• Schon von Weitem war die Hafenstadt zu sehen, die eine architektonische Einzigartigkeit aufwies, ein Forum mit einer Rennbahn verbunden. Furianus konnte es nicht abwarten diese gelungene Leistung zu sehen.


    Das Schiff legte nun endlich an und er entstieg diesem zusammen mit Caesoninus.
    Während das Gepäck abgeladen wurde, stand schon eine Kutsche bereit.


    "Endlich, wir sind da."


    Sagte er lächelnd zu Caesoninus und wies auf das Gefährt.


    "Und nun auf zur Villa Flavia, das Gepäck wird schon nachkommen."


    Und mit diesen Worten bestieg er das Zweiergespann.

  • Wie konnte er nur so guter Dinge sein, ich konnte kaum laufen, ich hätte mich auf der Stelle... wenn nur noch etwas in meinem Bauch gewesen wäre.


    Sehr schön... Glaukos, Eumaios, auf zu neuen Taten!


    Auch Glaukos machte gute Miene, während Eumaios in der Tat frisch schien, wie Furianus. Ungerechte Welt.

    Lasst euch den Weg beschreiben
    rief ich den Zweien noch zu als der Wagen sich schon in Gang gesetzt hatte. Wie fürsorglich ich doch war

  • Lange Zeit, nachdem die Sonne aufgegangen war, saß er immer noch da und starrte hinaus aufs Meer. Geplagt von Unentschlossenheit und zerrissen von Verpflichtungen. Verpflichtungen gegenüber der Schule... gegenüber Helena... gegenüber Kaya. Schiffe kamen an und segelten davon, Leute kamen an und gingen... Er seufzte und schüttelte leicht den Kopf. Stets schien er nur Fehler zu machen. Heute fragte er sich, warum er sie hatte ziehen lassen. Sie war alleine. Sie war auf der Flucht. Er versuchte sich einzubilden, dass er zurückgeblieben war, um genug Geld zu sammeln, damit er sie frei kaufen konnte. Doch je mehr Tage vergingen, desto mehr zweifelte er daran. Desto öfter fragte er sich, ob er nicht nach einer Ausrede gesucht hatte, nicht mitkommen zu müssen, wobei ihm selbst nicht klar war, wieso. Er konnte genauso gut in den Arenen anderer Städte kämpfen und genug Geld erkämpfen, um ihr vielleicht die ersehnte Freiheit zu kaufen...


    Endlich kam das Schiff, auf das er gewartet hatte. Es würde zunächst nach Süden segeln, nach Carthago Nova und dann gen Osten, vorbei an Karthago, die afrikanische Küste entlang. Xeones hatte nicht den blassesten Schimmer, wo er sie suchen sollte. Doch sie war Ägypterin, da war es naheliegend, dass sie dieselbe Richtung einschlagen würde. Bisher waren die Götter gnädig zu ihm, hatten ihn am Leben erhalten, obwohl er schon nah am Abgrund stand und den Fährmann zu sehen glaubte. Wenn sie es wirklich gut mit ihm meinten, würden sie ihm vielleicht auch dabei helfen, so verrückt und aussichtslos dieses Unterfangen auch erschien... Er musste es versuchen.


    Er hatte in der Schule nicht bescheid gesagt, dass er geht. Er war ein Flüchtiger, ein Verbrecher wahrscheinlich. Doch letztlich könnte er sich damit verteidigen, dass er keinen Vertrag signiert hatte. Er war also frei. Konnte gehen, wohin er wollte, tun und lassen, was ihm beliebte.
    Auch Helena wusste nichts von seinem Unterfangen. In ihren Augen würde er ein Geächteter sein. Doch was war das schon für einen Mann, der freiwillig bereit war, eine mit Blut getränkte Arena zu betreten und dem Pöbel einen Kampf zu liefern, stets mit der Gewissheit vor Augen, es eines Tages darin auszuhauchen...


    Xeones stand auf und ging auf den Kapitän des kleinen Handelsschiffs zu. Ein kleines Säckchen, mit Münzen gefüllt, wechselte den Besitzer und der Mann bat ihn recht freundlich an Bord des Schiffs. Bis Carthago Nova, vielleicht bis Caesarea würde das Geld reichen... was dann kam, stand offen, doch er ließ es drauf ankommen. So lebte er schon, bevor er nach Tarraco kam. So würde er von heute an wieder leben. Wenn es sein musste, der mannschaft des Schiffs beitreten, um sich so die Mitreise zu ermöglichen... die Zeit würde zeigen.


    Als das Schiff beladen war, wurden die Segel gesetzt und der Wind schob es, wie mit einer unsichtbaren, mächtigen Hand vorwärts. Zunächst unmerklich, doch von Minute zu Minute schien sich die Stadt immer weiter weg zu bewegen, während sie unweit der Küste Richtung Süden krochen. Es war also soweit. Tarraco lag hinter ihm. Und eine ungewisse Zukunft vor ihm.


