• Er lächelte und führte sie an Bord des Schiffes. Der Kapitän war etwas bärbeissig aber sonst nett. Einer der Männer zeigte ihnen die Unterbringung und er bat sie danach mit ihm noch an die Reling zu kommen, dem Abfahren des Schiffes beizuwohnen.

  • Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit, als sie nun so an der Reeling standen und zusahen wie das Schiff ablegte. Sie hielt sich wieder an seiner Hand fest, etwas was sie sich seit dem sie das erste mal Hand gehalten hatten nicht mehr abgewöhnen konnte. Titiana lächelte, aber gleichzeitig lag noch etwas anderes in ihrem Blick, denn sie verließ nun ihre eigentlich Heimat verließ, auch wenn sie von nichts hier gehalten wurde.

  • Ein heilloses Durcheinander herrschte am Hafen, Menschen schrien nach Hilfe, einige stöhnten nur, andere riefen in ihrer Verzweiflung nach den Göttern. Da geschah das nächste Unglück: Da niemand der Bevölkerung geholfen hatte und die Situation klärte, hatte niemand den beschädigten Baukran beachtet, der nun ächzend zusammenbrach. Doch anstatt in sich zusammenzufallen, kippte er auf den Kai und begrub einige Menschen unter sich. Ein Donnern hallte über den Hafen bis in die Stadt und Menschen schreiten vor Schmerzen und vor Entsetzen. Nun hatte sich die Anzahl der Verletzten weiter erhöht. Einige Leichtverletzte halfen ihren Kollegen, die nicht so glimpflich davon gekommen sind. Die Leute brauchten dringend Hilfe aus der Stadt...

  • Helena wurde durch das laute Schreien herbeigelockt und was sie sah, ließ ihren Atem stillstehen. Gerade als sie eine Häuserecke passiert hatte und auf das Geschehen sehen konnte, bemerkte sie den ächzenden Kran. Doch ihr lautes Rufen kam zu spät und mit lautem Krach fiel das Gerät um. Helena konnte gar nicht hinsehen und wandte den Blick zu Boden, als sei sie selbst getroffen worden. Das Schreien und Flehen war laut. Helena sah kurz, nahezu verzweifelt wieder zum Geschehen hin. Dann erst ging sie mit großen Schritten auf den Unglücksort zu. Aus den Schritten wurde dann ein kurzer Sprint. Sie hatte keine Angst, dass ihr vielleicht etwas geschehen konnte. Und das konnte sich vielleicht zu einem Fehler entwickeln.


    Sie hatte Angst um die Menschen, denen das Unglück geschehen war. Als sie ankam blickte sie in kalkweiße Gesichter und sah weinende Frauen und Kinder. Viel Blut war zu sehen, hier an Kleidung, dort in Gesichtern. Diie vielen Marmorsplitter, die herumlagen, deuteten darauf hin, dass der Kran nicht das einzige Unheil war. Helena erblickte ein alleinstehendes Mädchen, das bitterliche Tränen weinte. Erschrocken schritt sie zu ihr, nicht wissend wie sie hier helfen sollte. Mit freundlichem Lächeln kniete sie vor dem jungen Ding und ergriff eine ihrer Hände. Das Mädchen sah Helena mehr oder weniger entsetzt und tieftraurig an. Ein leises "Papa" kam aus ihrer Kehle und Helena's Herz wurde klamm. War er etwa verunglückt? Sie schloss das junge Mädchen wortlos in die Arme, welches dies geschehen ließ. In unheilvollen Zeiten waren Menschen eben doch wieder einander verbunden. Helena sah sich um und rief einen vorbeilaufenden Mann herbei, er solle das Mädchen in Sicherheit bringen. Und er tat wie ihm aufgetragen, wenn der ärmlich aussehende Mann auch missbilligend auf den angus clavus auf ihrer Tunika blickte.


