• Die Worte der Augusta waren kaum verhallt, da brandet lautstarker jubel auf. Mit ihren Worten hat die Augusta die Herzen der Menschen erobert.
    Auch ich stimme in den Applaus ein, applaudiere unserer Augusta zu.


    Jetzt muss nur noch das Opfer gelingen.

  • War es denn völlig unmöglich in dieser Stadt nicht von Menschenmengen erdrückt, angerempelt und gestoßen zu werden? Was war denn im Hafen nur wieder los? Sklaven umsonst oder ertrank irgendwer im Meer und zog die Schaulustigen nur so an?


    Meine Ellebogen kräftig gebrauchend arbeite ich mich langsam vorwärts. Irgend ein Schiff musste doch noch zu finden sein, was Passagiere aufnehmend demnächst nach Ostia segeln würde. Oder wollte dieser ganze Menschenberg etwa raus aus Tarraco? Hatte ich eine Pestepedemie verpasst? Hoffentlich würde die Überfahrt nicht zu teuer werden .....


    "Na! Du Trottel. benutzt Du Deine Beine heute zum ersten Mal, oder was?"

  • Auf der kleinen Tribüne wurde naturlich auch auch für das leibliche Wohl der Augusta gesorgt worden..


    Der erhobene Stuhl, der ihr angeboten wurde, ist flankiert von kleinen Tischlein, auf dem Sklaven warmen gewürzten Wein und kleine und sehr exklusive Leckereien servieren, wie frittierte Pfauenzungen, kandierte Rosenblätter, mit Goldblättchen überzogene gekochte und geschälte Wachteleier...

  • Nach den Ansprachen, begab ich mich auf die Tribüne und nahm auf dem mir zugeteilten Stuhl Platz. Jetzt sollte Helenas Opferzeremonie kommen.

  • Sim-Off:

    Als erstes eine Entschuldigug: Wegen einer recht üblen Erkältung habe ich nichts tolles mehr auf die Reihe bekommen, weshalb ich ja auch etwas weniger geschrieben hab. Man möge Fehler vergeben, bin ziemlich unkonzentriert :)


    Ich hatte ergriffen den Reden gelauscht. Es war Freude, die sich in meinem Herzen ausgebreitet hatte. Und nun auch ein wenig Nervosität, da ich alle von mir geplanten Opfer selbst leiten würde, denn selbst der Sacerdos Mercurius war nur ein Gast und ich hätte eine Kontaktaufnahme auch gar nicht mehr geschafft. 5 Opfer für 5 Gottheiten. Die Opfer waren für Mercurius, Neptun, Apoll, Minerva und besonders Iuno vorgesehen. Ich trat vor und ließ den Popa mit einer weißen Ziege vortreten. Es war ein hübsches Tier und ich hatte angewiesen, besonders auf dieses Opfertier zu achten. Ich wandte mich kurz der Augusta zu und neigte ehrfürchtig mein Haupt vor dieser großen Frau, ehe ich mich dem Opfer zuandte. Ich hob meine Hand und die Meisten Gespräche verebbten.


    "Ich heiße Dich herzlich Willkommen, große Augusta, in unserem schönen Hispanial. Ich hoffe auf einen angenehmen Aufenthalt, auf dass dir unsere Provinz all deine Bedürfnisse erfüllen kann!"


    Diese Worte galten vor Allem als Zeichen, dass die Opferung nun durchgeführt wurde. Es war absolute Stille vonnöten, damit ich mich bei den Gebeten konzentrieren konnte und alles gelang. Ich wies die Flötenspieler an, mit ihrem Spiel zu beginnen. Ich begann mit meinem GebetL:


    "Oh große Iuno! Ich bitte dich um deinen Segen für unser geliebte, große Augusta die hier in unserer Provinz weilt! Meine Bitte an dich ist, sorge für diese große Frau auf allen Wegen für sie und halte deine schützende Hand segnend über sie!"


