Officium Praefectus Praetorio

  • Ich weiß tatsächlich davon und im Senat konnte mir der Tribunus Plebis nicht wirklich eine gute Antwort geben auf die Frage, was genau er mit einem Plebiszit erreichen will. Ich bin deiner Meinung, Crassus, wir sollten dort Präsenz zeigen, aber auf keinen Fall direkt eingreifen. Das Volk soll sich nicht beunruhigt fühlen... wenn es sich ruhig verhält.

  • Crassus nickt bestätigend:


    Natürlich, wir werden nur eingreifen, wenn wir dazu gezwungen werden.


    Einen Moment lang dachte Crassus nach und fügte dann hinzu:


    Hmm, ich denke, da es ja nicht mehr lange dauert, bis diese Volksversammlung zusammenkommt, sollten wir uns gleich mit der Anzahl der Leute beschäftigen, die Vorort sein sol und wieviele hier in Bereitschaft sein sollen. Ebenso, das Verhältnis zwischen verdeckten und uniformierten Prätorianer.

  • Richtig, dafür müssten wir aber wissen, wieviele überhaupt zu der Versammlung hinkommen, aber lieber zuviele hinschicken, die nicht gebraucht werden, als zuwenig.


    Der Praefectus griff zu einer Liste.


    Hm, die Speculatores müssen auf alle Fälle hin, in Zivil. Dann noch die 7. Kohorte, eine Hälfte in Uniform gleich dort, die andere Hälfte soll hier warten. Außerdem werden wir noch eine Turma Reiterei hinschicken, soll sich Valerius Severus mal gleich empfehlen, sie sollen sich aber im Hintergrund halten, für Notfälle und auch zur Benachrichtigung, wenns Probleme gibt oder mehr Soldaten benötigt werden. Weiters gilt für alle Ausgangssperre und Alarmbereitschaft.


    Die Uniformierten sollen sich sehr im Hintergrund aufhalten, von mir aus sollen sie sich hinter einem Stein verstecken. Das Volk braucht nicht wissen, wieviele Milites wir dort postieren.

  • Crassus wechselte sein Standbein:


    Nun gut, also werde ich, öhm Trecenarius Germanicus Corvus informiere, Decurio Valerius Severus und die Centurionen der VII Kohorte. Außerdem werde ich sie kurz in ihre Aufgaben instruieren und ihnen ihr Verhalten erklären, welches sie dort an den Tag legen sollen. Sehr schön!


    Wenn du nichts mehr zu diesem Thema zu sagen hast, hätte ich noch einene anderen Punkt auf den ich gerne eingehen würde.

  • Der Tribun war einfach nur müde :D


    Die Ludi haben ja schon begonnen, und der Magister Officiorum


    Crassus hatte einfach keine Lust zu erklären, dass der eigentliche Magister Officiorum nicht Magister Officiorum genannt werden möchte, sondern anders und... ach, war das kompliziert ;), deshalb nannte ihn Crassus einfach Magister Officiorum:


    wird uns bald eine Liste schicken, wieviele Prätorianer er benötigt, sofern der Kaiser die Ludi besuchen wird. Außerdem wird er uns in dieser Nachricht auch mitteilen an welchen Tagen der Kaiser die Ludi besuchen möchte.
    Dies wollte ich nur anmerken, damit du nicht völlig überrascht bist, wenn dieser Brief hier ankommt.


    War das alles? Bestimmt.


    Ich glaube das war dann alles.

  • Und selbst wenn der Praefectus gewußt hätte, daß der Tribun müde war, es hätte ihn nicht interessiert. ;) :D


    Ach die Ludi... Jaja, wieder ein paar Spiele, damit der Pöbel einen Fried gibt.


    Die Aussicht auf noch mehr Arbeit war nicht gerade umwerfend. Die auf Gratis-Wein und ein paar leichtbekleideten Sklavinnen schon eher. :D


    Gut, dann werde ich einen Brief erwarten. Auch schön.


    Eine kleine künstlerische Pause. ;)


    Gut, du kannst wegtreten.

