ZitatOriginal von Titus Octavius Dio
"So sende es bitte als Eilbrief." der Alte legte 20 Sesterzen auf den Tisch ...
Lucilla nimmt den Brief und die Sesterzen entgegen. "Gut, geht heute noch raus. Danke."
ZitatOriginal von Titus Octavius Dio
"So sende es bitte als Eilbrief." der Alte legte 20 Sesterzen auf den Tisch ...
Lucilla nimmt den Brief und die Sesterzen entgegen. "Gut, geht heute noch raus. Danke."
Wild überlegte ich, da dies nun meine Vertretung für Lucilla war und ich mich diesmal um alles kümmern durfte und auch musste.
Ein Eilbrief? Das würde dann 20 Sesterze kosten ... antwortete ich, und hoffte doch wohl 'rascher Brief' richtig gedeutet zu haben.
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Freundlich nickte der Alte, "Ich danke."
ZitatOriginal von Caius Sergius Curio
Wild überlegte ich, da dies nun meine Vertretung für Lucilla war und ich mich diesmal um alles kümmern durfte und auch musste.
Ein Eilbrief? Das würde dann 20 Sesterze kosten ... antwortete ich, und hoffte doch wohl 'rascher Brief' richtig gedeutet zu haben.
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Der Nuntius schaute etwas bedröppelt. Woher sollte er 20 Sesterzen nehmen ? Knapp zählte er das Geld zusammen und legte es auf den Tisch, in der Hoffnung, das Geld wiederzubekommen.
"So, das müßte stimmen." sprach er und wollte wieder gehen. Er hatte schließlich noch andere Aufträge zu erledigen.
überwiesen
leicht verwundert schaute ich dem Mann zu, wie er wild in seinem Beutelchen kramte und 20 Sesterze zusammenwühlte. Dankend nahm ich den Brief und die Sesterze entgegen.
Stimmt ... stimmt. Sonst wäre es nichts. Vale ... erwiderte ich noch, als ich merkte, dass er schon im Begriff war zu gehen.
Merci
Wie zu jedem Monatswechsel sitzt Lucilla auch zum Anfang des beginnenden Monats über den Versandlisten des letzten Monats. Zum Glück stimmt die Einnahmesumme am Ende schon beim ersten Abrechnen mit allen versandten Poststücken überein, so dass sich weitere Durchgänge ersparen. Sie zieht einen letzten Strich unter der Summe und ruft dann den Scriba herein um die Abschriften für das Archiv, für Avarus und für Crassus machen zu lassen.
Schließlich sitzt Lucilla wieder allein in ihrem Officium und schaut über den Schreibtisch hinweg, lässt ihren Blick über die Regale mit den Wachstafeln und Schriftstücken gleiten. Sie seufzt tief, unschlüssig, ob sie die Arbeit mehr vermissen oder sich mehr darüber freuen würde, nicht mehr hier zu sein. Sie nimmt eine Wachstafel zur Hand und kritzelt etwas darauf herum. Es würde noch einige Tage dauern, bis Avarus zurück von seiner Germanien-Reise kommt, doch dann würde sie die Entscheidung entgültig treffen.
Er hatte über Umwege herausgefunden, das sein Bruder Corvus nicht nur noch am Leben war, sondern das er in Germanien bei der Zweiten diente. Herrjeh, wie lange hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen, geschweige denn ihn nicht mehr gesehen. Es schien ein ganzes Leben zu sein. Nun ja, sie hatten sich auch nicht unbedingt immer verstanden, aber mittlerweile war so viel Zeit ins Land gestrichen und er hatte sich, wenn auch vielleicht noch nicht so ganz, die letzten Jahre gut die Hörer abgestoßen und Corvus war sicher auch mittlerweile reifer geworden, vielleicht sollte man einfach einen Versuch wagen einmal wieder miteinander zu sprechen. Zumindest wollte er ihm mitteilen, dass er wieder im Schoß der Familie fürs Erste war.
Gerade als er das Officium betreten wollte, kam ein ausnehmend süßes Mädel daraus hervor und er konnte nicht anders als ihr einen Moment unschlüssig nachschauen, denn es reizte ihn, wie so einige in den letzten Tagen, sie ein wenig zu umgarnen. Er wusste, er würde sie garantiert rumbekommen. Aber dazu war er nun mal nicht hier, also atmete er schweren Herzens einmal tief durch und riß sich von ihrem Anblick fort, ehe er sich wieder der Tür zu wandte und diese nach einem leichten Klopfen öffnete. "Salve," grüßte er Anwesende.