    Es war nicht lang, doch die Worte sollten reichen. Als ich geendet hatte, wandte ich mich nach Rechts und tat ein paar Schritte.. Dann ließ ich die Ziege zum Altar führen. Sie schien unruhig zu sein, jedoch machte sie keine großen Umstände. Ich nahm ein wenig der bereitstehenden Mola Salsa und besprenkelte das Tier mit dem heiligen Wasser, ehe ich das Opfermesser ergriff und mit der flachen Seite über den Rücken der Ziege strich. Es war wirklich ein hübsches Tier und ich hoffte sehr, Iuno würde das Opfer annehmen. Nun überreichte ich das Messer dem Popa, während ein anderer die Opferschale unter das Tier hielt.


    "Agene?"


    fragte er mich mit einem ernsten Blick und ich nickte.


    "Age!"


    Das Blut lief aus der Kehle des Tieres hinaus. Es war mit einem Hammerschlag auf den Kopfn zu Boden gestreckt worden, damit es nicht allzusehr litt und schweigend wartete ich auf das Auslaufen des Blutes. Dann begann die Eingeweidenschau und der Haruspice schnitt das Tier auf und besah sich die Eingeweiden. Selbst etwas unruhig beobachtete ich ihn, doch dann kamen die erlösenden Worte, denn das Opfer war makellos:


    "Litatio!"


    Ich ließ der Menge Zeit die Freude zum Ausdruck zu bringen. Doch dann erhob ich meine Hand für die weiteren Opfer. Zu Neptuns Ehren hatte ich einen Stier bringen lassen, ebenfalls rein weiß und männlich. Hoffentlich sah der Stierliebende Agrippa das nicht allzu streng, dachte ich mit einem leichten Lächeln. Die Ziege wurde ausgenommen und fortgebracht, wie eh und je gehörten die Eingeweide den Göttern. Ich gab wieder das Signal, dass Stille einkehren würde und dieses Mal ging es schneller als vorhin. Ich hob wieder meine Hände gen Himmel.


    "Großer Neptun! Dieses Opfer soll dir geweiht sein. Ich danke dir für die gute Überfahrt der großen Augusta und bitte dich um deinen Segen wenn sie ihre Rückfahrt antritt Möge die See ruhig sein und sie ungefährdet deine Gefilde durchqueren können! Nimm diesen dir geweihten Stier!"


    Ich drehte mich wieder nach Rechts und tat ein paar Schritte und wartete kurz. Dann ließ ich auch den Stier zum Altar führen und ein weiterer Popa kam heran, der sich dem Neptun verschrieben hatte. Ich atmete einmal tief durch, ich war ziemlich angespannt. Der Stier schien die Ruhe selbst zu sein, was ich erleichtert zur Kenntnis nahm. Ich nahm wieder eine Hand voll der Mola Salsa und besprenkelte den Stier zur Reinigung damit, ehe ich wieder mit einem Opfermesser über seinen Rücken strich und es dann dem Opferdiener gab.


    "Agene?"


    "Age!"


    Und wieder traf das schöne Tier einen harten nSchlag auf den Kopf und rasch zog der Popa einen sauberen Schnitt am Halse des mächtigen Stiers. Das Blut troff in eine weitere Opferschale. Und wieder trat der Haruspice vor und er befand auch dieses Mal, dass die Eingeweide rein waren. Ich wagte zu hoffen, dass dies auch bei den anderen Tieren so sein würde.


    "Litatio!"


    rief er wieder in die Massen, die ebenso erleichtert zu sein schienen wie ich. Ich warf einen kurzen Blick zu der Kaiserin. Ich bewunderte sie, sie war eine große Frau. Sie war nicht nur deshalb groß, weil sie die Kaiserin war, sondern ihre ganze Erscheinung. Als hielten die Götter wahrlich stets ihre Hand über sie und besonders die Venus und Iuno standen hinter ihr. Ich lächelte und machte mich an das weitere Gebet. Nun wurde ein weißer Widder herangebracht. Es wurde wieder still und nur die reine Melodie der Flöte war zu vernehmen.