    Helena richtete sich auf und überlegte, wie sie weiter helfen konnte. Mit zaghaften Schritten und einem mehr als schlechten Gefühl im Bauch näherte sie sich dem Kai. Eine leichte Staubwolke war aufgewirbelt worden und das viele Schreien machte Helena nervös. Hilfe musste her, sie allein konnte nichts ausrichten. "Junge!" rief sie laut einem vorbeieilendem Jüngling zu, der auch sogleich herankam. "Hier, nimm das Geld. Doch bei den Göttern, richte dem Duumvir aus, was hier für eine Katastrophe geschehen ist. Rediviva Helena schickt dich!" Der Junge nickte, nahm das Geld aber nicht an. Mit verächtlicher Stimme meinte er: "Ich nehme kein Geld. Kein Geld kann Menschenleben aufwiegen." Verletzt sah Helena den Jungen an, doch es blieb keine Zeit für lange Diskussionen und so ließ sie ihn ziehen. Seine Worte schmerzten sie doch was sollte sie tun? Sie gehörte zur reicheren Schicht, aber sie hatte doch niemandem etwas getan, sondern versuchte zu helfen.


    Da erblickte sie den nächsten Menschen, der offensichtlich allein nicht zurecht kam. Mit schnellen Schritten näherte sie sich der älteren Frau, die möglicherweise eine Händlerin war. Sie sah sehr traurig aus und auch hier vermutete Helena einen schweren Verlust. Doch ehe sie sich der Frau nähern konnte, wurde sie hart an der Schulter erwischt und stolperte überrascht ein paar Schritte seitwärts. Sie hatte nicht die feindseligen Blicke bemerkt, die sich auf sie gerichtet hatten. Noch ehe ihre brennenden Augen allerdings den Angreifer erspähen konnten, wurde sie ein weiteres Mal geschubst und landete hart mit dem Rücken an einer Wand. Sie kniff die Augen zusammen und konnte dann ein zorniges, noch recht jugendliches Gesicht erkennen.

  • "Verdammt! Was sucht so eine pikfeine Schlampe wie du hier?" warf er ihr mit lauter und aggressiver Stimme an den Kopf. Ihr Herz schien in diesem Moment stehenzubleiben. Sie hatte doch einfach nur helfen, als sie hierher gekommen war. Und noch immer war ihre größte Hoffnung, dass dieser Junge zurückkehren würde, damit man der Bevölkerung helfen konnte. Sie selbst wog diese beiden Sachen gegeneinander ab und empfand sich als sehr töricht. Und doch empfand sie keine Angst, nur Verständnislosigkeit. "Antworte du Miststück!" schrie er sie an, seine Wut schien sich mit jedem Augenblick zu erhöhen. Helena wollte zurückweichen, aber plötzlich spürte sie einen schmerzhaften Druck an ihrer Schulter. Er presste sie mit seiner linken fest gegen die Mauer. "Warum tust du das?" fragte sie verständnislos und leise. Es bedrückte sie, denn was in seinen Augen stand, war offensichtlich: Blanker Hass.


    Und nun wurde Helena die Gefahr der Situation bewusst. Sie fürchtete darum, dass er vor absolut nichts zurückschrecken würde. Langsam zeichnete sich Angst in ihren Augen ab. Und sie wusste, dies war ein sehr schwerer Fehler, denn las das Tier Angst in den Augen seines Opfers, dann schlug es zu. Und mit diesem weitergeführten Gedanken schämte sie sich, denn genau diese Denkensweise schürte vermutlich seinen Hass. "Halt die Fresse, Edelnutte" schrie er sie an und übte einen schrecklichen Druck auf ihre Schulter aus, sodass sie nach Luft schnappen musste. "Ihr seid es doch, die für all das hier verantwortlich sind! IHR!" Helena begann langsam zu verstehen, worauf er anzielte. Und sie wünschte in diesem Moment, eine andere Tunika als jene mit dem Purpurstreifen angezogen zu haben. "Ich habe doch nicht..." setzte sie geziert an, bekam aber sogleich einen heftigen Schlag auf die Wange, der sie verstummen ließ. Der Schmerz begann nur langsam zu brennen. Vielmehr hatte der Schock ihre Glieder gelähmt.


