Feldlager der LEGIO I

Zitat

Original von Titus Didius Gordianus
ich stieg vom pferd. die übrigen reiter taten dasselbe. ich zückte mein gladius und ging auf den kommandeur zu, blieb aber zwei Meter vor ihm stehen.

"wir weigern uns gegen Römer in den kampf zu ziehen ! gegen unsere eigenen Brüder !"

"Was tust Du denn gerade? Stehst Du nicht gerade mit einem gezückten Gladius einem Römer gegenüber?"

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Original von Titus Didius Gordianus
"ihr gebt vielleicht nichts auf die götter, aber ich und meine kameraden tun das sehr wohl.
wir weigern uns befehle auszuführen und dabei wie Vieh und Sklaven behandelt zu werden !
wir wollen endlich mehr wissen ! schluß damit uns ständig Informationen vorzuhalten ! "

"Ihr wollt Informationen? Seid ihr nicht die Kundschafter? Seid ihr nicht die, die ich ausgeschickt habe, um mir Informationen zu holen? Was soll ich euch sagen, was ich nicht weiss? Woher soll ich wissen, ob es zum Kampf kommt? Woher soll ich wissen, was die anderen vorhaben? Stellt eure Fragen, aber verlangt nicht Antworten, die ich nicht kenne!"

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Original von Titus Didius Gordianus
"wir sind Legionäre ! wir habe einen Eid geleistet ! Aber wir sind auch Römer. Römer wie Du und ich !"

"Sagt das nicht mir, denn ich kämpfe nicht gegen euch. Sagt es denen, die sich erhoben haben, um gegen Rom zu ziehen! Sagt es den Römern, die gegen Rom marschieren und nicht denen, die Rom verteidigen!"

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Original von Titus Didius Gordianus
bei schlechten Sold

"Schlechter Sold? Dann frag' mal einen Bäcker in der Suburba von Rom, der den ganzen Tag und die halbe Nacht bei schlechtem Licht in seiner Backstube steht, was der so verdient."

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Original von Titus Didius Gordianus
, maroden Barracken

"Hat unsere Legion nicht erst vor kurzem ein nagelneues Lager in Mantua bezogen? Mit frischen Gebäuden? Erwartest Du für jeden Soldaten eine Behausung, die dem Palast des Statthalters Konkurrenz machen kann? Warum bist Du zur Legion gekommen, wenn es für dich eine Belastung ist, in einem Zelt übernachten zu müssen?"

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Original von Titus Didius Gordianus
abervorallem die tiere sind es, die den belastungen ausgesetzt sind. sie können nicht erwarten, das wir unsere pferde quälen, so wie die offiziere uns quälen. die armen tiere müssen ihre ruhepausen haben, sonst brechen sie irgendwann zusammen.

"So, um die Tiere sorgst Du dich? Du stellst das Wohl deines Pferdes über das Wohl Roms? Wofür verfügt die Legion denn über Ersatzpferde? Wenn es das ist, dann kannst Du mein Pferd haben!"

Macer schüttelte leicht den Kopf. Sollte es wirklich wahr sein, dass hier Männer vor ihm standen, die zur Armee gekommen waren und nicht in der Lage waren, in den Kampf zu ziehen? Die nicht bereitbaren, für Rom Opfer zu bringen? Die ihr persönliches Wohlbefinden vor ihre Pflichten stellten?

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Original von Titus Didius Gordianus
Dann fragt den Bäcker auch gleich, wie er für den Kaiser dient. man kann doch nicht äpfel mit birnen vergleichen.

"Mag sein, dass er dem Kaiser weniger dient als ihr. Dafür sind seine Arbeitsbedingungen aber auch schlechter und sein Verdienst geringer. Und er bekommt keine kostenlose Krankenversorgung, kein Entlassungsgeld nach 25 Jahren, hat keine Kameraden, die sich um ihn kümmern..."

Zitat

"Bis auf ein Lagerhaus, an dem die Fundamente feucht geworden sind, ist das Lager in einem einwandfreien Zustand. Wenn Du Angst vor losen Brettern in einer Stalltüre hast, solltest Du dich vielleicht mal irgendwo bewerben, wo es nur Vorhänge gibt!"

[quote][quote]Original von Titus Didius Gordianus
Legat, ihr ward wohl lang nicht mehr in den Ställen. die legion hat längst nicht mehr die benötigten reittiere zur verfügung. erst letzte woche verendeten wieder zwei weitere tiere auf einer expedition.

"Mein Freund, der Verlust zweier Tiere scheint dir emotional wohl sehr nahe gegangen zu sein. Es ist Dir vielleicht nicht bekannt, aber ich habe dieser Legion schon als Praefectus Castrorum gedient. Ich kenne die Bestände und ich achte noch heute darauf. Wenn die Legion zu wenig Reittiere hätte, dann wüsste ich das und ich hatte etwas dagegen unternommen, noch bevor wir überhaupt losmarschiert wären!"

Langsam erinnerte sich Macer an das Gesicht des Soldaten. Es war der, der nach Urlaub gefragt hatte, als die Legion mobilisiert wurde. jetzt wusste er, dass er ihn sofort hätte rauswerfen sollen. Eindeutig charakterlich nicht für die Legion geeignet...

Jetzt schien der Soldat völlig die Orientierung verloren zu haben und redete wirr.

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Original von Titus Didius Gordianus
"ich würde für Rom mein Leben geben. Aber Rom ist nicht ein einzelner, oder eine kleine Gruppe.

[...]

Ich bin als Soldat nicht Rom verpflichtet, sondern nur dem Legaten und dem kaiser."

Es schien keinen Sinn zu haben, mit ihm jetzt noch darüber diskutieren zu wollen, ob er nun Rom verpflichtet sei und nicht einem einzelnen, oder ob er doch einem einzelnen verpflichtet ist und nicht Rom.

Macer gab dem Decurio, der neben ihm stand, einige Anweisungen: "Entwaffnet den Mann und stellt ihn unter Arrest. Wir lassen ihn in Misenum im Hafen; in der Kommandantur ist bestimmt ein Plätzchen frei für ihn."

Dann wandte er sich wieder an die Reiter: "Männer, wir alle kämpfen für Rom und wir alle kämpfen nicht gerne gegen unsere Brüder. Aber können wir in Männern unsere Brüder sehen, die sich gegen Rom wenden? Sollen wir unsere Schwerter senken, wenn unsere Brüder sie gegen uns erheben?

Nein, das können wir nicht. Wir müssen uns dem Gegner stellen. Und die Götter werden dafür sorgen, dass kein unschuldiges Blut vergossen wird!"

'Was heißt denn hier "zurück kommen sollte..."?', grummelte Macer vor sich hin. "Der hat zurück zu kommen, wir brauchen jeden Mann. Und erst Recht die Reiterei..."
Er rollte den Brief zusammen und gab ihm einem der Schreiber, der ihn in eine Ledertasche packte.
"Wenn er wieder zurück ist, schickt ihn gleich zu mir", ordnete er an und blickte wieder die Straße entlang, auf der die Truppe schnell vorwärts kam.