    "Großer Apoll! Dieses Opfer soll dir gewidmet sein für deine Größe und für deinen Schutz an das Kaiserhaus! Mögest du unsere höchste Familie und die Regierung unseres Kaisers und der Frau an seiner Seite stets schützen!"


    rief ich laut mit in den Himmel gehobenen Händen. Als ich geendet hatte wandte ich mich wieder nach Rechts und winkte den Popa mit dem Widder heran. Er schien mich recht böse anzuschauen, doch aufgrund diverser Kräuter war er benommen und so hoffte ich, würde die Trance ein wenig anhalten, damit alles weiterhin reibungslos verlief. Ich verstreute die Mola Salsa in einer eleganten Geste über dieses prachtvolle Tier und fuhr mit dem Messer über seinen Rücken, ehe ich es an den Popa reichte.


    "Agene?"


    "Age!"


    Und abermals wurde einem Tier das Leben ausgehaucht, damit es in das Reich der Götter konnnte. Auch bei dem Opfer für Apoll befand der Haruspice, dass die Eingeweide rein waren und auch dieses Tier ward fortgebracht. Nun würde ich Mercurius opfern. Stille trat auf mein Zeichen ein und ich hob wieder die Hände gen Himmel.


    "Großer Mercurius, Gott der Reisenden! Ich danke dir für die heile Ankunft unserer großen Augusta und möchte dich auch für den Rückweg auf den Landwegen um deinen Segen für sie bitten! Möge dieses Opfer deinen Ansprüchen entsprechen!"


    Ich drehte mich nach Rechts und für Mercurius kam nun ein Eber heran, der unruhig hin und her starrte und manche aggressive Gebärde machte, doch auch er war zu benebelt um sich groß wehren zu können. Ich besprenkelte ihn mit der Mola Salsa und strich mit dem Messer über seinen Rücken, ehe das Opfer fortgeführt wurde.


    "Agene?"


    "Age!"


    antwortete ich bestimmt und wieder ein harter Schlag und ein rascher Schnitt durch die Kehle und der Eber knickte ein, während das Blut in eine Opferschale floss. Für den heutigen Tag wurde weder Geld noch Blut gespart, denn es war ein besonderer. Und dies sollten auch die Götter empfinden können. Auch dieses Mal befand der Haruspice:


    "Litatio!"


    und das letzte Gebet wurde begonnen, als wieder Ruhe eintrat. Ich hob meine Hände gen Himmel und begann:


    "Große Minerva, ich bitte um dein Beisein bei dem Aufenthalte der Augusta. Du, die du die Göttin der Kunst und der Weisheit bist, du bist während ihres Aufenthaltes sehr wichtig. Gib, dass alle Besuche der Einrichtungen ein Erfolg für unsere große Augusta werden!"


    Ich spürte wie mein Hals langsam sehr trocken wurde, doch ich versuchte mich zusammenzunehmen. Ich wandte mich nach Rechts und die für Minerva darbebrachte Kuh schien ebenfalls einwandfrei zu sien, denn auch hier lautete es 'litatio'.

  • Voller Spannung sah ich Helena bei ihrer Opferzeremonie zu. Sie zeigte Äusserlich keine Anzeiche von Anspannung. Im Gegensatz zu mir, die ich bei meinem Auftritt noch kräftig mit den Knien geschlottet hatte, schien es so, als ob ihr die Anwesenheit der Kaiserin nicht im geringsten etwas ausmachen würde.

  • Die Eskorte der Prätorianer beobachtet die Zeremonie wort- und regungslos. Sie beobachten die Augusta und ihre Umgebung genau, haben sich an allen potenziell gefährlichen Punkten des Platzes aufgestellt. Sev mustert seine Leute und überwacht die abgesprochene Aufstellung unentwegt. Ab und an gibt er einem der Männer ein Zeichen, auf dass diese ihre Wachsamkeit Auffälligkeiten zuwenden oder die Aufstellung anpassen. Er selbst steht einigermaßen in der Nähe der Augusta, hält sich jedoch zurück und ein wenig im Verborgenen. Den direkten Schutz geben ihr in allernächster Nähe erfahrene Männer, die schon seit vielen Jahren bei den Cohortes Praetoriae dienen.