    Sim-Off:

    Ich bitte darum, diese ID auf "in Exilium" umzustellen. Danke :)

  • Nach viel zu langer Reise kam Gabor endlich in Tarraco an. Es war schwülwarm und es würde wohl bald ein Gewitter geben. Er war glücklich endlich wieder festen Boden unter seinen Füßen. Einem echten Römer wurde stets übel, wenn er außerhalb des Tibers auf dem Wasser unterwegs war. Gabor konnte die Seefahrer nicht verstehen, die aber ohnehin meist Barbaren waren.


    Nun, endlich in seiner neuen Heimat angekommen machte er sich auf, zur Casa zu kommen.
    Da er sich nicht auskannte, fragte er den nächstbesten Jungen der herumlungerte. Nachdem er ihm genau den Weg beschrieben hatte, gab er ihm einen Sesterz und versprach ihm drei weitere, wenn er ihm das Gepäck zur Casa Matinia tragen würde. Gierig ging der Junge darauf ein und so gingen sie gemeinsam nach Tarraco hinein.

  • Furianus war an einem lauen Abend sogar selbst bis zum Portus gereist, um seinem Sklaven nochmal letzte Anweisungen und Tips zu geben.
    Zusammen stiegen sie aus und gingen zu dem Frachtschiff, welches bereit stand, um nach Aegyptus aufzubrechen.


    "Cassander, ich verlasse mich auf dich. Du weißt sicherlich noch was zu tun ist?"

  • Cassander, wie er es in der Schule gelernt hatte, nickte hastig und fing schonmal unaufgefordert an.


    "Ja, Herr. Ich soll nach Aegyptus fahren, natürlich nicht alleine, sondern in Begleitung dieser stattlichen zwei Sklaven, und muss dort nach Geschäftsmännern Ausschau halten.
    Ich soll dort Sand in großen Mengen bestellen und Schiffsvereine finden, die diese Fracht regelmäßig anliefern könnten."


    Er wusste zwar nicht wie, aber das würde er wohl alles vor Ort schaffen - hoffte er zumindest.

  • Furianus nickte.


    "Ja, genau. Du wirst aber zuerst nach collegia navicularii Ausschau halten, der Sand ist dort im Überfluss vorhanden, die Schiffe jedoch nicht.
    Erarbeite ja einen guten Vertrag, mein Budget ist sehr eng, sonst muss ich das aus eigenem marsupium bezahlen. An die 30 Schiffe groß müsste der Verein sein, nimm am besten die Vereine, die auch schon Geschäfte, aber mehrmalige, mit dem Prefectus Annonae abschlossen. Er sorgt für die Getreidelieferungen und sollte wissen welchem Verein zu vertrauen ist."


    Vorerst sollte die Arbeitsanweisung grob reichen, der Sklave war nicht langsam im Denken und würde sich schon zurecht finden.
    Aber bei dem Thema Material hatte er einige Bedenken.


    "Du weißt nicht zufällig, wie man schlechten vom guten Sand unterscheidet?"

  • Cassander nickte immer wieder, er verstand worum es ging - sogar sehr wohl.
    Aber dann, bei dieser letzten Frage, da kam zum ersten Mal in der Cassander-Furianus-Geschichte ein Schulterzucken als Antwort.

  • Furianus unterdrückte einen Seufzer, denn woher konnte Cassander es auch wissen. Zwar schien dieser ein Sklave zu sein, den man überall einsetzen konnte, doch ein Architekt war dieser nicht.


    "Nun gut, es gibt zwei Methoden der Untersuchung von geeignetem Sand, der zur Mischung des Mörtels geeignet ist. Er darf auf keinen Fall Mutterbodenanteile enthalten.
    Das heißt, dass die besten Bausande immer knirschen, wenn man sie in der Hand reibt. Denn erdhaltiger Sand besitzt keine Schärfe, knirscht nicht.
    Dies ist die erste Methode, die zweite ist Folgende:
    Ein weißes Laken wird ausgebreitet und Sand darauf verstreut, aber nicht zu wenig, sonst hat es keinen Sinn. Danach wird er wieder herausgeschüttelt und das Laken begutachtet. Wenn der Bausand gut ist, dann muss das Laken sauber sein und Erde darf sich nicht darauf absetzen. Wenn der Sand diese zwei Kriterien erfüllt, so kaufe ihn, wenn auch der Preis stimmt."

  • "Danke, Dominus. Ich werde es beachten und geeigneten Sand finden."


    Voller Sehnsucht blickte er zum Schiff und hoffte, dass sich die Belehrungen langsam dem Ende zuneigten.

  • "Ja, Dominus."


    Sagte er ehrfürchtig und nickte.


    "Mögen die Götter auch mit euch sein, Dominus. Vale."


    Und bestieg das Schiff nach Aegyptus, welches auch alsbald ablag.

