Die Hauptställe der Praetorianer

  • Die Zeit nach ihrer Rückkehr nutzen die Männer der Turma VII für eine gründliche Inspektion ihrer Ausrüstung. Dazu gehören natürlich auch ihre Pferde und deren Stallungen. Während die Männer also den Zustand der Boxen überprüfen, kleinere Reparaturen durchführen, die Sättel und das Zaumzeug flicken und putzen, gibt Sev sich der dem Decurio zustehenden Beschäftigung hin: Beaufsichtigen.


    "Jo, das is in Ordnung so..."


    "Vorsichtig, da drüben!"


    "Moment! So geht's nich! Nochmal nachpolieren, aber fix..."


    "Jo, passt. Nimm den nächsten..."

  • Die Turma VII fällt zuerst bei den Ställen ein. Sev kommandiert als erstes fünf Equites ab, die Ställe zu inspizieren. Erleichtert atmen die Glückspilze auf und machen sich davon, um Wachstafeln aufzutreiben. Die übrigen Prätorianer holen bereits die Pferde aus ihren Boxen und beginnen sie auf den Hof hinauszuführen. Man merkt den Tieren deutlich an, dass sie nicht ausgelastet sind. Nervös trippeln die Pferde umher und lassen sich nur mühsam bändigen. Zwar werden sie regelmäßig innerhalb der Castra bewegt, doch die sonst gewohnten ausgreifenden Bewegungen auf langen Tagesmärschen oder auch kleinen Manövern fehlen ihnen sichtlich.


    Nachdem die Männer und ein Teil der Tiere den Schauplatz verlassen haben, trifft die Inspektions-Abordnung wieder ein. Akribisch genau suchen die fünf Prätorianer digitus für digitus die Stallungen nach Schäden ab. Viel ist aufgrund der bereits durchgeführten Reparaturarbeiten nicht zu finden, doch penibel genau wird jeder kleine Fehler noch einmal aufgeschrieben.

  • Als letzter kommt auch Crotilo mit den anderen Equites in den Ställen an. Sie bringen die Pferde wieder in ihren Boxen unter und versorgen sie gründlich. Crotilo kann bei einem älteren, erfahrenen Eques noch einige Tipps zur Pferdepflege aufschnappen. Dann schaut er den eifrigen Inspekteuren über die Schulter und hilft ihnen bei der Suche nach Schäden. Ein paar andere Equites laufen inzwischen schon los, um die Übungswaffen zu holen.

  • "Geht das nicht ein bisschen schneller?"


    Ungeduldig treibt Sev die Männer an. Wenig später sind alle Pferde wieder in ihren Boxen untergebracht und sie machen sich wieder auf den Weg zum Exerzierplatz.


    "He, Crotlio! Mach hin, Junge! Es geht weiter!"


    Sev winkt dem Miles auffordernd zu und folgt seinen Equites dann nach draußen.

  • "Langsam da vorne! Keine Schlamperei!
    ...
    Junge, kannste nich mal nen bißchen hinne machen? An der kleinen Macke biste nu doch schon seit ner halben Stunde dran beschäftig. Ja, nu mach!
    ...
    Ououou... Wie konnte dat denn passieren? Jo, macht ruhig weiter. Dat sieht ja schon um einiges bessser aus.
    ...
    Schon fertig? Astrein. Weiter so."


    Sev läuft ungeduldig auf und ab. Die Equites seiner Turma arbeiten unter Hochdruck in den Ställen der Equites Singulares. Nach der großen Parade und ihrer kleinen Vorführung haben sie noch viel zu tun, die Spuren der Veranstaltung wieder zu beseitigen und reguläre Betriebsbereitschaft herzustellen. Um die Gelegenheit nicht ungenutzt zu lassen, hat Sev gleich ein paar zusätzliche Arbeiten mit auf den Plan gesetzt. Also müssen die Pferde gründlich versorgt, gestriegelt und gesundheitlich untersucht werden. Anschließend geht es an die Ausrüstung der Pferde und der Männer. Penibel wird jeder Zentimeter Leder überprüft, auf kaputte Stellen untersucht und geflickt. Inzwischen sind sie bei den Ställen angelangt. Immer mal wieder entsehen hier und dort kleine Schäden, die jetzt von den Männern wieder repariert werden. Sie sind ein eingespieltes Team und Sev findet kaum etwas zu beanstanden. Also wird es ihm irgendwann alles zu langweilig. Er schnappt sich seinen Helm und macht sich auf den Weg zu den Offiziersunterkünften, um dort einen Trainingsplan für die nächsten Tage auszuarbeiten.

