hier vorüber ist, komm mich doch einmal auf meinem Landsitz besuchen.“ Er lächelt verhalten und machte sich fertig zu gehen.

  • Hatte Crassus Commodus eigentlich schon gesagt, dass er jetzt aufstehen konnte, da das Gespräch vorrüber war? Crassus konnte sich nicht daran erinnern, es kam ihm auch so vor, als ob er einen Moment eingeschlafen wäre und schon eine Stunde der Stille vergangen sei.


    Mit diesem Besuch würde ich nicht rechnen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Vale.


    Er nickte seinem ehemaligen Freund zu und machte sich dann an irgendwelche nicht so wichtige Aufgaben.

  • Die Wache brachte den Senator vor das Officium von Crassus. Dem Sekretär, der davor saß, berichtete sie sogleich, wer da gekommen war und was er wünschte. Dieser Sekretär hörte sich alles an, nickte dann, stand auf und ging in Crassus Officium um ihn davon zu unterrichten. Kurz darauf trat er wieder hinaus und hielt dem Senator die Türe auf und bat ihn einzutreten.

  • Was er auch tat und jene hinter sich ran zog. Einen Moment dauerte es noch, bis die Augen sich an die Düsterheit gewöhnt hatten.


    "Salve Crassus, ich weiß es ist nicht lang her, das wir in meiner Casa speisten, aber diese Woche haben sich auch Dinge zugetragen, die es mir leicht machten eine Entscheidung zu fällen, die deiner Anfrage nach Grundbesitz der Gens Germanica betrifft."


    Begann der Senator zu quasseln und ließ dabei mit durchblicken, warum er gekommen war.

  • Crassus bot seinem Gegenüber gleich bei seinem Eintreten einen Platz an und begrüßte ihn freundlich. Dann hörte er aufmerksam seinen Ausführungen zu, die Avarus ja gleich vorgebracht hatte:


    Ach, es geht um die Grundstücke? Was für Dinge haben sich denn diesbezüglich zugetragen? Hast du denn schon eine Entscheidung getroffen?

  • Solange wollte er zwar nicht bleiben, war aber schon einige Stunden auf den Beinen und dankbar sich zwischenzeitlich mal zu setzen, also tat er das auch. Dabei hatte er einige Mühe den Mantel zu verstauen, der zusätzlich zur Toga seinen Rücken zierte.


    "Hm ja ich denke eine Antwort gefunden zu haben..." vorher wollte er allerdings etwas mehr über diesen Caecilier erfahren. "... kennst du einen Caecilius Metellus?"

  • "Dein Neffe, soso , dann bist du auch mit seinen Machenschaften sicher vertraut. Wohnt er in Rom, steckt er doch mit Sicherheit seine Füße unter Deinen Tisch..." noch immer ließ Avarus nicht blicken, worauf er hinaus wollte. Aber sicher kam der Praefect auch ohne den Senator darauf.

  • Crassus runzelte bei Avarus Bemerkung etwas verwirrt die Stirn. Fieberhaft überlegte er, auf was er anspielte. Machenschaften, das hörte sich schon so negativ an, als ob es irgendwelche Schandtaten wären. Dann, irgendwo im Hinterkopf erinnerte sich Crassus an eine Abschrift eines Schreibens der Basilica, in welcher stand, dass Tiberius gegen Avarus Anzeige erstattet hat. So langsam dämmerte es Crassus.


    Er wohnt in meinem Anwesen, ja das ist richtig. Ich weiß zwar nicht genau auf was du anspielst, aber du meinst nicht etwa den Prozess von ihm gegen dich? Und selbst wenn verstehe ich nicht, was das mit den Grundstücken zu tun haben soll...


    Crassus verstand schon, nur wollte er es dem Senator nicht gleich unterstellen.

  • "Willst du mich veralbern? Wie naiv schätzt ihr mich ein, denkst du und dein Neffe vielleicht ich gehe gern als angestarrtes Huhn durch die Stadt spazieren? Ich glaube kaum, das du mit jemanden Geschäfte tätigen wirst, der dich das nächste Mal vor Gericht zerrt! Ich glaube nicht, was ich da von dir höre, aber es bestärkt mich in meiner Entscheidung.


    Sie fällt negativ zu einem Landverkauf aus."


    Kopf schüttelnd stand er wieder auf, warf den Mantel so über den Rücken, das er seinen Zweck erfüllte.


    "Ein schlechter Zeitpunkt den dein Neffe gewählt hat. Er ist es der deinen Wunsch nach mehr Ländereien zu Nichte macht. Da wirst du dich wohl oder übel bei einem anderen Landbesitzer umsehen müssen."


    Avarus war bereit zum Gehen. Wartete aber noch einen Moment.

  • Ob ich dich veralbern möchte? Nichts läge mir ferner. Doch zuerst einmal solltest du nicht pauschalisieren denn was du da mir vorwirfst wäre ja als wenn ich sämtliche Aurelier an Kreuze geschlagen hätte nur weil einer von ihnen vor kurzer Zeit einen Aufstand angezettelt hat. Das ist doch völlig übertrieben, dass du irgendwelche Einflüße die auf Entscheidungen oder Handlungen meines Neffen beruhen, auf mich betreffende Entscheidungen überträgst.

    Crassus nahm seinen Becher, der dort irgendwo auf dem Schreibtisch herumgestanden hatte und führte diesen an den Mund:

    Davon mal abgesehen, kann es nicht dein Ernst sein, dass du von mir, meiner Familie oder einem anderen pflichtbewussten römischen Bürger verlangst, dass er nicht anzeigt, wo das Recht gebrochen wird! Gerade du als Senator solltest doch darin bestrebt sein mit gutem Beispiel voran zu gehen und römische Gesetze nie zu brechen. Du solltest doch froh sein, wenn du von einem Bürger darauf aufmerksam gemacht wirst damit dieser Mißstand aus der Welt geschafft wird und du weiterhin mit weißer Weste im Senat sprechen kannst.
    Ich kann das, was du meinem Neffen vorwirfst ihm daher nicht vorwerfen. Was sind schon ein paar materielle Grundstücke verglichen mit dem ideelen Verlust eines wissentlich gebrochenen Gesetzes?

    Ich wünsche dir noch einen guten Tag, und vergesse am besten was du heute gesagt hast. Miles, der Senator möchte wieder die Castra verlassen. Weise ihm den Weg.

  • Der Senator sah sich weder hier noch anderwo im Unrecht, wußte also nicht, wie Crassus die Meinung eines Einzelnen so pauschalisieren konnte. Es war wie immer, wenn man ihm etwas vorwarf:... schaffte es der Andere in dem Fall der Caecilius Crassus mit imensen Tatendrang Selbes in den eigenen Worten nachzuweisen.


    Das der Caecilius sich vor den Caecilius stellte, hatte Avarus vermutet. Das er sich von einem Bürger sagen lassen sollte wie er zu leben hatte, sah er als grotesk an.


    Den Weg durch den Miles gewiesen, verließ er die Castra ohne ein weiteres Wort. Sicherlich war dem Caecilius ebenso klar gewesen, das der Senator Germanicus Avarus derweil sowieso kein Land verkaufen wollte... eher umgekehrt eingestellt war. Doch was für ihn nicht erreichbar war, das sollte für die Equesschaft nicht unbedingt leichter sein. :P

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