• >>> Titus <<<


    Der Junge zweifelte nicht an den Worten des Xeones. Dafür hatte er zu wenig Erfahrung. In seinen Augen stand die blanke Angst geschrieben. Er hätte die blonde Frau mit sich nehmen sollen - wäre er doch nur weiter geflohen. Er musste lebensmüde sein, dass er sich den Gladiatoren stellte. Wenn er es allerdings recht bedachte, wusste er zuvor nicht, dass es sich bei den beiden Zustoßenden um Gladiatoren handelte, denn er hatte nur die Schritte vernommen.


    "I...Ist gut!" sagte er mit nicht mehr so vorlauter Stimme und versuchte Xeones' kühlem Blick standzuhalten. Doch so recht vermochte er dies nicht und sah rasch zu Boden. "Lass mich los, gib mir die Möglichkeit und die Gewissheit dass ich fliehen kann, dann verrate ich dir alles. Ich denke dein Kollege ist zumindest in dieser Hinsicht nicht bescheuert." Mit jedem Wort musste er sich beim Sprechen mehr anstrengen, da ihm die Luft wegblieb.

  • >>>Titus<<<


    Xeones liess den jungen Mann zwar nicht los, lockerte dafür aber etwas seinen Griff. Das musste ersteinmal reichen. Er konnte seine Angst förmlich riechen, dachte aber nicht im Traum daran, so etwas wie Mitgefühl für diesen kleinen Bastard aufzubringen, sondern gedachte sich diese Angst zunutze zu machen. "Eins nach dem anderen, Junge. Wie du mir, so ich dir... Ich sehe, du scheinst der Vernunft nicht abgeneigt zu sein, mein Freund. Das könnte deine rettung sein, wenn du nicht auf dumme Gedanken kommst. Wo ist die Leiche?"


    Xeones ging davon aus, dass Titus eine Leiche wegschaffen wollte. Wenn es jemand gewesen wäre, der am Leben war, hätte sich die Person bestimmt schon gemeldet. "Und wer ist die Leiche?" fügte er hinzu.

  • >>> Titus <<<


    Titus wagte es nicht, sich von Xeones fortzuschieben. Er vermutete, dass dieser seinen Griff bei einem Fluchtversuch wieder verhärten würde. Fieberhaft suchte er nach einer passenden Antwort, denn Xeones würde ein "Ich weiß es nicht" gewiss nicht reichen, wenn es auch die Wahrheit wäre. "Sie ist nicht tot!" begann er also nervös und ballte seine Hände zu Fäusten. Dass ihr Tod seine Absicht gewesen war, musste er ja nun nicht bekunden. "Ich verrate aber wo sie ist, wenn du mich loslässt. Ihren Namen kenne ich nicht." versuchte er weitere Verhandlungen. Er wollte fort, einfach nur fort, denn mittlerweile war ihm jede Rache egal, solange er nur sein Leben retten konnte.

  • >>>Titus<<<


    "Junge, du scheinst den Ernst deiner Lage nicht begriffen zu haben" sagte Xeones mit einem leichten Anflug von Ungeduld in seiner Stimme. Im nächsten Moment schlug seine Faust in die Magengrube von Titus ein. Diesmal hielt er sich nicht zurück ud konnte sehen, wie der junge Mann weiß anlief. "Ich werde dir den Hals zudrücken und dich an deiner eigenen Kotze ersticken lassen, Kleiner" ein weiterer Schlag folgte, nicht weniger hart und brutal als der erste.


    "Wo ist sie?" fragte er noch mal nach. Dass der junge Mann behauptete, sie nicht zu kennen, nahm Xeones unkommentiert hin. Er glaubte zwar nicht wirklich daran, aber es war nur zu wahrscheinlich, dass man in einer großen Stadt wie Tarraco nicht jeden kennen konnte.

