Ich ging meines Weges, tief in Gedanken und die Kälte gar nicht mehr spürend.
ICh war ein wenig verwirrt, aber vor allem hing ich Erinnerungen nach.
Spaziergang
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Als Maximian Viola eingeholt hatte, lief er neben ihr und grinste.
"Darf ich dich vielleicht ein Stück begleiten?"
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Erschrocken zuckte ich zusammen.
Maximian, meine Güte, entschuldige, ich habe Dich nicht bemerkt. natürlich darfst Du.
Ich zog fröstelnd die Schultern hoch.
Wo meinst Du, ist es jetzt am ruhigsten und angenehmsten? -
"Nein, ich entschuldige mich. Ich wollte dich nicht erschrecken."
Immernoch lächelte Maximian, sah dann aber, dass Viola wohl vergessen hatte sich entsprechend dem Wetter einzupacken und zupfte an seiner warmen Tunika herum, wobei er fragend in ihre Richtung sah.
"Ich habe noch eine warme darunter. Wenn du magst?"
Dann drehte er sich in alle verschiedenen Richtungen und nickte dann leicht. Ruhig, angenehm... Eine Idee kam ihn, doch bei der Kälte war es wohl so gut wie nirgends angenehm, als in der Nähe eines wärmenden Feuers. Dennoch machte er folgenden Vorschlag:
"Wie wär ein Spaziergang über die Felder vor den Stadttoren?"
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Gerne. Zu beidem, lächelte ich und nahm dankbar den Mantel an. Aber nur, wenn Du wirklich warm genug angekleidet bist.
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Naja... Kaum hatte er den Mantel abgegeben, war es schon spürbar kälter. Aber er frohr nicht, weswegen er nun wieder weiter lief und über die Schulter zu seiner Begleiterin sah.
"Lange Reisen bei dieser Kälte härten ab.", meinte er nur noch grinsend und schlug dann den Weg zu den Stadtmauern ein. Unterwegs fragte er, um ein Gespräch in die Gänge zu leiten:
"Du sagtest, deine Gens galt als ausgestorben. Gab es dafür irgendeinen bestimmten Grund oder gab es schlicht und ergreifend zu wenige Söhne, die den Fortbestand absichern konnten?"
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Natürliche Fluktuation, lächelte ich leicht verschmitzt und doch traurig und schloss zu ihm auf, so dass wir nun nebeneinander gingen.
Unsere Gens war nicht mehr sehr groß, ein paar galten als verschollen, ein paar waren tod. Von meinem Cousin weiss ich nur, dass er wohl eines Tages auf Reisen ging und nie wiederkehrte und mein Onkel verstarb. Meine Eltern waren schon verstorben, bzw. meine Vater hatte nach dem Tod meiner Mutter auch kein Interesse mehr an ... an dem Leben und somit auch nicht an der Gens.
Und nach seinem Tod sah ich keinen Grund Nachforschungen anzustellen, ob doch noch jemand am Leben war. Ich hatte ein Leben aufgebaut, mit dem ich soweit zufrieden war. Erst das Gerücht, er würde noch leben, mein Cousin, stachelte meine Neugierde an und je länger ich mich mit beschäftigte, desto mehr began es mir plötzlich doch zu bedeuten nicht mehr die einzige Annaea zu sein. -
Maximian nickte.
"Das Band des Blutes wiegt stark", meinte er. Ja, es war so mächtig einen aus einem Leben zu reißen, das gut und immer nur das einzig Wahre gewesen war. Es war nicht sonderlich von Reichtum gezeichnet, aber es war gut. "Auch ich mochte mein Leben bis zu dem Tag, an dem ich von dieser Lüge erfuhr. Wir waren nicht sehr angesehen oder reich, wir führten ein einfaches, gutes Leben. Dann konnte ich nicht mehr an etwas anderes denken als an das eigene Blut, meinen Vater, und verließ schließlich all das, was mir bislang mein Leben bedeutet hatte."