  • Es herrschte Flaute auf dem Meer. Das Schiff trieb trotz dem großen Segel nur langsam auf dem Meer. Man konnte Tarraco schon sehen, aber trotzdem würde es noch einige Zeit dauern, bis man von Bord gehen konnte. Dann war es endlich doch so weit und Drusus kam auf Deck. Als das Schiff dann endgültig angelegt hatte, verließ er das Schiff mit seinem Gepäck...

  • Ich stand im Hafen und suchte das Schiff, von welchem der Hafenmeister gemeint hatte, dass es nach Massilia fahren würde. Meine wenigen Habseligkeiten hatte ich in einem ledernen Beutel über meinen Rücken geworfen. Das für die Überfahrt nötige und abgezählte Geld befand sich gut verstaut an einem sicheren Ort, die Brise vom Meer her war frisch und salzig und der Tag versprach interessant zu werden. Schon lange war ich nicht mehr mit dem Schiff gefahren.


    "Wo ist jetzt der Pott?" fragte ich mich selbst und entdeckte ihn wenige Sekunden später. Zielstrebig ging ich auf diesen zu.

  • Ich befand mich schon vor dem Schiff und sah, dass Verus dieses endlich gefunden hatte. Er kam zielstrebig auf uns zu. Mit uns meinte ich die Reisegruppe, denn das Schiff nahm auch noch andere Passagiere mit. Einen Römer, der sich als Geschäftsreisender ausgegeben hatte, dann zwei Peregrini aus Griechenland mitsamt ihrem Sklaven und einen Mauretanier, der allerdings etwas wortkarg war.


    Sim-Off:

    Meld mich schon mal um.

  • Als das Schiff den Hafen verließ, begann für mich und auch Gallus ein neuer Lebensabschnitt. Ich wusste nicht, wann und wie oft uns die Wege wieder nach Hispania zurückführen würden, doch ich wusste, egal wohin uns die Wege führen würden, würde ein Teil meines Herzens immer für diese schönen Stadt an der Küste Hispanias schlagen. Tarraco war nicht nur irgendeine Stadt. Sie war meine Heimat. Auch wenn mein Zuhause jetzt wo anders sein würde.


    Sim-Off:

    ebenfalls ab

  • Drusus nahm sich persönlich der Angelegenheit an. Zwanzig Pferde waren nicht leicht zu transportieren. Zusammen mit einem Sklaven erreichte er den Hafen. Der Hafen war gut gefüllt mit Schiffen. Überall arbeitete man. Dutzende Arbeiter be- und entluden Schiffe. Drusus wandte sich an einen der Männer, die aussahen als wüssten sie etwas mehr als die Packsklaven.


    "Salve, ich suche ein Schiff. Aber nicht irgendein Schiff. Gibt es hier eines, das 20 Pferde transportieren kann?"


    Der Mann schaute Drusus völlig entgeistert an. Bestimmt dachte er jetzt so etwas wie 'Ist der Mann verrückt?'. Drusus blieb gelassen und ließ sich nichts anmerken. Dann antwortete der Mann.


    "20 Pferde? Bei Neptun's Hintern, was willst du mit so einem Schiff?"


    Drusus schmunzelte.


    "Ist doch vollkommen klar. 20 Pferde transportieren. Nach Massilia."


    Der Mann rollte mit den Augen und schaute ihn verständnislos an.


    "Warte hier!"


    Dann eilte in ein Officium. Durch ein Fenster sah Drusus, wie der Mann mit einem anderen sprach.

  • Der Straßenverlauf von Barcino nach Tarraco führte an der steilen Klippe zum Meer entlang. Schlängelte sich hinunter in die breite Ebene und endete schließlich am Stadttor gleich neben dem Hafen. Herius stieg vom Pferd, wie er es in Rom gewohnt war und blickte sich um. Die Luft war salzig, der Wind breschte die Wellen gegen das Ufer.


    Er war neugierig, was ihn die Anlaufkosten hier geraubt hätten und er lief so, das Pferd an der Leine zum Hafenpraefecten hin. Der Anschlag war groß und nicht zu übersehen. Die Luft raubte er ihm trotzdem. Gut das ich in Barcino gelandet bin. Hier wäre das wenige Geld bereits aufgebraucht gewesen, nur um in die Stadt zu kommen.


    Trotzdem war der Hafen gut gefüllt. Wahrscheinlich ließen sich hier gute Geschäfte machen. Doch bevor er sich darum kümmern konnte, mußte er die Mansio der Stadt aufsuchen, eine Bleibe finden und einen Schuppen für die Betriebsausrüstungen mieten.


    Sein erster Weg führte ihn also Richtung Curie...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Die Reise von Tylus war lang und anstrengend. Aber trotzdem erreichte man Hispania und als ich die Küste sah, erstrahlte mein Gesicht vor Freude. Nun werde ich einen Verwandten aufsuchen. Ich stieg vom Schiff und mache mich auf.

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