    Er musste wahrlich wütend sein. Niemand würde es wagen, einen Priester und einen Angehörigen der Oberschicht zu schlagen. Priester waren unantastbar und sie als Pontifex eigentlich recht bekannt. Und doch sah niemand sie. Sie waren im Schatten des Unfallortes und bei dem allgemeinen Chaos achtete niemand auf diese kleine Lappalie. Gerade wollte Helena wieder ansetzen zu sprechen, als sie die Tränen in den Augen des Jungen sehen konnte. Und da verrauchte auch der letzte Zorn in ihr und sie sagte nur leise: "Es tut mir leid." Doch die Wut ihres Gegenüber schien noch nicht verraucht zu sein. "Es tut dir LEID? Was tut dir Leid! Du hast doch keine Ahnung was ihr hier angerichtet habt. Ihr habt das Leben mancher Leute zerstört. Auch die so schändlichen Sklaven ließen vielleicht Familie zurück, auch wenn sie in euren Augen nur Dreck sind." Helena erschrak. Tote. Natürlich hatte es Tote gegeben. So weit hatte sie gar nicht gedacht. Sie sah nur überall die Tränen und das Blut - aber Tote?


    Sie senkte den Blick, doch mit seiner Rechten riss er brutal wieder ihr Kinn hoch. "Und nicht nur heute, nein. Wann kümmert ihr reichen Säcke euch eigentlich um uns? Wann?" sagte er nun ruhiger, aber mit noch immer von Hass erfüllter Stimme. "Ich..." doch er schien nichts davon hören zu wollen, sondern packte sie und warf sie zu Boden. Anscheinend ging es ihm hier ausschließlich um Rache.

  • Der Aufprall war schmerzhaft gewesen. Sie war eine solche Behandlung kein bisschen gewöhnt und so ironisch es auch klingen musste, wenn man sich diese Lage genauer betrachtete... Ihr Zuhause, wo auch mmer sie war, hatte sie stets gut vor solchen Zusammenstößen bewahrt. Sie richtete sich wieder in eine sitzende Position und versuchte dann, vorsichtig aufzustehen, doch direkt presste er sie wieder zu Boden. Helena wusste nicht, was sie hier noch tun sollte. Sie kam nicht weg und jemand, der ihr helfen konnte war auch nicht hier. "Ihr werdet alle dafür bezahlen, was ihr uns angetan habt. Ausrotten kann man euch leider nicht, doch ausbluten lassen." Langsam machte sich nicht nur Angst, sondern auch Entsetzen in ihr breit. Wie konnte nur solch ein Hass aufkeimen? Irgendetwas war verdammt falsch gelaufen...


    "Aber ich habe doch nichts getan." meinte sie nun und war ganz erstaunt, dass dieser Junge von vielleicht höchstens siebzehn Jahren sie hatte aussprechen lassen. Sie versuchte ihn anzulächeln, doch bei seinen kalten Augen war es ihr gänzlich unmöglich. Eben noch hatte er so geschlagen gewirkt und nun völlig unnahbar. Aber wie kam es, dass er ausgerechnet sie herausgezogen hatte? Gerade sie hatte sich doch meistens auch für die schwächeren eingesetzt. Sie war es doch, die übermäßgen Reichtum verabscheute. "Ganz gleich, wen ich genommen hätte. Die Reichen sollen sehen, dass es jeden von ihnen treffen kann. Uns fragt auch niemand, ob wir vielleicht die Falschen sind, die unter ihnen leiden." Helena wusste nichts zu erwidern, sie gab ihm irgendwo recht. Traurig sah sie zu Boden. Die ganze Situation machte sie nieder und sie wusste nicht, damit umzugehen. War das nun ihr Ende? Hier am Hafen, wo sie den Leuten helfen wollte?


    "Nicht Titus." hörte sie da eine leise Stimme. Sie klang traurig und sehr jung - Helena hatte sie schon einmal gehört. Als sie ihren Blick hob, konnte sie das kleine Mädchen erkennen, dem sie vorhin schon helfen wollte. Sie lächelte ihr zu, doch das Lächeln war von Trauer gezeichnet. "Geh kleines." hörte sie die Anweisung von 'Titus'. Sie sah wie das kleine Mädchen verschwand, was ihr den leichten Schimmer von Hoffnung gegeben hatte. Nun riss der junge Mann sie wieder hoch und presste sie schmerzhaft gegen die Wand. Aus einem inneren Reflex heraus wollte sie ihn wegschieben, was er mit einem heftigen Schlag in den Bauch quittierte, der sie zusammensinken ließ. Er gewährte es ihr, auf die Knie zu fallen und nun musste sie weinen. Die Hoffnungslosigkeit der Leute und ihrer eigenen Lage war einfach zuviel.