    Diese Eskorte tritt natürlich in Paradeuniform auf. Weniger auffällig gekleidete, jedoch eindeutig als Prätorianer zu erkennende Männer haben sich in einigen Abordnungen bereits auf den Weg gemacht, die künftigen Stationen der Kaiserin vorab zu inspizieren und zu sichern. Die übrigen Soldaten haben sich mit der Ausrüstung auf den Weg in die für die Prätorianer vorgesehene Unterkunft gemacht, um diese für ihren Aufenthalt entsprechend einzurichten.

  • Während der Opferzeremonie hielt ich mich leicht abseits, beobachtet mehr die Menschen Menge, welche dem Blutvergiessen gebannt und still zusah, warf einen Blick auf die Liebgarde der Augausta und machte mir einen kleinen Spass daraus, welcher der Gestalten im Publikum eine verdeckter Praetorianer oder Spitzel des Regionarius sein könnte.


    Doch auf die Dauer ermüdete es mich doch etwas und so wandert mein Blick zurück zu den anderen auf der Tribüne, zur Augusta, zu Helena, die gerade ein weiteres Tier opfert, bis mein Blick auf die schönste Frau auf der Tribüne fällt...


    Dort verharrt er einen kurzen Moment, ein leichtes Lächeln legt sich auf mein Gesicht...


    Dann wende ich ich mich wieder dem Opfer zu....


    Es scheint vollbracht zu sein...

  • Nachdem die Begrüssungzeromnie und das Opfer beendet sind, bringen zahlreiche Sklaven Sänften herbei, alle bis auf eine schlicht und denoch elegant.


    Die Sänfte für die Augusta ist hingegen ist besonders gross und reich verziert. Alle Sänften sind aus dunklem, hispanischen Holz und haben wegen des, twar milden Winters schwere Vorhänge in den Farben Hispanias: warme Töne in Orange und Gelb.


    Die Sänfte der Augusta ist zusätzlich goldbeschlagen und beinhaltet ein Kohlebecken und zwei Zwergendienerinnen. Eine die auf das Kohlebecken achtet, und abwechselnd wohlriechende Kräuter und Öle mit hineingiest und eine andere, die der Augusta aufwartet, dafür sorgt das sie bequem liegt, ihr Gewürzwein reicht und Luft zufächelt.


    Langsam setzt sich der Zug in Bewegung...

  • Langsam lichten sich die Reihen der Schaulustigen, entweder durch Ermangelung weiterer Attraktionen oder weil man dem Zug folgt. Als Geta das Hafengelände erreicht hat sich der Trubel schon merklich gelegt und das normale Hafengeschehen beginnt sich wieder zu zeigen.


    Geta schlendert in Richtung der Kais. Er trägt nur die rote Militärtunika und einen Militärmantel, der verhindert, das man Gladius und Pugio allzu deutlich erkennt. Wobei die gute Beobachter sie erahnen würde und Veteranen es wissen würden. Er schaut sich misstrauisch um, wie er es immer zu tun pflegt. Doch nichts besonderes zu erkennen. Die frische Seeluft weht ihm ins Gesicht ..... und plötzlich sieht er ihn.


    Am Kai. Ins Gespräch vertieft. Sein Gegenüber fährt zweifelsohne zur See. Es wird der Kapitän eines Transporters sein und dem Ulpier ist die Passage noch zu teuer. Er tritt an ihn heran und grüßt ihn.


    "Salve Legat." .... und nickt Neptuns Sohn nur leicht zu.


    Dieser schaut ihn an und beschwert sich lauthals.


    "Ist das der zweite Mann? Soldaten machen immer Ärger, das kostet mehr!"