  • >>> Titus <<<


    "AH!" kam es aus der Kehle von Titus als er den harten Schlag in seinem Magen spürte. Ihm wurde übel und er spürte, wie bleich er wurde. Er verstand nicht recht, warum der Gladiator ihm so wehtat, wobei es doch um eine für ihn Unbekannte ging. Schließlich hatte er nur... darum gebeten losgelassen zu werden. "Bitte, hör auf." flehte er. "Oh ihr Götter, meine arme Mutter..." fügte er mit bitterer Stimme hintenan. Wer sollte ihr helfen? Vater würde gewiss nie wieder etwas heben können und Schuld daran waren diese Schweine. Tränen der Bitternis standen ihm in den Augen. "Sie ist dort hinten, in der Gasse." sagte er unwillig. Würde ihm dieses Mal nicht die Gelegenheit gegeben, sie zu töten - er würde es ein andern Mal versuchen.


    "Jetzt lass mich gehen." sagte er und sah Xeones entschlossen in die Augen. Seine Knie waren weich, doch er konnte es sich nicht erlauben, nun zu Boden zu sinken. Sicher würde sich dieser Mistkerl wieder irgendeine Schweinerei für eine solche Lage ausdenken.

  • >>>Titus<<<


    Ohne, dass Xeones es dem Neomedes sagen musste, ging dieser wortlos in die Gasse und kam wenige Augeblicke mit einer scheinbar bewusstlosen Frau in seinen Armen haltend. Er legte sein Ohr an ihren Brustkorb und sagte lächelnd "atmet noch". Er stand Xeones gegenüber so, dass ihr zurückgefallener Kopf ihm abgewandt war, so dass dieser Helena nicht erkannt hat.


    Damit war die Aussicht, ein Verbrechen aufgedeckt zu haben wohl dahin und Xeones seufzte innerlich. So hilfsbereit er gegenüber Freunden war, so kalt und gnadenlos war er gegenüber denen, die sich ihm in den Weg stellten. Manchmal fragte er sich, ob das wohl nicht eine typisch römische Charaktereigenschft war, denn schließlich verfuhren diese ebenso... meist verwarf er diese Gedanken aber wieder.


    Er liess Titus los. "Du darfst froh sein, dass sie noch lebt, du kleiner Pisser. Und jetzt hau ab, bevor ich es mir anders überlege. Ach und Junge..." rief er Titus nach. "Bete zu den Göttern, dass wir uns nicht mal in einer dunklen Gasse wieder begegnen"


    Dann ging er rüber zu Neomedes und sah sich die Frau an, die dieser in den Armen hielt. Seine Augen weiteten sich etwas, als er sie erkannte. "Oh scheiße" er drehte sich um, aber Titus war bereits verschwunden. "Scheiße" fluchte er lautstark. "Was ist?" fragte Neomedes. "Kennst du sie?" "Gib sie mir" sagte Xeones nur und dachte angestrengt nach. Helena schien - schon wieder - dem Tode nah. War diese Frau irgendwann mal nicht in Schwierigkeiten?


    Er überlegte. Es bot sich an, sie in ihre Casa zu bringen, aber die lag viel zu weit weg. beim letzten Mal musste er sich fast durch die halbe Stadt von Paccia geleiten lassen. Die Gladiatorenschule war ebenfalls zu weit entfernt. Vielleicht würde der Duumvir an der Unfallstelle einige Männer versammelt haben, die sich in der Medizin auskannten. "Wir bringen sie zur Unfallstelle. Das ist am nächsten. Nur ein paar Strassen weiter."


    Dann machten sich die beiden Männer auf zum Hafen, hoffend, dass der Duumvir ihnen die Geschichte abkaufen würde.

