• Doch mit der Ruhe kam auch langsam die Angst. Meine Sorgen, welche sich allein um Metellus drehten kehrten zurück. Erwiderte er meine Gefühle? Sollte ich ihn besser aufgeben? Liebte er mich? Alles konnte ich mit einer einzigen Tatsache abschmetten: Alles was geschehen war und alles was ich mir wünschte darf nicht sein.


    Wie eine Träne sich aus meinem Augenwinkel stahl bemerkte ich kaum, bis sie sich den Weg an meiner Wange hinunter zu meinem Kinn gebahnt hatte. Dort wischte ich sie überrascht weg, ehe mein Blick sich wirklich begann zu verschleiern. Diese Ungewissheit tat so weh. Ich wusste eigentlich nichts über Metellus, ich wusste nicht was er für ein Mensch war, wusste nicht wie und was er fühlte, wusste nicht ob er ein aufrichtiger Mensch war. Konnte man jemanden lieben, den man nicht kannte? Ich war mir seiner wahrlich nicht sicher und brauchte mir eigentlich auch gar nicht den Kopf zerbrechen.


    Doch da waren diese Sehnsüchte die ich mit jedem Gedanken an ihn spürte. Vor ein paar Nächten hatte ich mich mit ihm vereinigt. War ich fremdgegangen? Lebte Maximus noch irgendwo? Würde er wollen, dass ich glücklich würde, auch wenn es ein anderer Mann war? Ich würde so vieles geben um ihn einmal wiederzusehen. Um ihn in meine Arme schließen zu können. Und da war wieder dieses hiflos im Meer schwimmen, 2 Ufer waren da, doch keines erreichbar. Langsam schien mir die Luft wegzubleiben, doch ich konnte mich nicht entscheiden. Würde ich untergehen?

  • Samo, der noch immer die Hand von Minerva hält, lächelt freundlich und mit Mitgefühl an, was er wohl seltenst bei irgendeinem Erwachsenen zeigen würde. Um sie von ihren trübsinnigen Gedanken abzulenken, geht er auch nicht mehr auf ihren Vater ein, sondern geht mit ihr in Richtung der Schiffe.


    "Ein Delphin ist ein großer blausilbener Fisch. Es heißt, dass Delphine die Nereiden und Boten des Gottes Poseidon, dem Herren der Meere!" Sein Arm weist auf die blaue Wasserfläche. "Bei Euch heißt er natürlich Neptun! Die Delphine sind fröhliche Fische. Sie springen durch die Luft und stoßen ein heiteres Lachen aus. Sie würden Dir bestimmt gefallen."


    Dann deutet seine Hand auf die Schiffe, die im Hafenbecken vor Anker liegen. "Das dort hinten kommt aus Rom und das dort drüben aus Alexandria. Weiß Du wo Alexandria liegt?"

  • Sie lauschte seinen Worten voller Interesse. Ohne dass sie es bemerkte, lernte sie die Dinge die er sagte: Obwohl sie doch dieses lernen eigentlich so verabscheute. Ihr Blick ging über das Meer, über welches er deutete. Sie liebte das Wasser sehr.


    "Glaubst du ich könnte hier welche von diesen Del...Delphinen sehen?"


    Aus großen Augen sah sie zu dem Griechen auf. Von solch wundersamen Wesen hatte sie selten gehört und es klang sehr schön. Was gäbe sie doch dafür einmal einen dieser Del..Delphine? zu sehen.


    "Und was sind Ne..rei..Ne..."


    Sie brachte dieses Worte nicht über sich.

  • Apollonius schüttelt den Kopf. "Nein, Delphine kommen selten so nahe an die Küste. Aber von einem Schiff aus, kann man sie häufig beobachten. Sie reiten dann auf den Wellen, die das Schiff erzeugt. Delphine sind uns auch gar nicht so unähnlich, denn im Gegensatz zu anderen Fischen atmen sie, wie wir Luft und nicht Wasser."


