[Villa Pellacia] Das Familientreffen der Aurelier

  • "Das Essen ist ganz vorzüglich!" Scipio aß eine Dattel nach der anderen und die Sklavin kam nicht nach wenn es darum ging den Vinum nachzuschenken.


    "Um Euch auf den aktuellen Stand zu halten: Meine Ausbildung wird bald abgeschlossen sein. Durchaus gibt es die Möglichkeiten, dass ich an dem Aufbau und der leitung der Vigiles in Ostia beteiligt sein werde.
    Wir haben bereits die neuste Technik und arbeiten sehr effektiv.
    Bei dieser Ausbildung geht es nicht nur um Schnelligkeit und Manneskraft, sondern vorallem Bildung!"


    Scipio berichtete von einzelnen, aufregenden Erlebnissen während den Übungen.


    "Schon bald werde ich wieder in Ostia zurück sein und hier bleiben.
    Sophus und ich sprachen bereits darüber ob ich wieder als Magister Ludi arbeiten könnte, aber derzeit sieht es nicht danach aus.
    Aber wenn ihr mal etwas in Ostia zu Ohr bekommt, denkt an mich. Ich werde gerne vereinzelt Privatunterricht erteilen."


    Scipio genoß die Gesellschaft der Familie.
    Bald würde er wieder zur Kaserne aufbrechen müssen.
    Würde er zu spät zur Ausbildung zurückkehren würde er beim Centurio sicherlich in Ungnade fallen.
    Aber ihm blieb noch etwas Zeit bis zu seiner Rückreise.

  • "Ich hoffe für dich, dass du die Stelle in Ostia bekommst. Gewiss warten hier interessante Aufgaben für dich, welche du mit viel Einsatzbereitschaft angehen wirst, Scipio.", meinte Sophus, dessen leerer Becher durch eine Sklavin nochmals mit Vinum aufgefüllt wurde.


    Er musterte den Besucher Artorius.


    "Sarmaticus, ich werde versuchen, in Rom mehr über deine Herkunft zu erfahren. Vielleicht werden die alten Schriften Licht in's Dunkel bringen. Das alles ist wirklich Ewigkeiten her..."


    Einen Moment dachte Sophus angestrengt nach, fand aber in der Erinnerung wieder keinen Anhaltspunkt über den Verwandtschaftsgrad des Verus. Ein großer Richter wie er muss doch Spuren in den Familienchroniken hinterlassen haben...


    "Weshalb so schweigsam, Iustus? Erzähle uns aus deinem Leben, lieber Cousin!", forderte er Marius nach einer kurzen Pause lächelnd auf.

  • „Scipio, lass noch Platz für die Prima Mensa in deinem Bauch“, sagte ich schmunzelnd zu meinem Cousin.


    Mit einem Wink beauftragte ich die Sklaven nun die Hauptspeise aufzutragen.
    Auf einem Tisch wurden die einzelnen Schalen und Teller aufgebaut und mehrere Sklaven standen bereit, um das Straußenfleisch, den aus Indien neu eingeführten Reis und die Gemüsestücken eiligst auf kleine Teller zu legen und diese auf Wunsch darzureichen.


    Noch ein kurzer Wink zu Cadior und der eilte herbei, zumindest was für seine Verhältnisse unter „eilen“ zu verstehen war.

  • Ich holte schon Luft, aber dabei blieb es auch. Teils verärgert, in jedem Fall überrascht und ja auch amüsiert, schaute ich Cadior an. Der Typ war dreist, aber das war ja nichts Neues.


    „Sorge dafür, dass der Wein zu diesem Zeitpunkt noch verdünnt gereicht wird. Bei dem Konsum haben wir bald Weinleichen hier im Raum“, flüsterte ich meinem ehemaligen Sklaven zu.


    Mit einem Kopfnicken und deutlichen Blick bekräftigte ich meinen Wunsch.

  • Als Sophus vom soeben eingeschenkten Vinum getrunken hatte, musterte er skeptisch den Becher.


    "Wie? Selbst in diesem edlen Hause ist man nicht vor gepanschtem Weine gefeit? Du, Sklave, bringe mir einen Tropfen rechten Gehalts!", sagte er zu einem der offensichtlich überforderten Bediensteten.

  • Fast hätte ich mich an meinem eigenen Wein verschluckt, als ich eben Sophus’ Gesicht bemerkte. Etwas hüstelnd fing ich mich dann aber wieder.
    Meine Schultern zuckten vor unterdrücktem Lachen und ich hoffte sehr, dass es niemand bemerkte. Heimlich wischte ich mir einige Lachtränen aus dem Gesicht.


    Der Anschlag war eigentlich für Scipio gedacht… Nun gut, der hatte sich bis jetzt auch noch nicht beschwert. Zufrieden griff ich nach einer Olive, bis mich wieder eine Lachanfall überkam.


    „Entschuldigt mich“, murmelte ich nur noch, stand auf und lief aus dem Raum.

  • "Scheinbar geht der Vinum zur Neige..." dachte sich Scipio. Der wird von Becher zu Becher immer dünner. "Ich kann auf den Boden meines Bechers blicken...." sagte Scipio zu sich.


    "Braucht es noch an Vinum, Cousine? Gerne geh ich hinunter zum Markt wenn es nötig ist!", versuchte Scipio unscheinbar zu fragen.


    "Was meint ihr zu einer Vigilesstation hier in Ostia? Würdet ihr Euch sicherer fühlen, zumal ich an dessen Arbeit beteiligt wäre? Oder seit ihr bisher zufrieden?" fragte Barrius.