    Sie spürte, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Unruhig hob sie den verweinten Blick und sah Titus an, der ihr einen Becher entgegen hielt. Unsicher nahm sie den Becher. Es roch nach Wein, aber nach einem seltsam gewürzten. Kräuter schwammen darinnen. Sie sah Titus fragend an. "Ich möchte nichts..." doch als Antwort erhielt sie nur ein mahnendes "Trink!" das keine Widerrede zuließ. Zögerlich hob sie den Becher an den Mund und trank ein paar Schluck. Sie kannte den Beigeschmack irgendwoher...


    Als sie aufstand, wurde ihr plötzlich schwindlig. Schwankend suchte sie Halt. Jedes Zeitgefühl schien mit einem Mal verloren und ihre Zunge war auch so unendlich schwer. Sie tastete nach Titus, der sie auch stützte. Doch lange trugen ihre Beine sie nicht mehr und sie sank zusammen. Langsam verschwamm die Welt bis nur noch warme Dunkelheit da war, die sie umfing.

  • Metellus hatte sich sofort in seine Sänfte gesetzt und sich von den Sklaven zum Hafen bringen lassen. Schneller wäre er zu Fuß auch nicht gewesen und so hatte er auch gleich ein paar starke Männer bei sich.


    Am Hafen angekommen, blickte er sich um. Der Baukran war eingestürzt anscheinend mit einem Steinblock am Haken. Der Schutt begrub einige Menschen unter sich und herumfliegende Teile hatten einige Menschen verletzt. Das schlimme war die Paniik, die anscheinend unter den Menschen ausgebrochen war. Die Hilfeleistungen waren unkoordiniert, es fehlte an einer führenden Hand in dieser Situation.


    Metellus betrat mit seinen Nubiern den Einsatzort.


    "Treibt die Leute zusammen die mit anpacken können! Auch Leichtverletzte! Bringt sie her, damit ich die Hilfeleistungen koordinieren kann!"


    Die Nubier machten sich sofort auf den Weg und auch Metellus wandte sich an die Leute.


    "Bürger! So wird das nichts. Wir müssen gemeinsam anpacken das alles muss geplant sein, bevor noch mehr Menschen leiden müssen! Kommt erstmal her, gemeinsam bewältigen wir diese Lage und jeder bekommt die Hilfe, die er benötigt! haben wir einen Medicus unter den Anwesenden?"


    Einige Männer versammelten sich um ihn aber ein Medicus war nicht darunter.


    "Du und Du! Ihr sucht euch ein paar Leute und stabilisiert die Reste des Kranes, bevor die auch noch herunter kommen!"


    Zu einer anderen Gruppe rief er.


    "Ihr befreit die Verletzten von den Trümmern! Wir müssen die Verletzten an einem zentralen Punkt sammeln!"


    Dann sah er einige Frauen und rief sie zu sich um ihnen folgende Aufgabe zu geben.

    "Holt Wasser und Tücher für die Verletzten und kümmert euch um sie!"

  • >>> Titus <<<


    Sobald Helena zusammengesunken war, hatte Titus sie aufgenommen. Er wusste noch nicht so recht, ob er sie direkt dem Meer übergeben sollte oder sie zuvor noch einige Tage verborgen hielt. Wahrscheinlich war dies die bessere Möglichkeit, denn dann würde man erkennen können, dass nicht der Kran an ihrem Scheiden schuld war. Er ließ sich von seiner Schwester ein Tuch geben und legte dieses über Helenas Gesicht. Ihr Leib war so leblos, dass sie gewiss jeder für ene Tote halten würde.


