Der Miles hatte sich schnellstmöglich auf den Weg vom Tempek zur Castra gemacht und stand nun vor dem Officium des Praefectus. Er gab dem dort werkelndem Scriba zu verstehen dass er eine wichtige Nachricht für den Praefectus hatte und verlangte vorgelassen zu werden.
Officium Praefectus Praetorio
- Marcus Vinicius Hungaricus
- Geschlossen
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Jaaa, herein.
rief Crassus, tief über irgendwelche Akten gebeugt, als er durch die dicke Türe hörte, dass es offenbar ein Soldat sehr eilig hatte zu ihm zu kommen.
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Der Miles stürmte in das Officium, gewann seine Fassung wieder und salutierte gewohnt zackig. Gewisse Automatismen gingen nie verloren.
"Ave, Praefectus, eine schlimme Nachricht: Die Vestalia virgo maxima wurde auf den Stufen des Vestatempels ermordet aufgefunden! Der tatort wird zur Stunde untersucht."
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Ist nich dein ernst..
fassungslos ließ Crassus seinen Stylus auf den Schreibtisch fallen.
Die virgo vestalis maxima wurde am hellichten Tag vor dem Vestatempel ermordet? Lass mich raten, der oder die Täter sind auch flüchtig und es gibt so gut wie keine Zeugen?
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"Ich bitte zu entschuldigen, Praefectus, doch ist dies leider doch mein Ernst... die Täter sind nach derzeitigem Stand zumindest noch nicht bekannt, wie es um Zeugen steht kann ich noch nicht sagen."
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Na klasse. meinte Crassus resignierend und gab dem Miles zu verstehen, dass er wieder gehen kann. Crassus ließ, nachdem der Miles sein Officium verlassen hatte, völlig entkraftet den Kopf auf den Schreibtisch fallen.
Nache einigen Minuten richtete er sich wieder langsam auf. Dabei murmelte er "Ich will nicht mehr, mir rechts." völlig erschöpft. Nach weiteren Minuten ließ er dann seinen Sekretär den Stab antreten.
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Caius war dem Soldaten gefolgt und hatte sich dabei interessiert umgeschaut. Dann betraten sie die principia und wandelten einen Gang entlang, an dessen Ende ein Büro lag, von dem Caius glaubte, es müsse das des praefectus sein. Der miles bedeutete ihm zu warten, und Caius wartete. Wohl, bis der Soldat dem Präfekten mitgeteilt hatte, dass wer vor seiner Tür stand und vielleicht auch, wer es war.
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Beschäftigt wie immer saß Crassus in seinem prächtigen Büro hinter seinem schweren Schreibtisch als ein Miles den Besuch eines Aeliers ankündigte. "Er soll eintreten." war Crassus knappe Anweisung, die auch der Miles so an den vor der Türe wartetenden Aelier weitergab.
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Nachdem Caius dem miles mit einem knappen Nicken gedankt hatte, holte er Luft und trat in das Büro ein, das im gleichen Stil wie der Rest des Gebäudes gehalten war.
»Ave, praefectus praetorio. Mein Name ist Caius Aelius Archias, und ich suche dich mit einer Bitte den cursus publicus betreffend auf. Ich möchte mich für eine Stelle in Ägypten bewerben«, eröffnete Caius das Gespräch und trat näher heran.
»Ich komme direkt von Senator Germanicus Avarus, den ich zuerst aufsuchte. Er gab mir ein Schreiben für dich mit.« ...das er dem Caecilier nun reichte.
Salve Crassus,
ich schreibe dir in einer Angelegenheit des Cursus Publicus und meiner ehemaligen Funktion als Legatus Augusti cursu publico.
Mir stellte sich ein junger Aelius vor, welcher sich um eine Anstellung bei der kaiserlichen Post bemüht. Seine Abstammung und praktikablen Referenzen haben mich in einem Gespräch in meiner Casa dazu bewogen ihm dieses Schreiben mitzugeben. Meiner Ansicht nach ist Caius Aelius Archias dazu befähigt als Stationarius von Alexandria in den Dienst des Cursus Publicus zu treten. Die letztendliche Entscheidung liegt jedoch bei dir.
So verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,
[Blockierte Grafik: http://www.ostheim21.de/Imperium/Sig_Avarus.gif]
ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.
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Der Praefect grüßte den unbekannten Besucher bei seinem Eintreten. Auf den ersten Blick konnte er keine offensichtlichen Parallelen zu seinem Klient feststellen, was allerdings auch an der eher dunkleren Lichtverhältnissen liegen konnte.
Sei gegrüßt, Aelius. Du darfst dich setzen.
Er nahm das Schriftstück entgegen, entrollte es und überflog es. Er prüfte mit einem geübten Blick das Siegel auf Echtheit und legte das Schriftstück dann auf seinen vollen, aber aufgeräumten Schreibtisch.
Das Wort des Senator Germanicus hat in Belangen des Cursus Publicus ein schweres Gewicht. Eine Garantie ist sein Fürwort aber deswegen noch nicht. stellte er fest, während er sich die Situation in Ägypten so gut es ging ins Gedächtnis rief. An sich spräche ja nichts gegen eine solche Ernennung.
In dem Empfehlungsschreiben wird Bezug auf deine Abstammung und deine Referenzen genommen. Bist du zufällig mit dem Procurator a Libellis Aelius Callidus näher verwandt? Und welche Referenzen kannst du konkret aufweisen?
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»Deswegen bin ich hier, praefectus, damit du dir selbst ein Bild machen kannst«, erwiderte Caius und nickte bei den Worten kurz und prägnant, inzwischen bereits sitzend. Er wartete geduldig, bis der praefectus mit dem Brief des Senators fertig war und ihn beiseite gelegt hatte.
»Ja, das ist richtig, praefectus. Callidus ist mein Vetter. Er schlug mir auch vor, in Hinsicht auf mein Anliegen Senator Germanicus Avarus aufzusuchen. Ihm erzählte ich bereits, dass ich einige Jahre als scriba personalis des praefectus portuensis von Brigantium gearbeitet habe, ehe es mich zurück ins heimische Ravenna verschlug, von wo ich stamme«, berichtete Caius dem Caecilier. Er war sich fast sicher, dass dies noch nicht alle Fragen gewesen waren.
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Crassus lauschte aufmerksam der Schilderung des Aeliers. Seine bisherigen Referenzen waren zwar nun nicht berauschend, allerdings wollte er sich ja auch nicht um ein besonders hohes Amt bewerben, sodass Crassus zu der Einsicht kam, dass er die Ernennung wohl guten Gewissens durchführen konnte. Einzig war sich Crassus noch nicht ganz klar, wie entschlossen der Aelier war.
Wie lange warst du dann insgesamt in Brigantium? Und hast du auch wirklich vor, längerfristig in Alexandria bleiben? Das würde dann ja bedeuten, dass du wieder für einen längeren Zeitraum weit weg von deiner Heimat sein wirst. Oder siehst du in dieser Provinz nur eine kurze Zwischenstation in deinem Leben?
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»Vier Jahre war ich dort, praefectus«, antwortete Caius wahrheitsgemäß auf die Nachfrage des Präfekten.
»Ravenna mag meine Heimat sein, doch beabsichtige ich, mir einen Namen zu machen und irgendwann die Ritterwürde zu erlangen. Das beantwortet sogleich schon deine zweite Frage, praefectus, die nach der Dauer. Ich habe nicht vor, nach einigen Wochen bereits einen Rückzieher zu machen, doch beabsichtige ich auch nicht, bis an mein Lebensende stationarius zu sein.« Was eine klare, ehrliche Antwort war. -
Eine ehrliche Antwort, gefällt mir. Ich hätte es dir als Aelier aber sowieso nie geglaubt, wenn du gesagt hättest, dass diese Position deine absolute Wunschposition ist.
Crassus nahm sich seinen Wasserbecher und nahm einen kleinen Schluck daraus, während er sich überlegte, ob er sonst noch irgendetwas in Erfahrung bringen müsste.