Vor Lucilla auf dem Schreibtisch stapelt sich ein kleiner Turm aus Wachstafeln. Um ihn herum sind zwei Schnüre gezogen, die ihn zusammenhalten. Lucilla steht hinter dem Tisch, hält mit der einen Hand einen Knoten auf dem Tafelturm fest und zieht mit der anderen an einem Schnurende. "Einen Moment bitte." Ohne aufzuschauen bindet sie den Knoten fertig, nimmt den ganzen Stapel und hebt ihn neben den Tisch.
Erst dann blickt sie zur Tür und ein Lächeln zieht sich über ihr Gesicht. "Salve! Entschuldige bitte, mein Scriba ist noch nicht wieder aufgetaucht, jetzt muss ich die Post selbst bündeln. Ich habe ihn zur Mansio hinüber geschickt und wahrscheinlich ist er in einem Gespräch hängen geblieben." Sie grinst und setzt sich wieder auf ihren Stuhl. "Was kann ich für dich tun?"
Aiai, welch hübsches, anmutiges Wesen sich ihm da auftat. Nicht ganz seine Altersklasse vielleicht, aber dennoch hübsch. Und sicher reif. Einen Moment erging er sich darin sie zu betrachten, ehe er, als sie ihn anlächelte, das Lächeln freundlich erwiederte und ihr in die Augen sah. "Salve," erwiederte er warm. "An einem solchen Tag mag man es ihm kaum verübeln," meinte er amüsiert. Und ausserdem hab ich so die Möglichkeit gehabt Dich noch ein wenig länger zu betrachten, dachte er dabei so bei sich, ehe er wieder auf sein Anliegen zu sprechen kam. "Ich würde gerne einen Brief versenden, nach Germanien. Da ich aber eher schreibfaul bisher war, kenne ich mich nicht so mit den Kosten und was dazu gehört aus. Könntest Du mir da Auskunft geben?"
"Aber natürlich." Lucilla nickt lächelnd und weist auf den Stuhl auf der ihr gegenüber liegenden Seite des Schreibtisches. "Am besten setzt du dich erst mal. Also..." sie kramt in einem kleinen Regal neben dem Tisch und holt ein Papyrus daraus hervor.
"Das hier ist unsere Preisübersicht. Die Preise unterscheiden sich nicht nach der Zielprovinz, sondern nur nach Art der Beförderung. Ein Brief mit ganz normalem Versand kostet dich Fünf Sesterzen. Normal heißt in diesem Fall, dass er ersteinmal bis zur regulären Auslieferung hier in Rom liegen bleibt. Nach einigen Tagen oder sobald eine Eilsendung zum entsprechenden Zielort auf den Weg geht, geht er dann raus. Ein Eilbrief kostet Zwanzig Sesterzen und heißt so, weil er eiligst an sein Ziel transportiert wird. Es reitet also direkt ein Tabellarius Dispositus los und bringt deine Post so schnell wie möglich zu ihrem Bestimmungsort. Daneben bieten wir auch die Möglichkeit Frachtgut zu versenden. Darunter fällt alles, was eben größer als ein Brief ist. Das kostet Fünfzig Sesterzen."
Sie holt kurz Luft, nur um eilig fortzufahren. "Wenn du dir sicher sein musst, dass deine Post ihren Empfänger erreicht hat, dann kannst du sie auch als Einschreiben versenden. Das kostet dann noch Dreißig Sesterzen mehr, dafür muss der Empfänger den Empfang quittieren und diese Quittung wird an dich zurück geliefert. Oh, und falls du glaubst, dass sich das mit der Schreibfaulheit ändern wird," sie grinst breit, "dann bieten wir auch Wertkarten an. Ab einem gewissen Betrag bekommst du dadurch eine Vergünstigung, außerdem brauchst du nicht immer selbst deine Briefe samt Gebühr abzugeben, sondern kannst beispielsweise einfach nur einen Sklaven mit der Nachricht schicken, denn die Gebühr wird dann nur noch von der Wertkarte abgezogen. Oder hat deine Gens schon eine Wertkarte? Dann könntest du direkt darauf versenden."
Ihm schwirrte ja dann doch ein wenig der Kopf vor solch Eifer, aber dennoch hörte er zu und nickte dann. "Nun, ich bezweifle, dass sich die Schreibfaulheit sehr ändern wird, ich möchte nur sicher gehen, dass mein Bruder tatsächlich noch unter den Lebenden weilt, wie man mir erzählte und das er weiss, dass ich es auch tue." Er sah sie mit leicht schief gelegtem Kopf an. "Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, ob meine Gens schon sowas hat. Ich bin erst vor Kurzem aus Eryx wieder nach Rom gekommen und hatte bis Capua eigentlich sogar gedacht, dass ich nach Germanien reisen müsste, weil bei meinem letzten Familienaufenthalt vor einigen Jahren der Stammsitz noch in Mogontiacum gewesen ist."