  • Die Amtsübergabe rückt näher und Sev hat alle Hände voll zu tun, die Turma auf Hochglanz zu bringen. Glücklicherweise haben sie in der vergangenen Zeit bereits einiges an ihrer Form getan und die Ausrüstung in Ordnung gebracht. Die letzten Tage überprüft er noch einmal alles persönlich und schickt die Männer und Pferde unerbittlich auf den Exerzierplatz zum Trainieren. Er will sich von seinem Nachfolger nicht anhören müssen, dass seine Turma nicht in absolut bestem Zustand gewesen wäre. Während der Duplicarius sich um die Durchführung der Übungen kümmert, macht Sev die Runde in den Stallungen und den Unterkünften. Er findet nicht viel, das zu bemängeln gewesen wäre. Doch einige Kleinigkeiten schreibt er sich auf, damit die Equites sie noch in Ordnung bringen. Anschließend geht er wieder in Richtung Exerzierplatz um den Fortschritt des Trainings zu begutachten.

  • Die Turma VII der Equites Singulares ist vollzählig vor ihrer Unterkunft versammelt und aufgestellt. Sie haben ein paar arbeitsreiche Tage hinter sich, in denen die gesamte Ausrüstung, ihre Unterkünfte und auch die Ställe der Pferde auf Vordermann gebracht wurden. Nun müssen sie noch ein letztes Mal antreten und die Abschiedsworte ihres Decurio über sich ergehen lassen. Zufrieden muster Sev die Männer, die sich in bester Form befinden. Er hat keine Bedenken, die Turma so seniem Nachfolger zu übergeben, der bereits etwas abseits wartet. Dadurch ist er jetzt ungewohnt guter Laune und der ein oder andere verwunderte Blick seiner Equites trifft ihn. Grinsend stellt Sev sich vor die Männer und nickt ihnen zu.


    "Equites! Ihr seid ne verdammt gute Truppe! Als VII. Turma der Equites Singulares der besten Einheit der Welt macht ihr eurem Namen alle Ehre! Ich bin stolz darauf, dass ich mit euch dienen durfte! Durch den Praefectus Praetorio wurde ich als Trecenarius zu den Speculatores versetzt und werde das Kommando über euch deswegen abgeben. Unter euerm neuen Decurio werdet ihr weiter so gute Arbeit leisten und noch weiter verbessern! Macht's gut, Jungs!


    Für den Kaiser und für das Imperium! Roma Aeterna!"


    "Roma Aeterna!"


    Sev grinst und nickt zufrieden. Er winkt dem neuen Decurio, dass dieser nun das Kommando übernehmen könne und macht sich selbst ohne weitere Gefühlsduselei auf den Weg zu den Offiziersunterkünften, um mit seinem Amtsvorgänger bei den Speculatores zu reden.

  • Balbus kam in den Stall, nachdem er sich in seinem Officium seine Ausrüstung geholt und einen Miles hierher geschickt hatte. Das Pferd war bereits vorbereitet worden und so musste er nur noch hinauf um unverzüglich aufzubrechen.

  • Eiligen Schrittes und mit meinem Gepäck auf den Schultern betrat ich die Ställe der Equites Singulares. Es war das erste mal dass ich dieses Gebäude betrat und so sah ich mich ersteinmal genau um. Dann suchte ich mir einen Offizier, der danach aussah, als hätter er das Sagen und übergab diesem meine Befehle:


    "Ich brauche ein Pferd für eine Eskortmission nach Hispania."


    sagte ich kurz und knapp.


    Der Decurio musterte mich anfänglich mit hochgezogenen Augenbrauen, zeigte dann aber doch schlussendlich auf einen hervorragenden Schimmel. Wahrlich ein gutes Pferd und ich war erstaunt, dass mir ein solch edles Ross anvertraut wurde.


    Dann merkte der Decurio noch an:


    "Sieh ja zu, dass du Pollux wieder in diesem Zustand hierher zurückbringst, sonst bekommst du es mit mir zu tun."


    Daraufhin wandte sich der Decurio ab und ich verließ mit Pollux die Ställe.....

  • Romanus ritt nach Eburnus beschreibung zu den Ställen, dort angekommen begrüßte ihn sogleich der Stalljunge!


    Slave Bursche, alle Pferde müssen gefüttert und getränkt werden, mehr nicht striegeln werde ich sie naher selber!