Also gut, ich werde deine Ernennung im Laufe des Tages durchführen lassen. Was ich dazu noch wissen müsste: ab wann wärst du verfügbar? Sofort?
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Caius schmunzelte. Wohl kein römischer Bürger würde sich auf Dauer mit dem Posten eines stationarius zufrieden geben, dachte er sich.
»Das ist eine Aussage, die mich freut, praefectus«, erwiderte Caius auf die Zusage hin. Das bedeutete, dass er bald nach Ägypten reisen würde!
»Einer recht baldigen Abreise steht nichts im Weg«, bestätigte er und nickte.Sim-Off: Meine laufenden Threads werd ich aber noch fertig schreiben. Ich könnt mich aber schon mal mit den NPCs auseinandersetzen solange.
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Wunderbar. Ich werde dann, wie gesagt, im Laufe des Tages deine Ernennung veröffentlichen. Ich hätte soweit keine weiteren Fragen mehr, wenn du noch welche hättest, könntest du sie jetzt noch stellen....
Abwarten musterte Crassus den Aelier.
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Caius nickte nochmals und überlegte dann. Die ein oder andere Frage gab es tatsächlich.
»An wen soll ich mich zwecks der Einarbeitung wenden, praefectus? Soweit ich weiß, ist die Poststelle in Alexandria nicht besetzt und andere stationarii übernehmen den Briefetransfer für diese Poststation mit.« So hatte es zumindest der Senator Germanicus gesagt.
»Und dann bleibt noch die Frage, ob regelmäßige Statusberichte erwünscht sind«, fügte er an. -
Vor Ort kannst du dich natürlich an gerade die Stationarii wenden, die bisher die Briefe an der Station bearbeitet haben. Sie werden dir sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen. Solltest du jetzt noch Fragen haben, die du gerne vor deiner Abreise geklärt haben möchtest, so wird dir derPraefectus Vehiculorum von Italia, Hadrianus Subdolilius oder so ähnlich, diese sicherlich gerne beantworten.
Statusberichte an sich sind erwünscht, dabei reicht es aber wenn sie recht unregelmäßig sind. Jeden Monat bis jeden zweiten Monat sollte in etwa ausreichend sein. Wenn es natürlich größere und wichtigere Ereignisse gibt, sind diese sofort zu melden. Lass diese Berichte einfach an die Castra Praetoria schicken, solange es keinen Legatus Augusti Cursu Publico gibt.
Nun wartete Crassus ob damit alle Fragen beantwortet waren, oder ob es noch weitere gab, für welche er natürlich noch zur Verfügung stand.
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In Gedanken prägte sich Caius die Worte ein, die gerade gesagt worden waren. Auch den Namen des Hadrianus. Er überlegte, ob er diesen vielleicht aufsuchen sollte, ehe er abreiste, war sich aber noch nicht ganz sicher, zumal ihm auch keine weiteren Fragen einfielen - vorerst.
»In Ordnung, das hilft mir schon mal weiter, praefectus. Vielen Dank. Das wäre dann auch erst einmal alles. Schließlich möchte ich dich nicht aufhalten, du hast gewiss viel zu tun, und spezifische Fragen kann mir sicherlich auch der Hadrianer beantworten«, sagte Caius höflich. Er ging davon aus, dass das Gespräch hiermit nun beendet sein würde, wartete jedoch trotzdem, bis er entlassen wurde.
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Dann wünsche ich dir alles Gute und viel Erfolg bei deiner neuen Aufgabe und hoffe, dass du bei deiner neuen Arbeit viel Spaß haben wirst.
Damit leitete Crassus das Gesprächsende ein, da jetzt dann wohl alles geklärt war.
Mögen dir die Götter beistehen und dir schon eine angenehme Überfahrt bescheren. Vale, Aelius.
Nachdem Crassus mit seiner Verabschiedung fertig war, machte er sich auf einer Wachstafel eine Notiz, damit er die Aussprache der Ernennung nicht vergas.
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