Praefectus Vehiculorum

  • Ein Soldat aus der Schreibstube der Academia kommt schnellen Schrittes zum Büro der Praefecta, wartet leicht ungeduldig auf Einlass und kommt dann auch ohne Umschweife zur Sache.


    "Salve, ich habe hier einige Eilbriefe für verschiedene Militäreinheiten im ganzen Reich."


    Und schon legt er einen Brief nach dem anderen auf den Tisch:


    An den Kommandeur der
    LEGIO I TRAIANA
    Mantua


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der LEGIO I werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Centurio Herius Claudius Vesuvianus


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.


    An den Kommandeur der
    LEGIO IX HISPANIA
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der LEGIO IX werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Tribunus angusticlavius Quintus Tiberius Vitamalacus


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.


    An den Kommandeur der
    ALA II FLAVIA
    Confluentes


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der LEGIO II werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Decurio Flavus Germanicus Honorius


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.


    An den Kommandeur der
    CLASSIS MISENENSIS
    Misenum


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der Classis werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Nauarchus Aulus Ferrius Theodores


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.


    An den Kommandeur der
    CLASSIS GERMANICA
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der Classis werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Nauarchus Gnaeus Agricolus Tarquinius
    - Tierarchus Luculus Scribonius Skjeld


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.


    "Das sind fünf Stück und macht dann 100 Sz., oder?" erkundigt er sich und legt schon das Geld auf den Tisch.

  • Lucilla zählt die Briefe nach, dann die Sesterzen. "Stimmt genau." Sie verteilt die Briefe auf die Ausgangs-Eil-Stapel und blickt dann freundlich auf. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

  • "Nein, das war auch schon alles", erklärte der Bote knapp, aber höflich. "Aber ich glaube, der Chef hat demnächst häufiger was zu verschicken, dann hätte ich wieder was für dich."

  • "Oh, warte, wenn das so ist, dann richte ihm doch aus, dass wir für Institutionen auch Wertkarten haben. Da bekommt er erstens eine Vergünstigung und zweitens müssen die armen Soldaten dann nicht immer die schweren Sesterzen mit sich herumtragen."


    Sie zwinkert dem Soldaten zu und kramt eilig eine Preisübersicht hervor. "Hier, die kannst du mitnehmen. Ganz unten stehen auch die Preise und Ersparnisse für Wertkarten."

  • "Ja, gut, dass werde ich dem Kommandeur geben", antwortete der Schreiber überrascht. "Auf Wiedersehn." Dann verließ er ein klein wenig hastig das Büro, bevor man ihm noch mehr Fragen stellte oder Dinge mitgab, mit denen er nicht gerechnet hatte.

  • Lucilla blickt ihm schmunzelnd hinterher. So sind die Soldaten, immer eilig, immer zackig und wenn etwas von ihren Anweisungen abweicht, dann scheinen sie regelrecht überfordert. Lucilla lehnt sich zurück und ist froh, dass sie es doch noch geschafft hat, einen Mann zu finden der kein Soldat ist, nie einer war und auch nie einer sein wird. :]

  • Einige Tage nachdem Medeia die Briefe verfasst hatte, fand sie auch Zeit mal das Büro der CP aufzusuchen. Sie ging schnell den Gang entlang und klopfte an der Tür, worauf hin sie auch gleich eintrat und sich suchend nach einer verantwortlichen Person umsah.

  • Die verantwortliche Person ist nicht zu übersehen, ist es doch die einzige, welche überhaupt im Officium sitzt. Der aufmerksame und wissende Beobachter wird zudem feststellen, dass es genau die Person ist, welche man im Officium der Praefecta Vehiculorum erwartet, nämlich die Praefecta Vehiculorum. :]


    Lucilla dreht eilig ihren Griffel um und löscht eine kleine Kritzelei von der Wachstafel vor sich, als Medeia eintritt. Lächelnd blickt sie dann auf. "Salve, was kann ich für dich tun?"

  • Medeia sah sich nichtsdestotrotz noch mal neugierig um. War sie doch das erste Mal in diesem Officium. Sie trat dann auf den Schreibtisch mit Lucilla zu und lächelte sie freundlich an. Sie kam ihr vage bekannt vor, konnte Lucilla jedoch nicht ganz einordnen. Wahrscheinlich hatte Medeia wohl Lucilla mal bei einem Fest gesehen. Decima? Irgendsowas schwante ihr.


