Praefectus Vehiculorum

"Ja, Praefectus." nickte ich und stand auf. Da es keine Briefe nach Hispania zu geben schien, war die Arbeit für mich hier wohl wirklich erledigt. Dass ich für einige Zeit die Aufsicht über den Cursus Publicus Hispania haben würde war nur ein geringer Trost. Aber vielleicht war Prudentia Valeria ja auch ganz nett. Ganz bestimmt sogar. Eine neue Zeit würde anbrechen.

Ich blickte meinen Bruder nocheinmal scharf an und verabschiedete mich dann. Der Weg nach Hispania war weit und ich wollte 'mein' Offiium nicht allzu lange warten lassen.

Ich schlenderte gemütlich ins Officium, um nach neuer Post zu sehen. Überrascht stellte ich fest, dass Rufus gerade Besuch hatte, und als ich SIE erkannte, blieb ich erst einmal wie angewurzelt stehen.

"Lucilla..." war alles, was ich flüsternd herausbrachte als ich sie fassungslos anstarrte. Sie war hier! War sie meinetwegen hier? Ob sie meinen Liebesbrief bekommen hatte? Hatte sie mein Werben endlich erhört?

Hier wimmelt es ja nur so von Tabellarii - irgendwo muss da ein Nest sein

Kaum dass Vortex draußen ist, ist Celeripes schnellen Fußes auch schon im Officium drin.

"Salve Celeripes!" begrüßt Lucilla ihren neuen Mitarbeiter. "So ein Zufall, dann können wir ja direkt eine Mitarbeiterversammlung abhalten."

Sie lächelt breit. "Celeripes, ich hab den Posten des Praefectus Vehiculorum hier in Italia übernommen. Wie sieht es aus, gibt es irgendetwas, das ich wissen sollte? Irgendwelche Vorkommnisse, Besonderheiten in der letzten Zeit? Unerledigte Arbeit?" Sie schaut die beiden Tabellarii abwechselnd an.

Mein Lächeln war strahlend und wohl um einiges breiter als gewöhnlich. Sie blieb hier! Sie blieb tatsächlich hier! Danke, Venus!!! Ich musste mich zurückhalten, nicht ihre göttlichen Hände zu küssen. Zuerst wusste ich garnicht, was ich ihr antworten sollte, doch ich riss mich am Riemen.

"Oh, das ist ja wunderbar! Willkommen in Italia, Lucilla!"

Ich merkte garnicht, dass ich sie einfach so direkt ansprach, es war mir vor lauter Glück in dem Moment auch egal. Bestimmt liebte sie mich.

"Nein, eigentlich läuft hier alles recht glatt. Das einzige, was vielleicht zu erwähnen ist, ist die Wertkarte des Senats. Die hat der Chef gekauft, der Praefectus Praetorio persönlich, er verlangte Berichte darüber, wer diese Wertkarte benutzt und was damit verschickt wird. Wir haben es nicht gewagt, ihm diese Bitte abzuschlagen. Ich hoffe, es war recht?"

"Ja, das habt ihr schon richtig gemacht. Wenn Hungi... ähm, Vinicius Hungaricus das so wollte, dann geht das schon in Ordnung."

Sie blickt sich im Officium um. "Nun gut, dann werde ich mal die Unterlagen durchsehen. Wenn ich noch Fragen habe, dann wende ich mich einfach an euch. Ich bin sicher, wir werden gut zusammenarbeiten."

"Selbstverständlich, Praefectus!" grinste ich hocherfreut und verneigte mich leicht.

"Wir stehen dir selbstverständlich jederzeit zur Verfügung."

Ein schelmisches Augenzwinkern konnte ich mir nicht verkneifen. Mit Celeripes hingegen würde ich im Anschluss allerdings noch ein ernstes Wörtchen reden müssen. Sein Gegaffe war mir schon beinahe peinlich.

"Na dann... Auf gute Zusammenarbeit!"

Ich setzte noch einmal mein charmantestes Lächeln auf und verließ dann mit dem sprachlosen Lucius das Officium.

Lucilla blickt den beiden lächelnd hinterher. Die Motivation in Italia scheint wirklich groß zu sein. Sie steht auf, setzt sich hinter den Schreibtisch und blickt sich in dem Officium um. Es ist ein wenig größer als das in Hispania.

Nachdem sie sich fürs erste satt gesehen hat beginnt sie die Schriftstücke auf dem Schreibtisch zu sortieren und sich umzusehen, wo Vorlagen, Listen und Kasse aufbewahrt werden.

Vorsichtig hatte er sich bis zu diesem Arbeitsraum vorrgekämpft, um dann im Vorzimmer auf einen Tabellarii zu treffen.