  • "Na fantastisch ........ es ist EIN Soldat. Macht er ein Saufgelage mit sich alleine, oder was? Nimm das Geld oder lass es sein. Es gibt noch andere Schiffe, mit anderen Kapitänen, Du Halsabschneider!


    Marcus, wir gehen!"


    Sprachs, drehte sich um und rief bereits nach der nächsten maritim aussehenden Gestalt, die gerade vorbeihuschte.

  • Der Kapitän wollte sich bereits wieder seinem Schiff zuwenden, als ihn der Gardist zur Seite nimmt und freundschaftlich zu ihm spricht.


    Die Aussicht mit dem letzten Klipper, wurmstichig und morsch, den Hispania zu bieten hat nach Ostia aufzubrechen macht Geta nicht übermäßig froh.


    "Mein Freund. Ich habe ein Angebot für Dich."


    Klopft ihm auf die Schulter.


    "Ich habe hier 500 Sesterzen. Diese lege ich oben drauf. Welchen Preis auch immer Du von meinem Freund haben wolltest. Sag ihm aber kein Wort davon. Tue so, als hättest Du seinen Preis akzeptiert. Sorge für beste Verpflegung und Komfort ... "


    .... ein Seitenblick zum Schiff .....


    ".... so dies irgend möglich ist. Hier hast Du schonmal 200."


    Der Mann grinst breit und kann seine Freude kaum unterdrücken.


    "Ja Herr, danke Herr. Ich fahre morgen früh."


    "Wir werden da sein."


    Der Mann trollt sich auf sein Schiff.


    Geta geht den Kai entlang und Probus kommt ihm entgegen und murrt.


    "Alles Betrüger und Halsabschneider, Du wirst mir nie glauben was der da eben haben wollte!"


    "Dominus. Unser Freund hinter mir hat Dein Angebot letztlich doch akzeptiert."


    Probus schaut skeptisch.


    "Wie das denn?"


    "Nun .... ich habe ihm nur klargemacht, dass er keine besseren Reisenden als uns bekommen kann. Das sah er schließlich ein."


    "Aja, sehr gut. Also haben wir nun unsere Überfahrt."


    "Ja, Dominus. Ich weiß jetzt auch was der trubel in der Stadt zu bedeuten hat."


    "Und?"


    "Nun, man hat hohen Besuch bekommen. Niemand anderen als Deine Schwägerin, die liebliche Augusta Iulia."

  • " .... meine Schwägerin. Ja, das erklärt einiges.


    Ich hab sie bei der Hochzeit gesehen, doch hab ich es geschafft nicht sonderlich aufzufallen. Wir werden ihr einen Höflichkeitsbesuch abstatten müssen, wenn sie schon hier ist. Das gebietet der Anstand. Gehe Du am besten zum Palast hier und frage an, wann sie kurz Zeit hat. Denn gerade das wird sie wenig haben."

  • Ein Schiff legte an. Es sah ganz schön mitgenommen aus, aber es hatte die rauhe See und den weiten Weg überstanden. Bald schlängelten sich die Passagiere vom Deck hinunter, unter ihnen Cinna und sein Eheweib Marcia. Seine Miene war wieder einmal eher ausdruckslos als grimmig, während er Marcia mit leichtem Griff am Oberarm vor sich herführte.
    "Wurde ja auch Zeit, dass diese Nussschale endlich ankommt. Das nächste mal erkundige ich mich nach einem gescheiten Kapitän, der überhaupt eine Ahnung von Schiffen hat."

  • Marcia war irgendwie wieder froh in der Heimat zu sein. Die lange Seereise war ihr nicht sonderlich bekommen und sie hatte nicht vor in naher Zukunft noch einmal ein Schiff zu besteigen. Eine leichte Briese wehte und zerrte an ihren offenen Haaren. Auch wenn sie das normalerweise nicht sonderlich mochte, war sie ihrem Mann nun doch dankbar, dass er sie am Arm fest hielt, als sie vom Schiff stiegen.
    "Das solltest du Cinna, denn noch einmal mit so einem fahre ich nicht. Vielleicht machst du das beim nächsten Mal besser." Sie hörte sich im Moment etwas zynisch an und verdrehte leicht die Augen. "Und ich hoffe, dass die Fahrt zu Casa besser wird und vor allem sei bitte nett zu deinem Bruder und fang nicht schon wieder gleich einen Streit an. Ja?" Liebevoll war ihr Blick auf einmal und sie lächelte ihren Mann an.