    "Salve, ich möchte gerne zwei Briefe nach Germania schicken." Dabei zückte Medeia zwei Papyrirollen und reichte die Erste Lucilla. "Diese geht an die Legio IX Hispania, der Adressat ist vorne angegeben."



    Lucius Artorius Avitus
    Legionarius der Legio IX Hispania
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Germania



    Lieber Lucius,


    mit tiefen Bedauern und traurigem Herzen habe ich Deine Nachricht gelesen, dass Du den Weg nach Germania gewählt hast. Zwar verstehe ich Dein Streben nach Ruhm und Ehre in der Legion, die doch wahrhaftigere Soldaten hervorbringt als die Stadtwache, aber trotzdem empfinde ich Deine Abwesenheit als Verlust. Erst kürzlich schien unsere Familie wieder enger zusammen zu rücken. Die Gefahren, die Germania für einen römischen Soldaten bietet, lässt mich um Dich bangen. Ich bin mir jedoch sicher, dass Du Deinen Weg dort finden und ein sehr guter und treuer Legionär für unseren geliebten Kaiser sein wirst.


    Hier in Rom lebt und pulsiert es immer noch. Zwar nicht in unserer Casa, dafür an jeder Strassenecke. Die Spiele haben ein Ende gefunden, an denen ich sowieso als Zuschauer nicht teilgenommen habe. Die Eingeweide von ansehnlichen Männern auf den Boden des Arenasandes zu sehen hat mir noch nie Vergnügen bereitet. Dafür haben Dein Cousin, Tiberius, und ich an den Festivitäten zu Ehren der Venus teilgenommen. Es war wirklich ein ehrhebende Zeremonie und mit einem angenehmen Bankett verbunden. Auch die Kaiserin beehrte dieses Bankett mit ihrer Anwesenheit. Das Fest war der Auftakt zu der Reise nach Zypern, die die Venuspriesterinnen organisiert hatten. Angeblich wollen sie dort nach der Muschel suchen, aus der Venus, oder ich nenne sie lieber Aphrodite, dem Meer entstiegen ist. Ich bezweifel jedoch, dass sie diese finden werden. Es sei denn sie plündern dort den ältesten hellenistischen Tempel der Aphrodite. Ehrlich gesagt würde ich ihnen das auch zu trauen. Aber vielleicht begleitet Tiberius auch die Expedition und dann werde ich es ihm ans Herz legen, den Tempel unversehrt zu belassen.


    Ansonsten hat sich bis auf die Wahl hier nicht viel Neues ereignet. Auch die Wahl war nicht sonderlich spektakulär. Waren doch keine Gegenkandidaten für die Ämter vorhanden und auch der Consul wurde dieses Jahr nicht besetzt. Und da regt sich doch tatsächlich dieser Patrizierschnösel von Aurelier auf, dass angeblich Frauen den Männern die Positionen rauben. Dabei sind alle Männer, die sich zur Wahl gestellt haben, gewählt worden. Sogar dieser inkompetente Pseudomoralist, der nur fadenscheinige Traditionen aufrecht erhalten will. Aber verzeih, eigentlich wollte ich mich nicht über Politik auslassen. Mein griechisches Blut in meinen Adern läßt mir jedoch manchmal keine andere Wahl.


    Aber sag, Lucius, wie geht es Dir? Dir ist vielleicht nicht bewußt, dass mein Patron Dein Kommandant ist. Würde es Dir genehm sein, sollte ich ein paar Worte über Dich an ihn richten? Mein lieber Lucius, ich hoffe, Dein Legionärsleben erfüllt Dich mit Zufriedenheit und der Erfüllung, die Du wohl hier in Rom nicht finden konntest. Ich hoffe, bald von Dir zu hören.


    Mögen die Götter und unsere Ahnen über Dich wachen, mein lieber Lucius!
    Deine Tante
    Medeia



    Dann reichte sie auch die Zweite weiter. "Und jener Brief geht an einen Probatus in der Legio II Germanica!"


