Praefectus Vehiculorum

  • Metellus trat in das Officium und die Umgebung war ihm gleich vertraut, stappelte sich doch auch in dem Officium in Hispania Tafeln und Schriftrollen. Auch wenn die Provinz Hispania nicht so einen regen Schriftverkehr hatte, wie Italia. Er mussterte kurz die dort sitzende Person.


    "Salve Praefect! Mein Name ist Marcus Matinius Metellus und ich würde gerne einen Brief nach Hispania aufgeben!"

  • "Salve, Matinius Metellus. Ich bin nicht der Praefect, genauer gesagt, nicht die Praefecta, sondern nur deren Vertretung, Tabellarius Dispositus Postumius Rufus. Allerdings wird das kaum an deinem Ansinnen etwas ändern und natürlich bist du trotzdem bei mir an der richtigen Stelle, denn wie gesagt, ich vertrete die Praefecta und das in so ziemlich allen Angelegenheiten was den Cursus Publicus betrifft." Genug geredet. Ich sollte mir demnächt ein Schildchen mit meinem Namen zulegen, oder am besten gleich das an der Tür übermalen. Die lezte Nachricht der Praefecta hatten wir aus Carthago bekommen, es konnte also noch Wochen dauern, bis sie wieder da wäre.


    "Soll es denn ein Eilbrief sein, oder ein Normalbrief? Ein Eilbrief kostet zwanzig Sesterzen und geht heute noch auf die Reise, ein Normalbrief kostet nur fünf Sesterzen, geht aber dafür auch erst mit der nächsten regulären Sendung raus."

  • "Dann entschuldige ich mich! Ich bin erst seit kurzem in der Stadt und hatte schon meine Mühe damit, dieses Officium zu finden!"


    sagte er kurz, dann dachte Metellus kurz nach. Es war nur ein privater Brief, aber was Geld anging, musste er nicht unbedingt sparsam sein.


    "Es ist zwar nichts dienstliches, aber es wäre schon schön, wenn der Brief schleunigst sein Ziel finden würde, daher werde ich dir 20 Sz für einen Eilbrief geben!"


    Er überreichte dem Angestellten 20 Sz und eine Schriftrolle.


    An: Rediviva Helena; Provincia Hispania/Regio Tarraconensis/Tarraco/Casa Rediviva


    Von: Marcus Matinius Metellus; Provincia Italia/Regio Italia/Roma/Casa Matinia


    Liebste Helena!


    Ich bin heil in Rom angekommen, die Überfahrt verlief sehr ruhig und zügig und auch der restliche Weg bis zur Villa verlief ruhig, wenn auch holprig. Quintus habe ich bisher noch nicht gesehen, aber allem Anschein nach ist er noch hier. Nun warten viele Verpflichtungen auf mich, denn ich werde die Gelegenheit nutzen und gleich einiges für uns und mich in Roma regeln, damit wir es in der Zukunft einfacher haben. Als erstes habe ich ein Gespräch mit dem Kaiser geplant und dann werde ich hier die Schola besuchen. Dann wird es bald soweit sein und ich werde auf dem Forum kandidieren.


    Meine Liebe zu dir stärkt mich in meinem Vorhaben und spendet mir Kraft. Ich vermisse dich jetzt schon so sehr. Bitte lasse auch recht bald von dir hören.


    In aller Liebe,


    Metellus



    Sim-Off:

    Geld überwiesen! ;)

  • Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"


    "Nein danke, das war es. Vale!"


    Kurz grüßte Victor noch, dann drehte er sich um und verließ wieder das Gebäude.


  • Ich nahm die Schriftrolle und die Sesterzen entgegen, eröffnete mit dem Brief einen Eil-Schriftrollenstapel nach Hispania, und legte die Münzen in die Kasse. Dann nickte ich dem Mann freundlich zu. "Er wird heute noch auf den Weg gebracht werden. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

  • Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Müsste ich nicht meinen Lebensunterhalt verdienen, ich würde sofort nach Ostia ziehen und auf den Stufen der Curia nächtigen. Ich nahm die Sesterzen und provozierte dabei eine weitere kleine Berührung zwischen uns. Was konnte ich schon mehr von einem sonnigen Tag verlangen, als dieses einfache Vergnügen? Die Sesterzen wanderten ungezählt in die Kasse hinein, ich hätte ihr sogar mein Leben anvertraut, was machten da so ein paar Münzen aus?