  • >>> Titus <<<


    Er schloss die Augen, als er sah, wie der Mann verschwand. Und zugleich flehte er zu den Göttern, dass das Kräuterweib ihm wirklich Kräuter gegeben hatte, die schwächten und einschläferten, allerdings nicht töteten. Er kannte sich in dieser Hinsicht gar nicht aus und hatte dem Weibe vertrauen müssen. Als allerdings der Gladiator mit dem blonden Miststück wiederkam und er losgelassen wurde, rannte er was seine Beine hergaben. Keine Minute länger wollte er bei diesen unheimlichen Zeitgenossen verbringen.
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    Helenas Gesicht wies entspannte Züge auf und ihr Atem ging völlig ruhig. Wäre sie nicht in dieser abstrakten Situation, hätte man annehmen können sie wäre einfach nur eingeschlafen. Aber dem war nicht so, was man allein schon an der leichten Blutspur auf ihrer Lippe erkannte, ebenso auch an der angeschwollenen Wange. Die Kratzer auf dem Knie und den Schaden, den die Schläge in ihren Bauch angerichtet hatten, blieben unter der Kleidung gut verborgen. Doch sie schrak zusammen, als sie den lauten Fluch vernahm und öffnete die Augen einen kleinen Spalt. Durch die hohen Häuserwände wurde das Licht stark abgedämpft, was ihr erlaubte, die Augen ein wenig offen zu halten. Doch ihr Blick war glasig und was sie erblickte, konnte sie auch nicht erfassen. Es war alles verschwommen und so unwirklich. Und ihren Leib schien sie auch nicht mehr zu spüren. "Mmmh!" stöhnte sie schwach und schloss die Augen wieder. Immerhin kam der zierlichen und hiflosen Helena das Gesicht bekannt vor, auch wenn sie sich nicht mehr an den Grund heirfür erinnern konnte.

  • Neomedes ging voran und trieb die Menschen aus dem Weg. "Platz. Patz da. Macht Platz Leute" konnte man immer wieder vernehmen. Xeones folgte ihm und bald schon erreichten sie die Unfallstelle. Die mschen waren fleißig dabei, hier aufzuräumen und die verletzten zu bergen.


    "Neomedes. Geh zum Duumvir und sag ihm, er soll einen Medicus holen. Sag ihm, sie sei verletzt, er soll sich beeilen" schickte Xeones den jungen Gladiator weg, während er Helena absetzte und ihr mit dem Daumen das Blut wegwischte. Demzufolge, was er auf den ersten Blick sah, war helena nicht ernsthaft verletzt, doch er wollte kein Risiko eingehen. Sie wirkte völlig desorientiert und schlaff, als ob ihr jemand eins über den Schädel gezogen hätte. Er klatschte ihr mit der flachen Hand mehrmals sanft auf die Wange, um sie aufzuwecken.

  • Sekptische Blicke trafen den Gladiator mit seiner 'Fracht'. Dass sie den angus clavus trug, weckte das Misstrauen der Menschen. Augenscheinlich war die Frau verletzt, doch jemand solchen Standes befand sich doch nicht neben Händlern und Sklaven am Hafen, um von dem umgestürzten Kran schwer verletzt zu werden. Jene, die noch vor höchstens einer Stunde von Helenas Hilfestellung mitbekommen hatten, schlugen entsetzt die Hand vor den Mund. Dich helfen tat niemand, denn sie waren zu ängstlich - oder zu missgestimmt. Was machte das einzelne Leben schon aus, wenn an diesem Tag mehrere Menschen gestorben sind?
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    Die angenehme Schwärze schien sie vor der aggressiven Sonne hier am Hafen gut zu schützen. UNd so hielt sie die Augen geschlossen, was sie aber auch wieder dazu verleitete, einzunicken. Doch sie zuckte erschrocken zusammen, als sie das leichte Klatschen auf ihrer Wange wahrnahm und öffnete die Augen einen Spalt. Da war es wieder, dieses ihr allzu bekannte Gesicht. "Sal..." setzte sie an doch ihre Stimme brach mitten während des Sprechens ab, sodass sie ihm einfach nur ein freundliches, doch benebeltes Lächeln schenkte.

  • Da Helena nicht die einzige war, die hier verletzt zu sein schien, schenkten ihr die meisten Menschen nicht mehr Beachtung, als den anderen. Die Blicke der anderen ignorierte Xeones. Da die anderen vier Gladiatoren hinzugekommen waren, fühlte er sich etwas sicherer, da er um die Rückendeckung wusste, die sie ihm im Falle eines Misverständnisses geben würden.


    "Salve" sagte Xeones. "Wie fühlst du dich? Soll ich dir beim Aufstehen helfen?" fragte er sie, nachdem Helena ihre Augen öffnete und ihn - halbwegs - begrüßte.