    Er lächelt und zügelt sich, um nicht das Mädchen mit naturphilosophischen Erkentnissen des Aristoteles zu langweilen. "Neireiden sind Meernymphen. Sie sollen wunderschön und sehr mysteriös sein. Sie retten Menschen, die ins Meer fallen. Und das tun Delphine auch!" Er lächelt.


    Er blickt sich um und sieht fragend zu Minervina. "Na, magst Du Dir hier noch was besonders ansehen? Die Schiffe vielleicht?"

  • "Oh."


    antwortete Minervina nur und sah dann wieder aufs Meer. Wie gerne würde sie doch einmal ein solch wundersames Wesen wie einen Delphin oder eine dieser Ne..Nereiden sehen. Doch wie sollte sie das anstellen? So oft war sie nicht auf dem Wasser. Da kam ihr eine Idee.


    "Sag... Auf dem Weg nach Rom... Kann ich da vielleicht eine dieser Ne.. Nerei. Nereiden treffen? Oder einen dieser Delphine? Ich würde sooo gerne einmal einen sehen. Und Mama und ich fahren bald nach Rom!"


    Aus großen Augen sah sie ihn wieder an. Sie mochte Onkel Samo sehr gerne.


    "Glaubst du, wenn du mich nachher weggebracht hast.. Dass wir uns öfter sehen können?"


    Sie gab nicht zu, dass ihr das Lernen doch glatt einmal Spaß machte, doch es war so und er konnte so wunderbar erzählen. Sie musste einmal mit Mama sprechen.

  • Die Sänfte, die von der Casa Decima kam hielt vor dem Passagierschiff, das nach Rom fuhr. ICh stieg aus. Juba nickte mir zu und wies mich darauf hin, dass das Schiff ablegen würde.
    IC hging an Bord.
    Als das Schiff ablegte, glänzte die Stadt in der Untergehenden Sonne.
    Ich freute mich, wenn ich sie in vieleicht ein paar Jahren wiedersehen würde.

  • Die Freude über ihren Enthusiasmus war Apollonius deutlich anzusehen. Er lächelt und nickt. "Ja, wenn Du auf einem großen Schiff nach Rom segelst, kannst Du sehr wahrscheinlich Delphine sehen. Ob die Nereiden sich jedoch zu erkennen geben?" Er hebt leicht den Arm. "Das Schiff fährt die ganze Zeit nahe dem Land und manchmal, besonders bei Inseln, tauchen sie dann am Bug des Schiffes auf. Der Bug ist ganz vorne am Schiff. So nennen die Seeleute das vordere Teil."


    Er beugt sich zur ihr runter und deutet mit seinem Finger auf das Schiff in ihrer Nähe. "Da ganz vorne musst Du dann stehen. Aber pass auf, dass Du nicht ins Wasser fällst."


    Er richtet sich wieder auf. "Ob wir uns öfter sehen können, muss Deine Mutter entscheiden. Ich bin nämlich Medicus an einer Gladiatorenschule. Vielleicht würde sie einen solchen Umgang für Dich nicht zu schätzen wissen." Er lächelt ihr zu. "Ich würde mich jedoch freuen."


    "Aber schau mal, das Schiff nach Rom läuft aus..." Sein Blick wandert zu dem Sonne, die sich schon schnell dem Horizont nähert. "Aber wir sollten mal zum Tempel aufbrechen, junge Dame. Sonst bricht die Dunkelheit über uns herein und wir finden den Weg zu Deiner Mutter nicht mehr. Einverstanden?"

  • Sie lauschte gespannt seinen Worten. Als er auf das sogenannte Bug eines Schiffes deutete folgte sie dem Armzeig um sich genau die Stelle einzuprägen.


    "Gut, dann weiß ich Bescheid. Mama werde ich dann auch sagen, dass sie mit mir warten soll. Ich möchte doch, dass sie auch ein solch wundersames Wesen sieht! Und ich werde sehr gut aufpassen, das verspreche ich dir!"


    Vergnügt sah sie ihn an.


    "Mutter achtet auf soetwas sicher nicht! Du kannst toll erzählen! Ich werde sie dir vorstellen und ich bin mir sicher, dass sie dich auch sehr mögen wird! Aber du hast Recht! Wir sollten dringend weiter!"