    Andernorts, etwas weiter entfernt von diesem Geschehen, erblickte Titus den Duumvir Tarracos und bei seinen Worten drehte sich beinahe der Magen um. Zusammenhalt. Von diesen eitlen Pfauen wusste doch niemand, dass dieses Wort nichts mit Korruption zu tun hatte. Die gesamte Schicht in den eigenen Häusern, jene die in der Regia und im Cultus Deorum saßen, sie alle waren einfach nur zum spotten gut genug. "Ihr wisst doch nicht was Zusammenhalt bedeutet." murmelte er etwas lauter im Vorbeigehen.

  • >>>Gladiatoren<<<


    Eilenden Schrittes führte Xeones einen kleinen Trupp von knapp einem halben Dutzend Männern zu Hafen. Die Gesichter der Männer waren grimmig und sie marschierten inmitten auf der Strasse mit zu Fäusten geballten Händen. Keiner, dem an seinem jämmerlichen Leben etwas hing würde auch nur auf den Gedanken kommen, ihnen den Weg zu versperren.


    Die Minuten schienen sich zu Stunden zu strecken, doch irgendwann kamen sie am Hafen an, wo Xeones einen der beiden Duumvire [wenn mir jemand die Mehrzahl per PN mitteilt, dann editiere ich den Beitrag, danke im Voraus] zu den Beteiligten sprechen sah. Aus der Entfernung konnte er dessen gesprochenes Wort nicht verstehen, doch die allgemeine Stimmung schien sich aufzuheizen.


    "Macht Platz für Gloria et Honor" ertönte die Stimme eines der Gladiatoren und die Menschen bildeten eine Gasse zum Duumvir hin, die Xeones und seine Begleiter schritten. "Wir sind Gladiatoren aus der Schule Gloria et Honor, Duumvir. Sag, was genau ist hier passiert, beim Zeus..." er zeigte mit einer Handbewegung über die Menge.


    "Und darf ich um etwas Ruhe bitten, verdammt noch mal" fletschte er die Zähne in Richtung des Mobs. Die Menschen verstummten zwar nicht, wurden aber zurückhaltender. Mit Gladiatoren wollten es sich keiner verderben, zumal sie sich mit ihnen noch eher verstehen würden, als mit den Bürgern der Stadt in ihren wohlfeinen Tuniken und Togae. "Also, Duumvir. Du hast ein halbes Dutzend Paar starke Hände zu deiner Verfügung, wenn du sie brauchst. Aber sag uns, was hier vorgefallen ist..."

  • Metellus betrachtete das halbe Dutzend Gladiatoren. Anscheinend hatten seine Scribae seine Nachricht erhalten und nach den Gladiatoren geschickt. Das beruhigte Metellus, dass er nun ein paar mehr kühle Köpfe hier hatte.


    "Me Hercle! Ich bin froh, dass ihr endlich hier seid! Wo sind meine Scribae? Naja... Der Baukran ist eingestürzt und hat unter sich und seiner schweren Last einige Menschen begraben und durch herumfliegende Teile verletzt. Ja und das Ergebnis seht ihr ja jetzt hier. Ich war gerade dabei den Haufen hier zu koordinieren!"


    Er zeigte über den Platz, auf dem einige Männer bereits seinen Anweisungen folgten und dabei waren den Baukran zu stabiliseren und die Menschen von den Trümmern zu befreien. Man sah den Männern deutlich die Erschöpfung an.


    "Nun, wie ihr seht, können die Männer durchaus Hilfe gebrauchen! Außerdem herrscht Unruhe unter den Menschen. Eine Sache, die schnell umschwingen kann. Zu unserem Leid, sind die Posten der Sicherheit momentan unterbesetzt!"