    "Mir ist es ernst. Ich halte es für wichtig den Gemütszustand und um das Sicherheitsgefühl der Bürger Ostia zu Wissen, um eine adäquate Vigilesstation errichten zu können. Sicherlich werden meine Vorgesetzten an diesen Informationen interessiert sein. Und wenn ich die ersten Rückmeldungen aus der eigenen Familie bekomme ist das sicherlich ein guter Anfang."

  • Mit den neuen Köstlichkeiten, die immer noch zum Hauptgang gehörten, betrat ich zusammen mit den Küchensklavinnen wieder das Speisezimmer.


    Immer noch die letzten Worte meines Cousins im Ohr, wandte ich mich auch zugleich an ihn:


    „Scipio ich hatte nur Sorge, dass du das Ende des Bankettes nicht mehr bei vollem Bewusstsein erlebst, wenn du so viel Vinum im Voraus schon trinkst“, sagte ich sichtlich besorgt, doch ein verschmitztes Lächeln verriet den Scherz in meinen Worten.


    „Greift zu und lasst es euch munden! Ich kann euch versprechen, so etwas habt ihr euer Lebtag noch nicht gegessen. Ratet doch mal, was dies für eine Köstlichkeit ist!“


    Gespannt schaute ich von Sophus zu Scipio und von dort zu Sarmaticus und Iustus. Ob sie wohl eine Ahnung hatten?

  • "...mmmmmhhhhhhhhhh! Dieses Fleisch ist köstlich. So zart." Scipio war bekannt dafür jedes Essen zu kommentieren. Er war ebend ein Genieser.


    "Ein junger Vogel Strauß, wenn ich nicht irre. Wer hat ihn in Afrika Eingefangen? Ihr Cadior?" Barrius warf dem Sklaven einen Grinsen zu.


    "Aber was ist das für eine köstliche Soße dazu? Ich komm einfach nicht drauf?"

  • "Den Strauß, mein lieber Scipio, gab’s vorhin. Dieses ist was gänzlich anderes", schmunzelte ich in mich hinein. "Aber du hast recht. Es ist eine Köstlichkeit von ganz besonderem Genuss."


    Ich piekte mir ein Stücken des Fleischgebildes an und führte es zu meinen Mund. Bevor der Leckerbissen darin verschwand, antwortete ich noch auf Scipios Frage:


    „Die Soße ist natürlich Garum.“ Ich zwinkerte meinem Cousin zu. Diese Luxussoße rundete selbst einfachstes Essen hervorragend ab.

  • Mhhh, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so köstlich gespeist habe - obwohl, in diesem Haus gibt es Dank Deandra ja jeden Tag die größten Köstlichkeiten :]

    Sim-Off:

    Vielen Dank, Sophus!

    Iustitia sine prudentia multum poterit: sine iustitia nihil valebit prudentia.


    Gerechtigkeit ohne Klugheit wird viel vermögen, aber ohne Gerechtigkeit wird alle Klugheit nichts wert sein.

  • "Cousine ihr liebt es mich zu necken, was?"
    Ein bisschen verärgert war Scipio darüber schon.


    Er erhob sich.


    "Familie, es war einfach wunderbar bei Euch zu sein. Doch ich muss nun zurück zu meiner Kaserne. Morgen geht die Ausbildung weiter und ich will mich Bemühen diese so schnell wie möglich abzuschließen."


    Scipio ging herum und verabschiedete sich herzlich bei jedem Einzelnen.

  • Nach der kleinen Unterhaltung mit Scipio nahm ich mir ein paar Trauben und setzte mich wieder zu Sophus. Ich lauschte nur mit einem Ohr der Unterhaltung und hing mehr meinen Gedanken nach.


    Während ich die Früchte naschte, genoss ich es gleichzeitig, Sophus beim Plaudern und Essen zu beobachten. Dabei lag immer ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht. Ich mochte seine Art, wie er Gespräche führte, seine Ernsthaftigkeit und seinen Humor, ja und nicht zuletzt auch sein Äußeres.


    Manchmal kam mir alles noch so unwirklich vor. In kürzester Zeit hatte sich so vieles geändert. Pläne wurden umgeworfen, neue kamen urplötzlich hinzu, die Familie fand wieder zusammen und wuchs sogar. Fast schien es, als wäre die Verbindung von Sophus und mir, der Auftakt zu einem neuen Familienkapitel.


    Die Worte von Scipio rissen mich aus meinen Gedanken und ich richtete mich wieder auf.


    „Oh, nicht böse sein, lieber Scipio“, sagte ich schnell. „Ich bin öfters zu Scherzen aufgelegt und kann mich einfach nicht so richtig bremsen. Wenn es dir aber missfällt, so werde ich mich in Zukunft zu zügeln wissen“, versprach ich reumütig.


    Ich stand auf und umarmte meinen Cousin.


    „Eine gute Heimreise“, wünschte ich noch und war etwas betrübt.


    Sim-Off:

    Ich bedanke mich an anderer Stelle für die Angebote und außerdem auf meine Weise ;)

  • Ach ja, Sopus, da du vorhin auf meinen Beruf zu sprechen kamst: Ich weiß nicht, wem ich jetzt überhaupt noch unterstellt bin, da Vibullius verbannt wurde. Weißt du zufälligerweise, wann die nächsten Duumvirwahlen hier in Ostia sind?

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