  • Der hochgewachsene, breitschultrige Petronier schien seine junge Frau gar nicht gehört zu haben, als sie sich über seine Wahl des Schiffes pikierte und schob sie sanft vor sich her. Als sie auf seinen Bruder zu sprechen kam, brummte Cinna und spie aus.
    "Du weißt, dass ich nicht viel für den alten Taugenichts übrig habe. Aber ich gehe jede Wette ein, dass er immer noch keine Frau abbekommen hat." Cinna lachte und deutete mit dem Kopf auf eine Kutsche, auf die ein fleißiger Sklave ihr Gepäck lud. Vor ihr blieb er stehen und wandte sich der zierlichen Frau zu. Sein Gesicht hellte sich auf, als er ihr das Haar hinter die Ohren strich.
    "Aber ich werde mich deinetwegen bemühen, mein Täubchen. Und nun hinauf auf die Kutsche, wir haben schon genug Zeit verloren."

  • Mit einem Seufzer schüttelte sie sachte ihren Kopf. Marcia wusste, dass die beiden Brüder so in etwa wie Wasser und Feuer waren und sie sicher würde dazwischen gehen müssen.
    Marcia musste zu ihm aufsehen, da sie sehr klein war und lächelte. Sie liebte diesen Mann über alles und sie hoffte, dass sie viele Kinder haben würden in vielleicht schon baldiger Zukunft.
    "Ich hoffe wirklich, dass du dich zusammenreißen wirst auch wenn ich weiß, dass es dir schwer fallen wird, aber dein Bruder ist ein guter Mensch und zieh nicht über ihn her nur weil er noch keine Frau hat. So etwas gehört sich nicht" tadelte sie ihn, allerdings leise da es sich für eine Frau nicht in der Öffentlichkeit ziemte so mit ihrem Mann zu sprechen. Oft genug musste sie sich auf ihre doch recht scharfe Zunge beißen um ihren Mann nicht vielleicht doch noch auf die Palme zu bringen. Nun ließ sie sich von ihm auf die Kutsche helfen damit sie endlich abfahren konnten und sie nicht dauernd das Wasser sehen musste.

  • "Guter Mensch...", wiederholte Cinna, lachte lauthals und rundete seinen Spott mit einem ungehaltenen Brummen ab, damit seine Frau wusste was er davon hielt, wenn sie meinte ihm Vorschriften machen zu müssen. Dass er das nicht leiden konnte, dürfte sie ja mittlerweile gelernt haben, dachte er missgelaunt und gab das Zeichen zum Abfahren. Nach dem Rucken raunte er mit einer Stimme, die vor Ironie triefte: "Ja, er ist wirklich ein ausgesprochen toller Kerl."
    Die Fahrt begann und Cinna schwieg beharrlich. Jetzt hatte dieser Taugenichts eine Casa gekauft, in der er der Herr war. Wem würde das nicht die Laune trüben?

  • So langsam war es für sie an der Zeit vielleicht doch lieber ihren Mund zu halten und ihm seine leicht getrübte Laune zu lassen. Marcia hingegen freute sich ihren Schwager wieder zu sehen. Bis jetzt hatte sie noch nie Probleme mit ihm gehabt, aber vielleicht war dies auch das Problem von Cinna, er sah ihn wohlmöglich als einen Konkurenten an, was natürlich absoluter Schwachsinn war sonst hätte sie ihn sicherlich nicht geheiratet.
    Später wenn sie in der Casa wären würde sie erst einmal ein ordentliches Bad nehmen. Sie lehnte sich etwas an ihren Gatten und kuschelte sich an ihn als die Kutsche endlich los fuhr.

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