  • Valens kam angerannt - so schnell war er noch nie gelaufen, nicht einmal, als in einmal in Cambria auf der Flucht vor wilden Silurern war. Der Anblick, der sich ihn um die Häuserecke bot, ließ ihn erbleichen. Er fühlte sich an die alten grauenvollen Geschehnissen erinnert...die Schlacht am Pes Montium...die zerhackten Leiber...die irrsinnigen Plünderer...am liebsten hätte er einfach nur geschrien. Aber dann drängte sich sein Gewissen wieder nach vorn. Du darfst nicht heulen, schien es zu sagen, bei der Unterwelt, hilf!
    Also nahm Valens blitzschnell die Tasche mit den Verbänden, die er geistesgegenwärtig noch mit genommen hatte, und öffnete sie mit zittrigen Händen. Vor ihm lag eine alte Frau, eine schwere Wunde hatte sie an der rechten Schulter, das Blut floss heraus, der Staub flog hinein.
    Valens näherte sich ihr und setzte sich neben sie, um sie zu verpflegen. Die Alte lächelte ihn schwach an und murmelte irgend etwas, was er aber nicht ganz hörte. Es war einfach zu laut rundherum. Als er fertig war, hörte er plötzlich einen lauten Ruf: "Me Hercle, wo bleiben meine Scriba?" Merda anthema, dachte sich Valens, das kann ja heiter werden, setzte sich auf und rannte in einem recht unwürdigem Tempo zu Marcus hin.

  • "Keine Sorge, Duumvir" sagte Xeones und deutete kaum merklich auf die Gladii, die sich die meisten von ihnen umgehängt hatten. Nur der Gladiator, der vorhin der Menge 'empfohlen' hatte, Platz zu machen, trug eine kleine Axt bei sich. "Wir sind zwar wenige, aber auf die Männer ist Verlass".


    "Dann packen wir mal mit an" empfahl Xeones und die Männer setzten sich in Bewegung, um bei der Bergung der Verletzten zu helfen. Xeones folgte ihnen und sie räumten einige Brocken beiseite, um die Leute zu befreien. So manch einen hatten die Trümmer übelst erwischt. Einer jungen Frau wurde das Bein zerschmettert und sie lag, verstört ihre Verletzung anstarrend, auf den Trümmern. So wie es aussah, würde sie es wohl verlieren.

  • "In Ordnung! Ich danke euch für die schnelle Hilfe!"


    sprach Metellus zu dem Gladiator, der anscheinend die Führung über die kleine Gruppe hatte.


    Metellus hatte kurz Gelegenheit zu verschnaufen. Er blickte sich um und sah seinen Onkel und Scriba Valens.


    "Valens! Hierher!"


    Als Valens näher trat fuhr er fort.


    "Gut das du hergekommen bist! Hast du die Gladiatoren hier benachrichtigt? Der Kran ist umgestürzt und hat seine schwere Fracht fallen gelassen!"


    Metellus zeigte in die Richtung, wo die Verletzten gesammelt wurden.

    "Wir müssen feststellen, wer alles verletzt ist! Sorge bitte dafür, dass auch die Toten gesammelt werden und wir ihre Identität feststellen können!"

  • Sim-Off:

    Hab ich richtig verstanden, dass Titus Helena fortschaffen will? Oder sogar schon hat? Auf die Gefahr hin:


    "Hey, hey Xeo" flüsterte Neomedes, einer der Männer. "Da ist doch grad tatsächlich ein Typ um die Ecke verschwunden." Etwas verständnislos starrte Xeones ihn an. "Na und? Lass ihn doch." "Ja, Aber der trug da was ... oder besser gesagt wen" "Du meinst er trug jemanden?" Xeones musste lächeln ob der Geschichte, die Neomedes ihm da auftischte. "Ich würd's ja selbst nicht glauben, wenn ich's nicht eben..." "Schon gut, schon gut. Aber selbst wenn? Was geht uns das... halt mal. Meinte der Duumvir nicht eben, dass es an Sicherheitskräften mangelt? Vielleicht hat da jemand gedacht, die Gunst der Stunde nutzen zu können." dachte Xeones halblaut nach. Es würde sich bestimmt gut machen und dem Ruf der Schule förderlich sein, wenn sie ein Verbrechen verhindern würden... oder zumindest aufdecken.


    "Also gut, Neo. Wir beide sehen mal, ob was dran ist an deiner Geschichte. Aber wehe dir, wenn nicht" Xeones hielt ihm die Faust vor's Gesicht. "Ich schwöre dir..." fing Neomedes wieder an, doch Xeones würgte ab. "Herhören, Männer. Macht hier weiter, wir sind bald zurück. Wenn der Duumvir fragt oder Toxis auftaucht, sagt ihm, dass wir gleich wiederkommen."