    Servius Artorius Reatinus
    Probatus der Legio II Germanica
    Castellum der Legio II Germanica
    Germania




    Lieber Servius,


    der Acta konnte ich entnehmen, dass Du gut in Germania angekommen bist und auch schon Deinen Weg zu der Legion gefunden hast. Gerade jene Legion hatte doch in den letzten Jahren immer schwere Kämpfe gegen die Germanen zu bestehen. Eine Legion, in der sich ein Römer und Mann durchaus noch heute beweisen kann. Denn so lange der Pax Romanae nur ein Mythos auf dem Papier ist, solange werden wir solche mutigen Männer wie Dich dort brauchen. Trotzdem, und vielleicht magst Du es auf das Herz einer Frau schieben, hoffe ich, dass Du nicht in allzu großer Gefahr gerätst und der nächste Krieg oder Scharmützel gegen die Germanen noch auf sich warten läßt.


    Wenn Dich mein Brief errreicht, wirst Du wahrscheinlich schon längst nicht mehr Probatus sein. Deswegen verzeih mir meine vielleicht ungebührende Anrede am Anfang. Oftmals hörte ich von den strengen Übungen und dem harten Training eines Legionärs. Musst Du tatsächlich mit sehr schwerem Gepäck den ganzen Tag marschieren und abends noch mit das Lager aufstellen? Und nächtigt Ihr auch zu zehnt in einem kleinen Zelt in der kalten Nachtlandschaft Germanias? Ich muss zugeben, mir schaudert es bei dem Gedanken. Aber als Frau bin ich natürlich solche harten Entbehrungen nicht gehwöhnt und würde sie wohl nie so aushalten können.


    Dein Cousin Avitus hat sich übrigens auch kürzlich nach Germania begeben. Er hat sich den Truppen der spanischen Legion angeschlossen, um auch dort nach dem Ruhm mit dem Gladius zu suchen. Ich denke, von Deiner Legion ist es auch nicht allzuweit bis zu seinem Stützpunkt. Aber wahrscheinlich seid Ihr viel zu sehr mit Euren Pflichten eingebunden, als dass Ihr Euch einem Familientreffen hingeben könntet.


    Ich bin froh, dass Deine Legion sich in dem Oberbefehl eines wirklich ehrenhaften und außergewöhnlichen Befehlhabers befindet. Hörte ich doch schon viel Gutes von dem Triumphator Meridius. Ehrlich gesagt, sah ich jenen Mann auch schon im Rahmen meiner Arbeit, als die Kaiserin Germania einen Besuch abstattete. Leider glänzten wir Diener an jenem Abend nicht so, wie der Ruhm seines Namens oder die Nieten seiner Rüstung. Denn einer meiner Diennerinnen schüttete ihm gar eine ganze Karaffe Wein über sein Gewand als sie glaubte, jemand wolle der Kaiserin eine vergiftete Speise unterschieben. Wäre die Situation nicht so unfreiwillig komisch gewesen, wäre ich wohl vor Scham im Boden versunken. Doch jener Herr überspielte die ganze Situation äußerst galant.


    Mein lieber Servius, solltest Du die Zeit und das Papyrus erübrigen können, würde ich mich über einige Zeilen von Dir sehr freuen. Pass bitte gut auf Dich auf. Mögen die Götter und unsere Ahnen Deinem Schicksal wohl gesonnen sein und auf Dich achten.


    Deine Tante
    Medeia


    Danach kramte Medeia in ihrem kleinen Sesterzenbeutel, der auch nicht größer sein musste. Sie trug nie viel Geld bei sich, selbst wenn sie mehr Geld gehabt hätte. Daraus reichte sie Lucilla die vorgeschriebenen 10 Sesterzen. "Ich hoffe die Zahl der Sesterzen reicht für den Transport nach Germania!" fügte Medeia an, als sie die Sesterzen rüber reichte.

  • Archias trat ins Büro, ein Anklopfen seinerseits gab es zwar, doch wie üblich maß er dieser Geste keinerlei Bedeutung. "Salve, Praefecta. Ich bin's, Archias. Ich überbringe dir Grüße von Petronius Varus" sagte er kurz und knapp. "Ansonsten gab es nichts Besonderes" schloss er ab. "Ich bin in der Mansio, falls es etwas Neues gibt" sein Lächeln wurde durch die Müdigkeit und den Bart verborgen. Er brauchte dringend Schlaf, hatte er doch in den letzten drei Tagen so gut wie nicht geschlafen.

  • Lucillas Blick bleibt kurz auf Medeia haften und als ihr einfällt, wo sie sie schon einmal gesehen hat, legt sich eine leichte Röte über ihr Gesicht. Eilig nimmt sie die Briefe entgegen und legt sie auf den Stapel nach Germania. Schließlich nimmt sie auch die Sesterzen und zählt sie mit schnellem Blick nach.