    "Perfekt." So wie sie. "Kann ich sonst noch etwas für dich... ehm... tun?"


    "Heute leider nicht, aber ich bin mir sicher, dass ich bald wieder neue Briefe haben werde - und ich hoffe, ich habe dann Glück und treffe Dich hier wieder an," sagte sie mit einem sanften, entzückenden Lächeln in seine Richtung. Er hatte warme Hände, nicht zu kräftig, nicht zu schlank - und für einen kurzen Moment überlegte sie, dass seine Liebste sicherlich eine sehr glückliche Frau sein musste, wenn er sie so sanft berührte, wie eben beider Finger in Kontakt getreten waren. Sie erhob sich, strich die Stola glatt und nickte ihm sachte zu. "Einen ruhigen und vor allem schönen Tag wünsche ich Dir noch - und genieße den Wein, er ist viel zu schade, um nur herumzustehen." Dmit zwinkerte sie ihm zu und wandte sich zur Tür des Officiums, um in den Sonnenschein hinaus zu treten.

  • Ein Schreiberling betrat gut gelaunt das Officium. Diese Botengänge waren geradezu befreiend und weitaus besser als den ganzen Tag über in irgendeinem stickigen Büro zu sitzen. Kurz angeklopft und dann auch gleich eingetreten:


    Hallihallo, ich hab hier nen Brief'sche nach Germania. Er soll dort so früh als möglich ankommen... ähm, dazu bin ich ja hier richtig, wa?

  • Ich korrigierte meinen Gedanken, den ich beim vorherigen Kunden gehabt hatte. Hier ging es nicht zu wie am Hafen, hier ging es schlimmer zu, als am Hafen. Wenigstens war der nächste kein miesepetriger Scriba aus irgendeinem stickigen Officium, denn so gute Laune, wie der hier verbreitete, musste er der Liebling seines Cheffes sein.


    "Salve! Ja, für die Briefaufgabe bist du hier richtig. Wenns so schnell wie möglich sein soll, dann empfehle ich den Versand als Eilbrief. Der geht heute noch raus und kostet zwanzig Sesterzen."

  • Zwanzig Sesterzen? Der Bote frohlockte fast Ich glaube das erste mal in meinem Leben, hat mir mein Chef genügend Geld mitgegeben, sodass ich ausnahmsweise nicht von meinem eigenen Gehalt draufzahlen muss. Also, hier der Brief


    An: M. Decimus Meridius
    Regia Legatus Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Provincia Germania


    Salve Meridius,


    mit Freuden werde ich deiner Einladung folgen und den langen und beschwerlichen Weg nach Germanien auf mich nehmen, um bei deiner Hochzeit anwesend zu sein.
    So wie es momentan noch scheint, werde ich alleine kommen.


    Vale
    Caecilius Crassus



    und die zwanzig Sesterzen... Der Bote kramte in einem ledernen Beutel, erst lässig, dann angespannt, dann verzweifelt... Schock! Hatte er die zwanzig Sesterzen seines Chefs gar nicht eingepackt? Würde wieder er die zwanzig Sesterzen selbst berappen müssen? Och menno, dabei schien es grad so ein schöner Tag zu werden :(

  • Was ein glücklicher Kerl, er schien ja nicht schlecht zu verdienen. Wenn ich mir überlegte, dass ich der Praefecta zwanzig Sesterzen hätte auslegen sollen, dann fragte ich mich berechtigterweise, woher nehmen, wenn nicht stehlen? Zwanzig Sesterzen machten immerhin meinen gesamten Lohn aus und schon am Ende des Zahltags waren meist keine zwanzig Sesterzen mehr da. Ich nahm also den Brief lächelnd entgegen, warf einen Blick auf den Empfänger und legte ihn zu den Eilbriefen nach Germania. Dann wartete ich geduldig auf die Münzen und zählte sie ab.


    "Passt. Kann ich dich was fragen? Für wen arbeitest du? Und zahlt er gut?"