"Salve, ich hätte einen Eilbrief nach Germanien abzugeben, die nötigen 20 Sesterzen habe ich dabei."

Ich hatte Spätschicht, als der Kunde eintraf. Doch seitdem ich wusste, dass wir nun wieder einen neuen Praefectus hatten, machte mir das gleich viel weniger aus, denn ich wusste damit auch, dass ich demnächst mal wieder aus dem Officium rauskommen würde ohne Post auszutragen.

"Salve. Prima, dann brauche ich nur noch den Brief und die Sesterzen und die Nachricht wird noch heute auf den Weg gehen."

"Gut, hier ist das Schreiben."

Edit:

Ich nahm Brief und Geld in Empfang.

"Alles klar. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

"Ich denke nein, aber danke der Nachfrage."

Er verabschiedete sich und machte sich auf den Heimweg.

Den halben Tag hat Lucilla damit verbracht Briefe zu schreiben. Einen nach Germania und mehrere nach Hispania. Zum Schluss schaut sie auf den Ausgangsstapel, doch es wartet noch keine Post auf den Versand. Dann muss sie wohl doch selbst für die Eilbriefe sorgen. Sie holt ein kleines Leinensäckchen hervor und entnimmt ihm einige Münzen, welche sie direkt in der Kasse verwahrt. Dann ruft sie nach Rufus, dass er sich gleich auf den Weg nach Hispania und anschließend nach Germania begeben soll.

Als Lucilla die Versandliste zur Hand nimmt und ihr Blick auf den Namen von Senator Avarus fällt, stellt sie lächelnd fest, dass die Angestellten des Cursus Publicus wohl doch seine besten Kunden sind.

Imperiosus betrat das Officium und ging gleich auf den Angestellten zu...

"Salve, ich möchte im Namen des Cultus Deorum zwei Eilbriefe nach Germania abgeben."

Lucilla blickt von dem vielen Papyrus auf und lächelt.

"Salve! Dann möchte ich dich im Namen des Cursus Publicus um vierzig Sesterzen bitten :D. Oder habt ihr eine Wertkarte für den Cultus in Italia?"

Sie kruschtel in den Unterlagen und befördert die Wertkartenliste zutage. "Nein, habt ihr nicht. Aber das könntest du mal bei deinen Vorgesetzten anprangern, ihr schickt doch sicher öfter Briefe, oder nicht?"

Sie denkt an Tiberia Claudia mit ihrer regelmäßigen Post.

"Brauchst du noch eine Quittung?"

"Nun ja, eigentlich sind das die ersten Briefe, im Namen des CD, die ich verschicken muss."

er lächelte freundlich...

"Ja, eine Qittung hätte ich, bitte."

er nahm die Briefe und übergab sie der Angestellten...

das Geld wurde auch überreicht und er wartete auf seine Quittung...

Lucilla überlegt einen Augenblick, wo sie vorhin noch die Quittungsvorlagen gesehen hat, greift dann zielstrebig in das Regal zu ihrer Seite und legt ein Papyrus vor sich. Sorgfältig darauf achtend, dass sie nicht ausversehen Praefectus Vehiculorum Hispania darauf schreibt, füllt sie die Vorlage aus und reicht sie lächelnd dem jungen Mann.

"Bitte sehr." Sie nimmt das Geld entgegen und verwahrt es. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

lächelnd nimmt er die Quittung entgegen...

"Ich danke euch herzlichst. Nein, das waren schon meine ganzen Anliegen."

dann begibt er sich zur Tür...

"Mögen die Götter mit euch sein. Vale."

und verlässt das Officium

Adria betrat wieder mal das Officium der Poststelle und wandte sich an eine kompetent aussehende Person.

"Salve, Lucilla!
Ich habe eine Frage. Ihr bietet Wertkarten oder so ähnlich an, damit man nicht immer einzeln Gebühr zahlen muss? In welchen Größenordnungen gibt es diese?"

Kaum ist der junge Mann vom Cultus aus dem Officium, steht die nächste Kundin im Raum. Das Officium des Praefectus Vehiculorum in Italia ist halt doch etwas anderes, als selbiges in Hispania.

"Salve Senatorin!" lächelt Lucilla erfreut. "Genau das ist unser Wertkartenkonzept. Das mögliche Guthaben hängt davon ab, ob es eine Wertkarte für eine Familie oder für eine offizielle Institution sein soll. Familien können Karten im Wert von 25, 50, 100 oder 250 Sesterzen erwerben. Institutionen im Wert von 50, 100, 250 und 500 Sesterzen. Natürlich kann jederzeit ein weiterer Betrag investiert werden. Die Karten gelten jedoch nur innerhalb einer Provinz. Also in diesem Fall für alle Briefe, die von Italia aus gesendet werden."