    "Zehn Sesterzen, passt genau für zwei Briefe mit normalem Transport." lächelt sie schließlich. "Unsere Gebühren sind übrigens für das gesamte Imperium einheitlich, egal, ob du einen Brief nach Germania, Hispania oder auch irgendwo in Italia schickst. So wird kein Bürger des Imperiums benachteiligt."

  • Zitat

    Original von Ivomagus Archias


    "Salve Archias! Danke für die Grüße." Lucila ist froh, dass es keine Besonderheiten gab, zumindest heißt das schon einmal, dass Archias keine Fehlbesetzung ist. Sie blickt auf den Stapel nach Germania, ob er für diese Provinz wohl schon bereit ist? Sie würden es herausfinden.


    "Morgen kannst du dich direkt auf den Weg nach Germania machen, ich werde einen Scriba mit der Post in die Mansio schicken."

  • "Danke" sagte Archias. Dass es erst am nächsten Tag sein würde, freute ihn, hatte er doch also Zeit, sich auszuschlafen. "Ich mach mich dann mal auf den Weg in die Mansio, wenn du gestattest. Bin totmüde" sagte er etwas abwesend und schlenderte dahin...

  • Erleichtert seufzte Medeia, denn sie hatte auch nicht mehr als 10 Sesterzen bei sich gehabt. "Sehr schön. Da danke ich Dir! Die Soldaten in Germania werden bestimmt auch einen großen Nutzen daraus ziehen können, Briefe aus der Heimat erhalten zu können." Medeia dachte an ihre beiden 'Neffen' und hoffte, dass sie sich auch über die Briefe freute. Dabei steckte sie wieder ihren Geldbeutel weg.


    Doch dann drängte sich die Frage, um Lucilla wieder auf. Medeia runzelte nachdenklich die Stirn. Hatte sie die Praefecta auf dem Fest der Verlobung ihres Patrons und Aemilia gesehen? Aber ganz sicher was sich Medeia darüber nicht. "Verzeih, ich meine, wir sind uns schon vorher begegnet. Kann das sein?" fragte Medeia deswegen frei heraus. An die Feier im Domus Aeliana dachte sie dabei schon gar nicht mehr.

  • "Die Soldaten ziehen ganz sicher einen Nutzen daraus. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sie sich immer über Post freuen. Sie sagen es zwar nicht und sie schreiben auch nicht zurück, aber wehe die Briefe bleiben aus, dann kommen ganz fix Beschwerden." Mit einem kurzen Stich ins Herz denkt Lucilla an ihren Bruder. Seitdem er aus Rom fort ist, hat sie ihm nur mehr einen einzigen Brief geschrieben, die Einladung zu ihrer Sponsalia, und diese eher zwangsläufig. Da sie nicht einmal darauf eine Rückmeldung bekommen hat, ist sie sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt je wieder Briefe von ihr bekommen möchte. Und sie ist sich auch nicht sicher, ob sie ihm überhaupt jemals wieder Briefe schreiben will.


    Auf Medeias Frage hin wird Lucilla erneut leicht rot. "Oh, ähm, ja... wir... also, das war letztes Jahr im Dezember beim Fest der Bona Dea." Da sich die Frauen bei solchen Festen meist nicht einander vorstellen sondern nur die alten Traditionen gefeiert werden, und Lucilla sich nicht erinnern könnte, dass sie sich Medeia schon einmal vorgestellt hat, holt sie das einfach mal schnell nach. "Ich bin übrigens Decima Lucilla." Sie grinst nun wieder. "So, wie es auf dem Schildchen an der Tür steht, was aber nicht viel heißt, denn manchmal tun hier auch Scribae Dienst."

  • Medeia lächelte freundlich und es fiel ihr tatsächlich wieder ein. "In der Tat, das Bona Dea Fest!" Zwar dachte sie gerne an jenen Abend zurück, aber auch mit Bedauern, dass der Abend in einer Disputatio endete. Wollte Medeia das doch gar nicht angestossen haben. "Nun, Decima Lucilla, dann ist es mir eine Freude, Dich auch offiziell kennen zu lernen. Mein Name ist Artoria Medeia!" An ein Schild konnte Medeia sich nicht entsinnen, aber als sie an das Officium geklopft hatte, war sie auch nicht sehr aufmerksam gewesen.