Maximian lief mit gesenktem Haupt, während er einen kleinen Schneeball wegtrat und die Hände tief im warmen Stoff vergrub. Dann schüttelte er den Kopf und sah nach vorn, wo die Stadttore allmählich immer größer wurden und wieder schmunzelnd zu Viola.
"Ich kam hierher und traf auf dich, die aus ähnlichen Beweggründen hierher kam."
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Ich lächelte ihn an.
Ja, Du hast Recht, es wiegt stärker. Und doch spüre ich, wie meine Wurzeln noch immer dort liegen, wo ich so lange verbracht habe und was für mich eine Heimat war.
Ich bückte mich und nahm etwas Schnee auf.
Und wo es so gut wie nie, eigentlich nie, wenn ich mich recht entsinne in all den Jahren, Schnee gab und man sich nicht alles abfror.
Jetzt grinste ich breit und dann warf ich den Schnee spielerisch nach ihm. Da er noch nicht zu einem Ball geformt war, war er nicht weiter gefährlich, aber ich grinste ihn breit an. -
Maximan hatte beobachtet, wie Viola den Schnee aufgenommen hatte und zuckte nur kurz grinsend, als sie ihn nach ihm warf. Er pustete die paar Flocken von seinem Mantel, und bückte sich ebenfalls, um ein bissl kalten Schnee in die Hand zu nehmen. Als er sich wieder aufrichtete, knetete er den Schnee.
"Nein, sowas gab es bei uns auch schon lange nicht mehr.", meinte er, sah dann zu Viola und hielt sich bereit. "Viel zu lange."
Und damit warf er den Schnee nun seinesfalls nach Viola. Seine Hände waren größer, so hatte er auch mehr Schnee zu fassen bekommen, der nun auf Viola Viola rieselte. Maximian kicherte.
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Ich versuchte dem Schnee lachend auszuweichen, aber einiges davon rieselte dennoch runter und sie bückte sich und nahm erneut Schnee auf, diesmal formte sie aber schnelle einen leichten Ball und warf ihn nach ihm. Der Ball traf seine Schulter und sie grinste ihn breit an.
Vorsicht, ich hatte gute Lehrer in Judaea, zwar nicht mit Schnee aber denoocht. -
Auch Maximian lachte inzwischen und versuchte ihren Bällen auszuweichen, wobei er selber die Gelegenheit bekam, Schnee zu einem Ball zu formen und nach ihr zu werfen. Dieser Ball traf sie nur ganz knapp am Arm, weshalb er schnell noch einen hinterher warf. Diesmal traf er dann auch den Bauch, allerdings hatte er nicht doll geworfen, sodass der Ball einfach an Viola herabruschte. Zu seinem Grinsen zog er mehrmals die Augenbrauen hoch.
"Oh, ich merke schon. Zeig, was kannst du noch?"
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Das ein oder andere, lächelte ich und warf noch einmal und traf ihn diesmal am Oberschenkel. Es machte Spaß mit ihm rumzutollen und ich fühlte mich sehr wohl in seiner Gegenwart. Ich wich einem seiner Bälle aus und näherte mich ihm immer weiter. Dann stand ich vor ihm, die Hand voll Schnee und diese, breit grinsend, bald in seinem Gesicht. Entweder er hatte nicht damit gerechnet oder war abgelenkt oder ich musste mit einer Retourkutsche rechnen, jedenfalls konnte ich ihn so richtig schön einseifen und lachte dabei fröhlich auf.
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Er hatte wirklich nicht damit gerechnet. Im ersten Moment wollte er erstaunt die Augen und den Mund weit aufreißen, doch um den Schnee nicht in sämtlichen Öffnungen des Gesichtes zu haben, wartete er geduldig ab, wobei er theatralisch die Schultern hängen ließ und sich langsam den Schnee von der Haut schabte.... kalt!
"Na warte..."
Kaum hatte er das ausgesprochen, schnappte er sich eine Hand voll Schnee und verfolgte Viola ein paar Meter, nur um sie natürlich aufzuhalten, sich über sie zu beugen und ihr den Schnee am Hals entlang ins Gesicht zu drücken. Ob es ihm gelang, konnte er nur schwer erkennen und als er die Ladung abgeliefert hatte, ließ er sie los und lachte.