    Dann spannte Romanus die beiden Zugpferde ab und führte sie zum Stalljungen der diese dann übernahm, dann übergab Romanus auch die anderen beiden!


    Kann ich den Wagen hier stehen lassen ohne das was wegkommt? Ich weiß nähmlich noch nicht wo ich einquartiert werde!


    Jo klar passt! antwortete der Junge hastig der Romanus noch wie ein halbes Kind vorkahm!


    Dann machte sich Romanus auf um sich bei seiner neuen Einheit zu melden!


  • Nero Laetilius Blasio


    <<
    Bei den Ställen der Equites singulares würde der Decurio Decimus Cursor schließlich auf den Tribun Laetilius Blasio treffen. Der Tribun, der sonst meist in seinem Officium in Erscheinung trat, war heute, mit einigen Soldaten im Schlepptau, auf einem Inspektionsgang unterwegs. Soeben stand er auf einem Bein, hielt sich mit einer Hand an der Ziegelmauer abgestützt, und betrachtete höchst pikiert seinen Schuh, an dem ein matschiger Pferdeapfel klebte.



  • Der decurio reichte dem calo die Zügel seines Inquitatus.


    Er ist das beste Pferd in der Armee. Also richte dich danach und behandle ihn dementsprechend.


    Anschließend sah er sich in den Ställen um, warf einen prüfenden Blick auf die Einstreu und begutachtete das Futter. Das vorgelegte Heu duftete wie kurz nach dem Schnitt. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß sein Pferd gut untergebracht und versorgt war, verließ er zufrieden die Stallungen, um sich zur principia aufzumachen.


    Ein paar Schritte weiter traf er auf eine Gruppe Prätorianer, die einen weiteren umrundeten. Er ging auf sie zu und war bereits im Weitergehen, als er ein verhaltenes Räuspern vernahm. Als er zwischen den Männern hindurchsah, konnte er die Uniform erkennen und wußte, wen er da vor sich hatte und womit sich der tribunus abmühte. Er wollte leise weitergehen, nahm aber ohne weitere Überlegungen seinen kleinen Hufschaber, den er stets bei sich trug, zur Hand und schob einen der Männer beiseite. Vor dem tribunus nahm er Haltung an.


    Decurio Decimus,von der LEG I Traiana. Darf ich dir helfen, tribunus?


    Er war sich völlig darüber im Klaren, daß er mit seinem direkten sich an einen Vorgesetzten Wenden einen gehörigen Rüffel einhandeln konnte. Aber er hatte gelernt hinzulangen und nicht lange zu fragen.


  • Nero Laetilius Blasio


    Das gepflegte Antlitz des Tribuns Laetilius hob sich, er sah von dem Malheur an seinem eleganten Calceus (aus Straussenleder war der gefertigt, ein klassischer Herrenschuh von dezenter Perfektion) auf, zu dem Neuankömmling, und die Brauen hoben sich überrascht, zwei perfekt gewölbte Bögen.
    "...Decurio Decimus. Ich entsinne mich."
    Des Namens, und ihn angefordert zu haben.
    "Du kommst wie gerufen. - Bursche!!"
    rief der Tribun, und wies dabei mit sparsamem Fingerzeig auf den Hufschaber. Der Bursch kam gesprungen, nahm das Instrument, und machte sich daran, dem Tribun dem Pferdemist von der Sohle zu kratzen.
    Laetilius wirkte daraufhin gleich entspannter und wandte sich während dieser Prozedur, noch immer auf einem Bein stehend, dem Decimer zu.
    "Soeben eingetroffen, nehme ich an. Wie war die Reise, Decurio? Was für Neuigkeiten bringt du aus Mantua, und von unterwegs?"
    Der Tribun (der keineswegs nur ein blasierter Stutzer war), wollte nämlich gerne erfahren, wie aufmerksam der neue Prätorianer seine Augen und Ohren offenhielt.