    Xeones und Neomedes entfernten sich, nachdem Xeones an den Gladiator mit der Axt das "Kommando" übergeben hatte. "Dann los, Neo, zeig mal, wo du diesen Typ gesehen haben willst". Schnell, im Laufschritt folgten sie den Strassen.

  • Sim-Off:

    Ja, das hast du richtig verstanden :) Wie weit er gekommen ist, habe ich offen gelassen :)


    >>> Titus <<<


    Titus Schritte hallten in den Nebengassen, wo nicht allzuviele Menschen entlangliefen. Seine "Beute" war hinderlich, aber er glaubte sich auch nicht verfolgt und ließ sich Zeit. Er würde sie, was zwar recht auffällig war, aber die einzige Möglichkeit, mit zu sich nach Hause nehmen. Dort würde er sie ein paar Tage versteckt halten und ihren Leichnam wenig darauf der Öffentlichkeit übergeben. Den Wirren der Verwaltung sollte endlich ein Ende gesetzt werden, sie sollten sehen dass sie nicht allein über ihrer aller Leben bestimmen konnte.


    Da hörte er plötzlich sich rasch nähernde Schritte und ahnte schon etwas Böses. So wandte er sich etwas von seiner Route ab und huschte in eine weitere Gasse, die sich dem Forum zwar näherte, aber dafür sehr schmal war. Er durfte nicht entdeckt werden. Hier, etwas weiter im Schatten, legte er seine Beute auf den Boden ab und kam wieder heraus. Dieses elende Weibsstück würde noch lang genug schlafen...

  • >>> Titus <<<


    "Das ist er, das ist er" flüsterte Neomedes. 'Bist du sicher' wollte Xeones fragen, doch Neomedes verdarb alles mit seiner Ungeduld. "Hey du da. Bleib mal stehen" schrie er und Xeones blieb nichts anderes übrig, als mit den Augen zu rollen ob derlei Planlosigkeit.


    Sie kamen beide auf ihn zu und mit einem eisigen Blick gab Xeones seinem Begleiter zu verstehen, dass er ihm das Reden überlassen sollte. Doch Neomedes verstand nicht. "Du hattest da jemanden weggetragen. Du hast jemanden verschlepp, du Mistkerl. Oder bist du gar ein Mörder?"


    Mistkerl? Sollte das auf diesen Typ etwa Eindruck machen? Xeones schüttelte leicht mit dem Kopf, sein Blick musterte jedoch bereits sein Gegenüber und schätzte dessen Stärken und Schwächen ein. Mit zusammengebissenen Zähnen flüsterte er frustriert. "Neo, halt doch endlich mal die Schnauze."

  • >>> Titus <<<


    Titus hätte beinahe einen leisen Fluch ausgestoßen. Man konnte ihm allerdings die Nervosität ansehen, denn Routine war es für den schmal gebauten Jungen nicht, dass er Frauen entführte oder sonstwie negativ auffiel. Heute nur hatte sein Hass ob des Reichtums mancher Leute gesiegt. Zynisch antwortete er: "Ohja natürlich! Selbstverständlich komme ich gerade von einem Raubzug durch sämtliche Villen Tarracos. Bei der Gelegenheit habe ich natürlich auch viele Kinder bei lebendigem Leibe begraben. Sagmal bist du irgendwie bescheuert?" kam die zornige Antwort zurück. Er schüttelte den Kopf und machte Anstalten, weiterzugehen. Und zwar den Weg, den er eigentlich mit der Pontifex hatte beschreiten wollen, was nun aber erstmal nicht ging, wenn er seine Haut retten wollte.

  • >>>Titus<<<


    Mit der linken Hand hielt Xeones den impulsiven Neomedes zurück, als dieser sein Gladius gezogen hatte und beinahe auf den Mann losgegangen war. "Ich gib dir gleich bescheuert, du ... Mistkerl".