  • Helena empfand einen starken Schwindel, als sie versuchte ihren Kopf zu bewegen. Da war er wieder, ihr unbekannter Helfer. Er war es auch damals gewesen, der sie nach Hause gebracht hatte. Und sie kannte nicht einmal seinen Namen. "Hmhm" bestätigte Helena seine Frage und war erleichtert. Allein hätte sie wohl niemals aufstehen könnten. Als sie sich mit ihren Händen hinter dem Rücken abstützte und sich so nach vorn drückte, spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch. Doch sie biss die Zähne zusammen und ließ keinen Klagelaut vernehmen. Ihren Lebtag hatte sie genug gejammert. "Du...bist...?" fragte sie so unbeholfen, als lerne sie erst derzeit das Sprechen, aber noch war die Zunge sehr schwer und auch das Gehirn arbeitete nicht sonderlich schnell mit.

  • Metellus setzte sich auf einen Felsbrocken, der einmal zu dem Steinblock gehörte. Er schaute sich um. Die Lage war immer noch nicht völlig unter Kontrolle, es gab immer noch Verletzte, die versorgt werden mussten. Wenn sich die Situation beruhigt hatte, würde er Romanus, seinen Magistraten mit der Untersuchung beauftragen. Er vermisste Iovianus, den ersten Vigil der Stadt. Er musste doch von dem Unfall gehört haben . Mittlerweile fanden sich auch viele Schaulustige am Hafen ein, die nur dumm herumstanden und nicht mit anpackten. Metellus schüttelte nur den Kopf.


    "O tempore, o mores!"


    entfuhr es ihm.


    "Könnt ihr nur zuschauen, wie eure Mitbürger hier verbluten, oder könnt ihr auch mit anpacken und euren Mitbürgern helfen? Egal was ihr seid ob Handwerker, Schreiber oder Sklaven! Die Götter mögen euch euer Leben lang mit Schmerzen peinigen!"


    Er spuckte auf den Boden. Seine Worte bewirkten etwas. Einige krempelten sich die Ärmel hoch und packten mit an einige aber wandten nur verschämt den Blick von dem Geschehen ab und gingen davon.

  • Neomedes erreichte den Duumvir und blieb in einigen Schritt Entfernung stehen. Der latus clavus seiner Toga wirkte wie eine unsichtbare Mauer in einigen Schritt Entfernung um den Mann herum. "Ääääh, Duumvir, wir haben da eine Verletzte" er kratzte sich am Hinterkopf, denn der junge Gladiator wusste nicht recht, wie er sie beschreiben sollte. "Sie muss wohl ein Eques sein, wenn man ihre Kleider ... na ja, wenn man ihrer Kleidung glauben kann. Wir glauben, das sie Opfer eines Verbrechens wurde. Zumindest beinahe" er deutete mit einer flüchtigen Handbewegung in die Richtung. "Kannst du mal gucken, ob sich hier irgendwo ein Medicus auftreiben lässt oder so?"


    ---


    Derweil richtete sich Helena auf und fragte Xeones nach seinem Namen. "Xeones. Aus Gloria et Honor" sagte er, um auch den Namen der Schule nicht unerwähnt zu lassen. Er nickte einem der Männer zu, ihr einen Becher mit Wasser zu bringen und Cadeyrn, der Gladiator mit der Axt, ein rotbärtiger Kelte, eilte davon, um dies in der nächsten Taberna zu besorgen.

  • Hätte sie ihre Arme nicht in einem so günstigen Winkel, wäre sie wohl wieder nach hinten weggefallen. Sie schwankte zwar nicht zwischen Bewusstsein und Ohnmacht, aber die ganzen Ereignisse verleiteten dazu, einfach die Augen zu schließen und zu schlafen. Aus dem einfachen Grund, weil es ihr unmöglich schien das alles bei Bewusstsein zu verarbeiten. "Vielen Dank." meinte sie nun schon etwas beholfener und lächelte ihn dankbar an. Sie wusste nicht, wie sie sich bei ihm revanchieren konnte. Es kam ihr schon beinahe so vor, als habe Fortuna ihn als ihren Beschützer abgestellt.