  • Er atmete tief durch.
    Gerade noch mal gutgegangen dachte der decurio.
    Dann nahm er wieder Haltung an und begann die Fragen des tribunus der Reihe nach zu beantworten.
    Ich bin soeben in der castra eingetroffen.
    Nuntio. Meine Reise verlief bis auf die lahmende linke Hinterhand meines Pferdes, die ich mit meiner Spezialsalbe aus Aegyptus selbst beheben konnte, ohne Zwischenfälle. Das war zwei Stunden nach Arretium.
    Die Auflösung der LEG I Traiana hat sich in und um Mantua wie ein Lauffeuer verbreitet. Für die Händler in der Stadt waren die Soldaten eine willkommene Einnahmequelle und den Lieferanten für die legio entgehen ihre bisherigen Abnehmer.
    Mein Marschbefehl lautete, mich umgehend nach Rom in die castra praetoria zu begeben. So blieb mir während der Reise wenig Zeit die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Außer natürlich während meiner Aufenthalte zur Pferderast. Ich unterhielt mich mit Leuten aus allen Schichten. In der Gegend von Mantua war die Meinung über den Augustus eher uninteressiert, je näher ich zur Hauptstadt kam, wurde sie zurückhaltener. Das Interesse im Allgemeinen kann man, wer eben gerade befragt wurde, dementsprechend bezeichnen. Bei meinen Fragen über die praetoriani stieß ich in den meisten Fällen auf eisernes Schweigen. Kaum einer wollte seine Meinung über sie abgeben. Ich hatte das Gefühl, keiner wollte etwas Falsches sagen, irgendwie konnten sie ihre Angst nicht verhehlen.

    Das, was der decurio jedoch in einem fornix gehört hatte, behielt er für sich. Wie hatte doch dieser aufgebrachte Mann gesagt?
    … und dann wirst du Soldat und bist ein gemachter Mann, vor allem in jener Werde-schnell-reich-Truppe, den praetoriani …
    Und wie schimpfte jener in einer popina?
    Wenn du irgendwo den praetoriani begegnest, solltest du sie wie die Pest meiden. Im Zweifelsfalle ist die Pest das kleinere Übel.
    Der decurio endete.
    Soweit mein Bericht, tribunus.


  • Nero Laetilius Blasio


    Tribun Laetilius lauschte, nun wieder auf zwei Beinen stehend, dem Bericht. Bei dem neuen Decurio schien es sich um einen aufmerksamen Beobachter und Zuhörer zu handeln – etwas, dass der Tribun im Hinterkopf behalten würde, für etwaige kommende Einsätze. Zu Anfang jedoch würde der neue Decurio Routineaufgaben übernehmen und sich dort bewähren können.
    "Interessant. Decurio Decimus, du wirst hier das Kommando über eine Turma der Equites Singulares übernehmen, und zwar die neunzehnte."
    Mit flüchtiger Geste wies Laetilius in die Richtung der Baracke dieser Abteilung.
    "Eine streibare Truppe."
    Um nicht zu sagen 'streitsüchtig', die neunzehnte Turma war dafür bekannt, immer wieder Händel zu suchen. Ein Grund, warum der erfahrene Duplicarius nach dem Weggang seines Vorgesetzten nicht selbst zum Decurio erhoben worden war, und man sich lieber einen Decurio von ausserhalb geholt hatte. Doch Laetilius ging nicht ins Detail. Auch dass die Turma in der letzten Zeit einige Ausfälle gehabt hatte – aufgrund von schlimmer Hufrehe – brachte er an dieser Stelle nicht zur Sprache.
    "Eine schneidige Truppe. Dein Vorgänger wurde vor vier Wochen mit allen Ehren entlassen, der Duplicarius führte übergangsmäßig. - Für heute, richte dich ein, Decurio, und ergänze deine Ausrüstung. Finde dich dann morgen früh zum Fahneneid vor dem Sacellum ein. Darauf erhältst du dein Signaculum und übernimmst offiziell die Turma. Training und Patrouillen werden anfangs eure Aufgaben sein."





  • Mühsam hatte der Bursche den Pferdemist vom calceus des Tribuns gekratzt. An dem, wie er sich ungeschickt anstellte, war klar zu erkennen, daß er noch nie einen Hufkratzer in der Hand hatte und demzufolge keine Ahnung davon hatte, wie er zu handhaben war, was wiederum zur Folge hatte, daß die Prozedur eine gewisse Zeit in Anspruch nahm.
    Der decurio hörte dem Tribun aufmerksam zu. Das mit der streitbaren Truppe, die er übernehmen sollte, nahm er gelassen hin. Mal sehen, mit wem die sich streiten wollten. Daß sie schneidig sein sollten, gefiel ihm schon besser.
    Er hörte sich noch die weiteren Aufträge des Tribuns an, grüßte
    Dein Befehl, tribunus,
    und wandte sich dem Magazin zum Empfang der erforderlichen Ausrüstung zu.

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