Doch mit der Ruhe kam auch langsam die Angst. Meine Sorgen, welche sich allein um Metellus drehten kehrten zurück. Erwiderte er meine Gefühle? Sollte ich ihn besser aufgeben? Liebte er mich? Alles konnte ich mit einer einzigen Tatsache abschmetten: Alles was geschehen war und alles was ich mir wünschte darf nicht sein.
Wie eine Träne sich aus meinem Augenwinkel stahl bemerkte ich kaum, bis sie sich den Weg an meiner Wange hinunter zu meinem Kinn gebahnt hatte. Dort wischte ich sie überrascht weg, ehe mein Blick sich wirklich begann zu verschleiern. Diese Ungewissheit tat so weh. Ich wusste eigentlich nichts über Metellus, ich wusste nicht was er für ein Mensch war, wusste nicht wie und was er fühlte, wusste nicht ob er ein aufrichtiger Mensch war. Konnte man jemanden lieben, den man nicht kannte? Ich war mir seiner wahrlich nicht sicher und brauchte mir eigentlich auch gar nicht den Kopf zerbrechen.
Doch da waren diese Sehnsüchte die ich mit jedem Gedanken an ihn spürte. Vor ein paar Nächten hatte ich mich mit ihm vereinigt. War ich fremdgegangen? Lebte Maximus noch irgendwo? Würde er wollen, dass ich glücklich würde, auch wenn es ein anderer Mann war? Ich würde so vieles geben um ihn einmal wiederzusehen. Um ihn in meine Arme schließen zu können. Und da war wieder dieses hiflos im Meer schwimmen, 2 Ufer waren da, doch keines erreichbar. Langsam schien mir die Luft wegzubleiben, doch ich konnte mich nicht entscheiden. Würde ich untergehen?