  • Metellus drehte sich in die Richtung aus der sein Titel genannt wurde. Er erblickte einen der Gladiatoren.


    "Eine Verletzte? Ein Eques?"


    Metellus kam ins Grübeln. Was machte eine honorierte Person am Hafen? War es eine Reisende? Eine wohlhabende Händlerin?


    "Nun, hier warten viele Verletzte auf Behandlung! Aber ich werde sehen, was ich tun kann!"


    Metellus seufzte. Er hatte zuwenig medizinisches Personal hier. Damals als die Legio noch hier war, da wäre es ein leichtes gewesen, Ärzte und Sanitäter aufzutreiben. Er selbst verstand zwar ein wenig vom Aufbau des menschlichen Körpers, aber nicht viel. Immerhin bereitete er sich in Achaia auf den Staatsdienst vor und nicht für den Dienst als Medicus.


    Er stand auf und sah sich suchend um, wandte sich aber noch mal an den Gladiator.

    "Wohin bringt ihr die Verletzte damit ich weiß, wohin ich den Medicus schicken kann?"

  • Neomedes wusste auf die Frage des Duumvir, wohin sie die Verletzte schaffen würden, keine Antwort. So wie Xeones sich plötzlich verhalten hatte, ahnte er, dass er sie kannte. Hatte der "Halbspartaner" etwa eine Romanze mit einer Römerin, die auch noch zum Ordo Equester angehörte? Neomedes bezweifelte dies.


    So zuckte er nur mit den Schultern und zeigte wieder in die Richtung, wo die anderen Gladiatoren und Helena standen. "Na, sie ist da drüben. Sie macht einen Eindruck, als wäre sie... ich weiß nicht... betäubt oder vergiftet worden. Ich weiß nicht, ob wir sie fortschaffen. Aber ersteinmal lassen wir sie da"


    Ohne eine Antwort abzuwarten lief der ungeduldige Neomedes zurück zu seinen Freunden. Derweil kam Cadeyrn mit einer kleinen Kanne Wasser zurück und hielt einen Becher in der Hand, die er Xeones reichte. "Hier" sagte er nur knapp.


    Xeones füllte den Becher, während er das Wort an die Männer richtete. "Also gut, Jungs. Macht euch wieder an die Arbeit, hier gibt es genug zu tun." Die Männer gingen wortlos daran, bei den Aufräum- und Bergungsarbeiten weiter zu helfen, währen Xeones Helena den Becher rüberreichte. "Hier, ein Schluck Wasser wird dir gut tun. Und danken musst du nicht. Wir haben gern geholfen. Du bist Helena, stimmts? Rediviva Helena..." fragte er zum Schluss.


    Neomedes kam in diesem Moment. "Also, der Duumvir wird uns einen Medicus schicken" sagte er zuversichtlich. "Ich hab ihm gesagt, er soll ihn gleich hierher schicken" in seiner Ungeduld schien Neomedes den Duumvir völlig mißverstanden zu haben. "Gut, dann geh und sag ihm, dass wir hier den Pontifex von Hispania haben, die einen Medicus braucht und dass der werte Duumvir sich gefälligst beeilen soll."


    Etwas widerwillig eilte Neomedes wieder zum Duumvir und sprach, mehr mit Händen und Füßen, denn tatsächlich "Hör mal, Duumvir" seine Ausdrucksweise war in der Tat ausbaufähig, aber keineswegs respektlos, sondern durch die Aufregung etwas der Unachtsamkeit erlegen. "Ich soll dir sagen, dass die Verletzte der Pontifex ist. Von Hispania. Und dass du den Medicus gefälligst schnell zu uns schicken musst" die Schuld dieser groben Aufforderung von sich weisend, deutete er an, dass ihm aufgetragen wurde, dies so auszurichten.


    Sim-Off:

    Xeones weiß, dass sie Pontifex ist, weil Paccia [NPC] ihm dies auf dem Rückweg verraten hat, die ihn damals zur Casa Rediviva geleitet hatte. Das wurde zwar nicht gesimmt, würde aber seine Kenntnis diesbezüglich erklären.