  • Schmunzelnd lauscht Apollonius den unbekümmerten Worten von Minervina. Jung müsste man noch mal sein..., denkt er sich. Langsamen Schrittes, da ein Schritt von ihm, zwei Schritte der jungen Minervina bedeuten, läuft er in Richtung der Tempel der Stadt.


    "In welchem Tempel arbeitet Deine Mutter?" Er blickt sie an. "Lass mich raten. Im Tempel der Minerva sicherlich? Oder hat sie dort ein Officium?"

  • Ich deutete auf ein mittelgroßes Schiff am Pier, relativ weit aussen.
    "zu jenem, der Delphi. Der Kapitän meinte, dass Du auch nächste und übernächste Woche wieder mit zurück fahren kannst. Er hat momentan eine regelmässige Route diesbezüglich."

  • Ich war beinahe erleichtert das zu hören - dann konnten Valeria und ich möglichst bald nach Rom reisen und ich brauchte mich nicht einem langen Ritt aussetzen.


    "Das ist gut zu hören. Hat er etwas gesagt wieviel er haben möchte?"


    Gemeinsam begaben wir uns in die Richtung des Schiffes.


    "Wenn Minervina fragen sollte, sagst du ihr auch die Sache mit dem Cultus Deorum, ja? Kein Wort zu irgendjemandem, dass das nur eine kleine Flunkerei ist!"


    zwinkerte ich Pentesilea zu.

  • "Ja, hat er. Aber Deine hinreise ist schon bezahlt." Sie konnte sich denken, da ich ja nicht viel Geld besaß, dass sie also nicht teuer sein konnte. "Mach Dir darum also keine Gedanken. Und um Minervina kümmere ich mich schon. Sie wird etwas enttäuscht sein, aber sich auf Rom freuen."

  • "Minervinas Enttäuschung wird nur kurz andauern, schließlich hat sie ja noch dich."


    lächelte ich sie an. Wir waren mittlerweile bei meinem Schiff angelangt. Ich grüßte den Kapitän und wechselte ein paar kurze Worte mit ihm. Er erinnerte mich an meinen verschwundenen Onkel Nauticus. Ja, er war nicht mein Onkel doch für mich wie ein zweiter Vater gewesen. Brummig aber nett.

  • "Dennoch wirst Du ihr fehlen. Sie mag es nicht lange von Dir getrennt zu sein. Wusstest Du dasnicht?" Sanft lächelte ich und wartete dann, bis sie mit dem Kapitän fertig war, ehe ich mihc von ihr verabschiedete.

  • Mit einem Nicken verschwand er wieder auf dem Schiff und ich wandte mich Pentesilea zu.


    "Nun denn, wie ich sagte. Gib mir Maximal einen Monat und lasse nach mir suchen, wenn ich bis dahin noch nicht wieder zurück bin. Aber wenn Neptun nicht gerade gegen uns ist, werden wir recht bald am Ziel angelangen."

  • Ich werde kein Auge zu tun, meine Liebe und ich werde Dir garantiert nicht einen ganzen Monat geben. Aber das sagte ich nicht, lächelte stattdessen und nahm sie in den Arm. "Ich wünsche Dir alles Gute und Glück! Und vergiss Deine Familie nicht," zwinkerte ich leicht.

  • "Vielleicht... könntest du ja noch zu Neptun beten, dass ich heile anlange? Es sind seine Gefilde und ich sollte... Ich werde während der Fahrt noch einen gehörigen Schluck Wein opfern!"


    Ich erwiederte sanft die Umarmung und strich ihr kurz über den Rücken, ehe ich mic umwandte und auf Bord kletterte. Hoffentlich würde alles gutgehen...

  • "Ich kenne Deine Götter genauso wenig wie meine, so ich überhaupt welche habe," murmelte ich nur unhörbar, nickte aber leicht. Irgendwas würde mir schon einfallen.
    Dann blieb ich so lange am Kai stehen, bis das Schiff nicht mehr zu sehen war. Und noch ein wneig länger. Erst dann machte ich mich auf den Weg die Dinge zu erledigen, um die sie mich gebeten hatte.

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