"Oh, das kenne ich." lächelt Lucilla. "Auch wenn unsere Familie es bisher tunlichst vermieden hat, den Stammsitz ganz offiziell zu verlegen und dies wahrscheinlich auch nie tun wird, aber dort in Tarraco ist kaum noch einer anzufinden. Dafür sind die Decima im ganzen Imperium verteilt, sogar in Germania sitzen sie und das nicht nur in der Legion. Man hat das Gefühl, die Welt wird immer kleiner, nicht wahr?. Wir vom Cursus Publicus leisten natürlich auch unseren Teil dazu." Sie zwinkert ihm zu und sucht eine weiter Liste heraus. "Wenn du mir deinen Namen nennen magst, dann kann ich nachschauen, ob es eine Wertkarte gibt. Ansonsten kannst du die Gebühr natürlich auch bar begleichen."
Eine Decima? Ahja, von denen hatte er schon gehört, nicht immer Gutes, aber auch nicht durchweg Schlechtes. Dennoch wurde sein Blick für einen Moment interessierter. "Nun, in unserem Fall war es wohl ziemlich definitiver Wechsel, wohl auch aus dem Grund heraus, dass mein Vetter nicht mehr unter uns weilt und demnach auch nicht mehr in Germanien herrscht." Er nickte mit einem freundlichen Lächeln. "Sextus Germanics Sollianus," stellte er sich dann vor.
"Oh, ein Germanicus?" Lucilla blickt erstaunt drein. Natürlich ist ein Germanicus nicht verwunderlicher als einer aus irgend einer anderen Gens, einer in Rom, den sie nicht kennt und noch nichteinmal vom Namen her allerdings schon. Der Vetter, der nicht mehr unter ihnen weilt und nicht mehr in Germanien herrscht rattert durch ihre Gedanken und schließlich reißt sie sich aus ihren Überlegungen. "Dein Vetter war doch nicht etwa Germanicus Sedulus? Dann wäre ja Avarus auch dein Vetter?"
Sie schüttelt lachend den Kopf. "Dann kann ich dir gleich sagen, dass es keine Wertkarte gibt. Die Germanica scheinen mir alle recht schreibfaul zu sein. Der einzige, der Briefe aus Rom schickt ist Avarus und wenn er Briefe schickt, dann sind sie dienstlicher Natur und gehen auf Kosten des Cursus Publicus."
Sedi schien wahrlich nicht unekannt gewesen zu sein, auch hier in Rom nicht. Aber das gehörte sich wohl auch für einen Senator so, dachte er bei sich und sah sie dann doch etwas erstaunt an. "Ja, Avarus ist ebenso mein Vetter." Als sie dann den Cursus erwähnte, wurde ihm klar, wieso sie ihn kannte. "Ja, das könnte schon sein," lachte er leicht. "Ich glaube, wir sind eher auf anderen Gebieten fähiger." Er überlegte noch, ob er versuchen sollte sie ein wenig zu umgarnen. Reife Früchte schmeckten schliesslich immer noch am Süßesten, so sie noch nicht ins Verfaulungsstadium gelangt waren.
"Oh ja, das ganz sicher." grinst sie breit. "Wenn du tatsächlich auf diese Weise in die Familie passt, dann freut es mich ganz besonders, dich kennen zu lernen. Außerdem werden wir uns dann sicher noch öfter über den Weg laufen, Avarus ist mein Verlobter." Da sie gewohnt ist, dass immer wieder Personen in ihrem Officium sitzen, die nicht wissen, bei wem genau sie sind, lächelt sie und stellt sich noch einmal vor. "Falls du das kleine Schild neben der Tür übersehen hast, mein Name ist Decima Lucilla."
Aus dem Regal hinter ihr ist schnell ein Becher geholt und Lucilla schenkt Sollianus etwas stark verdünnten Wein ein, der normalerweise den besonderen Gästen, guten Freunden und Familienmitgliedern vorbehalten ist. Doch da die Germanica bald ihre neue Familie sein werden, stehen diese mittlerweile auch auf dieser Liste. "Was verschlägt dich nach Rom? Wirst du hier bleiben?"