  • "Ja, genau die bin ich." erwiderte sie und fasste sich dann mit einer Hand an die Stirn um die Augen etwas vor der Sonne zu schützen. Sie war noch immer völlig benommen, denn das Mittel machte noch längst keine Anstalten, an Wirkung zu verlieren. Aus dem Gespräch zwischen den beiden Gladiatoren hörte sie heraus, dass Metellus hier war. Doch ihre Gedanken hatten sich zu spät gesammelt, sodass sie die Botschaft an den 'Duumvir' nicht vereiteln konnte. "Und du hast mir schon das zweite Mal geholfen." meinte Helena ergänzend. Sie nippte an dem Becher und stellte ihn dann auf den Boden ab. Als sie ihn noch in der Hand gehalten hatte, konnte sie leichte Ringe auf der Oberfläche erkennen, die durch ihr Zittern entstanden waren. Sie war noch sehr schwach und so ließ sie sich, gleichgültig ob der anwesenden Leute, wieder nach hinten sinken. "Wie kann ich mich nur dafür bedanken?" meinte sie und man konnte hören, dass sie diese Frage ehrlich meinte. Nun, da sie wieder lag, spürte sie wie die Müdigkeit wieder über sie hereinbrechen wollte.

  • Metellus schluckte. Hatte er das gerade richtig verstanden?


    "Helena? ... Helena ist hier, sagst du?"


    Er kam sich auf einmal so hilflos vor. Wieso wurde sie Opfer eines Verbrechens? Er schaute sich hilfesuchend um. Helena brauchte Hilfe, doch sie war ja nicht die einzige. Da sah er einen Mann, der eine Tasche bei sich hatte und bei einer verletzten Person kniete. Das musste ein Medicus sein.


    "Medicus!?"


    er vernahm nur ein kurzes 'Ja'. Das reichte ihm. Er machte die Tasche des Medicus zu und zog ihm an der Tunika.


    "Wir brauchen dringend deine Hilfe!"


    Der Medicus zögerte kurz, stand dann aber auf, bereitwillig zu folgen. Metellus wandte sich wieder an den Gladiatoren.


    "Führe uns zu ihr!"

  • Xeones half Helena, sich wieder hinzulegen. Als Mann von einfachsten Verhältnissen machte es ihm ohnehin nichts aus, sich hier niederzulassen, zumal die Menschen ohnehin nur kurz in ihre Richtung gafften, ehe sie weiter ihrer Beschäftigung nachgingen.


    Auf ihr Angebot einer Revanche musste er ersteinmal überlegen und sagte dann vorsichtig. "Ach was. Über derlei Sachen kannst du dir später - wenn überhaupt - den Kopf zerbrechen". Er dachte daran, dass er den jungen Titus vielleicht etwas zu grob angepackt hatte. Was würde passieren, wenn er auf den blöden Gedanken käme, ihn anzuklagen... Xeones war bereit, in der Arena zu sterben, aber im Kampfe. Nicht, von einem Tier zerfetzt, während er an ein Kreuz oder ein Pfahl genagelt ist. Er schaute wieder zu Helena. Vielleicht könnte sie ihm in einem solchen Falle ihre Unterstützung geben. Ohnehin wäre es wohl nicht verkehrt, einen Patron zu haben.


    "Andererseits, wenn ich so darüber nachdenke. Wenn du mich als deinen Klienten aufnimmst, würde mir das reichen. Die Unterstützung durch den Pontifex Hispanias kann vielleicht die Aufmerksamkeit der Götter auf mich lenken und mir ihre Hilfe im Leben und in der Arena zusichern..." das war eher laut gedacht, denn wirklich an Helena gerichtet, aber die Worte waren nun ausgesprochen...

  • Neomedes antwortete mit den Schulter zuckend. "Keine Ahnung, wie sie heißt, Duumvir." Dann führte er den Duumvir zu Helena und Xeones.


    Sim-Off:

    @ Metellus: haben wohl gleichzeitig geschrieben :D

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