- Atrium - (Tarraco)

Aquinas war überrascht von der betrieblichen Stärke Helenas. Dann bemerkte er, daß es ihr garnicht gut ging.

"Du bist auf einmal so bleich, geht es dir gut?" sprach er besorgt.

10 bis 20 mal Schafskäse wären für den Anfang ganz gut, murmelte er zum Sklaven.

Ich hatte Helena erzählt, das ich zwar hier aufgewachsen war, jedoch für eine längere Zeit eine Freundin in Mauretania besucht hatte und daher auch erst seit noch nicht allzulanger Zeit wieder hier war.

Aquinas unterhielt sich mit Helena über geschäftliche Belange und ich schaute mich in der Zeit ein wenig um, als ich sah wie Helena sich auf einmal an der Wand abstützte und ganz bleich geworden war.

"Möchtest Du dich nicht lieber ein wenig hinlegen Helena ?" fragte ich genauso besorgt wie Aquinas.

Claudia hatte sich die ganze Zeit über zurückgehalten, da sie sich nicht in die Geschäfte Helenas einmischen wollte, aber nun, da Helena zusammengesackt war wurde sie aktiv.

"Verzeiht bitte, aber Helena geht es offensichtlich nicht gut und ich werde sie jetzt besser in ihr Bett geleiten, auch wenn sie dem vermutlich nicht zustimmen wird. Wir danken euch für eure Besuche, aber es ist im Interesse Helenas und des Kindes, wenn nun Ruhe im Haus einkehrt. Ich werde dafür sorgen, dass ihr hinausbegleitet werdet."

Sie ging zu Helena und drängte diese mit Bestimmtheit dazu sich in Bewegung zu setzen.

Ich bekam plötzlich ganz komische Stiche in meinem Bauch und hätte beinah aufgeschriehen. Verkrampft hielt ich es zurück. Ich sah hilfesuchend Claudia an, die mich stützte. Oh es tat so verflucht weh. Ich sackte auf die Knie, ich zitterte. War es vor Schmerzen? Was war los?

Cla....Claud..

Ich schaffte es nicht einmal richtig zu sprechen, war es das Kind? Warum ausgerechnet jetzt wo der ganze Besuch da war? Ich hatte trotz der Schmerzen eine zynische Maske aufgesetzt und wer mich ansah konnte am Blick erkennen warum.

Claudia rief nach einem der Sklaven. Als dieser kam brachten sie Helena in ihr Zimmer.

Der Sklave kehrte zurück ins Atrium um geleitete die Gäste hinaus.

Im Atrium angekommen erwartet Livia die Ankunft ihres Bruders. Als er endlich den Raum betritt winkt sie ihn zu sich herüber.

"Ein hübsches Kind, nicht wahr? Sie macht einen kräftigen, gesunden Eindruck und wird sicherlich einst eine wahre Schönheit werden. Helena macht mir da schon eher Sorgen. Sie sah so geschwächt aus..."

Besorgt runzelt Livia die Stirn.

"Oh, ja, wirklich ein süßes Mädchen. Wegen Helena musst du dir wohl keine Sorgen machen - das werden wohl nur die Strapazen der Geburt sein!"

Quirinalis nimmt seine Schwester kurz in den Arm um sie zu beruhigen.

"Das wird schon wieder! Aber was ist den Anliegen?"

Dankbar für die Unterstützung lehnt Livia kurz den Kopf an seine Schulter und seufzt leise.

Auf seine Frage hin besinnt sie sich jedoch darauf, was sie ihm eigentlich noch hat mitteilen wollen.
"Achja. Ich habe gute Neuigkeiten! Ich werde dich nach Carthago Nova begleiten! Messalina hat mich zur dortigen Scriba ernannt..."
Livia grinst schelmisch.
"Das heißt, du bist nun mein Vorgesetzter. Ich hoffe doch, dass du mich nicht allzu sehr herumscheuchst. Auf jeden Fall werde ich mein Bestes geben. Ist das nicht wunderbar? Wann brechen wir auf? Wo kommen wir dort überhaupt unter?"
Gut gelaunt lächelt sie ihren Bruder an.

"Wunderbar... Endlich bin ich mal der Vorgesetzte von irgendjemand...
Nein, unser Arbeitsverhältnis wird so sein, als wären wir Schwester und Bruder! :D"

Mit Erleichterung bemerkt Quirinalis, wie es Livia wieder besser geht...

"Ich fände es aber mal schön, wenn wir mal die anderen Verwandten treffen würden... Aber wenn du willst, könnten wir uns ja auf den Weg nach Carthago Nova machen!"

"Messalina habe ich schon direkt nach meiner Ankunft besucht. Aber die anderen scheinen ja größtenteils ausgeflogen zu sein... Oder weißt du da mehr als ich? Natürlich würde ich sie alle gerne einmal wiedersehen. Es ist ja schon so verdammt lang her. Ich hatte auch noch garnicht wirklich Gelegenheit, mich mit Tiberia Claudia zu unterhalten. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch mein schönes neues Amt nicht vernachlässigen... Aber dann wird Helena in nächster Zeit sicherlich auch noch Hilfe benötigen..."
Livie befindet sich sichtlich in einem kleinen Gewissenskonflikt. Hilfesuchend blickt sie zu dem älteren Bruder auf.

"Dann bleiben wir halt noch ein bisschen - ich denke das schaffen wir! Wenn nicht, dann reise ich nach Carthago Nova und kommst später nach?"