Ein wenig hofft Lucilla, dass es so sein würde. Bei ihren Besuchen ist die Casa Germanica immer recht leer gewesen und auch, wenn Avarus das nichts ausmacht, Lucilla ist eine Großfamilie gewöhnt und würde das Leben um sich herum doch vermissen.
Ihr Verlobter? Args, Mist, also nichts mit Früchten ernten. Schade eigentlich. Sie wäre eine Sünde oder zwei wert gewesen. Aber es gab da ja dann trotz Allem immer noch einen kleinen Ehrenkodex. Nichts mit Weibern anstellen, die irgendwem aus der Familie "gehören". Er erhob sich kurz, legte sich die rechte Hand auf die Brust und neigte leicht seinen Oberkörper. "Decima Lucilla, es ist mir eine besondere Ehre Dich kennen zu lernen." Dann setzte er sich wieder und nahm dankbar den Becher entgegen.
"Nun, zumindest plane ich es. Ich überlege gar zu der CU zu gehen, auch wenn ich mir noch nicht so ganz darüber im Klaren bin, ob es letztendlich genau das Richtige für mich sein wird, habe ich doch die letzten Jahre eher, nun, sagen wir, locker gelebt." Er dachte da an ein paar Erlebnisse in den Tempelanlagen von Eryx und schmunzelte kurz.
"Die Cohortes Urbanae sind sicher nie verkehrt für einen jungen Mann." Natürlich ist es fast eine leere Phrase, hat Lucilla doch keine Ahnung, wie es bei der CU ist. Nichteinmal einer ihrer engeren Verwandten war jemals dort, allerdings denkt sie an die Einbrüche der letzten Zeit und in dieser Hinsicht ist jeder Mann bei den Stadtwachen ein Glück für Rom. Andererseits würde dies auch bedeuten, dass die Casa Germanica weiter leer bleibt.
"Aus Eryx hast du gesagt, bist du gekommen? Ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Was hast du dort gemacht außer... locker gelebt?" Sie schmunzelt beim Gedanken an tagelanges Nichtstun. Früher einmal war ihr das selbst irgendwann zuwider geworden und sie hatte sich aus reiner Langeweile dazu entschieden, eine Arbeit anzunehmen. Heute sehnt sich sich danach, sich endlich mal wieder ein paar Tage dem gepflegen Nichtstun hinzugeben und mit Avarus Rückkehr nach Rom würde es endlich soweit sein.
"Nun, wir werden sehen, wie es sich entwickelt," lächelte er und trank einen Schluck. "Ja, aus Eryx, aber da war ich nur die letzten zwei Jahre. Vorher hab ich ein wenig das restliche Imperium durchstromert. Mhm, gemacht? Man kann da was machen?" fragte er frech. "Wärst Du sehr entsetzt, wenn ich sage, dass ich ein glühender Anhänger diverser Gottheiten gewesen bin in der Zeit?" Er sah sie offen und amüsiert an.
Neue Zeitebene
Langsam schritt ich die Korridore entlang, einen Haufen Papiere unter den Armen, um sie Lucilla zu bringen. Wie lange ich wohl noch Stationarius sein würde? Naja, Ehrgeiz schön und gut, aber man sollte es ja auch nicht übertreiben, und so würde ich warten und meine Arbeit gut erledigen.
Als ich vor dem Officium ankam, klopfte ich einmal sachte, der Höflichkeit wegen, und öffnete sachte die Türe. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte ich Lucilla. Salve Lucilla ... ich habe hier ein paar Dokumente. Hauptsächlich Tabellen für die Abrechnung und noch ein paar andere Dinge. Mit einem flüchtigen Blick durchblätterte ich nocheinmal die Zettel, Tabellen und Bestätigungen. Mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dass man als PV wahrscheinlich noch so einiges mehr an Zettelwirtschaft halten musste, aber warum sollte ich mich beklagen, schließlich wusste ich, auf was ich mich einlassen würde. Schließlich redeten wir vom Cursus Publicus ... Briefe. Wen sollte es da überraschen, dass es viele Dokumente gab? Nein, wahrscheinlich niemanden.
Ich schaute wieder zu Lucilla und blickte ihr kurz in die Augen, ehe ich fortfuhr. Naja, ich war grad aufn dem Sprung und dachte, dass ich dir das vorher noch vorbeibringen könnte...
Erwartungsvoll blickte ich sie an und wusste ehrlich gesagt gar nicht, auf was ich wartete. Warum bin ich denn wirklich gefunden? Wirklich, um ihr diesen Stapel Papiere zu bringen? Ein wenig zweifelte ich schon daran.
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