• Ich hätte nie gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde. Jetzt haben wir die 15. Stunde und einen schönen Sonnenuntergang. Mittlerweile sind wir schon in einige Meilen von Land weg und Spanien ist nur mehr ein Strich am Horizont.
    Nachdem wir uns verabschiedet hatten und ich wieder auf dem Deck stand, hatte ich weiche Knie. Ich habe am ganzen Körper gezittert. Vor Aufregung, aber auch vor Schmerz, meine Familie, Freunde für einige Wochen zu verlassen. Aber als ich in am Bug stand und die Pier überblicken konnte, habe ich erst einmal gemerkt, wie groß die Anerkennung der Bevölkerung ist. Es waren bestimmt über 1000 Schaulustige und Familienmitglieder an der Pier versammelt, die unseren kleinen Verband von 4 Schiffen verabschiedeten. Es war Bürgerkrieg in Italien und wer weiß, ob wir unser Spanien wiedersehen würden.
    Die "Neptun". Ein stolzes Schiff, ein schönes Schiff. Man fängt an zu träumen, wenn man an der Reeling steht und in den Sonnenuntergang schaut. Und dann die Segel, wenn sie alle gesetzt sind. Einfach traumhaft.


    Um den Probatus würde ich mich später kümmern.

  • Wie sind nun seit einigen Stunden auf Hoher See, die Wellen peitschen wegen das Schiff, es schwankt hin und her. Einglück das ich nicht Seekrank werde. Meine Aufregung war groß, denn ich war noch nie in Italien und ich hoffe dort ein weinig zusehen. Aber wichtiger war mir endlich die Fertigkeiten eines Matrosen zu erlernen. Deshalb ging ich mich zum Mast und meine Übung war, den Mast hinauf zu klettern.


    http://contrapunctus.net/league/photo/pcd1726/185.2.jpg


    Oh, war das hoch. Aber ich war schon schlimmeres gewohnt... :D

  • Jetzt werde ich in die Arbeit des Seemännischen Knoten machen eingewiesen. Erst nach dem vierten Versuch schaffte ich einen Doppelknoten zu binden. Bin ich etwa zu dumm dafür, nein. Ich bin seit 12 Stunden wach und möchte eigentlich mal wieder schlafen gehen. Aber ich habe Nachtdienst und dieser Dienst ist am Wichtigsten, denn nachts muss man wachsam sein, damit man keine Felsen rammt oder gar kentert.

  • Ich stand am Heck, beim Steuermann und sah der Besatzung zu, wie sie ihre Arbeit machte.
    Besonders der junge Probati amüsierte mich.... die alten Seebären schenkten ihm nichts, aber er liess sich keine Furcht anmerken und bewältigte jede Aufgabe.



    Ich fragte mich, wann wir wohl die erste Stadt auf unserer Tour erreichen würden....

  • Nachdem ich seit Tagen mit der Arbeit als Seemann vertraut wurde, gönnte ich mir eine Pause. Und weil ich schon erfahren will, wer eigentlich der Passagier an Bord ist. Machte ich mich auf dem weg zu ihm.


    „Salve, werter Herr! Welche Aufgabe verschlägt Euch nach Italien?“


    Gespannt erwartete ich seine Antwort, und immer wieder ging mir sein Aussehen nicht aus dem Kopf. Er hat nämlich Ähnlichkeiten meines Onkels.

  • Der junge Mann, den ich schon gemustert hatte, als ich an Bord ging, kam auf mich zu...


    "Salve, Probatus! Italien? Wie kommst du drauf, dass wir nach Italien segeln?" fragte ich ihn verdutzt.


    Gut, vielleicht wusste er nichts von unserem Auftrag, aber ihm als Seemann sollte nicht entgangen sein, dass wir Richtung Westen segelten...

  • Ich saß am Bug und beobachtete den jungen Probatus, wie er den Masten hoch und runter hangelte. Schließlich stand ich auf, legte mein stück Holz beiseite und holte ein Seil, als er sich eine Pause zu gönnen schien.


    Probatus Obscuro! ich habe eine wichtige Aufgabe für Dich! meinte ich grienend mit dem Seil in der Hand.

  • Gerade als ich auf die Frage des Passagiers antworten wollte, wie ich eigentlich auf Italien komme.


    Hm, Sterne lesen hab ich wohl etwa verlernt, dachte ich.


    Schrie eine laute Stimme meinen Namen, ich drehte mich um und es war Lucius Sergius Catilina, der mich rief. Schnell eilte ich zu ihm.


    "Melde mich zur Stelle, welche Aufgabe?"


    Hoffentlich nicht wieder das ganze Schiff schruppen, dachte ich.

  • Ich meinte zu dem Liktor.


    Vielleicht kommt er wieder.


    und zu dem Probatus


    Gut. Dann wollen wir mal anfangen.


    Ich nahm das Seil in der Mitte und band es ihm um den Bauch, sodaß die Enden frei waren. Schließlich gingen wir zum Bug des Schiffes und 4 weitere Seeleute kamen grinsend zu uns.

  • Ich lockerte das Seil ein wenig. Umbringen wollte ich ihn ja nicht. Noch nicht. ;)


    Je 2 Seeleute nahmen ein Seilende zur Hand uns hielten ihn so fest.


    Siehst du den Rammsporn? sagte ich grinsend. Nun klettere mal runter und schaue, ob da viele Muscheln wachsen. Zusammen blickten wir auf den Sporn vom Bug aus herunter.

  • Ich blickte hinunter. Die Bugwelle schäumte. Das Wasser spritzte. Sah zu Obscuro und grinste.


    Schau wie sie lächeln und rufen. Komm und nimm mich! :D


    Mit enem Schlag wurde ich ernst.


    Hop. Runter mit Dir!


    Ich nahm eine lange Stange, mit der man gewöhnlich Körbe von Schiff zu Schiff reicht und wartete, daß er sich auf den Weg nach unten machte.

  • Der hat gut reden. :D Ich seilte mich nun nach unter ab und hoffte das mich, die vier Männer nicht fallen ließen. Nahm den ersten Korb und füllte ihn mit den ekligen Muscheln. Aber das war gar nicht so einfach, kopfüber die verdammten Muscheln zu lösen. Ich betete dem Ende zu.

  • Ich stand mittlerweile ebenso am Bug und blickte dem jungen Mann nach.... einerseits amüsiert, andererseits etwas mitleidig....... schön langsam reichte es, dachte ich mir, aber es war nicht meine Angelegenheit!

  • Belustigt schaute ich nach unten. Dann hob ich den Arm und die Männer ließen ihn so wie er war kurz über ins Meer fallen. Sie hatten einen Heidenspaß daran. Das machten wir an die 3 Mal bevor ich herunter rief:
    Bist du noch müde? :D

  • Ich wusste was er hören wollte, aber ich sagte es nicht. Denn Schwäche zeigen wollte ich auf gar keinen Fall. Lieber entferne ich die Muscheln, vom ganzen Schiff.

    Nun vier Körbe sind schon voll, der Koch kann sie ja zu einer Muschelsuppe weiter verarbeiten. ;)

  • Nach 6-stündiger Schufterei, war nun das ganze Schiff von oben bis unten Muschel frei. Ob sie mich wieder hinausziehen, weil langsam wird mir etwas schlecht.


    "Ich bin fertig."


    Zieht mich bitte hoch, dachte ich mir.

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