    "Ja, die Soldaten!" fügte Medeia an. "Aber ich denke, dass das auch eine Untugend der Männer im Allgemeinen ist, ihre Schreibfaulheit. Dabei würden wir uns Frauen auch über ein kleines Lebenszeichen von ihnen freuen, nicht wahr? Denn immerhin müssen wir auch die Sorgen um sie aushalten, während unsere Männer in dem gefährlichen und unfreundlichen Landen von Germania kämpfen müssen!" Dabei dachte Medeia doch kurz an die wenigen römischen Germanen, die sie getroffen hatte. Die waren nicht unfreundlich oder ungastlich gewesen. Aber was die richtigen Germanen anging, schwelgte Medeia weiterhin gerne in ihrem Barbarenglauben von ihnen.

  • Der Sklave der Schola kam zum Officium des Postdienstes, genervt darüber, dass er schon in aller Herrgottsfrühe durch die ganze Stadt geschickt wurde, pumperte an die Tür des Officiums, trat ein und schaute sich nach jemand um der weiterhelfen kann.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    "Ja, die Soldaten!" fügte Medeia an. "Aber ich denke, dass das auch eine Untugend der Männer im Allgemeinen ist, ihre Schreibfaulheit. Dabei würden wir uns Frauen auch über ein kleines Lebenszeichen von ihnen freuen, nicht wahr? Denn immerhin müssen wir auch die Sorgen um sie aushalten, während unsere Männer in dem gefährlichen und unfreundlichen Landen von Germania kämpfen müssen!" [...]


    Lucilla nickt wissend. Diese Sorge kennt sie nur zu gut. "Momentan scheint es in Germania zum Glück recht ruhig zu sein. Du musst wissen, durch die Tabellarii Dispositii des Cursus Publicus bin ich recht gut informiert, was die Lage angeht. Denn wenn es brenzlig wird, dann gehen unter ihnen ganz schnell die Streitereien los, wer die Route nach Germania übernehmen muss." Sie grinst obwohl es im Ernstfall meist nicht so angenehm ist, darüber zu entscheiden, wer in so einem Fall in die kritischen Gebiete reisen muss.

  • Zitat

    Original von Actuarius
    Der Sklave der Schola kam zum Officium des Postdienstes, genervt darüber, dass er schon in aller Herrgottsfrühe durch die ganze Stadt geschickt wurde, pumperte an die Tür des Officiums, trat ein und schaute sich nach jemand um der weiterhelfen kann.


    Lucilla schluckt den Rest eines ausgiebigen Gähnens hinunter und blickt blinzelnd zu dem so frühen Besucher. Es erfreut sie jedoch zu sehen, dass irgendwer wie sie schon in aller Herrgottsfrühe am Arbeiten und Sklaven herumscheuchen zu sein scheint.


    "Salve, was kann ich für dich tun?"

  • Der Anblick verschönerte ihm doch gleich den lästigen Morgen und er setzte sein charmantestes Lächeln auf.
    "Hallo, schöne Dame! Wie geht es dir?", und zwinkerte ihr zu.


    Er begann in seiner Tasche herumzufummeln und suchte den Brief, den er abgeben sollte.
    "Ich habe hier etwas bei dem du mir sicher helfen kannst ... Wenn ichs nur finden würd. " und fummelte weiter.
    "Ah, hier ist er."
    Triumphierend hielt er den Brief hoch.


    "Einmal nach Germanien, wenn ich dich darum bitten darf." ;)





    Caius Iulius Seneca
    Praefectus Castrorum Legio IX,
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium




    Ich freue mich dir mitteilen zu dürfen, dass dir aufgrund der erfolgreichen Absolvierung zweier Cursus Continui und einer Dissertation mit dem Thema "Vom Leben des Caius Iulius Caesar" der Titel Magister Historiae von der Schola Atheniensis verliehen wurde.


    Trage diesen Titel mit Stolz und Würde und sei auch weiterhin dem Wissen verbunden.



    Aelia Adria
    Rector Schola Atheniensis


    ANTE DIEM IX KAL MAI DCCCLVI A.U.C.





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    CAIUS IULIUS SENECA


    AUFGRUND SEINER DISSERTATION
    Vom Leben des Caius Iulius Caesar


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IX KAL MAI DCCCLVI A.U.C.
    (23.4.2006/103 n.Chr.)
    .


    ZUM
    MAGISTER HISTORIAE - SCHOLA ATHENIENSIS


    DER RECTOR SCHOLAE


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