  • Der Praefectus seufzte ein wenig auf und nahm dann die nächste Akte zur Hand. Wieder ein Hinweis auf Verschwörungen... zeitweise wünschte er sich, er wäre niemals zu den Prätorianern gegangen. Überall sahen die Leute nur Konspirationen und Verrat, er fragte sich, ob er nicht auch schon bereits an jeder Ecke dunkle Schatten sah. Groß wundern würde es ihm zumindest nicht.


    Wäre er nur bei der Legio geblieben, dann wäre er jetzt in Mantua oder so und hätte ein angenehmes Leben mit ein paar guten Amphoren illyrischen Weines und rassigen Sklavinnen. Aber nein, er mußte ja unbedingt zu den CU und dann unbedingt zu den Prätorianern...


    Also was hatten wir hier... Aha, einer hatte den vergöttlichten Marcus Ulpius Trajanus, den Onkel des Kaisers in einer Taverne in Hispania erblickt? Ahaaaa, gut. Wer ist für diesen Schmarrn verantwortlich? Aha, ja, der bekommt demnächst Besuch, der wird solche Berichte nicht mehr verfassen. Er legte den Akt zur Seite und las zur Entspannung die Berichte aus dem Gefängnis der Castra. Wieder zwei Gefangene gestorben, war Brutus wieder mal zu fürsorglich gewesen. Die Ausgaben wieder sehr hoch für das Essen, gut, wird gekürzt. Wozu brauchen die Gefangenen zweimal in der Woche Käse? Einmal reicht vollkommen, tun ja eh nix außer Schlafen und herumbrüllen, daß sie rauswollen...

  • “Es geht darum, dass…“ Corvus wusste nicht so recht wo er anfangen sollte und wie erklären.


    “Wie du sicherlich weißt, ist mein Vetter Germanicus Sedulus gestorben, der Legatus Legionis der II. Legion, in der ich vor meiner Zeit bei den Cohortes Praetoria ebenfalls gedient habe. Vor seinem Tod sprach ich noch mit ihm, vor allem über den Aufstand der Germanen, der so verlustreich niedergeschlagen wurde. Auch meine alte Legion hat in diesem Krieg viel Blut lassen müssen und nicht wenige meiner damaligen Kameraden sind nun tot und die Reihen gelichtet.“


    Er stockte kurz.


    “Natürlich weiß ich, wie wichtig mein Dienst hier in Rom ist und bestimmt suche ich nicht danach, dem Fährmann vor der Zeit gegenüber zu treten. Aber… seit dem plagen mich Zweifel. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich an der Seite meiner Kameraden hätte stehen sollen und für Rom an vorderster Front hätte kämpfen müssen. Mein Gewissen rührt sich, dass Germanien, wo ich aufgewachsen bin... also… das mein Platz jetzt dort wäre.“


    Von der Sehnsucht nach der Weite des Horizonts und den dunklen Wäldern sprach er im Angesicht seines Vorgesetzten nicht. Stattdessen räusperte er sich und sagte dann:
    “Deshalb möchte ich den neuen Legaten der II. Legion anschreiben und ihn bitten, mich anzufordern und um meine Versetzung ersuchen. Ich bitte dich, dass du dem zustimmst und um ein Empfehlungsschreiben.“

  • Die Augenbraue des Praefectus wanderte hoch und höher.


    Du willst die Cohortes Praetoriae verlassen?


    Überrascht lehnte er sich zurück.


    Also... hmm... damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Immerhin will da einer meiner besten Männer weggehen... Was sagt denn Aelia dazu?

  • Der Praefectus atmete einmal tief durch.


    Na dann solltest du einmal mit ihr darüber sprechen. Und ich gebe dir einen guten Rat: Tu wenigstens so, als wenn du sie nicht vor vollendeten Tatsachen stellen würdest. Zumindest mach es besser als bei mir.


    Er atmete noch einmal durch... und grummelte insgeheim.


    Ich nehme nicht an, daß ich dich überreden kann, nur "Urlaub" zu nehmen?

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