  • Ich arbeite für Caecilius Crassus. antwortete der Bote etwas stolz. Nicht jeder konnte behaupten der persönliche Bote eines Reichspraefecten zu sein - auch wenn es nur einer der kleinen Reichspraefecten war. ;)
    Die Bezahlung wäre göttlich, wenn ich nicht dauernd die ganzen Briefe selber zahlen müsste. So bleibt mir meist nicht viel mehr als eine handvoll Sesterzen zum überleben. Aber er zuckte mit den Schultern und lächelte breit unser Dienst, das Überbringen und Ausliefern von Briefen, ist ja kein Beruf, viel mehr ist es eine Berufung...

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Ich arbeite für Caecilius Crassus. antwortete der Bote etwas stolz. Nicht jeder konnte behaupten der persönliche Bote eines Reichspraefecten zu sein - auch wenn es nur einer der kleinen Reichspraefecten war. ;)
    Die Bezahlung wäre göttlich, wenn ich nicht dauernd die ganzen Briefe selber zahlen müsste. So bleibt mir meist nicht viel mehr als eine handvoll Sesterzen zum überleben. Aber er zuckte mit den Schultern und lächelte breit unser Dienst, das Überbringen und Ausliefern von Briefen, ist ja kein Beruf, viel mehr ist es eine Berufung...


    Ich strahlte bei seinen letzten Worten, oh ja, diese Berufung konnte ich nachvollziehen. "Bei Regen und bei Schnee, bei Wind und Sturm, mit meinem Leben werde ich dafür sorgen, die mir anvertrauten Briefe wohlbehalten und unbeschadet an ihr Ziel zu bringen!" zitierte ich so frei heraus, aber nicht wirklich korrekt, den Leitspruch der Tabellarii Dispositi und nickte bekräftigend. "Ja, das kenne ich. Wenn dir zwanzig Sesterzen als Lohn lieb sind, dann denk mal darüber nach, ob du nicht zum Cursus Publicus willst. Wir bekommen freie Kost und Logie, reiten auf den besten Pferden und nebenbei sehen wir das halbe Imperium."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ein Sklave des Hungaricus klopfte an der Türe an.


    *klopf klopf*


    So langsam hatte ich genug für heute. Nichtmal eine Mittagspause hatte ich gehabt. Ich nickte dem entschwindenden Kunden zu und dieser ließ die Tür gleich für den nächsten offen. Ich schaute also den Sklaven an, der da vor der Tür stand. "Lass mich raten. Eilbrief nach Germania, Mogontiacum, Regia des LAPP." Ich wusste nicht, was dieser Decimus getan hatte, vielleicht überwies er jedem einhundert Sesterzen, der ihm einen Brief schickt, aber auf jeden Fall funktionnierte es.

  • Der Sklave kam rein und schaute ihn etwas fragend an, nachdem er den Tabellarius gehört hatte.


    Ähja, fast. Nicht ganz. sagte der Sklave und zog den Brief und zwei Schachteln, eine kleine und eine längliche größere heraus.



    Maximus Decimus Meridius
    Regia Legatus Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Provincia Germania


    Salve Decimus,


    Ich danke dir sehr für deine Einladung, wir haben uns sehr gefreut, daß du uns bedacht hast. Jedoch muß ich mit Bedauern leider mitteilen, daß sowohl mein Bruder, als auch meine Frau und meine Wenigkeit nicht zu deiner Hochzeit erscheinen können. Wir wünschen dir natürlich das Beste und eine glückliche Ehe.


    Anbei ein kleines Präsent für deine Zukünftige und dich.


    Vale,
    M. Vinicius Hungaricus


    Der Senator wünscht, daß darauf achtgegeben wird. Es eilt aber nicht. Was macht das?

  • Auch noch Frachtpost, das wird ja immer besser. "Zweimal Frachtpost, das sind 100 Sesterzen. Das Begleitschreiben ist bei einem davon schon mit dabei. Eilfrachtpost haben wir eh nicht im Angebot, aber so wie ich das sehe, wird heut noch eine Ladung nach Germania raus gehen."

  • Natürlich glaubte ich ihm, Post vom vormals obersten Cheffe war immer korrekt bezahlt. Meist sogar mit Trinkgeld. Ich schüttete die Münzen in ein extra Fach in der Kasse um sie später nachzuzählen, zur Not wusste ich ja, wo ich hin musste.


    "Danke, kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

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