    "Das reicht"
    Das war alles, was Xeones sagte, bevor seine Faust Titus' Hals traf. Der Schlag war nicht allzu fest - nach Xeones persönlicher Einschätzung allerdings - gewesen, um den Mann nicht gleich bewusstlos zu schlagen, sondern ihm das Atmen schwierig zu machen, damit er nicht auf den dummen Gedanken kam. Er packte den Fremden an den Haaren und zog ihn etwas hoch. "Du hörst mir jetzt mal ganz genau zu, mein Freund, denn wiederholen werde ich mich nicht." Er schaute zu Neomedes. "Pass auf, dass keiner kommt."


    Dann wandte er sich wieder Titus zu. "Mir ist egal, wer du bist oder woher du kommst. Aber ich bin heute nicht in der Laune, verarscht zu werden, Junge." Er zog etwas fester an dessen Haaren. "Ich bin ein Mann, der mit seinem Leben längst abgeschlossen hat, aber wenn ich mir dich so ansehe, bezweifle ich, dass du dasselbe von dir behaupten kannst. Wir verstehen uns?" Er wartete einen Moment ab...

  • >>> Titus <<<


    Der Junge war zu nervös zum Grinsen, ansonsten hätte er den Gladiatoren vermutlich belächelt. Er schien recht vorschnell zu sein, der andere hingegen handelte bedachter. Er war der, vor dem er sich fürchten musste. Titus hatte gelernt, dass die Denker und nicht die Schläger die gefährlichen Gegner sein konnten und meistens auch waren.


    Dann allerdings traf ihn ein Schlag, der ihn schwanken ließ. Doch noch ehe die Schritte nach hinten torkeln konnte, griff der Gladiator ihm ins Haar. Angst ergriff sein junges Herz, doch er wusste nicht, was er nun tun sollte. Er wollte verhindern, dass jemand eine kriminelle Tat beobachten konnte - und wenn er sich seine Situation betrachtete, sollte diese Tat wohl an ihm begangen werden. "Ja.." presste er nur hervor. Was sollte er nun tun? Verraten, dass er in der Tat jemanden verschleppt hatte? Dann wäre er ganz gewiss des Todes. Wenn die Männer allerdings gar nicht dahinter kommen würden, wenn er leugnete, dann konnten sie ihm nichts tun. "Ich verstehe nicht.." sagte er nur. "Und ey Mann! Lass mich jetzt los! Dir hamse wohl zu oft eins übergezogen."

  • >>>Titus<<<


    Xeones blieb ruhig, doch bestimmend. Seine Stimme war kühl und fest und deutete drohend an, dass es sich der junge Mann mit ihnen lieber nicht verderben wollte. Er ignorierte die Beleidigungen Titus', die ohnehin das Mittel der Schwachen sind, um ihr Gegenüber aus der Fassung zu bringen und fuhr eisig lächelnd fort.


    "Es freut mich, dass wir einer Meinung zu sein scheinen. Also. Mein Freund hier, er behauptet, du hättest jemanden weggetragen. Er mag impulsiv sein oder du magst ihn für bescheuert halten. Aber bild dir nicht ein, Junge..." Xeones stieß Titus an die Wand und packte ihn am Hals. "... dass ich dir eher glaube, als ihm. Wenn du das tust, bist du nicht minder bescheuert, als er" ein unzufriedenes Grunzen bekundete Neomedes Haltung bezüglich des zu oft erwähnten Wortes "bescheuert" im Zusammenhang mit seinem Namen.


    Xeones ignorierte auch das und fuhr fort. "Wir regeln das folgendermaßen, Junge. Ich stelle dich vor die Wahl. Du erzählst mir die Wahrheit und ich lasse dich laufen" er machte eine kurze Pause und sein gesicht wurde finster. "Oder du zwingst mich, das was ich wissen will, zu erzwingen. Ich werde dir sehr weh tun, Junge. Danach - ob du es jetzt glaubst oder nicht - wirst du mir alles erzählen und dann... überlege ich mir, ob ich dich laufen lasse oder wie einen Kalb absteche und hier verbluten lasse" Xeones Mine blieb weiter finster, der Griff um Titis Hals jedoch wurde eisern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!