Dann machten sich auch schon die vor Kälte geröteten Finger bemerkbar, die er sich reibend vor den Mund hielt und heißen Atem auspustete. Dennoch grinste er und beobachtete, wie Viola seine Gegenattacke aufgenommen hatte.
Es machte ihm sichtlich Spaß, sich so auszutoben. Zuhause hatte er immer viele junge Leute um sich gehabt und keiner hatte von ihm verlangt, sich sonderlich gut zu benehmen oder so. Ja, er fühlte sich geradezu wohl, hier. -
Brrr war das kalt. Na warte dachte sie so bei sich und drehte sich um und kam auf ihn zu. Zum Glück war niemand in der Nähe um sie beide zu beobachten, so stellte sie sich so hin, dass sie ihn leicht schubsen konnte und dabei ein Bein stellte. Er plumpste in den Schnee und schon war sie auf ihm und seifte ihn lachend von oben bis unten hin ein. Dann sprang sie auf und lief zum Stadttor.
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Herrje! Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie Viola auf ihn zurannte, besser gesagt ihn umrannte, ihn am Boden hielt, er schon überall den kalten Schnee spürte und schließlich wieder frei gelassen wurde. Schlotternd aber grinsend setzte er sich auf, um nach der Angreiferin Ausschau zu halten. Dabei schnaufte er und der warme Atem bildete kleine Wolken in der Luft, die hier nur selten von einem Bewohner durchschritten wurde. Sie befanden sich kurz vor der Mauer an einer Stelle, die eben nicht sonderlich häufig besucht wurde. Hier stand ja auch nichts.
Rächen konnte er sich allerdings nicht sofort, denn Viola stand breit grinsend beim Tor und einem Wachmann und wollte hindurch gehen. Maximian folgte ihr höflich grinsend und sich den Schnee von den Kleidern schüttelnd, und als sie außer Sichtweite waren, nahm er mit den Händen Schnee auf und fing an lauter kleine Kugeln auf Viola zu werfen. Dabei verschwanzte er sich hinter einem Baum und ließ so einige Salven des gefrohrenen Wassers auf seine neue Freundin los."Na, gibst du auf? Ich rate dir, lass allen Schnee fallen und gib den Widerstand auf, sonst... andernfalls habe ich hier noch eine ganze Menge Schnee. Ein ganzes Feld."
Während er das sagte, konnte man das Lachen gut und deutlich vernehmen, dass sich hier und da zwischen seine Worte zwängte.
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Sie lachte auch und suchte sich ebenfalls Deckung.
Da bin ich ja mal gespannt, wie viel Du ohne Erfriereungen noch werfen kannst. -
Maximiam musste sich eingestehen, dass die Finger allmählich blau wurden, nachdem er noch ein paar Salven verschossen hatte. Er pustete sie sich während einer kurzen Pause warm, formte dann ein paar Bälle und krabbelte mit einem Ball im Anschlag auf Violas Unterschlupf zu.
Kaum war er da, verwarf er die letzten Bälle und war dann gleichermaßen mit Händewärmen und Lachen beschäftigt, dass er sich nicht vom Boden erheben konnte."Du hast verloren."
Frech grinste er, während er sich Schnee aus allen möglichen Haut- und Stofffalten holte. Nun wurden die Finger auch wieder rot.
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Ich war einigen Bällen ausgewichen, aber ein paar hatten mich trotzdem getroffen. Ich schüttelte grinsend den Schnee von meinen Sachen udn aus meinen Haaren und musterte ihn unbestimmt.
Dann reichte ich ihm die Hände um ihm aufzuhelfen.
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Auch Maximian musterte. Als sie ihm dann die Hand reichte, überlegte er einen Moment immer noch leicht schnaufend und zog Viola wieder mit einem leichten Ruck auf den gepolsterten Boden.
Schließlich stand er auf und reichte ihr mit einem leichten Grinsen die kalte Hand hin."Du bist die Dame, ich der Herr."
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